Evangelische Hochschule Nürnberg
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Konkurrenz und Macht
(2021)
Konkurrenz ist in der Bibel kein Tabu. Sie wird in vielen Erzählungen thematisiert. Ihre destruktiven und konstruktiven Aspekte kommen zum Ausdruck, wobei der Akzent auf den negativen Erfahrungen liegt. Kultureller Kontext war der Kampf (griech. agṓn) um Anerkennung. Der Grundsatz der antiken Ehrenethik, alle anderen zu übertreffen und der Beste zu sein, bestimmte das agonistische Konkurrenzverhalten. Dabei geht es nicht zuletzt um die Frage der Macht.
Hintergrund: Pflegekräfte in neurologischen Abteilungen von Akutkrankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen sind mit einem erhöhten Auftreten von Aphasien, meist verursacht durch einen Apoplex, konfrontiert. Aphasien sind sehr komplexe, multimodale Sprachstörungen. Daraus resultieren massive Verständigungsschwierigkeiten, welche dazu führen, dass die Betroffenen nicht adäquat versorgt werden, ihre Ressourcen nicht wahrgenommen und so das Rehabilitationspotenzial nicht ausgeschöpft wird. Auch Pflegekräfte fühlen sich in solchen Verständigungssituationen hilflos und überfordert.
Ziel: In diesem Systematic Review sollten Studien zusammengefasst werden, welche die Kommunikation von Pflegekräften mit Aphasiepatienten untersuchen. Aus den Ergebnissen der Studien sollten Strategien identifiziert werden, welche die Kommunikation mit diesen Patienten erleichtern können. Die Ergebnisse des Reviews können dazu beitragen, die Versorgung von Aphasiepatienten zu verbessern und den Pflegekräften Möglichkeiten schaffen, aktiv an der Kommunikationsförderung teilzunehmen.
Methode: Es wurde eine Literaturrecherche in zwei elektronischen Datenbanken sowie eine Handsuche im lokalen Bibliotheksbestand durchgeführt, um relevante Arbeiten zu identifizieren. Einschlusskriterien waren: qualitative Studien im Klinikbereich, welche die Kommunikation und Interaktion zwischen Pflegekräften und Patienten mit schwerer Aphasie nach Apoplex untersuchen. Die eingeschlossenen Studien wurden nach einem Kriterienkatalog zur Bewertung qualitativer Studien bewertet und ihre Ergebnisse anschließend zu neuen Kategorien zusammengefasst.
Ergebnisse: Es konnten sieben Studien in das Review einbezogen werden. Trotz unterschiedlicher Methodik stimmen sie in ihren Ergebnissen weitgehend überein. Die identifizierten Kategorien, welche die Kommunikation mit aphasischen Patienten verbessern können, lauten: Beziehungsgestaltung, Für Wohlbefinden sorgen und mit psychischen Belastungen umgehen, Ein sicheres Umfeld schaffen, Respekt, Würde und Autonomie, Ausgleich von fördern, fordern und entlasten, Verbale Kommunikation, Nonverbale Kommunikation, Zeit und Kontinuität. Diese Kategorien beeinflussen sich wechselseitig und sind Voraussetzung für eine adäquate Versorgung und Förderung von Aphasiepatienten. Es konnten Parallelen zu Monika Krohwinkels Rahmenmodell fördernder Prozesspflege, ihrem Managementmodell und den Kategorien fördernder Prozesspflege gefunden werden und eine Verknüpfung wurde versucht.
Fazit: Um eine angemessene Kommunikation mit Aphasiepatienten zu gewährleisten, ist die reine Betrachtung von verbalen und nonverbalen Kommunikationsstrategien wenig zielführend. Wichtige Voraussetzungen sind vielmehr eine positive Beziehungs - und eine sichere Umfeldgestaltung, empathische Kompetenz der Pflegekraft und eine Organisationsstruktur, die dem erhöhten Zeitaufwand für Aphasiepatienten gerecht wird sowie die Kontinuität von Abläufen und Bezugspersonen sicherstellen kann.
Der demografische Wandel sowie die Zunahme chronischer Erkrankungen und damit einhergehend komplexe Versor-gungsbedarfe stellen erhöhte Anforderungen an die Gesund-heitsversorgung, besonders in Krankenhäusern. Wissen-schaftsbasierte erweiterte Rollen in der direkten Patienten-versorgung können diesen spezialisierten Pflegebedarfen be-gegnen und Veränderungsprozesse in der Praxis anstoßen. Der vorliegende Artikel beschreibt die Rollenentwicklung einer Pflegeexpertin APN (Advanced Practice Nurse) im The-menfeld Demenz/Delir an einem Klinikum der Maximalver-sorgung. Das Ziel: Die Gestaltung von demenz- und delirsen-siblen Abläufen.
Die vorliegende Bachelorarbeit behandelt das Thema Social-Media-Marketing von deutschen
Kliniken auf der Plattform Instagram und zeigt auf, wie dieses für Personalmarketing-maßnahmen genutzt wird.
Zunächst wird die Notwendigkeit von Social-Media-Marketing in deutschen Kliniken erläutert und weshalb Instagram die geeignete Plattform dafür ist. Im Anschluss werden
die Ergebnisse einer zweiwöchigen Beobachtung von zehn erfolgreichen Kliniken auf Instagram dargestellt. Mit einem erstellten Bildbewertungsschema wird der Informationsgehalt, also der Content von den Kliniken gesammelt und ausgewertet. Dem Bildbewertungsschema liegt das Instrument Visual Storytelling zugrunde, welches sich ideal für die Social-Media-Plattform Instagram eignet.
Um den Erfolg der veröffentlichten Beiträge zu messen, werden die jeweiligen Engagement Rates berechnet und verglichen. Die Auswertung der genutzten Hashtags erfolgt anhand berufsbezogener Hashtags, um Aufschluss über die beruflichen Zielgruppen der Kliniken zu erhalten.
Das Ziel der Arbeit ist die Darstellung von häufig geteiltem und erfolgreichem Klinik-Content. Im Abgleich der gewonnen Ergebnisse mit der Literatur wird bestätigt, dass emotionaler Content erfolgreiches Social-Media-Marketing generiert.
Die vorliegende Bachelorarbeit behandelt das Thema Social-Media-Marketing von deutschen
Kliniken auf der Plattform Instagram und zeigt auf, wie dieses für Personalmarketingmaßnahmen genutzt wird.
Zunächst wird die Notwendigkeit von Social-Media-Marketing in deutschen Kliniken erläutert und weshalb Instagram die geeignete Plattform dafür ist. Im Anschluss werden
die Ergebnisse einer zweiwöchigen Beobachtung von zehn erfolgreichen Kliniken auf Instagram dargestellt. Mit einem erstellten Bildbewertungsschema wird der Informationsgehalt, also der Content von den Kliniken gesammelt und ausgewertet. Dem Bildbewertungsschema liegt das Instrument Visual Storytelling zugrunde, welches sich ideal für die Social-Media-Plattform Instagram eignet.
Um den Erfolg der veröffentlichten Beiträge zu messen, werden die jeweiligen Engagement Rates berechnet und verglichen. Die Auswertung der genutzten Hashtags erfolgt anhand berufsbezogener Hashtags, um Aufschluss über die beruflichen Zielgruppen der Kliniken zu erhalten.
Das Ziel der Arbeit ist die Darstellung von häufig geteiltem und erfolgreichem Klinik-Content. Im Abgleich der gewonnen Ergebnisse mit der Literatur wird bestätigt, dass emotionaler Content erfolgreiches Social-Media-Marketing generiert.
Hintergrund
Studierende in Deutschland sind eine vulnerable und besonders stark durch psychische Belastungen betroffene Gruppe. Daher gewinnen Maßnahmen zur Reduktion psychischer Belastungen – insbesondere innovative Ansätze – zunehmend an Bedeutung.
Fragestellung
In dieser teilrandomisierten 4-armigen Interventionsstudie mit Kontrollgruppe wurde überprüft, ob bei Studierenden der Hochschule Coburg durch die Smartphone-App „AOK Relax“, einen achtsamkeits-basierten Stressbewältigungskurs oder eine Kombination aus beiden die psychischen Belastungen reduziert und die Achtsamkeit sowie das Wohlbefinden gestärkt werden können.
Methode
Es werden zu Beginn (T1) und am Ende (T2) des Interventionszeitraums (Wintersemester 2016/17) Achtsamkeit (Freiburg Mindfulness Inventory, FMI-13), Wohlbefinden (Wohlbefindens-Index, WHO-5D) sowie die aktuelle subjektiv erlebte Belastung (Perceived Stress Questionnaire, PSQ) gemessen. Um Veränderungen im Studienverlauf zu untersuchen werden der Wilcoxon-Test sowie die Effektstärke d von Cohen berechnet. Die Interventionsgruppen bestehen ausschließlich aus weiblichen Studierenden.
Ergebnisse
Studentinnen, die ausschließlich die App verwendeten (n = 17), zeigten einen Anstieg der Achtsamkeit (p = n. s., d = 0,43). Bei den Teilnehmerinnen des Kurses (n = 12) war ebenfalls ein Anstieg der Achtsamkeit (p < 0,01, d = 1,10) wie auch des Wohlbefindens (p < 0,05, d = 0,79) und eine Abnahme der psychischen Belastungen (p < 0,05, d = 0,54) feststellbar. Die Kombination von Kurs und App führte bei den Teilnehmerinnen (n = 8) zu einem Anstieg der Achtsamkeit (p = n. s., d = 0,55) und des Wohlbefindens (p = n. s., d = 0,46) sowie einer Abnahme der psychischen Belastungen (p = n. s., d = 0,31). Bei der Kontrollgruppe (n = 57) war ein Anstieg der psychischen Belastungen
(p < 0,05, d = 0,19) feststellbar.
Diskussion. Niederschwellig implementier- und nutzbare Apps mit Entspannungsübungen scheinen Studierende vor einem weiteren Stressanstieg im Verlauf des Semesters schützen zu können. Der Kurs und die Kombination von Kurs und App scheinen eine effektive und praktikable Maßnahme zu sein, um die psychische Gesundheit von Studierenden zu stärken und die Stressbelastungen zu reduzieren.
Kirche prüft sich selbst
(2012)
Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Beantwortung der Frage: „Inwieweit können Bilderbücher mit Gottesbildbezug die Entwicklung des Gottesbildes von Grundschülerinnen und Grundschülern beeinflussen?“ Kinder im Grundschulalter befinden sich in einer Schlüsselsituation zur Entwicklung eines reflektierten und tragfähigen Gottesbildes. Dieses Gottesbild sollte idealerweise in eine persönliche Gottesbeziehung münden. Kindern in der Primarstufe ist es, in diesem Alter, erstmals möglich über abstrakte Dinge, wie Gottesvorstellungen, nachzudenken und ihre Gedanken darüber verbal zu äußern. Diese Altersstufe wird für die vorliegende Arbeit auch auf Grund der hervorragend methodischen Möglichkeiten von Bildbucherzählungen im Unterricht herangezogen.
Die Kinderbefragungen in Kitas ergänzen Fachkraft- und Elternperspektiven und werden als ein Baustein von Qualitätsentwicklung gesehen. Das Instrument „KbiK – Kinder bewerten ihren Kindergarten“, ermöglicht die systematische Befragung von 4- bis 5-jährigen Kindern zu ihrem Erleben des pädagogischen Alltags und sozialen Beziehungen. Ausgehend von einer konkreten Praxisforschung für einen größeren Kita-Träger diskutiert der vorliegende Beitrag die Herausforderung, wie mit kritischen Kinderaussagen umgegangen wird am Beispiel von Konflikten zwischen Kindern und Unterstützung bei sozialen und emotionalen Krisen. Unerwartete kritische Ergebnisse an Auftraggeber*innen zu spiegeln und sie in Teams konstruktiv zu nutzen, erfordert von Anfang an eine hohe Sensibilität in der partizipativen Rückmeldekultur sowie eine vertrauensvolle und fehlerfreundliche Zusammenarbeit von Trägerseite, Kitaleitung und in den Teams. Kritische Rückmeldungen von Kindern können so zu einer Chance werden, die Prozessqualität weiterzuentwickeln, in dem über und
gemeinsam mit den Kindern bestimmte Ergebnisse thematisiert werden.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es herauszufinden, mit welchen Maßnahmen der Sozialen Arbeit Kinder psychisch kranker Eltern und ihre Familien unterstützt werden können.
Hierzu wurde zunächst mittels Fachliteratur analysiert, unter welchen Bedingungen betroffene Kinder aufwachsen und welche Hilfen bereits angeboten werden.
Es zeigte sich, dass betroffene Jungen und Mädchen ein erhöhtes Risiko haben, selbst eine psychische Störung zu entwickeln und dass sie oftmals unter prekären Lebensbedingungen aufwachsen. Zwar gibt es bereits einige Angebote für betroffene Familien, diese werden jedoch nicht ausreichend von der Zielgruppe angenommen.
Um hier eine Änderung herbeizuführen, müssen Hilfen durch eine stärkere Vernetzung noch niederschwelliger gestaltet werden. Schlüsselaufgabe der Sozialen Arbeit ist es, sich mit Betroffenen zu solidarisieren und sie durch Förderung und Aktivierung von Ressourcen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu begleiten.
Kinder mit Trisomie 21
(2021)
[Aus der Einleitung]
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zunächst herauszuarbeiten, welche besonderen Herausforderungen die Kinder mit Trisomie 21 zu bewältigen haben und welchen Stellenwert der Einsatz bekannter Methoden der Frühförderung hierbei hat. Außerdem soll vor allem auf eine besonders benötigte Unterstützung in der sprachlichen Entwicklung eingegangen werden. Dazu werden zwei Methoden vorgestellt.
Am Ende der Ausarbeitungen soll sich der Leser ein Bild davon machen können, welche Bedeutung der Heilpädagogik in diesem Kontext zugesprochen werden kann und inwiefern sie Möglichkeiten dazu bietet, Kinder bestmöglich in ihrer Entwicklung begleiten zu können.
Kinder mit Trisomie 21 sollen möglichst uneingeschränkt am alltäglichen Leben teilnehmen können und in der Gesellschaft anerkannt werden. Im Verlauf dieser Arbeit soll bestätigt werden, dass dies vor allem dann möglich ist, wenn Kinder mit Trisomie 21 so früh wie möglich individuelle Unterstützung in Anspruch nehmen können.
Die Autorin untersucht in dieser Arbeit, unter welchen Bedingungen und mit welchen sozialpädagogischen Unterstützungsmaßnahmen eine Vereinbarkeit von Alkoholabhängigkeit
mindestens eines Elternteils und Kindererziehung möglich ist.
Sie beschäftigt sich mit der Frage, ob durch die Suchterkrankung ein Risiko für die kindliche Entwicklung besteht und welche Einschränkungen ein Kind erfahren kann – sowohl während
der Schwangerschaft, als auch im Lauf der kindlichen Entwicklung.
Es soll geklärt werden, welche sozialpädagogischen Unterstützungsmöglichkeiten für Kinder
und ihre Eltern greifen können, um das Kindeswohl trotz der Suchtbelastung sicherzustellen.
Die Arbeit ist nach einer logischen Argumentationslinie aufgebaut. Die Basis stellen die suchtmedi-zinischen Grundlagen dar. Nach Kenntnissen über Definition, Ursachen und Epidemiologie von Alkoholabhängigkeit, sowie über das Fetale Alkoholsyndrom wird zum nächsten Themenblock, der Bindungstheorie, übergegangen. Nachdem bindungstheoretische Grundzüge geklärt werden, kann die Einordnung einer alkoholbelasteten Beziehung in die Determinanten der Bindungsmuster erfolgen.
