Evangelische Hochschule Ludwigsburg
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Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Frage, welchen Auftrag die Soziale Arbeit vor dem Hintergrund einer Lebensweltorientierten Sozialen Arbeit und der Sozialen Arbeit als Menschenrechtsprofession im Kontext der Teilhabe am Arbeitsleben insbesondere von mehrfachbehinderten Menschen hat und wie dieser Auftrag zu gestalten ist. Im Fokus stehen soziale Gerechtigkeit und die Menschenrechte ebenso wie die internationalen gesetzlichen Vorgaben. Betriebswirtschaftliche Aspekte werden außer Acht gelassen.
Die Forschungsfrage dieser Bachelorarbeit lautet: Wie gestaltet sich der Auftrag der Sozialen Arbeit vor dem Hintergrund der Lebensweltorientierung und den Menschenrechten im Kontext der Teilhabe mehrfachbehinderter Menschen im Berufs- und Arbeitsalltag? Für die Beantwortung der Forschungsfrage findet eine Analyse der Darstellung der Arbeitssituation von mehrfachbehinderten Menschen in Deutschland in der Fachliteratur sowie der Bewertung betroffener Expert*innen in exemplarischen Befragungen statt. Mögliche Hinderungsgründe für die soziale Teilhabe am Arbeitsleben sollen aufgezeigt werden, um im Sinne des Triple-Mandats der Sozialen Arbeit Möglichkeiten für gerechtere Teilhabe am Arbeitsleben zu benennen.
Dafür werden zunächst für die Bachelorarbeit grundlegende Begriffe erläutert (2). Anschließend wird auf die Soziale Arbeit (3) und die Situation von Menschen mit Beeinträchtigung im Arbeitsleben in Deutschland (4) eingegangen. Dem folgt eine exemplarische Darstellung der Sichtweise betroffener Personen (5) und eine vergleichende Analyse (6) der Ergebnisse aus der fachlichen Analyse (4) und der Befragung der Expert*innen (5). Schließlich werden Ansätze für eine gelingendere Teilhabe am Arbeitsleben (7) herausgearbeitet. Zum Schluss wird die Forschungsfrage beantwortet (8) und ein Fazit (9) gezogen.
Die vorliegende Arbeit hat sich mit den Fragen beschäftigt, inwiefern es sich bei Behinderung und Migration um Differenzkonstruktionen handelt und wie sich deren Wechselwirkung auf den Zugang zu Unterstützungsleistungen für Familien mit Migrationshintergrund und Angehörigen mit Behinderung auswirkt. Dabei wurde die Auswirkung im Sinne von Barrieren im Zugang zu Unterstützungsleistungen untersucht und wie diese Barrieren vermindert werden können.
Während es mittlerweile sowohl Debatten in Bezug auf Sexualität und Partnerschaft von Menschen mit so genannter geistiger Behinderung gibt, verschiebt sich gleichzeitig auch der Fokus hin zu einer Akzeptanz von verschiedenen sexuellen Orientierungen und Geschlechtern. Homosexuelle Menschen mit so genannter geistiger Behinderung werden jedoch weiterhin sowohl in der Fachliteratur, als auch im alltäglichen Leben, kaum wahrgenommen.
Deshalb wird in der folgenden Bachelorarbeit untersucht, ob Menschen mit so genannter geistiger Behinderung ihre Homosexualität trotz mangelnder Aufmerksamkeit akzeptieren können, und weiter, welche Möglichkeiten sie haben, diese in Bezug auf selbstbestimmte Partnerschaft und Sexualität auszuleben.
Zunächst wird sich dem Thema durch das kritische Auseinandersetzen mit Begriffen wie Homosexualität, Heteronormativität, Behinderung, Inklusion und Selbstbestimmung genähert. Die sexuelle Orientierung und die so genannte geistige Behinderung werden in diesem ersten Teil getrennt behandelt, als zwei verschiedene Kategorisierungen, mit der Menschen nicht nur beschrieben, sondern häufig auch stigmatisiert werden. In einem nächsten Schritt werden diese zwei Zuschreibungen durch das Auseinandersetzen mit dem Konzept der Intersektionalität zusammengeführt.
Danach wird sich dem Thema auf handlungspraktischer Ebene gewidmet. Dabei wird überwiegend auf Menschen eigegangen, die auf Wohngruppen oder bei ihren Eltern leben.
In einem letzten Schritt wurden qualitative Interviews mit homosexuellen Menschen mit so genannter geistiger Behinderung geführt, ausgewertet und mit der vorliegenden Literatur verglichen. Diese bieten einen zusätzlichen Blinkwinkel und ergänzen die Bachelorarbeit um einige wertvollen Einblick in tatsächliche Lebensrealitäten.
"Bewusstlose" Gewalt. Subtile Formen von Gewalt gegen (studierende) Menschen mit Behinderungen
(2014)
Subtile Formen von Gewalt gegen (studierende) Menschen mit Behinderungen – ein Titel, der zunächst zurückschrecken lässt und für einige Verwirrung sorgt. Bereits der Begriff Gewalt klingt bedrohlich. Einerseits ein Thema, über das in den Medien tagtäglich berichtet wird und dadurch sehr präsent ist, andererseits noch weit verbreitet ein Tabuthema, das, je näher es der eigenen Lebenswelt kommt, Unsicherheit, Scham und Angst auslöst, beziehungsweise auslösen kann. Ähnliche Gefühle assoziieren viele Menschen auch mit dem Wort Behinderung. Es verunsichert, da Menschen mit Behinderungen oftmals nicht zum Alltag von Menschen ohne Behinderung gehören und es beängstigt, da jederzeit die Möglichkeit besteht, durch beispielsweise Krankheit oder Unfall selbst zu dieser Zielgruppe zu gehören. Neben dem Bewusstsein, dass sich dadurch vieles verändern würde, wird auch eine Stigmatisierung gefürchtet. Diese Annahmen sind durchaus berechtigt.
In dieser Bachelorthesis wird das Phänomen der „bewusstlosen“ Gewalt näher betrachtet und es werden Antworten auf folgende Fragestellungen gesucht: Welche Formen von subtiler Gewalt gegen (studierende) Menschen mit Behinderungen gibt es und wie können sie verringert oder vermieden werden? Exemplarisch wird dabei die Situation an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg untersucht. Zu Beginn wird sich in den ersten beiden Kapiteln der Zielgruppe Menschen mit Behinderungen und dem Gewaltbegriff gewidmet. Diese werden im dritten Kapitel zueinander in Beziehung gesetzt. Nachdem damit die Basis für den Schwerpunkt der Fragestellung geschaffen wurde, wird im vierten Abschnitt speziell auf die Formen von subtiler Gewalt eingegangen. Wie diese vermieden oder verringert werden können, soll in den darauffolgenden Kapiteln genauer beleuchtet werden, wobei im letzteren der beiden speziell Handlungsmöglichkeiten der Sozialen Arbeit erörtert werden. Das siebte Kapitel lenkt den Blick im ersten Teil auf die Situation von Studierenden mit Beeinträchtigungen und chronischen Erkrankungen in Deutschland, sowie deren Verbesserungsmöglichkeiten. Die Evangelische Hochschule steht im zweiten Teil dieser Arbeit im Focus. Zuerst wird die derzeitige Situation geschildert, dann wird nach Handlungsoptionen gesucht, welche die subtile Gewalt dort verringern können.