Evangelische Hochschule Nürnberg
NachhaltigERleben?!
(2019)
In Anbetracht aktueller Nachhaltigkeitsdiskussionen erscheint es auch für Erlebnispädagog*innen unumgänglich, sich mit den professionellen Handlungsmöglichkeiten im Hinblick auf Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.
Bei der vorliegenden Bachelor-Thesis handelt es sich daher um eine Literaturarbeit, die der Frage nachgeht, inwiefern die Vermittlung nachhaltiger Werte in der erlebnispädagogischen Arbeit mit jungen Erwachsenen im Kontext der ökonomisch-ökologischen Doppelkrise ein sinnvolles und wirksames Instrument und Handlungsfeld Sozialer Arbeit darstellt. Damit soll die Idee des Tripelmandats Sozialer Arbeit in die sonst eher praxisorientierte Erlebnispädagogik übertragen werden.
Abgesehen von der Einleitung beseht die Arbeit aus drei Teilen:
Zuerst wird tiefergehend auf die ökonomischen, ökologischen und sozialen Probleme eingegangen, die durch moderne Lebensstile und eine Wirtschaftsweise mit unhinterfragter Wachstumsideologie entstehen.
Der darauffolgende Teil stellt dar, warum ein Wertewandel die Grund-voraussetzung für nachhaltigeres Leben ist. Neben einer Erklärung und Definition dazugehöriger Theorieaspekte wird der Frage nachgegangen, inwiefern dieser Prozess aus der Perspektive Sozialer Arbeit beeinflusst werden kann.
Auf die bisherigen Erkenntnisse aufbauend, findet die Beantwortung der Forschungsfrage im letzten Teil der Arbeit statt: Um herauszuarbeiten, inwiefern erlebnispädagogisches Arbeiten mit jungen Erwachsenen eine geeignete Methode zur Vermittlung nachhaltiger Werte ist, wird zunächst die Entstehungsgeschichte der Erlebnispädagogik angerissen sowie aufgezeigt, wie groß das Feld erlebnispädagogischer Ansätze inzwischen ist.
Daraufhin werden die Potentiale für die Vermittlung nachhaltiger Werte dargestellt und den Grenzen der erlebnispädagogischen Arbeit gegenübergestellt.
Im Fazit wird abgewogen, inwiefern die Vermittlung nachhaltiger Werte in erlebnispädagogischen Angeboten für junge Erwachsene im Kontext der ökonomisch-ökologischen Doppelkrise ein sinnvolles und wirksames Instrument und Handlungsfeld Sozialer Arbeit ist.
Es stellt sich heraus, dass der erlebnispädagogische Ansatz ein wichtiges Puzzlestück darstellt, jedoch auch weitere Forschung und alternative Ansätze benötigt werden.
Neue Studien ergaben, dass Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen oder finanziell schwachen Elternhäusern in Deutschland gesundheitlich benachteiligt sind. Außerdem steigt die Zahl chronisch und psychisch kranker Kinder an. Da die Gesundheit auch Einfluss auf den Bildungserfolg hat, verstärkt sich die Benachteiligung dieser Kinder noch.
Das Konzept der Schulgesundheitspflege, welches in vielen Ländern fester Bestandteil der Schulkultur ist, könnte hier eine Lösung darstellen. In Deutschland gibt es diese Fachkräfte jedoch nur an wenigen Internationalen Schulen.
Diese Bachelorarbeit gibt einen Einblick in das internationale Berufsbild der Schulgesundheitspflege und deren Grundlagen und zeigt die Möglichkeit eines Konzepts für Bayern auf.
Bildung als Selbstbildung
(2020)
Die Institution Hochschule unterliegt starken Veränderungen: Politische und gesellschaftliche Anforderungen an die Studierenden werden höher, damit sie eine lebenswerte Zukunft mitgestalten können.
Im Jahr 2015 hat die Weltgemeinschaft die Agenda 2030 verabschiedet. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung mit ihren 169 Unterzielen sind das Kernstück der Agenda 2030. Die Sustainable Development Goals (SDGs) sollen bis 2030 global und von allen UNO-Mitgliedstaaten erreicht werden, um die drängenden Herausforderungen der Welt gemeinsam zu lösen. Dies umfasst ökonomische, ökologische und soziale Entwicklungsaspekte. Die Studierenden benötigen daher zukunftsgerechte Schlüsselqualifikationen wie beispielsweise Selbstständigkeit, Flexibilität und Kommunikationsfähigkeit, um den zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen in einer Welt, in der Gewissheit nicht gewiss ist, gerecht zu werden. Welche Konsequenzen dies für die Lehre hat, soll der folgende Beitrag aufzeigen.
Der Beitrag versucht ein integriertes, ganzheitliches Verständnis von Bildung mit Blick auf den öffentlichen Bildungsauftrag eines Gemeinwesens (hier eines Landkreises) zu formulieren. In den Blick kommen dabei alle Akteure und Maßnahmen, die diesen Bildungsauftrag verantworten, also die Schulen in allen ihren Ausprägungen, Kitas, die Kinder- und Jugendhilfe, die Bemühungen um Integration von Benachteiligten oder um die Inklusion von Menschen mit Behinderung, die Erwachsenenbildung und auch die berufliche Bildung im Sinne der Anforderungen der Wirtschaft mit Blick auf den aktuellen Fachkräftemangel. Chancengerechtigkeit und die Unterschiedlichkeit schulischer Lehrpläne, Bildung für alle schaffen und dem Fachkräftemangel entgegenwirken stellen sich vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen und eines gemeinsamen Verständnisses von Bildung dann, so die Grundthese dieses Beitrags, nicht mehr als gegenläufige Interessen oder Widersprüche dar, sondern eher als die verschiedenen Seiten einer Medaille und schließlich auch als Perspektiven einer sinnvollen strategischen Zusammenarbeit.
Der Begriff Bildung im Kontext von Kindern ist stets verbunden mit zahlreichen Erwartungen an die Institutionen früher Kindheit. Zwischen Entwicklungsaufgaben, neurobiologischen Erkenntnissen, individuellen Erwartungen von Eltern und zahlreichen Bildungsprogrammen für Kinder gerät das Kind mit seinen Selbstbildungsprozessen in unserer gegenwärtigen Gesellschaft leicht aus dem Blick. Wodurch ist Bildung im Kita-Alter definiert und wo liegen Chancen und Grenzen?