Evangelische Hochschule Nürnberg
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Im Widerspruch zum klassischen Bild von der „Lebenstreppe“, die ab dem 35. Lebensjahr kontinuierlich bergab führt, sei hier ein Entwurf gezeichnet, der den Blick nach „oben“ lenkt, im Sinne der Vervollständigung des eigenen Lebensbildes, einer zunehmenden Ausdifferenzierung der eigenen Persönlichkeit - trotz oder gerade wegen der besonderen Herausforderungen, die der späte Lebensabschnitt mit sich bringen kann. Orientiert an der Redewendung „Alter ist nichts für Feiglinge“ liefert die Gerontologie als Wissenschaft genügend Belege, die zu diesen Veränderungen ermutigen können.
Die Autorin möchte den Wunsch hinzufügen, dass allen „Mutigen“, die diesen Schritt wagen, eine reiche Farbpalette zur Verfügung steht, die es ermöglicht, die Landschaft des eigenen Lebens, die es fürderhin auszumalen gilt, in vielfältigen, lebendigen und warmen Tönen zu zeichnen.
„Der lange Weg zur Wohnung“
(2022)
Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die Wohnungsvergabe freier Mietwohnungen in Nürnberg unter besonderer Berücksichtigung der Möglichkeiten potenzieller Diskriminierung.
Die Forschungsfrage dazu lautet: Wie gestaltet sich der Prozess der Mietwohnungsvergabe in Nürnberg, und an welchen Stellen dieses Prozesses ist eine potenzielle Diskriminierung möglich?
Es wird zunächst eine theoretische Einführung zum Thema Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt gegeben. Danach folgt die theoretische Darstellung der Struktur des Wohnungsmarktes in Nürnberg.
Im empirischen Teil der Arbeit werden eine Akteurin der Wohnungsmarktbeobachtung, ein Mitarbeiter der städtischen Wohnungsvermittlungsstelle und ein Sachbearbeiter des kommunalen Wohnungsunternehmens anhand von Expert/inneninterviews zu den Wohnungsvergabeprozessen freifinanzierter und öffentlich geförderter Mietwohnungen befragt. Die geführten Interviews werden mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Daraus resultieren zwei Kategoriensysteme mit insgesamt 17 Oberkategorien und entsprechenden Unterkategorien, die jeweils den Ablauf des Wohnungsvergabeprozesses freifinanzierter beziehungsweise öffentlich geförderter Mietwohnungen in Nürnberg repräsentieren. Im Rahmen des Vergabeprozesses freifinanzierter Wohnungen wurden zwei Prozessabschnitte identifiziert, an denen eine potenzielle Diskriminierung möglich ist. Bei den öffentlich geförderten Wohnungen ist eine potenzielle Diskriminierung in drei Prozessabschnitten möglich.
In der abschließenden Diskussion werden zehn Handlungsempfehlungen zur Minimierung des Diskriminierungsrisikos im Rahmen der Wohnungsvergabe aus den Erkenntnissen der vorliegenden Arbeit abgeleitet und beschrieben.
Schlüsselwörter: Diskriminierung – Wohnungsvergabe – Nürnberg
Die vorliegende Arbeit behandelt die Frage, welche Rolle die Ethik in sozialwirtschaftlichen Organisationen der Caritas und Diakonie einnimmt, und inwiefern sich auf Grundlage der christlichen Wurzeln von Caritas und Diakonie auch eine besondere Form einer christlichen Wirtschafts- und Unternehmensethik herausgebildet hat. Dabei wurde zunächst anhand einer Literaturrecherche aufgezeigt, welche besonderen Bedingungen in der Sozialwirtschaft im Hinblick auf die Ethik Einfluss ausüben können. Darüber hinaus wurden sowohl verschiedene Ebenen in den Blick genommen und die Entwicklungslinien katholischer Soziallehre und evangelischer Sozialethik nachgezeichnet, als auch mögliche konstitutive Elemente für eine christlich geprägte Organisationsethik aufgezeigt.
Ein besonderes Augenmerk wurde ferner dem nach wie vor spannungsgeladenem Verhältnis von Ethik und Ökonomie gewidmet. Im Rahmen einer empirischen Untersuchung wurden Interviews geführt, um die Deutungen und Einstellungen der in den sozialwirtschaftlichen Organisationen der Caritas und Diakonie beschäftigten Expert*innen mittels qualitativer Inhaltsanalyse in Bezug zu den theoretisch erarbeiteten Kenntnissen zu setzen. Es wurde im Verlauf der Untersuchung deutlich, dass die Ethik in den Organisationen der Caritas und Diakonie sehr unterschiedlich gelebt und wirksam wird. Dabei könnten die Organisationen im Hinblick auf die Ethik durch ihre christlichen Wurzeln auf einen reich- haltigen Schatz zurückgreifen. Die Ethik könnte also einen entscheidenden Unterschied ausmachen, hierfür muss ihr jedoch der entsprechende Raum in der Organisation zuge- standen werden.