Da aus den Konsequenzen des Bindungsverhaltens auch einige Schutz- und Risikofaktoren für die kindliche Entwicklung resultieren, stellen die Grundzüge der Resilienz bei Kindern und Jugendlichen den folgenden Schwerpunkt der Arbeit dar, bevor Kriterien der Resilienzförderung von Kindern aus alkoholbelasteten Familien erläutert werden. Nach dem medizinischen, psychologischen und sozialpädagogischen Input stellen sich die rechtlichen Fragen des Kindeswohls. Unter Berücksichtigung der vorhergehenden Punkte soll schließlich das Vorgehen einer Risikoeinschätzung bei möglicher Kindeswohlgefährdung aufgrund elterlicher Alkoholabhängigkeit beschrieben werden. Abschließend zu den Kapiteln drei bis fünf wird jeweils eine spezifisch sozialarbeiterische Beurteilung herausgearbeitet, die aus den Bezugsdisziplinen resultiert und dennoch über eigenständige Handlungsprinzipien der Sozialen Arbeit, wie Ressourcenorientierung, verfügt.
Um den praxisnahen Bezug herzustellen, finden sich zuletzt methodische Unterstützungsangebote für alkoholsüchtige Eltern und ihre Kinder unter Beleuchtung ihrer jeweiligen Chancen und Grenzen. Den Schlussteil stellt ein Fazit der Autorin dar.
So problematisch es also ist, von der „Eurokrise“ zu sprechen, so treffend ist die Bezeichnung „Krise“, denn die aktuellen Vorgänge zeigen die beiden von Koselleck angesprochenen Aspekte. Sie ist zum einen Ausdruck struktureller Probleme, zum anderen hat sie Züge einer Entscheidungssituation, bei der wegen „Gefahr im Verzug“ unverzüglich gleichsam lebensentscheidende Entscheidungen gefällt werden müssen (Koselleck 1982, S. 619). Sie ist eine Ausnahmesituation.
Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel herauszuarbeiten, warum jugendliche „Systemsprenger“ die „gängigen“ Hilfesysteme der Jugendhilfe sprengen. Im Zuge dessen ergibt sich auch die Frage, wie ein gelingendes Angebot für „Systemsprenger“ gestaltet werden müsste.
Zu diesem Zweck wird sich zunächst mit verschiedenen Begrifflichkeiten dieser Thematik kritisch auseinandergesetzt, anschließend werden Jugendliche im Allgemeinen aus dem Blickwinkel der Entwicklungspsychologie betrachtet. Da Aggression und Gewalt in der Arbeit mit „Systemsprengern“ eine große Rolle spielen, werden in diesem Zusammenhang Ursachen für die Entstehung aggressiven und gewalttätigen Verhaltens sowie Diagnostik und Störungsbilder und Ausprägungen von Aggression näher beleuchtet.
Mit Hilfe der JULE-Studie sowie der NAlS-Studie und der „Systemsprengerstudie“ soll schließlich ein Einblick in die Lebenswelten Familie, Schule und Peer-Group bzw. Alltag von jugendlichen „Systemsprengern“ gegeben werden.
Abschließend wird nach der Systematik des Sechs-Schritts untersucht, wie ein idealtypisches Angebot für „Systemsprenger“ konzipiert sein müsste, dafür werden zwei reale Beispielangebote herangezogen.
Die Frage, nach dem „Warum“ ergab, dass bei jugendlichen „Systemsprengern“ Multiproblemlagen vorliegen, die meist in der Herkunftsfamilie anzusiedeln sind. Die meist daraus resultierenden Verhaltensauffälligkeiten gehen mit einem Ausmaß und einer Dynamik einher, die von den „gängigen“ Hilfsangeboten der Jugendhilfe nicht gehandhabt werden können. Die Jugendlichen müssen daher oft die Einrichtung wechseln. Es kommt zu ständigen Veränderungen in der Lebenswelt und Beziehungsabbrüchen, die sich negativ auf das Vertrauen, die Motivation und Anpassungsfähigkeit der Jugendlichen auswirken können, so dass es oft zu - von den Jugendlichen selbst herbeigeführten - Abbrüchen der Maßnahme kommt. Bezüglich eines idealtypischen Angebots kam man zu dem Ergebnis, dass es zwar gemeinsame Elemente wie die Gestaltung der Zielsetzung, das Menschenbild bzw. die Haltung der Mitarbeiter sowie Kriterien bei der Auswahl der Zielgruppe gibt, die bei einem Angebot für „Systemsprenger“ vorliegen sollten, um eine gelingende Arbeit zu ermöglichen, es aber trotz der Gemeinsamkeiten unterschiedliche Typen von „Systemsprengern gibt, die unterschiedliche Settings benötigen, welche in einem Angebot nicht zu vereinen sind. Viel wichtiger ist es deshalb, bei der Planung einer (neuen) Maßnahme auf diese Unterschiede einzugehen, dafür ist Verständnis für den Fall von Nöten und nach diesen Kriterien ein geeignetes Angebot auszuwählen, um das Risiko für einen erneuten Abbruch zu senken.
Jugendliche im Verband
(2008)
Jugendforschung für Verbände Das Buch stellt die Ergebnisse einer umfangreichen Jugendstudie zum Thema „Jugend im Verband“ vor. Junge Menschen – so der Befund – sind nicht bloß Adressaten oder Konsumenten. Für sie ist der Jugendverband ein Ort von Selbermachen und aktiv sein Können. Sie nutzen ihn, um „etwas für sich selber zu tun“, „an sich wachsen zu können“ und zugleich, um „etwas Sinnvolles für andere“ zu tun. Die zentralen subjektorientierten Perspektiven und Fragestellungen der Untersuchung waren: Wie erleben Jugendliche die Angebote eines Jugendverbands? Wie eignen sie sich seine Gelegenheits-struktur an? Was machen sie aus dem Verband? Die Befunde des aufwändigen Forschungsprojekts am Beispiel der Evangelischen Jugend erläutern die Rolle der Freunde im Jugendverband, die zentrale Bedeutung von Gemeinschaft, die leitenden Teilnahmemotive, die Aktivitäts- und Gestaltungsbedürfnisse von jugendlichen Teilnehmern. Presse zur ersten Auflage: Die Autoren bewegen sich mit ihrem Forschungsprojekt sowohl theoretisch als auch methodologisch und methodisch auf seriösem Boden. Sämtliche Befunde werden von ihnen selbst kritisch reflektiert, das Design und die Ergebnisse der Studie sind transparent.
Hintergrund: Seit Beginn der 1990er Jahre ist es in Deutschland möglich Pflegemanagement, -pädagogik und -wissenschaft zu studieren. Seitdem hat sich die Bildungslandschaft weiterentwickelt. Es entstand eine Vielzahl an heterogenen Studiengängen. Auf Grund der verschiedenen Studiengänge gibt es Pflegefachpersonen mit unterschiedlichsten Qualifikationen, auf die der Arbeitsmarkt mit passenden Stellen reagieren muss.
Zielsetzung: Die vorliegende Arbeit stellt dar, wie der Arbeitsmarkt auf Absolventen eines Studiengangs im pflegerischen Bereich reagiert und wo sich potentielle Arbeitsplätze befinden.
Methodisches Vorgehen: Um das Ziel zu erreichen, wurde eine Stellenanzeigenanalyse durchgeführt. Dafür wurden insgesamt 762 Stellenanzeigen aus fünf Fachzeitschriften aus dem Jahr 2019 gesichtet und anschließend 233 Stellenangebote ausgewertet.
Ergebnisse: Die meisten Stellenangebote kamen aus den wirtschaftlich starken Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Krankenhäuser, sowie Institute der Aus-, Fort und Weiterbildung inserierten die meisten Stellenangebote. Die häufigsten Inserate richteten sich in absteigender Folge an Absolventen des Studiengangs Pflegepädagogik, Pflegemanagement und Pflegewissenschaft. Tätigkeitsbereiche, für die Akademiker gesucht wurden, waren unter anderem Lehre in Aus-, Fort- und Weiterbildung,Schulleitung, Pflegedienstleitung, Stations-, sowie Bereichsleitung, Pflegeexperten und Mitarbeiter für die praktische Pflege.
Fazit: So unterschiedlich die Studiengänge sind, so unterschiedlich sind auch die Tätigkeits-bereiche. Viele Stellenangebote finden sich in patientenfernen Tätigkeitsbereichen. Ein Lösungsansatz, damit Absolventen eines pflegerischen Studiengangs in patientennahen Tätigkeitsbereichen arbeiten, stellt die Schaffung eines klaren Berufsbildes dar.
Die Inzidenz der chronischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen steigt weltweit stark an. Davon betroffen ist auch das Krankheitsbild Diabetes mellitus Typ I.
Kinder sind bei ihren Pädiatern meist gut betreut. Allerdings muss mit dem Übergang ins Erwachsenenleben auch die Transition in der medizinischen Versorgung stattfinden. Oft verlieren die Jugendlichen dabei den Anschluss zu ihren Ärzten. Um dies zu vermeiden, gibt es sogenannte Transitionsprogramme, die beim Übergang begleiten sollen.
In Deutschland wurde das Berliner TransitionsProgramm entwickelt. Dabei unterstützen Fallmanager die Jugendlichen bei ihrem Übergang in die Erwachsenenversorgung. Die Stelle des Fallmanagers wird allerdings mit unterschiedlichen Berufsgruppen besetzt.
So wurde in dieser Bachelorarbeit folgende Fragestellung bearbeitet: Ist es sinnvoll, die Rolle des Fallmanagers, wie sie im Berliner Transitions-Programm beschrieben ist, als APN Rolle zu gestalten und wie könnte diese aussehen?
Zur Klärung dieser Frage ist in Anlehnung an Graf und Spengler ein Konzept für einen Pflegeexperten APN für Transition bei Diabetes mellitus Typ I erstellt worden. Dazu wurden verschiedene theoretische Hintergründe wie die Transitionstheorie nach Meleis, das Berliner TransitionsProgramm, das Krankheitsbild Diabetes mellitus Typ I sowie das Advanced Nursing Practice Modell nach Hamric herangezogen.
Herausgearbeitet werden konnte der Mehrwert, den ein Pflegeexperte APN für die Stelle des Fallmanagers mitbringt. Die Patienten profitieren durch das breite Kompetenzprofil des Pfle-geexperten APN und das Programm kann besser an die Bedarfe der Jugendlichen angepasst werden. Im Rahmen der Konzeptentwicklung ist daher eine Stellenbeschreibung entstanden. Die Implementierung der erarbeiteten Rolle des Pflegeexperten APN für Transition bei Diabetes mellitus Typ I kann ein guter Weg hin zur ganzheitlichen Versorgung von Jugendlichen im Transitionsprozess sein. Allerdings gibt es noch einige Rahmen-bedingungen, die bis zur endgültigen Umsetzung des Konzepts geklärt werden müssen.
Ist das zu glauben? – Einige schöpfungstheologische Gedanken von womöglich weltbewegender Bedeutung
(2018)
Die amerikanisch-britische Schriftstellerin Meg Rosoff (*1956) bemerkte in ihrer Rede an junge Leser zur Eröffnung der Sektion Internationale Kinder- und Jugendliteratur des Internationalen Literaturfestivals Berlin im September 2017: „Albert Einstein sagte: ‚Wenn ihr wollt, dass eure Kinder intelligent sind, lest ihnen Märchen vor. Wenn ihr wollt, dass sie noch intelligenter werden, lest ihnen noch mehr Märchen vor.’. Ich habe mich lange gefragt, was genau Einstein damit meinte. Wahrscheinlich, dass jeder, der den Ursprüngen des Universums und den damit einhergehenden komplexen und schwierigen Fragen nachzuspüren versucht, im Grunde genommen eine Geschichte erzählt. Wissenschaftler erzählen uns folgende Geschichte: Sieben Milliarden ... Wesen leben auf einer Kugel aus Eisen, Geröll und Silikaten, die in der Mitte eines unvorstellbaren Nichts treibt. Tatsächlich? Gibt es eine Geschichte, die unwahrscheinlicher ist?“ Und dennoch: „Wir akzeptieren dieses Szenario, ohne mit der Wimper zu zucken“. Dabei sind die meisten naturwissenschaftlichen Erklärungen der Entstehung „des Universums derart bizarr, dass man schon ein begnadeter Schriftsteller sein muss, um sich so etwas auszudenken“1. Welche Geschichten erzählen wir, um zu verstehen, was es mit dem Ganzen auf sich hat? Welchen Narrativen, welchen Erzählungen glauben wir? Es scheint, als würden wir im Großen und Ganzen die modernen Natur- und Humanwissenschaften als jene Formen der Evidenzbeschaffung erachten, die uns Aufschluss darüber geben, was die Welt wirklich im Innersten zusammenhält? Es könnte aber durchaus sein, dass die Welterklärungs- und Weltbeschreibungsfähigkeiten der sogenannten exakten Naturwissenschaften begrenzt sind. – Ich will im Folgenden im Anschluss an Überlegungen des US-amerikanischen Philosophen Thomas Nagel (*1937) erläutern, warum ich glaube, dass – mit einem Buchtitel Nagels zu reden – „das materialistische neodarwinistische Verständnis von Natur so gut wie sicher falsch ist“2. Meine kosmologisch-theologische Spekulation ist zwar so gut wie sicher anwendungsfern und zu einem gewissen Grad auch unbegründbar. Wenn sie wahr wäre, wäre sie allerdings ziemlich sicher weltbewegend – und aufgrund ihrer erhebenden anthropologischen Konsequenzen dann doch wieder anwendungsnah – sofern man Zuversicht und Trost im Blick auf die Stellung des Menschen im Kosmos als Anwendung begreifen kann. Und warum sollte eine gute Nachricht, also ein Evangelium, an einer evangelischen Hochschule keine Form der Anwendung sein? Ich will Sie auf einen halsbrecherischen Gedankengang mitnehmen und Sie im Anschluss daran fragen, was Sie von meiner philosophischen und naturwissenschaftlichen Häresie halten.
Ist da jemand?
(2022)
Diese Arbeit setzt sich mit dem Umgang von Suizidalität in der Sozialen Arbeit auseinander. Dafür wird die Gestalttherapie als passende Methode anhand einer qualitativen Einzelfallanalyse geprüft. Die Forschungsfrage dabei lautet: Wie kann die Suizidalität mit gestalttherapeutischen Mitteln in der Sozialen Arbeit bearbeitet werden?
Zunächst findet eine theoretische Bearbeitung von psychosozialen Krisen am Beispiel der Suizidalität statt. Anschließend werden Ziele formuliert, wie Suizidalität in der Sozialen Arbeit bewältigt werden kann. Darauf folgt eine Einführung in die Gestalttherapie.
Die drei genannten Themen werden danach durch ein leitfadengestütztes, narratives Experteninterview auf ihre praktische Umsetzbarkeit geprüft. Dafür wird eine Sozialarbeiterin befragt, die eine Weiterbildung zur Gestalttherapeutin hat und mit psychisch Erkrankten zusammenarbeitet. Die gewonnenen Ergebnisse werden mit der theoretischen Ausarbeitung verknüpft und reflektiert. Abschließend wird ein Ausblick formuliert.
