Evangelische Hochschule Nürnberg
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Identität statt Formalität: Russlanddeutsche in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
(2022)
Seit Jahrzehnten, verstärkt seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor über 30 Jahren, siedeln deutsche Menschen aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion unter besonderen Bedingungen wieder zurück nach Deutschland über. Diese (Spät-)Aussiedler*innen werden landläufig „Russlanddeutsche“ genannt. Sie gelten in Deutschland als unauffällig und gut integriert. Doch gerade deshalb ist wenig über diese Gruppe bekannt. Längst nicht alle von ihnen sind deutschsprachig aufgewachsen, ihre jeweiligen kulturellen Identitäten sind sehr unterschiedlich ausgestaltet, religiöses Leben fand in der Sowjetunion unter gänzlich verschiedenen Bedingungen statt als in Deutschland.
Daher wurde beim Institut für Praxisforschung und Evaluation (IPE) der Evangelischen Hochschule Nürnberg die Studie „Beziehungen und Zugänge von Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion zur ELKB“ in Auftrag gegeben. In enger Abstimmung mit einem kleinen Team aus Aussiedlerseelsorger*innen wurde zunächst eine Explorationsstudie durchgeführt, auf die später ein standardisierter Fragebogen folgen sollte. Der Interviewzeitraum erstreckte sich vom Frühjahr 2020 bis in den Sommer 2021, der Abschlussbericht wurde im Dezember 2021 vorgelegt.
Wirkungen im Blick - so lautete das Motto einer Transferkonferenz am Institut für Praxis- forschung und Evaluation (IPE) der Evangelischen Hochschule Nürnberg im Februar 2021 zu den Ansätzen und aktuellen Herausforderungen der Wirkungsorientierung in der Sozialen Arbeit und der Sozialwirtschaft. Es entstand ein anregender und konstruktiver Dialog auf Augenhöhe zwischen Vertreter*innen der Praxis, der Verbände und der Politik einerseits sowie Akteur*innen aus Forschung, Lehre und Sozialwissenschaften.
In den insgesamt elf Beiträgen, die Gegenstand dieses Tagungsbandes sind, wurde die große Bandbreite der inzwischen differenzierten empirisch-methodischen, praktisch-konzeptionellen sowie der strategischen und sozialpolitischen Debatten zu diesem Themenkreis deutlich.