In der Auseinandersetzung mit dem erstarkten Rechtspopulismus zeigt sich, dass dessen langjähriger Misserfolg nicht auf eine erhöhte ‚Resilienz‘ der deutschen Bevölkerung zurück- zuführen ist, denn immer deutlicher zeigt sich, dass Deutschland für seinen Kampf um die Bewahrung der Freiheitlich-demokratischen Grundordnung eher schlecht gewappnet er- scheint. Dafür lassen sich eine Vielzahl von möglichen Begründungen anführen, aber ein ganz wesentlicher Grund liegt nach meiner Ansicht auch darin, dass in Deutschland der ‚Rechtsstaat‘ lange vor der ‚Demokratie‘ etabliert wurde. Dies resultiert nicht nur aus einem gewissen ‚Fremdeln‘ der traditionsreichen deutschen Staatsrechtslehre mit einer der Grund- lagen unseres liberal-demokratischen Gemeinwesens: dem ‚Pluralismus‘. Sondern auch – wie im Folgenden gezeigt wird – in einer insgesamt wenig elaborierten Auseinandersetzung mit diesem Begriff.
Forschungsfrage: Wie kann in Kirchlicher Bildungsarbeit mit Jugendlichen unter theo- logischer und gemeindepädagogischer Reflexion angemessen mit Leistungsdruck und Leistungsförderung Jugendlicher umgegangen werden?
Ein angemessener religionspädagogischer Umgang mit Leistungsdruck und Leistungs- förderung ist sowohl für Haupt-, als auch für Ehrenamtliche in Kirchlicher Jugendarbeit zentral. Der Schwerpunkt dieser Arbeit wird dabei auf mögliche negative Auswirkungen einer Leistungsgesellschaft gelegt, aber auch positive Aspekte werden herausgearbeitet.
Um die Forschungsfrage detailliert zu erörtern, wird zunächst überblicksartig auf das Bedeutungsspektrum der Begriffe ‚Leistung‘ und ‚Leistungsgesellschaft‘ eingegangen. Dieses grundlegende Wissen ist Voraussetzung für den Hauptteil der Arbeit, in dem zunächst die ausgewählte Zielgruppe der Jugendlichen in den Blick genommen wird und im Anschluss daran positive und negative Effekte von Leistungserbringung und Leistungsdruck auf Jugendliche dargelegt werden.
Im darauffolgenden theologischen Teil wird zunächst das Thema Leistung im gesamt- biblischen Kontext skizziert. Der Fokus der theologischen Konkretion liegt auf der Beschäftigung mit dem Gleichnis der Arbeiter im Weinberg, welches im Kontext von Leistungsdenken entfaltet wird.
Die Erkenntnisse münden in rechtfertigungstheologische Überlegungen in Bezug auf Leistungserbringung. Die theologische Ausarbeitung bildet die Grundlage für die darauf- folgende gemeindepädagogische Konkretion, in der Grundlagen und Aufgabenfelder Kirchlicher Jugendarbeit in einer Leistungsgesellschaft dargelegt werden. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Umgang mit Leistungsdruck, aber auch gemeindepädagogische Grundlagen der Leistungsförderung Jugendlicher werden erläutert. Aus den Erkenntnissen wird eine Handreichung für einen angemessenen gemeindepädagogischen Umgang mit dieser Thematik erstellt und eine Bildungsveranstaltung im Rahmen der Arbeit mit Konfir-mand*innen zum Thema Leistung(sdruck) skizziert.
Den inhaltlichen Abschluss bildet ein Fazit, in welchem zentrale Erkenntnisse im Hinblick auf die Forschungsfrage noch einmal zusammengefasst werden.