Das Ziel dieser Arbeit ist die Überprüfung der Anwendbarkeit der Gestalttherapie in der Sozialen Arbeit bezogen auf die Suizidalität.
Schlüsselwörter: Suizidalität – psychosoziale Krise – Soziale Arbeit – sozialarbeiterisches Handeln – Gestalttherapie
Die Skills Lab Methode ist eine Lehr- und Lernmethode und ist vor allem in den USA überwiegend implementiert und erforscht. In Deutschland sind bereits in der Pflegeausbildung einige Fertigkeiten Labore eingerichtet worden. In Bezug auf die Berufsvorbereitung gibt es in Deutschland einen Entwicklungsbedarf. Die Lernenden müssen in berufsrelevanten Kompetenzen gefördert und ein Theorie-Praxis-Transfer verbessert werden (Berufsfachschule für Krankenpflege Kempten, 2012, S. 3; Görres, 2007, S. 6). Aber welche Effekte hat die Methode des Skills Lab und kann dies damit erreicht werden? Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, welche Effekte in der Literatur beschrieben werden, die die Methode des Skills Lab auf die Lernenden in der Pflegeausbildung haben. Auf dieser Grundlage wurde die Forschungsfrage „Welche nachweisbaren Effekte hat die Methode des Skills Lab auf die Lernenden in der Pflegeausbildung?“ entwickelt.
Es wurde eine systematische Literaturreche im Zeitraum von Oktober bis November 2014 in den Datenbanken Cinahl, Medline und Cochrane durchgeführt. Auf Basis der Forschungsfrage wurden Ein- und Auschlusskriterien festgelegt sowie eine Suchkombination aus den Begriffen Skills Lab (simulation, skills lab, skills training), Pflegeausbildung (nursing education), Lernende (students) und Effekt (efficacy, effectiveness, effect, outcome) entwickelt. Aus insgesamt 160 Treffern konnten nach weiterer Durchsicht für eine Bearbeitung acht Studien eingeschlossen werden. Die gesammelten Ergebnisse zeigten Effekte in Bereichen der Fach-, Methoden- und Personalkompetenz. Nach hinzuziehen weiterer Studien konnten auch Ergebnisse im Bereich der Sozialkompetenz gefunden werden, so dass die Annahme bestätigen werden konnte, dass die Skills Lab Methode die Handlungskompetenz fördert. Aufgrund verschiedener Faktoren lassen sich die Ergebnisse nur begrenzt auf Deutschland anwenden. Dennoch lassen diese Effekte erkennen, dass die Methode des Skills Lab eine geeignete Vorgehensweise ist, um die Lernenden in der Handlungskompetenz zu fördern und einen Theorie-Praxis-Transfer zu verbessern.
Die Bachelorarbeit setzt sich mit dem Thema der Interkulturalität in Bezug auf Kommunikation auseinander. Die erste erkenntnisleitende Fragestellung untersucht, inwieweit Interkulturalität eine Herausforderung für die Kommunikation darstellt. Das Augenmerk wird dabei auf die Sprache gelegt.
Der Anspruch der Inklusion ist, dass jede:r aktiv an der Gesellschaft teilhaben kann, unab-hängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Sprache, Religion, Behinderung oder sonstigen individuellen Merkmalen. In diesem Zusammenhang beschäftigt sich die zweite Forschungs-frage mit einer möglichen Methode zur Unterstützung und Entlastung der Kommunikation, wenn diese zusätzlich zur Interkulturalität an unterschiedlich gesprochenen Sprachen scheitert. Inwiefern kann die Unterstützte Kommunikation (UK) ein möglicher Lösungsansatz sein, um mit den Herausforderungen in der interkulturellen Kommunikation umzugehen? Es sollte nicht erst eine gemeinsame Sprache die Voraussetzung für eine beginnende Konversation sein und ebenso keine kulturellen Missverständnisse diese beträchtlich stören oder sogar beenden.
Um die Arbeit einzugrenzen, wird der Fokus auf Kinder in Kindertagesstätten gelegt, die in Deutschland leben. Zu Beginn werden entsprechende Begrifflichkeiten (Kommunikation, Sprache, Interkulturalität) definiert sowie für die Bachelorarbeit erforderlich eingegrenzt.
Für die Auseinandersetzung mit der zweiten Forschungsfrage werden zuerst grundlegende Aspekte der UK, wie unterschiedliche Formen, Methoden und ihr Einsatzbereich, dargelegt.
So kann im Anschluss die Fragestellung behandelt werden, inwieweit UK im Bereich der Kommunikation innerhalb der Interkulturalität eingesetzt werden kann. In Zusammenhang hiermit spielen die (Heil-)Pädagogik sowie – bedeutend für die Klientel – die Kommunikation mit den Eltern der Kinder eine entscheidende Rolle. Neben Möglichkeiten hat jedes Konzept seine Grenzen, die am Ende dieser Arbeit im Einsatz der UK bei Interkulturalität aufgezeigt werden sollen.
In der vorliegenden Arbeit möchte ich den Fokus auf die Theorie des intergenerationellen Lernens in der Gemeinde richten. Durch meine Literaturrecherchen habe ich festgestellt, dass es speziell für das generationenübergreifende Lernen in christlichen Gemeinden nur wenig theoretische (Fach-)Bücher gibt, auf welche sich gestützt werden kann.
Die Praxis des Generationenlernens als solche findet in verschiedenen Projekten und Veranstaltungen statt. Erfahrungen über funktionierende Projekte und deren Konzepte sind meist aber nur im unmittelbaren Umfeld bekannt. Es fehlt meines Erachtens an theoretischen Grundlagen und einem allgemeinen Konsens bzw. Leitfaden.
Anhand der bekannten W-Fragen sollen Antworten für Bedeutung, Rahmenbedingungen und Gestaltung solcher Lernprojekte zur Orientierung gegeben werden. Die Wahl fiel auf diese, vor allem im schulischen Kontext doch umstrittenen Fragen, da sie eine komplexe, ermutigende und aussagekräftige Beantwortung fordern, welche länger ist als ein simples ‚Ja‘ oder ‚Nein‘. Durch sie sollen Unklarheiten bezüglich intergenerationellen Lernens beseitigt und strukturierte Ergebnisse meiner Recherchen dargestellt werden.
[Aus der Einleitung, S. 8]
Der Selbstwert von Jugendlichen in der stationären Jugendhilfe kann durch verschiedenste Gründe niedrig sein. Auftrag der Jugendhilfe ist es, die jungen Menschen ganzheitlich zu fördern, um so Benachteiligung abzubauen. Lebensthema in der Adoleszenz ist es, die eigene Identität auszubilden. Nach Wilhelm von Humboldt und Hans Thiersch geschieht dies durch Bildung. Benachteiligte Jugendliche haben oft einen erschwerten Zugang zur Bildung und weißen einen eher niedrigen Selbstwert auf. Diese Faktoren haben nicht nur einen immensen Einfluss auf ihr späteres Leben, sondern auch auf das gesellschaftliche Miteinander. Kulturelle Bildung, die alle Sinne des Menschen anspricht, stellt einen Lösungsansatz für diese Probleme dar. Durch interdisziplinäres Kunstschaffen können Jugendliche auf spielerische Art und Weise ihren individuellen Platz in der Gesellschaft finden. Auf die Frage: „Inwiefern kann mit einem interdisziplinären künstlerischen Angebot für Jugendliche in der stationären Jugendhilfe ihr Selbstwert gesteigert werden?“ möchte das Konzept KunstWERk? eine Antwort geben. Das Konzept arbeitet dabei partizipatorisch, künstlerisch-interdisziplinär und biografisch. In der vorliegenden Arbeit wird zunächst die theoretische Grundlage für das Konzept gelegt. Anschließend wird die Projektentwicklung am Beispiel einer Jugendhilfeeinrichtung skizziert.
Integrierte Notfallzentren
(2022)
Hintergrund
Die deutschen Notaufnahmen sind überfüllt. Immer mehr Patienten suchen im Bedarfsfall eine Notaufnahme auf, obwohl diese teilweise von einem niedergelassenen Arzt behandelt werden könnten. Durch die geplante Einführung von integrierten Notfallzentren (INZ) soll dieser Überfüllung und Überlastung der Notaufnahmen entgegengewirkt werden. Doch können INZ zur Patientensteuerung genutzt werden und welche personellen und strukturellen Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein?
Methode
Zur Beantwortung dieser Fragestellungen wurde eine literaturgestützte empirische Primärdatenerhebung durchgeführt. Eine systematische Literaturrecherche bildete dabei die Grundlage für eine weiterführende Querschnittserhebung. Ziel war es, publizierte Meinungen und Positionen verschiedener Fachverbände, Gesellschaften und Experten unter Klinikern zu hinterfragen. Die Datenerhebung fand durch eine quantitative Befragung in Form einer Online-Umfrage statt. Adressaten der Online-Umfrage waren alle ärztlichen und pflegerischen Notaufnahmeleitungen (N = 331) in Bayern. Zur Datenauswertung wurde das Statistikprogramm SPSS verwendet.
Ergebnisse
Ein Drittel der Notaufnahmeleitungen (N = 107) hat sich an der Online-Umfrage beteiligt. Die Teilnehmer setzen sich aus 57 ärztlichen und 50 pflegerischen Leitungen zusammen. Mehr als 80 % der befragten Teilnehmer erachten INZ als sinnvoll. Als wichtige Voraussetzungen für die Etablierung von INZ gelten dabei die Zusammenarbeit aller Beteiligten, eine validierte Ersteinschätzung, angemessene Personalbemessungsmodelle sowie eine transparente Ausgestaltung von INZ.
Diskussion
INZ werden momentan als ein vielversprechender Lösungsansatz betrachtet. Damit eine Patientensteuerung gelingen kann, müssen die genannten Voraussetzungen erfüllt sein.
Ziel der Arbeit ist es herauszufinden, auf welche Institutionen der Alkoholabhängige aus Sicht eines anthropologischen Gesundheitssystemmodells zurückgreift, um seinen Abstinenzwunsch nachhaltig zu unterstützen.
Methodik: Im Rahmen einer qualitativen Querschnittstudie wurde eine problemzentrierte Gruppendiskussion mit sieben Teilnehmern einer Selbsthilfegruppe durchgeführt.
Ergebnisse: Neben dem Sektor der professionellen Hilfe zur Akut- und Krisenbehandlung, ist der Sektor der Laienhilfe bedeutsamer und wird vermehrt beansprucht. Oft wird dieser jedoch von den Erkrankten selbst in Bezug auf Vorhandensein und Nutzung nicht als solches wahrgenommen. Hier spielen die laienhafte Selbst- und Fremdhilfe eine zentrale Rolle.
Schlussfolgerung: Zur Behandlung der Sucht muss der Laiensektor stärker in jeweilige Behandlungskonzepte einbezogen werden. Im Sinne von Public Health Interventionen muss ein Augenmerk auf die Gesellschaft, die den Süchtigen umgibt, geworfen werden und gezielte Konzepte zu deren Einbeziehung in die primäre und sekundäre Prävention entworfen werden.
Inkompatibilität
(2019)
Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, über Burnout aufzuklären und dem Leser den Ansatz eines individuellen Stressmanagements als Möglichkeit zur Prävention aufzuzeigen. Hierfür werden zunächst Burnout und Depression vorgestellt und die Möglichkeiten der Abgrenzung aufgrund der Verwechslungsgefahr dargelegt.
Nachfolgend werden im Einzelnen die unterschiedlichen Ebenen des Stressgeschehens aufgezeigt, die zu einer Erschöpfung führen. Anhand des Bio-Psycho-Sozialen Entstehungs- modells wird verdeutlicht, dass eine einseitige Ursachenbetrachtung die Entstehung eines Burnouts nicht abbildet. Daher werden weitere Risikofaktoren vorgestellt, die einen Burnout begünstigen. Anschließend erfolgt die prozesshafte Beschreibung eines Burnout Verlaufs anhand der einzelnen Phasen und führt zu einer genaueren Betrachtung der Kernsymptome. Im weiteren Vorgehen wird auf die Folgen eines Burnouts eingegangen. Abschließend wird aufgezeigt, inwiefern der Ansatz des individuellen Stressmanagements als Burnout Prävention dienen kann.
Hintergrund: Ein hohes Risiko für eine Heimeinweisung Demenzbetroffener sind
herausfordernde Verhaltensweisen. Bei min. 50% von 70% demenziell veränderten
Bewohnern deutscher Altenpflegeeinrichtungen, treten herausfordernde Verhaltens- weisen auf (Güther et al. 2021). Mittlerweile unterstützen jedoch mehrere Forschungs- studien die Vorstellung, dass diese Verhaltensweisen bei Demenz mit unerfüllten
Bedürfnissen zusammenhängen, die durch nicht-pharmakologischen Interventionen angegangen werden können (Cohen-Mansfield 2013).
Fragestellung: Inspiriert durch das Interventionsreview von Möhler et al. (2018), wird in der folgenden Arbeit der Frage nachgegangen, welche Effekte sich in wissenschaftlichen Studien zeigen, die die Wirkung individualisierter Beschäftigungsangebote zur Verbesserung heraus- fordernden Verhaltens bei Menschen mit Demenz in Einrichtungen der stationären Langzeit- pflege untersuchen.
Methode: Die systematische Literatursuche wurde im Zeitraum Oktober 2022 bis Dezember
2022 in den folgenden Datenbanken bearbeitet: CINAHL, PubMed, Cochrane Library und
PsycInfo. Ergänzend wurde eine nicht orientierende Suche im Internet auf den Seiten Google
Scholar und SpringerLink durchgeführt.
Ergebnisse: Fünf quantitative Studien konnten daraus inkludiert werden. Die Studien fanden
in den USA (3), in Südfrankreich (1) und in Australien (1) statt. In den meisten Fällen sprachen
die Forschungsassistenten mit den Angehörigen über die früheren Vorlieben, Interessen und
Hobbies des Bewohners. Die Lebensqualität der Bewohner war nach der Intervention signi- fikant höher. Zudem konnte eine Zunahme der positiven Emotionen festgestellt werden. Auch die Abnahme an Agitation, Wandern und Schreien wurden bei den Bewohnern beobachtet.
Schlussfolgerung: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die reinen Eins-zu-Eins
Kontaktinterventionen schon die positiven Effekte ausgelöst haben. Dies bezüglich besteht
weiterer Forschungsbedarf. Dennoch zeigen die Ergebnisse, dass es sich lohnt, sich auf den
Bewohner einzulassen und ihn als Person mit Bedürfnissen und Interessen wahrzunehmen.
Die Verringerung der herausfordernden Verhaltensweisen entlastet die Bewohner, aber auch das Pflegefachpersonal, was mit einer langfristig gesteigerten Berufszufriedenheit einhergeht.
Schlüsselwörter: Demenz, herausfordernde Verhaltensweisen, stationäre Langzeitpflege,
individualisierte Beschäftigungsangebote, nicht-medikamentöse Therapie.
Zu Beginn gibt die Arbeit einen Überblick zum professionellen Handeln in der Pflege. Dazu muss zunächst geklärt werden, welche Ansprüche Professionalität in der Pflege erhebt. In diesen Zusammenhang sind die Begriffe ‚Könnerschaft‘ und ‚reflexive Könnerschaft‘ in das Blickfeld gerückt und werden dementsprechend ausgeführt.
Zur exemplarischen Konkretisierung wird daraufhin Könnerschaft innerhalb der pädiatrischen sowie palliativen Pflege dargestellt. Im nächsten Schritt werden die Anforderungen an das Lernen in der Pflegeausbildung erarbeitet, damit Auszubildende Kompetenzen zur professio- nellen Handlungsfähigkeit entwickeln.
