Evangelische Hochschule Nürnberg
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Kinder mit herausforderndem Verhalten können Fachkräfte im pädagogischen Alltag an
die Belastungsgrenze bringen. Auch in der Literatur und in Studien wird dieses Thema
aufgegriffen, besonders bei Fröhlich-Gildhoff.
Deswegen wird sich in der vorliegenden Arbeit über die Methode der Literaturarbeit mit den Begegnungsmöglichkeiten der Fachkräfte mit Kindern mit herausforderndem Verhalten im pädagogischen Alltag in Kindertageseinrichtungen auseinandergesetzt. Es wird dabei darauf eingegangen, was die Bezeichnung herausforderndes Verhalten beinhaltet, was mögliche Entstehungsfaktoren sind und ein kurzer Überblick über die Verteilung und die Häufigkeit gegeben.
Bei der pädagogischen Arbeit wird zuerst der aktuelle Forschungsstand und dann verschiedene Ansatzpunkte dargestellt. Das Selbstverständnis der pädagogischen Fachkräfte und die Zusammenarbeit mit den Eltern in Bezug auf dieses Thema sind weitere Punkte, welche aufgegriffen werden.
Im anschließenden Diskussionsteil werden die Befunde bewertet und der Frage, welche Einflussfaktoren und Hindernisse es für den professionellen Umgang mit Kindern mit herausforderndem Verhalten für Fachkräfte gibt, nachgegangen.
Aus der Untersuchung geht hervor, dass eine umfangreichere Aus- und Weiterbildung zu diesem Thema angestrebt werden muss, um das Fachwissen zu erweitern, wodurch eine Haltungsänderung erreicht werden kann.
Hintergrund: Ein hohes Risiko für eine Heimeinweisung Demenzbetroffener sind
herausfordernde Verhaltensweisen. Bei min. 50% von 70% demenziell veränderten
Bewohnern deutscher Altenpflegeeinrichtungen, treten herausfordernde Verhaltens- weisen auf (Güther et al. 2021). Mittlerweile unterstützen jedoch mehrere Forschungs- studien die Vorstellung, dass diese Verhaltensweisen bei Demenz mit unerfüllten
Bedürfnissen zusammenhängen, die durch nicht-pharmakologischen Interventionen angegangen werden können (Cohen-Mansfield 2013).
Fragestellung: Inspiriert durch das Interventionsreview von Möhler et al. (2018), wird in der folgenden Arbeit der Frage nachgegangen, welche Effekte sich in wissenschaftlichen Studien zeigen, die die Wirkung individualisierter Beschäftigungsangebote zur Verbesserung heraus- fordernden Verhaltens bei Menschen mit Demenz in Einrichtungen der stationären Langzeit- pflege untersuchen.
Methode: Die systematische Literatursuche wurde im Zeitraum Oktober 2022 bis Dezember
2022 in den folgenden Datenbanken bearbeitet: CINAHL, PubMed, Cochrane Library und
PsycInfo. Ergänzend wurde eine nicht orientierende Suche im Internet auf den Seiten Google
Scholar und SpringerLink durchgeführt.
Ergebnisse: Fünf quantitative Studien konnten daraus inkludiert werden. Die Studien fanden
in den USA (3), in Südfrankreich (1) und in Australien (1) statt. In den meisten Fällen sprachen
die Forschungsassistenten mit den Angehörigen über die früheren Vorlieben, Interessen und
Hobbies des Bewohners. Die Lebensqualität der Bewohner war nach der Intervention signi- fikant höher. Zudem konnte eine Zunahme der positiven Emotionen festgestellt werden. Auch die Abnahme an Agitation, Wandern und Schreien wurden bei den Bewohnern beobachtet.
Schlussfolgerung: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die reinen Eins-zu-Eins
Kontaktinterventionen schon die positiven Effekte ausgelöst haben. Dies bezüglich besteht
weiterer Forschungsbedarf. Dennoch zeigen die Ergebnisse, dass es sich lohnt, sich auf den
Bewohner einzulassen und ihn als Person mit Bedürfnissen und Interessen wahrzunehmen.
Die Verringerung der herausfordernden Verhaltensweisen entlastet die Bewohner, aber auch das Pflegefachpersonal, was mit einer langfristig gesteigerten Berufszufriedenheit einhergeht.
Schlüsselwörter: Demenz, herausfordernde Verhaltensweisen, stationäre Langzeitpflege,
individualisierte Beschäftigungsangebote, nicht-medikamentöse Therapie.