[Aus der Einleitung, S. 6]
ÜfF statt Uff
(2022)
Arbeit gewinnt in vielerlei Hinsicht an Bedeutung, indem sie beispielsweise nicht mehr nur Mittel zum Gelderwerb und Sicherung des Lebensunterhalts ist. Menschen können sich durch ihren Beruf selbstverwirklichen und andere individuelle Bedürfnisse befriedigen. Daher ist es notwendig, junge Menschen bei dieser wichtigen Entscheidung, welche ihre berufliche Zukunft betrifft, zu unterstützen. Dies erfordert zunächst eine Auseinandersetzung mit den Faktoren, die beim Übergang von der Schule zum Beruf beeinflussen und mitwirken können. Dabei fällt auf, dass bereits viele Anlaufstellen, welche Jugendliche bezüglich deren beruflicher Zukunft unterstützen, vorhanden sind. Häufig fehlt jedoch der Austausch zwischen den involvierten Akteur*innen. Die Lösung hierfür könnte ein Übergangsmanagement, dessen Basis aus der Gemeindejugendpflege bestünde, sein. Da diese, unter anderem, sowohl über ein umfang-reiches Netzwerk und zahlreiche Kontakte verfügt als auch aufgrund ihrer Angebotsstruktur die Möglichkeit eines niederschwelligen Zugangs zu den Jugendlichen bietet, könnte diese hier ergänzend eingreifen und vermittelnd tätig sein. Dies würde die Arbeit der Anlaufstellen deutlich erleichtern, Unternehmen unterstützen und vor allem den Jugendlichen zugutekommen. Ihnen soll dadurch der Gedanke an ihre berufliche Zukunft kein „Uff“ mehr entlocken. Stattdessen soll ihnen mit dem ÜfF ein Fahrplan an die Hand gegeben werden, der ihnen einen Überblick über die bestehenden beruflichen Möglichkeiten verschafft und sie zu den wichtigsten Haltestellen navigiert. Wie dies gelingen könnte, wird anhand einer Konzeption für die Stadt Feuchtwangen dargestellt.
Diese Arbeit befasst sich inhaltlich mit dem Thema der ätherischen Öle und wie diese optimal zur Unterstützung der psychischen Gesundheit im Kindesalter genutzt werden können. Die immer aktuellere Bedeutsamkeit dieser Thematik, mitunter aufgrund des hohen Stress- pegels in der Gesellschaft, lässt sich auf einige Studien zurückführen, in denen eine steigende Zahl an Kindern und Jugendlichen mit psychischen Störungen bzw. Auffälligkeiten belegt wurde. Aufgrund dieser Relevanz beschäftigt sich diese Arbeit mit der Psychoimmunologie im Kindesalter. Das psychische Immunsystem im Allgemeinen weist äußerst komplexe Strukturen auf. Es ist zwar ein autonomes, sich selbst heilendes System, doch ist trotz allem eine Unterstützung sehr wertvoll, da auch das Psychoimmunsystem an seine Grenzen gelangt. Diese Unterstützung können ätherische Öle mit ihrer ganzheitlichen positiven Wirkung auf Körper und Psyche gewährleisten. Gerade weil Kinder eine hohe Affinität gegenüber Ölen aufweisen, sind diese optimal zur Unterstützung auch im Sinne einer Aromatherapie geeignet. Die besonderen Strukturen und Inhaltsstoffe der natürlichen pflanzlichen Substanzen verhelfen den ätherischen Ölen zu ihrer Wirkung. Bei der Anwendung im Kindesalter gilt es jedoch verschiedene Sicherheitshinweise bezüglich der Auswahl kindgerechter Öle, Anwendung sowie Dosierung zu beachten.
Hintergrund
Der Landkreis Fürth hat im Rahmen der GesundheitsregionPlus (https://www.gesundheitsregionenplus.bayern.de/) eine Bedarfserhebung zu Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention bei Schwangeren und jungen Familien durchgeführt. Basierend auf qualitativem Interviewmaterial der Bedarfserhebung wird in diesem Beitrag ein gegenstandsorientiertes, theoretisches Modell von Zugangswegen zu Maßnahmen der Gesundheitsförderung und primären Prävention in der GesundheitsregionPlus Landkreis Fürth abgeleitet.
Methoden
Es wurden insgesamt sieben Expertinnen und Experten sowie insgesamt elf Schwangere bzw. Mütter interviewt. Um den Zugang zu Maßnahmen der Gesundheitsförderung und primären Prävention in der Bevölkerung genauer zu untersuchen, wurden die Gespräche in Anlehnung an das Backward Mapping strukturiert. Die Daten wurden im Rahmen einer qualitativen, strukturierenden Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Es können insgesamt drei Ebenen des Zugangs im Hinblick auf die Randbedingungen unterscheiden werden, welche dazu führen, dass Schwangere und junge Familien an einer Maßnahme der primären Prävention & Gesundheitsförderung (Präv/GF-Maßnahme) in der GesundheitsregionPlus Landkreis Fürth teilnehmen: Ein erster Zugangsweg erfolgt über Enkulturation, ein zweiter erfolgt über Motivation und ein dritter Zugangsweg erfolgt über Empfehlungen. Abhängig von Randbedingungen wie z. B. einer spezifischen Gesundheitsförderungsmaßnahme kann eine der drei Zugangsebenen den dominanten Zugang darstellen.