Ein gesonderter Fokus liegt auf der Bedeutsamkeit des Reflektierens. Im Anschluss wird das Modell ‚Schlüsselsituationen der Sozialen Arbeit‘, sowie dessen lerntheoretische Hintergründe aufgezeigt, um eine Überprüfung der möglichen Übertragung auf die Pflegeausbildung durch- zuführen. Darauf aufbauend wurde ein Reflexionsschema konzipiert, welches für die Praxis- anleitung in der pflegerischen Ausbildung Anwendung findet.
Um dieses für die Praxis zu konkretisieren, erfolgt anschließend die exemplarische Darstel- lung zweier ausgearbeiteter Schlüsselsituationen der Fachbereiche pädiatrische und palliative Pflege, anhand derer das Reflexionsschema durchführbar ist.
Die Zielstellung der Arbeit stellt die Entwicklung eines konkreten Handlungsvorschlags dar, um ein Instrument für die Praxisanleitung vorzustellen. Dieses hat den Anspruch, das Pflege-lernen zu unterstützen, indem es die Anbahnung reflexiver Könnerschaft fördert.
Die Arbeit schließt mit einem Fazit ab, in dem Umsetzungshinweise und weiterführende Gedanken zur Anwendung des Reflexionsmodells zu finden sind.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit pflegenden Partnern von demenziell erkrankten
Personen und untersucht anhand des Konzepts der sorgenden Gemeinschaft die Frage, inwiefern diese als Ressource für die Zielgruppe dient. Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine Methode für die Bearbeitung der Aufgabenstellung entwickelt, um eine Antwort auf die Leitfrage formulieren zu können. Aufbauend auf den theoretischen Grundlagen entstand, durch die Untergliederung der Fragestellung, ein Analyseschema. Dieses soll durch die Betrachtung der Merkmale einer sorgenden Gemeinschaft, des Zuganges zu den Angeboten und der Analyse dieser im Hinblick auf die Aufgaben pflegender Partner, operationalisiert zur Antwortfindung beitragen. Ein zentrales Ergebnis der Analyse ist, dass die sorgende Gemeinschaft im Beispielprojekt auf Aufgabenübernahmen abzielt und somit zur Entlastung der pflegenden Partner beiträgt. Grenzen des entwickelten Schemas wurden insbesondere in Bezug auf undokumentierte nachbarschaftliche Hilfe und Bedarfslücken identifiziert.
Zusammengefasst verfolgt diese Arbeit folgende Ziele:
• Die Entwicklungsaufgabe der Identität wird erklärt und ihre Bedeutung für die Entwicklung des Menschen verdeutlicht.
• Unterschiedliche Identitätsmodelle werden skizziert und in Bezug zur Entwickung des eigenen Glaubens gesetzt.
• Die Biographiearbeit wird erklärt und ihre Besonderheiten und Bedürfnisse erläutert.
• Der Einfluss des Glaubens auf die eigene Entwicklung wird theoretisch betrachtet und Einflussfaktoren genannt.
• Die theoretischen Überlegungen werden in konzeptionellen Gedanken praktisch umgesetzt.
Beginnend wird die Entwicklungspsychologie allgemein und die damit einhergehenden wichtigsten Theorien für diese Arbeit vorgestellt. Hierbei liegt ein Augenmerk auf der Zielgruppe und ihrer Identitätsentwicklung.
Anschließend wird die Biographiearbeit als Methode zur Arbeit an der eigenen Identität beschrieben. Die theoretischen Überlegungen gipfeln in der spezifizierten Betrachtung eines Einflusses auf die Identität, nämlich des Einflusses des eigenen Glaubens und der eigenen Religiosität. Der Bezug zur Praxis wird durch das letzte Kapitel dargestellt.
Konzeptionelle Überlegungen zu einem Angebot für Jugendliche verbinden die theoretischen Gedanken mit ihrem praktischen Nutzen.
In den einzelnen Kapiteln werden immer wieder Verbindungen zueinander aufgebaut, um die Fragestellung im Ganzen im Blick zu behalten.
In der Bachelorarbeit wird zunächst ein Überblick über die Jugend durch die Definition
des Begriffes gegeben. Daran schließt sich die geschichtliche Entwicklung an. Weiter
wird die Entwicklung Jugendlicher anhand der drei Phasen der Adoleszenz beschrieben.
Im Fokus des dritten Kapitels steht die Identität. Nach der Definition des Begriffes wird
die Identitätsentwicklung anhand von Erikson und Marcia aufgezeigt. Einflussfaktoren
der Identitätsentwicklung werden ebenfalls erwähnt. An die Identitätsentwicklung
schließt sich das vierte Kapitel die Sozialisation mit der Beschreibung der verschieden
Sozialisationsinstanzen und ihrer Wirkung auf Jugendliche an.
Die Definition sozialer Medien und Beschreibung von vier ausgewählten sozialen Medien sowie Influencern gehören zum fünften Kapitel. Außerdem werden das Nutzungsverhalten Jugendlicher und die Entwicklungsanforderungen an soziale Medien beschrieben.
Zur Beantwortung der Forschungsfrage wird anschließend die Beeinflussung der Identitäts-entwicklung Jugendlicher durch soziale Medien thematisiert. Es folgen Gefahren und Risiken für Jugendliche.
Im vorletzten Kapitel der Bachelorarbeit wird die empirische Forschung dargestellt. Dazu wird das methodische Vorgehen, die Datenerhebung und die Auswertung mit theoretischen Bezug zur aktuellen Forschung beschrieben. Im Anschluss werden die Ergebnisse der empirischen Forschung aufgezeigt und mit der Theorie in Verbindung gebracht. Die zentralen Erkenntnisse und die Beantwortung der Forschungsfrage beschließen die Arbeit.
[Aus der Einleitung, S. 2]
Identität statt Formalität: Russlanddeutsche in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
(2022)
Seit Jahrzehnten, verstärkt seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor über 30 Jahren, siedeln deutsche Menschen aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion unter besonderen Bedingungen wieder zurück nach Deutschland über. Diese (Spät-)Aussiedler*innen werden landläufig „Russlanddeutsche“ genannt. Sie gelten in Deutschland als unauffällig und gut integriert. Doch gerade deshalb ist wenig über diese Gruppe bekannt. Längst nicht alle von ihnen sind deutschsprachig aufgewachsen, ihre jeweiligen kulturellen Identitäten sind sehr unterschiedlich ausgestaltet, religiöses Leben fand in der Sowjetunion unter gänzlich verschiedenen Bedingungen statt als in Deutschland.
Daher wurde beim Institut für Praxisforschung und Evaluation (IPE) der Evangelischen Hochschule Nürnberg die Studie „Beziehungen und Zugänge von Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion zur ELKB“ in Auftrag gegeben. In enger Abstimmung mit einem kleinen Team aus Aussiedlerseelsorger*innen wurde zunächst eine Explorationsstudie durchgeführt, auf die später ein standardisierter Fragebogen folgen sollte. Der Interviewzeitraum erstreckte sich vom Frühjahr 2020 bis in den Sommer 2021, der Abschlussbericht wurde im Dezember 2021 vorgelegt.
Ein Hauptziel der Themenzentrierten Interaktion (TZI) ist es, die Sichtbarkeit, das gegenseitige Sehen und Gesehenwerden, der Menschen untereinander zu erhöhen. Diese gilt als Basis, um Menschlichkeit zu fördern und zu bewahren. Dazu beitragen kann die bewusste Entscheidung zur Anwendung eines antidiskriminierenden Sprachgebrauchs.
Betroffene von Diskriminierung kritisieren, dass sie sich durch die (deutsche) Sprache nicht repräsentiert fühlen. Sie empfinden sich als unsichtbar (vgl. Seckendorff, 2022, S. 133). Ändern kann das nur die Mehrheitsgesellschaft, indem sie den Betroffenen zuhört, sie ernst nimmt. Ein Begriff, den auch Ruth Charlotte Cohn in ihrer Arbeit immer wieder betont: Andere Menschen, Lebewesen und die Erde als solche ernst zu nehmen (vgl. Cohn, 1994, S. 345). Grund genug zu überlegen, inwiefern die TZI die theoretische Basis dafür liefern kann, eine gerechte Sprache zur Unterstützung gesellschaftlich gerechterer Strukturen zu fordern, um so den Blick auch sprachlich auf mehr Menschlichkeit zu richten und auf diese Weise Werte zu erhalten, die Demokratien und Leben schützen (vgl. Seckendorff, 2022, S. 133).
Pflegende Angehörige gelten als hochbelastete Bevölkerungsgruppe. Oft müssen sie mehrere Verpflichtungen gleichzeitig koordinieren und bleiben dabei selbst auf der Strecke. Gerade auch deshalb, weil sich der sozialstaatliche Versorgungsapparat auf die Verwandten und Freunde pflegebedürftiger Menschen stützt, wurden Angebote geschaffen, um diese zu entlasten. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll eine Methode vorgestellt werden, welche die konkreten Anliegen sowie die Potentiale von pflegenden Angehörigen und ihrem sozialen Umfeld erfasst, um so ein individuelles Beratungskonzept für jeden Nutzer zu entwickeln, mit dem Ziel eine optimale Entlastung zu schaffen.
Für Unternehmen in der Pflege wird es zunehmend schwieriger, Stellen adäquat zu besetzen.
Aufgrund der Bevölkerungsveränderung werden in Zukunft weniger potentielle Arbeitskräfte
auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, zudem herrscht bereits jetzt deutschlandweit ein
Mangel an Pflegefachkräften. Vor diesem Hintergrund wird die Bindung von Mitarbeitern
immer wichtiger.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der zunehmenden Bedeutung der Generation Y in der
Pflege. Hierfür werden die im Zeitraum 1980 bis 1995 Geborenen umfassend mit ihren Werten
und Eigenschaften typisiert und die für sie prägenden Einflussfaktoren aufgezeigt. Die psychischen Grundbedürfnisse des Menschen werden im Zusammenhang mit neuro-wissenschaftlichen Erkenntnissen betrachtet, um ein Verständnis für die Bedürfnisse des heutigen Arbeitslebens zu erkennen. Außerdem werden mögliche Gründe für den Ausstieg
aus dem Pflegeberuf benannt. Aus den gewonnenen Ergebnissen werden Handlungs-empfehlungen für den Arbeitgeber entworfen, die diesem helfen sollen, sich für die Generation Y am Arbeitsmarkt zu positionieren.
Schlüsselwörter:
Mitarbeiterbindung, Pflege, Generation Y, Krankenhaus, Fluktuation, Maßnahmen,
Grundbedürfnisse, Fachkräftemangel
In drei Schritten möchte ich im weiteren entfalten, wodurch das theologische Entdecken Freude macht. Als erstes ist der Gegenstand des Erkennens genauer zu beschreiben, nämlich als die Wirklichkeit des Evangeliums. Sodann will ich den spezifischen Modus in den Blick nehmen, in dem das Evangelium zu einer Wirklichkeit unseres Lebens wird. Es ist der Modus des Hörens. Drittens soll skizziert werden, wozu jede theologische Erkenntnisbemühung, zumindest in reformatorischer Perspektive, dient. Sie dient der Verdeutlichung dessen, was Martin Luther als „äußeres Wort“ bezeichnet hat.
Die vorliegende Bachelorarbeit gibt einen Überblick über das Thema häusliche Gewalt,
die Folgen dessen und die Möglichkeiten die Opfer haben, um sich zu schützen. Dies alles wird im Bezug zu Frauen als Betroffene betrachtet. Häusliche Gewalt wird anhand von aktuellen Zahlen und Theorien dem Leser nähergebracht. Ein besonderer Fokus
wurde auf Trauma infolge von Gewalterfahrung gelegt, aber auch andere psychische,
körperliche und soziale Folgen werden nicht vernachlässigt. Durch die Aufarbeitung der
Unterstützungsmöglichkeiten wird der Bezug zur Praxis in der Sozialen Arbeit
hergestellt.
Forschungsfrage dieser Bachelorarbeit:
Wie können Kirchengemeinden mit kleinstädtischem Profil für Trans*Personen einladend werden?
Um diese Frage zu klären, werden zuerst verschiedene Termini, die Entstehung von Transidentität und die Lebenswelt von Trans*Personen geklärt. Anschließend folgt eine gemeindepädagogische Begründung für die Integration von Trans*Personen in Kirchengemeinden. Daraufhin wird die Offenheit von Kirchengemeinden gegenüber Trans*Personen analysiert. Um darauffolgend Defizite zu benennen.
Aufbauend auf die vorherigen Erkenntnisse werden 12 Bausteine beschrieben, die Kirchengemeinden trans*freundlicher machen.
Abschließend wird ein Veranstaltungskonzept vorgestellt, das Mitglieder von Kirchen- vorständen dazu befähigen soll, ihre Gemeinde für Trans*Personen offen zu gestalten.
[Aus der Einleitung, S. 7]
Employees of the public employment services (PES) are street-level bureaucrats who shape activation policy on the ground. This paper examines how PES staff use enhanced discretion in an innovation project carried out by the German Federal Employment Agency. Applying a bottom-up perspective, we reconstruct PES employees’ logic of action and the dilemmas they face in improving counselling and placement services. According to our findings, placement staff use enhanced discretion to promote more individualised support and an adequate matching of jobseekers and employers. The use of discretion is framed by organisational norms and reward mechanisms and by the current labour market situation. Our analyses are based on qualitative interviews and group discussions with placement staff.
Dieser Text geht auf einen Vortrag beim Dies Academicus des Instituts für Theologie und Sozialethik an der Technischen Universität Darmstadt am 14. Januar 2011 zurück, der zum Thema »Neue Studien zur alttestamentlichen Anthropologie – Impulse für die ethischen Diskussionen der Gegenwart« ausgerichtet wurde. Grundlage waren drei Publikationen zur alttestamentliche Anthropologie, die von Sozialethikern kommentiert wurden (vgl. Frevel 2010, Wagner 2009, Janowski und Liess 2009).
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Hoffnung als Resilienzfaktor einen Beitrag
zur Resilienz leistet, weshalb Hoffnungsarbeit auch Resilienz fördert. Grundlegend ist
dabei, sich bewusst zu machen, welches Verständnis man von Hoffnung hat.
Es zeigte sich in der Betrachtung der verschiedenen Förderansätze, dass vieles, was jetzt schon als pädagogische Grundwerte und -haltungen etabliert ist, dazu beiträgt, dass Kinder und Jugendliche Resilienz entwickeln. Analog gilt das auch im Blick auf
Hoffnungsarbeit. Auch in der Schule und in der Gemeinde sind viele Methoden, die im
Blick auf Förderung von Hoffnungskompetenz benannt wurden, schon bekannt und
werden umgesetzt. Es geht jedoch darum, sich bewusst zu machen, dass dieses Handeln auch Hoffnungskompetenz und Resilienz fördert.
Hoffnung ist ein – oder sogar das – Grundthema des christlichen Glaubens und für den Menschen elementar. Gerade deshalb sollte man sich der Bedeutung der Hoffnungsarbeit bewusst werden.
Es ist allgemein – aber angesichts des Zeitgeschehens noch dringender – erforderlich,
Kinder und Jugendliche für die Krisen und Entwicklungsgefahren dieser Zeit zu stärken
und ihnen Hoffnung mitzugeben. Hoffnungsförderung sollte deshalb bewusst als Haltung religions- und gemeindepädagogischer Tätigkeit eingenommen und Ziele, Inhalte und Methoden auch in Bezug darauf abgestimmt und ausgewählt werden.
Im Blick auf das Bild von Kirche in der Gesellschaft könnte diese wichtige Arbeit der
Stärkung und Förderung von Kindern und Jugendlichen noch hervorgehoben und damit
das Bild von Kirche profiliert werden: Kirche und Gemeinden sind Orte, an denen
Menschen einander begegnen, Hoffnung gewinnen, Hoffnungsperspektiven entwickeln
und Hoffnungskompetenz vertiefen. Hier geschieht Bildung, die für das Leben stärkt.
Hoffnung ist nicht frommes Abwarten auf eine bessere Zukunft, sondern hat Relevanz
für die Gegenwart und das Leben der Menschen. Der Blick auf diesen Wesenszug des
Menschen sollte gerade angesichts von Krisen wieder stärker öffentlich hervorgehoben
werden.
[Zusammenfassung und Ausblick, S. 44]
[Einleitung]
Hochsensibilität ist ein neues und spannendes Forschungsfeld und veranlasst immer mehr Menschen dazu sich mit ihrer Persönlichkeit auseinander zu setzen und sich in Selbsthilfe-gruppen zum Austausch zu treffen (Aron E. N., 2018b).
Wesentlich mehr beforscht, jedoch sehr diffus, ist das Thema der Lehrergesundheit (Schröder, 2006). Es wird viel über Lehrer und Lehrerinnen im Kontext mit Schülerleistungen geredet und über Lehrergesundheit geschrieben, doch die Umsetzung bleibt nur ein Wunschtraum.
Die fehlende Verwirklichung von individueller Stärkenorientierung spüren schon junge Menschen in der Ausbildung und lässt in ihnen einen Druck aufkommen, der zum Scheitern führt oder zum Aufgeben drängt. Liegt es daher nicht nahe die benötigten Ressourcen für die
nachfolgenden Generationen zur Verfügung zu stellen und auf die Persönlichkeit bezogen nutzbar zu machen?
Sollten nicht genau Lehrkräfte den Schülern und Schülerinnen vorleben,ihren Weg in dieser bunten und zugleich tristen Welt in Angriff zu nehmen?
Dabei sollten Schüler und Schülerinnen ernstgenommen werden und nicht nur die Optimierung ihrer Leistungen im Vordergrund stehen, sondern auch die Gesamtheit der Persönlichkeit mit ihren spezifischen Neigungen in den Blick genommen werden. Genau um dieses Dilemma zwischen leistungsorientierter Selbstoptimierung und konstruktiver Unterstützung im Schulkontext bei starker Reizüberflutung soll es in dieser Arbeit gehen. Die Selbstoptimierung bezieht sich auf die hohen Anforderungen im Lehrerberuf. Mit der Unterstützung im Schulkontext ist die Auseinandersetzung mit dem Persönlichkeitsmerkmal Hochsensibilität gemeint.
Diese wissenschaftliche Arbeit ist für Lehrkräfte und Hochsensible oder alle, die sich gerne mit dem Lehrerberuf kritisch auseinander setzen wollen, um gesünder und zufriedener zu arbeiten und zu leben.
Dazu wird in einem großen Kapitel die Hochsensibilität differenziert betrachtet. Die damit verbundenen Begrifflichkeiten werden zunächst geklärt, um anschließend eine Charakterisierung vornehmen zu können. Danach wird die Hochsensibilität von anderen Begrifflichkeiten abgegrenzt und die physiologischen Gegebenheiten geklärt. Ein Vergleich mit der Tierwelt soll den Nutzen der Hochsensibilität aufzeigen.
Für die Verknüpfung mit dem Lehrerberuf, werden die Besonderheiten der Berufswahl für Hochsensible aufgezeigt. In einem weiteren großen Kapitel werden die Lehrkräfte in den Blick genommen. Zu Beginn werden die berufsbezogenen Voraussetzungen dargelegt. Danach werden die Belastungsfaktoren und das daraus resultierende Burnout-Risiko besprochen. Am Ende wird auf die individuelle Stärkung der Ressourcen hingewiesen. Anschließend wird eine Verknüpfung zwischen den beiden großen Themen „Hochsensibilität“ und „Lehrkräfte“ hergestellt. Dabei werden sowohl die Herausforderungen als auch die Chancen in Hinblick auf den beruflichen Werdegang und die Tätigkeit von hochsensiblen Lehrkräften genauer betrachtet. Abgeschlossen wird die Arbeit mit den Erkenntnissen aus den vorangegangenen Darstellungen und der Antwort auf die Frage, wie hochsensible Menschen für den Lehrerberuf ermutigt und ausgerüstet werden können.
Wenn man mich heute fragt, wie ist das so an „deiner“ Hochschule? Dann kann ich meinem Gesprächspartner ganz einfach antworten: Es ist anders als in der Privatwirtschaft, anders als in einer Unternehmensberatung und anders als im sozialen oder kirchlich-diakonischen Bereich. Hochschule heutzutage ist auch anders als sie während meines eigenen Studiums gewesen war. War sie früher eine stark regulierte und überwachte Institution, so hat sie sich heute in eine
dynamische, sich ständig anpassende Organisation gewandelt. Es gibt weniger staatliche oder kirchliche Aufsicht, dafür mehr Dezentralisierung, Eigenverantwortlichkeit und Gestaltungsfreiheit. Hochschulleitung orientiert sich deshalb heute auch nicht an dem machtbasierten, hierarchischen Bürokratie-Modell, sondern bedarf moderner Führungs- und Steuerungsstrukturen und -instrumente.
Im Sommersemester 2020 startete der fünfte Durchgang des Masterstudiengangs Angewandte Bildungswissenschaften an der Evangelischen Hochschule Nürnberg (EVHN), der als festen Bestandteil die drei Methodenkurse der Grundausbildung des Ruth Cohn Institute for TCI international (RCI) beinhaltet. Margit Ostertag ist Professorin an der EVHN und Lehrbeauftragte für Themenzentrierte Interaktion (TZI) am RCI. Sie untersucht, wie sich im Kontext Hochschule mit Hilfe der TZI entwicklungsförderliche Bildungs- und »Gedeihräume« gestalten lassen. Der Begriff »Gedeihraum« steht in der TZI für die Idee inneren Wachstums. Es zeigt sich, dass hier Bildungsprozesse möglich werden, in denen persönliche Entwicklung und wissenschaftliche Auseinandersetzung miteinander verbunden sind. So können von diesem Beitrag auch Anregungen für Lehrende an anderen Hochschulen ausgehen.
Didaktik als Vermittlungskunst reduziert die Wissenschaft von Lehren und Lernen auf ein lineares Modell. Es wird eine Kombination der Lehr- und Lernkunst benötigt, damit Comenius Vision umgesetzt werden kann. „ERSTES UND LETZTES ZIEL UNSERER DIDAKTIK SOLL ES EIN, die Unterrichtsweise aufzuspüren
und zu erkunden, bei welcher die Lehrer weniger zu lehren brauchen, die Schüler dennoch mehr lernen; in den Schulen weniger Lärm, Überdruß und unnütze Mühe herrsche, dafür mehr Freiheit, Vergnügen und wahrhafter Fortschritt.“
Dies gilt nicht nur für die Schulpädagogik, sondern gerade auch für die akademischen Ausbildungsinstitutionen. Comenius greift die heutige veränderte Rolle der Pädagogen/innen auf, wenn er intentional beschreibt, dass die Lehrer/innen weniger zu lehren brauchen und die SchülerInnen dafür mehr lernen. Eine wechselseitige Beziehung zwischen Lehren und Lernen im Fokus des Zurücknehmens. Es ist eine Methodik des Wenigen mit dem Resultat des Mehr. Wie gelingt dieser reformpädagogische Ansatz? Dieser Aufsatz geht dieser Frage nach und zeigt einen Weg auf.
Männer, die Sex mit Männern haben, werden aufgrund der Assoziation mit hohem Substanzgebrauch und häufig wechselnden Sexualpartnern als Risikogruppe für eine HIV-Infektion gesehen. Um Gründe für die Nichtanwendung von Maßnahmen zur HIV-Prävention, trotz vorhandenen Wissens zusammenfassend darzustellen, wurde eine systematische Literaturübersicht erstellt. Erarbeitete Themen beziehen sich auf die verschiedenen Maßnahmen zur HIV-Prävention (Kondome, Präexpositions-prophylaxe, rektales Mikrobizidgel) und finden ihren Ursprung häufig in vielschichtigen und komplexen Zusammenhängen individueller, familiärer, sozialer und gesellschaftlicher Prozesse.
Im Folgenden werden diese Ergebnisse mit der Theorie des systemischen Gleichgewichts nach Friedemann sowie dem Reasoned-Action-Ansatz nach Fishbein & Ajzen in Verbindung gesetzt, um mögliche Handlungsoptionen und weitere Forschungsnotwendigkeiten für Familienpflegende zu erarbeiten.
Niederschwellige, individuelle und umfassende Beratungs-, Unterstützungs- und Aufklärungsmaßnahmen sind hierbei indiziert, um eine ganzheitliche Förderung der Kongruenz und Gesundheit von MSM in Bezug auf die Anwendung von Maßnahmen zur HIV-Prävention zu erreichen.
Kinder mit herausforderndem Verhalten können Fachkräfte im pädagogischen Alltag an
die Belastungsgrenze bringen. Auch in der Literatur und in Studien wird dieses Thema
aufgegriffen, besonders bei Fröhlich-Gildhoff.
Deswegen wird sich in der vorliegenden Arbeit über die Methode der Literaturarbeit mit den Begegnungsmöglichkeiten der Fachkräfte mit Kindern mit herausforderndem Verhalten im pädagogischen Alltag in Kindertageseinrichtungen auseinandergesetzt. Es wird dabei darauf eingegangen, was die Bezeichnung herausforderndes Verhalten beinhaltet, was mögliche Entstehungsfaktoren sind und ein kurzer Überblick über die Verteilung und die Häufigkeit gegeben.
Bei der pädagogischen Arbeit wird zuerst der aktuelle Forschungsstand und dann verschiedene Ansatzpunkte dargestellt. Das Selbstverständnis der pädagogischen Fachkräfte und die Zusammenarbeit mit den Eltern in Bezug auf dieses Thema sind weitere Punkte, welche aufgegriffen werden.
Im anschließenden Diskussionsteil werden die Befunde bewertet und der Frage, welche Einflussfaktoren und Hindernisse es für den professionellen Umgang mit Kindern mit herausforderndem Verhalten für Fachkräfte gibt, nachgegangen.
Aus der Untersuchung geht hervor, dass eine umfangreichere Aus- und Weiterbildung zu diesem Thema angestrebt werden muss, um das Fachwissen zu erweitern, wodurch eine Haltungsänderung erreicht werden kann.
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit Kinder eines integrativen
Waldkindergartens im Alter von drei bis sechs Jahren durch den Einsatz von Pferden
ganzheitlich in ihrer Entwicklung gefördert werden können.
Dafür wird zunächst theoretisch die Entwicklung verschiedener Bereiche Drei- bis
Sechsjähriger betrachtet – Kognition, Motorik, soziale Kompetenzen und Emotionalität.
Anschließend wird in einem kurzen Kapitel das Prinzip eines Waldkindergartens erklärt.
Das nächste Kapitel der Theorie befasst sich mit der Wirkung von Tieren,
beziehungsweise von Pferden, auf Kinder. Es greift ebendiese Entwicklungsbereiche
auf und erläutert daran die Effekte auf den Menschen.
Abgeschlossen wird die Theorie mit einem kurzen Fazit und einigen Schlussfolgerungen
für die konzeptionellen Überlegungen im zweiten Teil der Arbeit.
Nach einem kurzen Fazit werden konzeptionelle Überlegungen angestellt. Diese
beziehen sich auf eine Kooperation des Heilpädagogisch-Therapeutischen Reitens
Fischbach des Vereins für Menschen mit Körperbehinderung e.V. mit einem
integrativen Waldkindergarten. Die Kinder sollen in den Stallalltag eingebunden
werden, mit dem Ziel einer ganzheitlichen Entwicklungsförderung.
[Einleitung]
Viele Versuche Verhalten aufzubauen oder zu modifizieren fußen auf kognitiven Erklärungs- und Veränderungsansätzen.
Diese sind im Bereich von Menschen mit geistiger Behinderung meist nicht anwendbar und greifen nicht in emotionalen Ausnahmesituationen. Die vielfach gewählte Alternative, sich lediglich auf Konditionierungsprozesse zu konzentrieren, berücksichtigt wiederum die Bedürfnislage der betreffenden Person nicht ausreichend und wird so der Gesamtpersönlichkeit nicht gerecht. Zudem sind in der Begleitung von Menschen mit Schwerstmehrfachbehinderung häufig die körperlichen Beeinträchtigungen vordergründig und stehen deshalb stark im Blick der Förderung. Unter dem Druck der Dokumentations- und Nachweispflicht kann es geschehen, in erster Linie die augenscheinlichen Beeinträchtigungen in den Focus zu nehmen. Diese sind leichter festzustellen, zu „behandeln“, Erfolge einfacher zu messen und nachzuweisen. Dies kann jedoch dem Menschen nicht gerecht werden. Dass die kognitiven Möglichkeiten dieser Menschen sich höchstens auf dem Niveau eines Kleinkindes bewegen, lässt sich noch relativ leicht erkennen. Das sozio-emotionale Entwicklungsniveau, welches entscheidend für einen ganzheitlichen Ansatz ist, erschließt sich nicht so leicht. Der Wunsch und die Erfordernis ein diagnostisches Instrument zu haben, um den Menschen in seiner Gesamtheit zu verstehen und zu unterstützen, war Anlass der vorliegenden Arbeit.
Um die Bedürfnislage der Menschen mit Schwerstmehrfachbehinderung in Gänze zu erfassen und sie wertschätzend in ihrer Entwicklung begleiten zu können, scheint die sozio-emotionale Bedürftigkeit von besonderer Bedeutung. Diese bedingt die Einstellung zu sich selbst, der eigenen Geschichte und den Umgang mit aktuell anstehenden Herausforderungen, die der Alltag an alle Menschen, mit oder ohne Behinderung, stellt. Diese Personengruppe zeigt durch Verhaltensweisen, die für das Umfeld oft irritierend erscheinen an, dass sie den Alltagsanforderungen häufig nicht ohne Begleitung gewachsen ist. Deshalb gilt es, die Kompetenzen zu erkennen, seien sie auch noch so gering, Anforderungen anzupassen und Entwicklung durch gezielte Interventionen und ein pas-sendes Beziehungsangebot zu ermöglichen. Dazu gehört die differenzierte Erfassung der individuellen Fähigkeiten und Begleitungsbedürfnisse, welche sich aufgrund des gewählten Diagnostikverfahrens an den Grundsätzen der „Entwicklungsfreundlichen Beziehung“, abgekürzt „EfB“ (Senckel/Luxen 2017: 11), orientiert.
In der vorliegenden Arbeit soll deshalb geklärt werden, wie sich Sozio-Emotionalität entwickelt, welchen Einfluss sie auf unterschiedliche Bereiche hat, weshalb die Erfassung sozio-emotionaler Kompetenzen als Grundlage der heilpädagogischen Diagnostik und Entwicklungsförderung wichtig ist, wie und ob ein Diagnosemanual, das darauf aufbaut, im Bereich einer heilpädagogischen Förderstätte bei Menschen mit Schwerstmehrfach-behinderung angewandt werden kann. Schlussendlich bleibt zu klären, ob sich aus dessen Einsatz, Auswertung und Interpretation geeignete Schlüsse zur Entwicklungsförderung und Beziehungsgestaltung im Alltag ziehen lassen.
In verschiedenen Forschungsprojekten wird Radartechnik entwickelt, mit deren Hilfe Atmung und Puls pflegebedürftiger Personen im Bereich der klinischen Intensivpflege, perspektivisch aber auch in Einrichtungen der stationären Altenpflege, berührungslos überwacht werden könnten. Grundsätzlich sind solche technischen Assistenzsysteme bzw. sozio-technische Arrangements als ethisch sensibel zu betrachten. Im Rahmen dieser Arbeit sollten ethische Probleme bei einem möglichen Einsatz der berührungslosen Vitalparameterüberwachung (bVpü) in Einrichtungen der stationären Altenpflege aus der Perspektive von Pflegebedürftigen und Pflegekräften systematisch erarbeitet werden. Hierzu wurden Bedingungen eines möglichen Einsatzes der bVpü festgelegt und mit dem „Modell zur ethischen Evaluation soziotechnischer Arrangements“ (Meestar) evaluiert. Es zeigte sich, dass die zu erwartenden Probleme alle relevanten normativen Dimensionen betreffen würden und ein Einsatz von technischen Systemen, wie der bVpü, der permanenten Auseinandersetzung seitens aller Stakeholder bedarf, um Qualitäts-verlusten in der Pflege und weiteren negativen Auswirkungen, vor allem für die Pflegebedürftigen, vorzubeugen.
Die nachfolgende Arbeit beschäftigt sich mit theoretischen und konzeptionellen Überlegungen zur substanzspezifischen Prävention. Der theoretische Teil der Arbeit befasst sich zunächst mit der Hauptzielgruppe für Präventionsmaßnahmen bzgl. Alkohol: Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren. Hierbei wird ein Blick auf deren Lebenswelten und auf diese spezielle Phase im Lebenslauf geworfen. Dies erfolgt aus entwicklungspsychologischer und jugendsoziologischer Perspektive.
Nachfolgend wird die Substanz „Alkohol“ näher betrachtet und der Konsum von Jugendlichen genauer beleuchtet. Durch die Erkenntnisse aus den ersten drei Unterpunkten erfolgen grundlegende Überlegungen zur Prävention und ein Blick in die innovative Suchtprävention.
Auf Basis der vorangegangen Punkte wird nachfolgend das Bundesprojekt zur Alkoholprävention „Hart am LimiT“ (= HaLT) vorgestellt. Mit diesem Projekt befassen sich auch die konzeptionellen Überlegungen. Hierbei steht die Optimierung des Interventionsangebotes „Risikocheck“ im Mittelpunkt. Die Überlegungen sind geknüpft an das Angebot und die Durchführung des Projekts innerhalb Nürnbergs. Dieses wird getragen von der Suchtprävention des Jugendamtes der Stadt Nürnberg und dem Suchthilfezentrum der Stadtmission Nürnberg e.V.
Mit der vorliegenden Arbeit sollen Denkanstöße für strukturelle und formale Änderungen hinsichtlich des Interventionspunktes, der in der Trägerschaft des Suchthilfezentrums liegt, gegeben werden.
Alkoholabhängige Menschen hat es seit der Entdeckung der alkoholischen Gärung gegeben und auch in Zukunft werden wohl Suchterkrankungen weiterhin auftreten. Ebenso werden auch unter Pflegemitarbeitern immer einige Fälle von Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit vorkommen. Insbesondere in Altenhilfeeinrichtungen stellt das ein Problem dar, da Mitarbeiter dieser Betriebe ein erhöhtes Suchtrisiko aufweisen.
Deutschland und sein Gesundheitssystem steht in den nächsten Dekaden vor großen Herausforderungen. Der derzeitige Personalmangel wird durch den demografischen Wandel weiter verstärkt. Die Mitarbeiter in Unternehmen der Altenhilfebranche werden also höheren Anforderungen und Belastungen ausgesetzt sein. Diese werden sie durch die vermehrte Annahme von Teilzeitstellen oder durch andere Bewältigungsstrategien, wie z.B. durch Alkoholkonsum, versuchen zu kompensieren.
Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, anhand wissenschaftlicher Literatur Handlungs-empfehlungen für Führungskräfte bei der Interaktion mit alkoholabhängigen Mitarbeitern in der Altenpflege herauszuarbeiten. Primär- und Sekundärprävention stehen hier im Fokus.
Der Erhalt der Arbeitskraft eines jeden Mitarbeiters steht im Mittelpunkt und somit wird eine frühzeitige Interventionsarbeit notwendig. Wesentlicher Bestandteil ist die Sensibilisierung von Führungskräften und Angestellten in Bezug auf die Alkoholabhängigkeit von Mitarbeitern.
Der beschriebene Leitfaden und die Handlungsempfehlungen stellen diesbezüglich wichtige Instrumente für die Zukunft in der Pflege dar. Mit Hilfe dieser Instrumente kann ein alkohol-abhängiger Mitarbeiter frühzeitig identifiziert und dieser selbst, der Betrieb und die zu betreuenden Bewohner vor weitreichenderen negativen Auswirkungen bewahrt werden. Unter anderem tragen die Handlungsempfehlungen dazu bei, bestehendes Personal im Unternehmen zu erhalten und damit der Personalnot im demografischen Wandel entgegenzuwirken.
Auf der Grundlage vielfältiger und interessanter wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Thema Geschwisterbeziehungen in „normalen“ Familien und schwerpunktmäßig in Familien mit Kindern ohne und mit Behinderung werden vor allem die Einflussfaktoren und die auftretenden Besonderheiten und Chancen, die in einer solchen besonderen Beziehung liegen, beschrieben. Vielfältige Geschwisterbeziehungen in Familien mit Kindern ohne und mit Behinderung zeigen
deutlich auf: „Es ist normal, verschieden zu sein“ (Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.). Unter dieser Prämisse soll die vorliegende Arbeit die besondere Familiensituation beleuchten und zusammen mit Geschwisterkindern von Kindern mit Behinderung auf die Suche nach ihren Geschichten gehen – auf die Suche nach ihren Wünschen, Befürchtungen, Ärgernissen und Freuden. Die Fragestellungen, was Geschwisterkinder bezüglich der Behinderung ihrer
Geschwister oder ihrer gesamten familiären Situation beschäftigt, was sie toll finden, ihnen wichtig ist, aber auch was sie stört, werden aufgenommen und im Rahmen eines Projektes betrachtet.
Gutes Leben im Alter? Ethische und anthropologische Anmerkungen zu technischen Assistenzsystemen
(2020)
Versucht man das Zeitalter zu charakterisieren, dessen Zeugen wir sind, das wir prägen und von dem wir geprägt werden, wird häufig darauf verwiesen, dass wir in einem Zeitalter großer Veränderungen leben. Diese betreffen divergente Bereiche wie das Politische, dessen Architektur sich spätestens mit dem Ende der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken und mit 9/11 drastisch veränderte, oder das Ökonomische, das durch die globale Verbreitung des Kapitalismus und dessen scheinbare Alternativlosigkeit gleichförmiger, vernetzter und dominanter zu werden scheint (Fukuyama 1992). Aber auch gesellschaftliche Sphären übergreifende Praktiken wie neue Kommunikationsformen, deren Wandel durch ihre Digitalisierung und informatische Erschließung großer Teile der Welt vorangetrieben wird, tragen stark zu Veränderungen des gesellschaftlichen Zusammenlebens bei. Auf zwei Bereiche, die voranschreitende Technisierung einerseits und den demographischen Wandel andererseits, wollen wir uns in diesem Beitrag maßgeblich konzentrieren und der Frage nachgehen, wie diese Bereiche bezüglich eines guten Lebens im Alter aus einer ethischen und anthropologischen Perspektive erfasst werden können.
Bevor in einem ersten Schritt grundsätzliche, sodann in einem zweiten Schritt konkrete ethische Aussagen zur Situation alter Menschen getroffen werden, sind zwei Fragen zu reflektieren. Die erste bezieht sich auf die Lebenssituation alter Menschen in ihren konkreten Vollzügen: Wie ist es, im Alter zu leben? Welche anthropologischen Aussagen kennen wir über den alten Menschen? Die zweite betrifft die Notwendigkeit einer eigenen Ethik für alte Menschen. Beide Fragestellungen werden kurz erörtert, bevor dann inhaltliche ethische Aussagen und deren konkrete Konsequenzen dargestellt werden.
Grauer Markt Pflege
(2020)
Andrea Nickel-Schwäbisch widmet sich in ihrem Buch dem Thema Geld aus biblischer und soziologischer Perspektive. In einem ersten Teil beschreibt sie auf spannende und fundierte Art, wie Geld entstanden ist und heute "funktioniert". Anhand ausgewählter Bibelstellen fragt sie dann in einem zweiten Teil danach, welche Rolle Geld in der Beziehung zwischen Gott und Menschen spielt und weckt das Bewusstsein dafür, das Geld schon immer auch eine spirituelle Komponente hatte. Entstanden ist ein tiefgründiges und kluges Buch mit überraschenden Einblicken in die Wechselbeziehung von Geld, Gesellschaft und Religion.
[Einleitung]
Das Sterben und der Tod wird in der heutigen Zeit aus dem Leben verdrängt und dadurch zu einem Tabuthema in unserer Gesellschaft.
Auch in den Kirchen und christlichen Organisationen scheint dieser Prozess nicht entscheidend aufgehalten zu werden. Dabei verleugnet die Kirche scheinbar einen Teil ihres Auftrags und Wesens. Es gehört zum Wesen der Kirche, Sterbende und Arme zu begleiten und ihre letzte Lebenszeit qualitativ zu gestalten. Im Mittelalter war das Thema Sterben und Tod Teil des Lebens und es wurde als Ars moriendi, die Kunst des Sterbens, beschrieben. Ein bewusstes Erleben des Sterbens sowohl auf Seiten der Sterbenden, als auch derer, die Begleiter sind, kann den Übergang in das Ungewisse erleichtern. In diesem Übergang und der letzten Lebensphase befinden sich Sterbende aber auch deren Angehörigen in vielen Zwischenstadien. Der unheilbar Kranke ist zwischen Erde und Himmel, zwischen Leben und Tod oder auch zwischen sich selbst und seinem sozialen Umfeld.
Die entstehenden Räume sind Orte, die nach Begleitung verlangen. Gerade hier kann diakonisches Handeln als Ausprägung und Aufgabe der Kommunikation des Evangeliums im Amt eines Diakons / einer Diakonin ansetzen. In der Begleitung von Sterbenden und ihren Angehörigen wird der Diakon / die Diakonin zum Dazwischen-Geher in den verschiedenen entstehenden Räumen. Die Frage, welche Aufgaben und Rollen ein Diakon / eine Diakonin im diakonischen Ort des Dazwischen-Gehens einnimmt und was genau dieser diakonische Ort ist, soll mit dieser Arbeit beantwortet werden.
Ebenso soll deutlich gemacht werden, wie ein Diakon / eine Diakonin christliche Sterbebegleitung im Dazwischen-Gehen leisten kann. Dabei ist klar, dass die Tätigkeiten im Spektrum evangelischer Konfession stattfinden, jedoch damit Konfessionslose oder anders Gläubige nicht ausgeschlossen sind. Dies kann vor allem zur Bereicherung der Arbeit in der Begleitung unheilbar kranker Menschen und deren Angehörigen werden.
Als Ort des begleitenden Sterbens werden daher zu Beginn die Anfänge, Entwicklungen und Merkmale der Arbeit in einem Hospiz beschrieben. Daran anschließend wird der Prozess des Sterbens näher betrachtet. Dabei werden neben den Erläuterungen zur Sterbebegleitung, die Sterbephasen nach Kübler-Ross beschrieben, die ebenso bei den Angehörigen zu finden sind. Die Sterbephasen werden in der Arbeit mit Sterbenden und Angehörigen als besonders relevant eingeschätzt. Kapitel vier beschäftigt sich mit dem diakonischen Ort des Dazwischen-Gehens. Dabei werden zunächst die biblischen Zugänge zum Thema Tod und Sterben beschrieben, der Wortstamm „diak-“ im Hinblick auf dessen Bedeutung betrachtet und anschließend der diakonische Ort in unterschiedlicher Ausrichtung erläutert.
Um ein Aufgabenprofil eines Diakons / einer Diakonin bestimmen zu können, wird eine Bedarfsanalyse der Zielgruppe erstellt. Die Skizzierung der spezifischen Aufgaben und des Profils des Diakons / der Diakonin in der Begleitung unheilbar kranker Menschen und deren Angehörigen geben Einblick in den möglichen Arbeitsalltag eines Diakons / einer Diakonin als Dazwischen-Geher.
Das Ende der Arbeit bildet ein Resümee über die im Prozess der Arbeit gewonnenen Erkenntnisse.
[Aus der Einleitung]
Folgende Abschlussarbeit widmet sich dem Thema, in wie weit ein gezielter pädagogischer Einsatz eines Hundes, im Kontext der Lernstubenarbeit, eine Ergänzung oder sogar eine Alternative zu einer medikamentösen Behandlung bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS darstellen kann.
Die Ergebnisse aus einem Leitfadeninterview mit einer pädagogischen Fachkraft bilden die Basis der Arbeit und werden in Bezug auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse überprüft.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Hafterleben von inhaftierten Sexualstraftätern in deutschen Justizvollzugsanstalten. Es wird der Frage nachgegangen, ob und in welchem Ausmaß inhaftierte Sexualstraftätern Gewalt durch Mitgefangene erleben.
Die Fragestellung wird auf Basis der Auswertung einschlägiger Fachliteratur, Statistiken sowie Studien zum Thema Gewalt in deutschen Strafvollzugsanstalten diskutiert. Zudem wurden vier narrative Interviews mit ehemaligen inhaftierten (Sexual-)Straftätern sowie ein Expertinnen-interview mit einer Sozialpädagogin, die im Resozialisierungsbereich tätig ist, durchgeführt, um spezifische Einblicke in den Vollzugsalltag und in die Gefängnissubkultur zu erhalten.
Im Ergebnis wird deutlich, dass inhaftierte Sexualstraftäter – insbesondere solche, deren Opfer Kinder waren – einen tendenziell niedrigen Rang in der Gefängnishierarchie haben und oftmals physische Gewalt in Form von Beleidigungen, Schikanen und Bedrohungen erfahren. Daneben wird auch nicht selten von Misshandlungen und körperlichen Übergriffen, z.B. in Form von Schlägen oder Tritten, berichtet.
Gewalt unter Gefangenen ist ein alltägliches Problem, welchem die gegenwärtige Vollzugspraxis in mehrfacher Hinsicht nicht gerecht wird. Demnach deuten die Ergebnisse der Untersuchung darauf hin, dass auch unter den Bediensteten inhaftierte Sexualstraftäter einen schlechten Stand haben und auf die Übergriffe nicht adäquat reagiert wird.
Insgesamt zeigt sich, dass ein dringender Reformbedarf zum Schutz von Sexualstraftätern durch Misshandlungen und Gewalt durch Mitgefangene besteht. Die Forschungslage sowie das Forschungsinteresse dazu sind bislang allerdings noch sehr unbefriedigend und es bedarf deshalb dringend weiterer Untersuchungen.
Die vorliegende Bachelorarbeit gibt einen Überblick über das Problemfeld von Aggression und Gewalt gegen Pflegekräfte.
Es werden verschiedene Aspekte, die zur Entstehung von Gewalt und Aggression führen, betrachtet. Weiterhin werden deren Auswirkungen auf das Pflegepersonal sowie auf die betroffenen Unternehmen dargestellt.
In der Praxis finden verschiedene Handlungsleitfäden in den Unternehmen Anwendung. In der vorliegenden Arbeit werden drei dieser Leitfäden auf ihre Informationsweitergabe, ihre Umsetzbarkeit im Arbeitsalltag und ihr Setting geprüft. Aus den gewonnenen Erkenntnissen wird anschließend eine Empfehlung zur Gewaltprävention sowie zum Umgang und zur Nachsorge bei Gewalttaten abgeleitet. Diese Empfehlung soll vor allem für die Führungskräfte im Gesundheitswesen richtungsweisend sein, um detaillierte Handlungsleitfäden, die auf ihre Arbeitsstelle zugeschnitten sind, zu erarbeiten.
Vielen Studien und Berichten zufolge, findet im Setting der Pflege Gewalt statt. Gründe dafür werden in den organisatorischen Strukturen vermutet. Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflege finden sich in dem zunehmenden Spannungsverhältnis ebenfalls wieder.
Diese Arbeit widmet sich dem Blickwinkel, der Gefühlswelt und den Strategien der Auszubildenden, die sie erfahren, wenn Gewalt in der Pflegepraxis erlebt wird.
Dazu wurde in einem Unterricht mit Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege ein theaterpädagogisch geprägter Unterricht zum Thema Gewalt in der Pflege durchgeführt und aus den Portfolioeintragungen Aussagen zu Gewalterleben aus der Pflegepraxis herausgestellt.
Die Befragten finden zu einem überwiegenden Teil Gewalt in der Pflege wieder. Die Ansprüche, die an die Auszubildenden gestellt werden, laufen der vorgefundenen Praxisrealität
zuwider. Zudem erfahren sie als zusätzliche Komponente in einem hierarchisch geprägten Umfeld eine untergeordnete Stellung, in der sie unausweichlich Gefühle der Überforderung erfahren und Überlebensstrategien zur erfolgreichen Absolvierung der Ausbildung entwickeln und an-wenden. Diese haben unterschiedliche Ausprägungsmerkmale und Tendenzen.
Auf dieser Grundlage ist es empfehlenswert, über den Ausbildungszweig hinweg das Thema Gewalt in der Pflege gesellschaftlich und politisch in den Blickpunkt zu nehmen. Auch Fort- und Weiterbildungsbestrebungen müssen vermehrt angestrengt werden. Letztlich müssen die Strukturen verändert werden, um Bedingungen einer humanen Zusammenarbeit an und mit Schutzbefohlenen generieren zu können.
Gewalt in der Pflege
(2022)
Gewalt in der Pflege wird von Außenstehenden meist als einseitiger Begriff verwendet.
Doch die Gewalt erfahren nicht nur Pflegebedürftige. Zahlreiche Studien zeigen, dass
sich Pflegekräfte bei ihrer Arbeit fast täglich mit gewaltgeladenen Patienten, Drohungen
und Beleidigungen abfinden müssen. Ursachen für dieses aggressive Verhalten
kann unterschiedlich sein. Verschiedene soziale, biologische und genetische Faktoren
können entscheidend sein, aber auch Erkrankungen der Psyche und Sucht sind Auslöser.
Im Rahmen einer qualitativen Befragung wurden Experteninterviews geführt, in
denen Pflegekräfte von ihren Erfahrungen im stationären Bereich berichten und ihren
Umgang mit den stressreichen Situationen schildern. Hier zeigte sich, dass erlebte
Übergriffe oder Beleidigung gegen die eigene Person im beruflichen Kontext durchaus
als belastend wahrgenommen, jedoch eigene Bewältigungsstrategien entwickelt werden.
Deutlich zeigt sich auch, dass mehr Unterstützung von den Einrichtungen erwartet
wird in Form von Fortbildungen, konkreten Handlungsleitlinien oder Sicherheitspersonal.
Gewalt gegen Pflegepersonal - Posttraumatische Belastungsstörung als eine mögliche psychische Folge
(2020)
Das Gesundheitswesen ist einer der Arbeitsbereiche, in welchen die Prävalenz gegenüber Gewalt sehr hoch ist. Bereits bekannt ist, dass sich derart traumatisierende Ereignisse sowohl auf die psychische als auch auf die physische Gesundheit der Pflegenden auswirkt.
In dieser Arbeit wird auf Grundlage bestehender Literatur folgende Forschungsfrage beantwortet: Führt Gewalt ausgehend von Patienten zu Posttraumatischen Belastungs-störungen bei Gesundheits- und Krankenpflegern im stationären Setting?
Zur Beantwortung der Frage wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt.
Anhand selbst aufgestellter Kriterien und der Kriterien von Eva Maria Panfil, aus dem Buch Pflegewissenschaften 2 von 2013, konnten sieben Werke einbezogen und analysiert werden.
Alle verwendeten Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen arbeitsbedingter Gewalt und der Entwicklung einer Posttraumatischen Belastungsstörung an.
Allerdings sind die meisten Querschnittdesigns, weshalb keine Kausalität festgestellt werden konnte. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, weitere Forschungen möglicherweise im Längsschnittdesign hinsichtlich der Fragestellung anzustellen, um aussagekräftigere Ergebnisse zu erhalten.
Gewalt als Krise der Religion Eine theologische Auseinandersetzung mit der dunklen Seite der Macht
(2016)
„Und führe uns nicht in Versuchung.“ So beten Christen im Vaterunser. Die vielleicht größte Versuchung der Religion , die zugleich ihre größte Gefahr dar¬stellt, ist der Glaube an einen allmächtigen, zu allem fähigen und auch vor dem Einsatz von Gewalt nicht zurückschreckenden Gott Wenn die Reli¬gion dieser Versuchung nachgibt, begibt sie sich in düstere Gefilde. Sie betritt einen Pfad, der ins Verderben führt. Daher müsste sie sich eigentlich als ihr höchstes Gebot die Worte des weisen Yoda aus George Lu¬cas’ Science-Fiction-Epos „Star Wars“ ins Stammbuch oder besser noch in ihre Heili¬gen Schriften schreiben: „Hüte dich vor der dunklen Seite der Macht!“
Hintergrund:
Aufgrund aktueller Herausforderungen im Gesundheitswesen und Bedürfnissen von Betroffenen und Angehörigen sowie berufspolitischen Entwicklungen nimmt die Bedeutung einer erweiterten Pflegepraxis (APN) zu.
Fragestellung:
Ist die Implementierung einer erweiterten Pflegepraxis in einer ländlichen Region sinnvoll und wie kann diese aus Sicht relevanter Stakeholder gelingen?
Methode:
Ausgangspunkt der Forschungsarbeit waren der Positivismus und der phänomenologisch-hermeneutische Forschungsansatz. Im Rahmen des Public Health Intervention Wheels wurde eine ländliche Region analysiert. Zusätzlich wurden leitfadengestützte Interviews mit Stakeholdern dieser Region durchgeführt. Als Grundlage dient der Ansatz des PEPPA Frameworks. Die Interviews wurden anhand der strukturierenden Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Es nahmen sieben Personen (n=7) aus den Bereichen ambulante und hausärztliche Versorgung, sonstige Leistungserbringer im Gesundheitswesen und politische Institutionen teil.
Ergebnisse:
Es fehlt an Strukturen zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung. Stakeholder schätzen die erweiterte Pflegepraxis als bedeutend ein und zeigen sowohl Skepsis als auch Unterstützungsmöglichkeiten. Für eine Implementierung von APN ist eine Strategie notwendig.
Schlussfolgerungen:
Es gibt einen Bedarf der erweiterten Pflegepraxis im ländlichen Setting. Das PEPPA Framework eignet sich auch für eine erfolgreiche Implementierung in diesem Bereich. Für die Zukunft ist es wichtig, dass bestehende Strukturen sich einbringen und dass gesundheitspolitische Regelungen erfolgen.
Schlagwörter: ländliche Region, erweiterte Pflegepraxis, APN, Public Health
Der Text begründet, warum Gesundheitsförderung ein wichtiges Thema der Offenen Kinder- und Jugendarbeit darstellt, und entwirft grundsätzliche Handlungsansätze dazu. Dabei steht die aktuelle gesundheitliche Lage von Kindern und Jugendlichen im Vordergrund. Darauf aufbauend werden die wichtigsten Befunde und theoretischen Modelle in diesem Zusammenhang referiert. Vor dem Hintergrund der beiden Perspektiven richtet sich der Fokus dann auf die Praxis der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Welche rechtlichen Rahmen sind dort zu berücksichtigen? Welche konkreten Bedarfe und Herausforderungen gilt es in den Blick zu nehmen? Welche sinnvollen Ansätze gibt es bereits, um an dieser Stelle mit der Umsetzung in konzeptioneller, aber auch ganz praktischer Hinsicht zu beginnen? Und schließlich: Welche Rahmenbedingen müssen
gegeben sein, um Gesundheitsprävention in der Praxis auch wirklich erfolgversprechend und gewinnbringend realisieren zu können?
Pflege ist eine Dienstleistung an unterstützungsbedürftigen Menschen aller Altersgruppen sowie in verschiedenen Lebenssituationen. In diesem komplexen Tätigkeitsfeld stoßen die Auszubildenden an verschiedene psychische Belastungsfelder. Die beruflichen Herausforderungen können bei anhaltender Überforderung zum Abbruch der Ausbildung oder einer beruflichen Neuorientierung führen. Um dem entgegenzuwirken muss Förderung professionellen Handelns in Krisensituationen sowie die Ausbildung der persönlichen und beruflichen Identität ein wichtiger Bestand der Pflegeausbildung sein. In dieser Arbeit werden ein Reflexionsmodell und ein Reflexionsbogen entwickelt, deren Grundlage die Forschungserkenntnisse zur Resilienz sind. Diese positive Herangehensweise an die Verarbeitung von belastenden Situationen in Verbindung mit einem Reflexionsprozess, der ebenfalls der positiven Psychologie zugeordnet wird, ermöglicht ein effektives Arbeiten an der persönlichen Kompetenz. Die Implementierung und regelmäßige Anwendung dieser Reflexionstechnik fördert die Lern- und Entwicklungsprozesse nachhaltig. Diese Reflexionsart bietet eine Option für den Umgang mit Krisen, die auch nach der Ausbildung angewendet werden kann und die Professionalisierung einer Pflegekraft unterstützt.
Kommunikation gilt als ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit als Pflegefachkraft
in Deutschland. Einerseits im Kontext der Pflege von Menschen, und anderseits bei
der interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen. Defizite in diesem
Bereich führen zu Missverständnissen und Unzufriedenheit. Kenntnisse einer
evidenzbasierten Gesprächsführung erweisen sich hierbei als hilfreich. Dadurch
können Gespräche reflektiert werden, was wiederum den angehenden
Akademisierungsprozess der Pflege hierzulande unterstützt. Das Motivational
Interviewing (MI) bietet in diesem Zusammenhang eine Möglichkeit der
Konversationsführung an. Basierend auf einer partnerschaftlichen, akzeptierenden,
mitfühlenden und evozierenden inneren Grundeinstellung bauen die Methoden des MI
auf. Diese ermöglichen das Erkennen, Hervorrufen und den Umgang mit
Veränderungsmotivationen, Fördern außerdem Zuversicht bzw. Selbstvertrauen und
bieten Hilfestellung im Umgang mit ambivalenten Äußerungen bezüglich einer
Verhaltensänderung. Voraussetzung für die Anwendung dieser Methoden ist die
Beherrschung der fünf MI-Kernkompetenzen. Beruhend auf dieser Theorie wurde ein
Tagesseminar für Auszubildende in der Pflege mit dem Fokus auf die definierten
Kernkompetenzen konzipiert. Dies soll die Zielgruppe einerseits für die Thematik
sensibilisieren und anderseits die Grundlage bilden, zukünftig erfolgreiche
Patientengespräche führen zu können, was wiederum eine Verbesserung der
Pflegequalität zur Folge hat. Die Einbettung des Konzepts in den Berufsschulunterricht
erweist sich u.a. dabei positiv auf die zu erwartenden Kosten. Weitere Aufbauseminare
zur Vervollständigung des MI-Wissens werden empfohlen.
Schlüsselwörter: Motivational Interviewing, Tagesseminar, Pflege, Kernkompetenzen
[Fragestellung und weiteres Vorgehen]
Basierend auf der rechtlichen Verpflichtung der Bundesrepublik, digitale Teilhabe umzusetzen, sowie unter Berücksichtigung des aktuellen Forschungstands, ergibt sich die Motivation, diese empirische Arbeit zu verfassen. Zeitlich nach Rechtsteiner wird die Fragestellung, inwiefern Menschen mit einer psychischen Erkrankung/Behinderung via Internet- und Mediennutzung gesellschaftlich teilhaben, weiterführend bearbeitet. Der Vergleich hierbei ist besonders interessant. Hat sich etwas im Nutzungsverhalten geändert? Benutzt die Zielgruppe das Internet? Falls ja, aus welchen Gründen und mit welchen Endgeräten? Gibt es dabei Schwierigkeiten? Wie verhält es sich mit der Akzeptanz der Klienten gegenüber Assistenz-Apps?
Im Folgenden wird kurz das weitere Vorgehen beschrieben. Zunächst wird auf die positiven und negativen Aspekte der Internet- und Mediennutzung eingegangen – technische Assistenz mitinbegriffen. Die „MindCare-App“ wird vorgestellt. Es folgt die Methodik. Außerdem werden die Grenzen der eigenen Forschung untersucht: Wie hätte die Erhebung noch reibungsloser und vorteilhafter stattfinden können? Darauf folgen die eigenen Ergebnisse, inklusive des Vergleichs mit Rechtsteiner. Danach wird die Zielgruppe mit der deutschen Gesamtbevölkerung in Beziehung gesetzt. Zuletzt wird Stellung zu den Ausgangsfragen bezogen.
Angesichts der Erderhitzung steht die Soziale Arbeit in Deutschland vor großen gesell-
schaftlichen Herausforderungen. Anhand der Analyse von Ursache und Wirkung der Klimakrise wird der Frage nachgegangen, wie sich die Profession der Sozialen Arbeit ausrichten kann, um mit diesen umzugehen.
Mittels Literaturrecherche über die treibenden Kräfte der Erderhitzung und den mannigfaltigen gesellschaftlichen Auswirkungen der Klimakrise wird die Notwendigkeit einer umfassenden Neuorientierung unserer Lebens- und Wirtschaftsweise identifiziert und Anknüpfungspunkte für sozialarbeiterisches Handeln aufgezeigt. Dabei steht die Förderung von Klimaresilienz im Zentrum der Ausrichtung Sozialer Arbeit, die durch vielerlei Ansätze vorangetrieben werden sollte. Alternative Wirtschaftsmodelle und Denkschulen werden hierfür zurate gezogen und kritisch diskutiert.
Als Ergebnis lässt sich zusammenfassend sagen, dass es für mehr Klimaresilienz eine Stärkung der politischen Sozialen Arbeit benötigt, die auf bildungspolitischem Wege Konzepte entwirft und hegemoniale ökonomische Paradigmen in Frage stellt. Die Profession der Sozialen Arbeit kann und sollte dazu beizutragen, die Wirtschafts- und Lebensweisen demokratisch so zu gestalten, dass klimaresiliente Strukturen gestärkt werden.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, wie bewusst Kindern ihre Geschwisterbeziehung im positiven und negativen Sinn ist, ob sie und ihre Eltern Veränderungen während der Gespräche wahrnehmen und ob sie selbst Ideen für die Weiterentwicklung der Beziehung finden und umsetzen können.
In einem ersten Teil befasst sich die Autorin mit den theoretischen Hintergründen zu Geschwisterbeziehungen, deren Stellung in der Geschichte der Psychologie und Psychotherapie und verschiedenen Aspekten aus entwicklungspsychologischer Sicht. Darüber hinaus gibt die Arbeit einen kurzen Einblick über die Bedeutung des Wissens um die Sprachentwicklung, grundlegende Punkte für gelingende Kommunikation und Gesprächstechniken für den Dialog mit Kindern.
Der zweite Teil befasst sich mit der praktischen Beschreibung der Geschwisterpaare, der Auswertung der Daten und Gespräche und abschließend mit der Zusammenfassung unter Berücksichtigung der Fragestellung. Für Leser soll hier ein Einblick in die Sicht- weisen von Geschwisterbeziehungen aus der Perspektive der jeweiligen Kinder möglich werden, welcher ein Denkanstoß für weitere Kontakte mit Kindern und Geschwistern
sein kann.
Generation Y und Z im Fokus
(2021)
Durch den akuten Fachkräftemangel in zahlreichen Berufsgruppen ist es für Unternehmen wichtiger denn je, sich möglichst gut auf die Gewinnung neuer Mitarbeitender sowie später auf deren Bindung an die Organisation vorzubereiten.
Der Fokus dieser Arbeit lag dabei auf den jungen Nachwuchskräften in den Generationen Y und Z. Da man ihnen allgemein andere Eigenschaften und Werte als ihren Vorgängergenerationen nachsagt, musste diesen Behauptungen erst nachgegangen werden. Hierfür wurde zunächst ihre Sozialisation analysiert, wobei sich herausstellte, dass sie größtenteils von den gleichen Einflussfaktoren geprägt sind. Dadurch war es auch nicht verwunderlich, dass sie sich bei Betrachtung aktueller Studienergebnisse in ihren Werten untereinander (sehr) ähneln. Es war jedoch auch ersichtlich, dass - anders als allgemein behauptet - kein maßgeblicher Unterschied zur vorhergehenden Generation X besteht. Somit wurde gleichzeitig die weitläufige Meinung widerlegt und dafür Ingleharts Theorie eines langsamen Wertewandels über mehrere Ge-nerationen hinweg bestätigt. Mit Einbezug weiterer Studien bezüglich der Anforderungen der zwei Generationen Y und Z an Unternehmen war jedoch erkennbar, dass ihren deutlich postmateriellen Werten ein klar materielles Verlangen gegenübersteht - zumindest an der Spitze der Wunschliste. So ist beiden Generationen das Gehalt - sowohl zum Karrierebeginn als auch später - noch immer am wichtigsten. Postmaterielle Ansprüche haben allerdings ebenfalls einen großen Stellenwert und dürfen daher nicht vernachlässigt werden. Neben konkreten Anliegen bei der Arbeitgeberwahl sollte auch das Potential der Digitalen Personalakquise berücksichtigt werden, welche zur Gewinnung der beiden Digital-Native-Generationen einen großen Beitrag leisten kann.
Schlüsselworte: Generation Y - Generation Z - Mitarbeitergewinnung - Mitarbeiterbindung - Wertewandel
Einleitung:
Die berufliche Pflege in Deutschland wurde mit dem In-Kraft-Treten des Pflegeberufegesetzes (PflBG) am 01.01.2020 grundlegend reformiert. Die ehemals getrennten Ausbildungsberufe Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege wurden zu einem gemeinsamen generalistischen Pflegeberuf zusammengeführt (vgl. RegE 2016, S. 2). Diese Reform löst jedoch bis heute bei Berufsangehörigen der drei „ehemaligen“ Pflegeberufe „emotionalen Widerstand“ (Winter in Dibelius, Piechotta-Henze 2020, S. 149) aus. Häufig begründet sich dies aus dem empfundenen Unvereinbarkeit der Berufe und der Angst vor dem „Verlust ihrer Berufsidentität“ (ebd.).
Zusätzlich zu diesem Konflikt innerhalb der beruflichen Pflege in Deutschland, sind Berufs-angehörige häufig mit dem mangelnden gesellschaftlichen Wissen und Vorurteile über den Pflegeberuf konfrontiert. Zu den häufigsten Sätzen die Pflegenden gesagt werden, wenn „Fachfremde“ über ihren Beruf sprechen, gehört sicherlich: „Das könnte ich nicht!“.
Dieser Satz impliziert, dass die sprechende Person über eine Vorstellung verfügt und diese für sich persönlich ablehnt. Aus eigener Erfahrung kann hier berichtet werden, dass diese Vorstellungen häufig die Realität der beruflichen Pflege kaum abbilden.
Die berufliche Identität von Pflegenden ist also weder innerhalb der Berufsgruppe(n) geklärt, noch von Außenstehenden erkennbar. Es stellt sich somit die Frage nach der Ursache.
Ziel dieser Arbeit ist es sich der Ursache dieses Problems anzunähern, und sich dabei zu nächst auf den Identitätskonflikt innerhalb der beruflichen Pflege zu konzentrieren und damit Herausforderung für die Entwicklung eines gemeinsamen beruflichen Selbstverständnisses zu identifizieren. Das Erforschen von Ursachen verlangt anfangs eine Klärung der sichtbaren Auswirkungen. Daher soll hier gezeigt werden, wie der beschriebene Konflikt in Erscheinung tritt. Grundlegend ist hierbei die Annahme, dass es einer Vorstellung über einen Gegenstand bedarf, um über diesen zu sprechen. Das bedeutet für die vorliegende Arbeit, dass Äußerungen über berufliche Pflege auf ein bestimmtes Verständnis zurückzuführen sind. Exemplarisch wurde hier die Debatte um das PflBG gewählt, in der unterschiedliche sachverständige Organisationen Stellung bezogen haben. Teil dieser Organisationen sind verschiedene Berufsverbände der bisher getrennten Pflegeberufe, die ihrerseits die Interessen ihrer Mitglieder vertreten. Es ist davon auszugehen, dass die Äußerungen dieser Berufsverbände über beruf-liche Pflege auf ein spezifisches Pflegeverständnis aufbauen, also die Vorstellung über den eigenen Beruf.
Um die Auswirkungen des Identitätskonflikts darzustellen, werden im Folgenden zunächst internationale Konzeptionen der beruflichen Pflege beleuchtet. Diesen schließen sich die Konzeptionen der drei Ausbildungsberufe durch den deutschen Gesetzgeber und die des Gesetzentwurfes über die Reform der Pflegeberufe an. Dies dient einer ersten Abgrenzung des Begriffs der beruflichen Pflege. Darauffolgend wird das zugrundeliegende Diskursverständnis ausgeführt, um eine theoretische Einordnung der verwendeten Methode vorzunehmen.
Im Anschluss an die Analyse der Äußerungen zum Verständnis über berufliche Pflege durch die Berufsverbände erfolgt die Darstellung und kritische Auseinandersetzung mit den Ergebnissen.
Die generalistische Pflegeausbildung löst bei vielen Altenpfleger*innen sowie Gesundheits- und (Kinder)Krankenpfleger*innen emotionalen Widerstand aus, weil sie mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten in ihrem Pflegehandeln wahrnehmen und den Verlust ihrer Berufsidentität befürchten. Zunächst werden nach der Problematisierung der ablehnenden Haltung Pflegender mögliche Folgen für die berufliche Identitätsfindung Auszubildender herausgearbeitet sowie der Bezug zum ICN-Ethikkodex für Pflegende und somit zu einer menschenwürdigen Pflege hergestellt. Diesem Beitrag liegt die Annahme zugrunde, dass pflegerische Arbeit einen gemeinsamen Kern hat, über den Auszubildende ein gemeinsames Pflegeverständnis entwickeln können, um folglich als „Generalist*innen“ generationen- und settingübergreifend paritätisch zusammenzuarbeiten. Ausgehend von empirischen Untersuchungsergebnissen zu emotionalen Herausforderungen Auszubildender wird dann ein persönlichkeitsstärkendes Praxisbegleitungskonzept vorgestellt, mit dem Auszubildende durch die gemeinsame Arbeit an emotional belastenden Themen identitätsprägende Verständnis- und Solidaritätserfahrungen sammeln können.
Genauer hinsehen
(2022)
Es heißt, die Corona-Pandemie wirke wie ein Brennglas, in dem die Dinge größer und schärfer zu Tage träten. Sehen wir jetzt tatsächlich schärfer – und wenn ja, was? Und sehen wir dabei auch etwas Neues? Sind wir als Einzelne und als Gesellschaft bereit, wirklich genauer hinzusehen? Sind wir bereit zu lernen, dass es ›nach der Pandemie‹ nicht zu dem Zustand ›vor der Pandemie‹ zurückgehen kann? Sind wir bereit, uns auf allen Ebenen unserer Gesellschaft den nun so klar zu Tage tretenden Herausforderungen zu stellen? Werden wir der allzu verständlichen Sehnsucht, zur ›Normalität‹ zurückzukehren, widerstehen und Konsequenzen ziehen? Weil wir gemerkt haben, dass sich etwas ändern muss – und dass sich auch etwas ändern kann.
Die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge stellen eine relativ neue Zielgruppe für die Soziale Arbeit dar, die diese vor neue Herausforderungen stellt. In der Arbeit mit den jungen Flüchtlingen sehen sich die Fachkräfte häufig mit einer Sprachbarriere konfrontiert. Erfahrungsgemäß lässt sich diese am leichtesten über das gemeinsame Tun überwinden. Eine solche handlungsorientierte Methode ist die Erlebnispädagogik. Sie versucht den Teilnehmern durch das Angebot von nicht alltäglichen Ereignissen Erlebnisse zu ermöglichen, aus denen sie im Anschluss mit Hilfe von Reflexion Erfahrungen und Erkenntnisse ziehen, die sie in ihren Alltag transferieren und dort anwenden können.
Die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge stellen auch für die Erlebnispädagogik eine neue und spezielle Zielgruppe dar. Dies bedeutet für die Planung, dass auf mehrere zielgruppenspezifische Besonderheiten geachtet werden muss. Neben der Sprachbarriere sind dies aufeinandertreffende kulturelle Differenzen, das Problem koedukativer Gruppenkonstellationen und die Gefahr der Retraumatisierung durch die angebotenen Ereignisse.
Die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge weisen besondere Bedarfe und Problemlagen auf, die es von den Fachkräften zu beachten gilt. In ihrem Alltag wirken auf sie zahlreiche Belastungsfaktoren. Die schwerwiegendsten sind meist die Trennung von der Herkunftsfamilie, ein unsicherer Aufenthaltsstatus, schulische Überforderung und aus all dem resultierende psychische Belastungen. Diese Belastungen und das Gefühl, grundlegende Lebensentscheidungen nicht selbst treffen zu können, sondern von Entscheidungen der Ausländerbehörde abhängig zu sein, führen bei den Betroffenen häufig zu einer geringen Selbstwirksamkeitserwartung. Die Stärkung dieser stellt das Hauptziel bei den angestellten konzeptionellen Überlegungen dar. Dieses Ziel kann mit typischen erlebnispädagogischen Methoden, wie Problemlösungsaufgaben, einer mehrtägigen Tour, City-Bound oder einer Nachtwanderung bearbeitet werden. Diese Methoden sind gut geeignet für den Einsatz mit der Zielgruppe der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge. Der Erlebnispädagoge muss jedoch bei Planung und Durchführung die zielgruppenspezifischen Besonderheiten berücksichtigen.
Die Eltern entwickeln durch den Workshop zum Dialogischen Lesen mit Kindern unter drei Jahren ein Bewusstsein für ihre Kompetenzen, die zur Unterstützung der sprachlichen Fähigkeiten des Kindes durch die Bilderbuch-Interaktionen anhand des Dialogischen Lesens führen.
Die Beteiligung der Eltern an der sprachlichen Bildung ihres Kindes mit Hilfe des Workshops zum Dialogischen Lesen baut die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft aus und trägt zum Wohl des Kindes bei.
Die gemeinsame Verantwortung in der Zusammenarbeit von pädagogischen Fachkräften und Eltern ermöglicht dem Kind, seine sprachlichen Fähigkeiten durch das Dialogische Lesen auszubauen und positive Erfahrungen mit Büchern, Sprache und Zuwendung zu sammeln.
Folgend werden die theoretischen Grundlagen in den einzelnen Kapiteln beschrieben, auf denen die konkrete Planung des Workshops aufbaut.
Im ersten Kapitel wird zunächst auf die Heterogenität und Pluralität der Familien eingegangen. Der Fokus liegt hier bei den gesellschaftlichen und politischen Einflüssen, welche sich auf die Lebenswirklichkeiten von Familien auswirken. Zugleich wird auch auf den Einfluss der Familie auf die Entwicklung des Kindes eingegangen und der Zusammenhang der Sprachentwicklung von Kindern zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr mit dem Sprachverhalten der Bezugspersonen aufgezeigt.
Im zweiten Kapitel werden die Grundvoraussetzungen und Grundlagen für eine gelingende Gestaltung der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft beleuchtet. Hier wird zuerst auf das Verständnis hinsichtlich der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft eingegangen. Danach wird erörtert, welche Rolle die pädagogische Fachkraft in der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft gegenüber den Eltern einnimmt und welche Kompetenzen sie einbringen kann, um eine partnerschaftliche Beziehung zu ihnen aufzubauen und aufrechtzuerhalten.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Bedeutung der sprachlichen Bildung. Hier wird auf die Methode des Dialogischen Lesens eingegangen. Anschließend wird die Fragetechnik des Dialogischen Lesens erläutert und es werden zugleich Möglichkeiten und Chancen des Dialogischen Lesens aufgezeigt.
Im zweiten Teil der Arbeit wird die praktische Umsetzung des Workshops beschrieben. So wird im Kapitel vier auf die Zielgruppe der Eltern und deren Ausgangslage eingegangen. Zugleich werden Überlegungen zu den Zielen, dem Aufbau, der methodisch-didaktischen Gestaltung und den Rahmenbedingungen geschildert. Ferner wird bei der Methodenwahl auf die Grundlagen der Erwachsenenbildung, der Kommunikation und Gesprächsführung eingegangen.
Im fünften Kapitel folgt eine schematische Darstellung des Elternworkshops in tabellarischer Form.
Anschließend werden im sechsten Kapitel die Möglichkeiten der Qualitätssicherung und Evaluation aufgezeigt. Hier werden die Qualitätsdimensionen und Indikatoren bestimmt und das methodische Vorgehen beschrieben.
Zum Schluss, im siebten Kapitel, folgt die Zusammenfassung mit Zielüberprüfung und einem Ausblick auf weiterführende Ideen und Möglichkeiten.
[Aus der Einleitung, S. 2f.]
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, was die Unterschiede und Gemeinsamkeiten des klientenzentrierten Ansatzes und der Verhaltenstherapie im Kontext von Paartherapie sind. Dazu werden zunächst die Grundlagen und die Paartherapie der jeweiligen Therapieansätze separat beschrieben, um einen Überblick zu schaffen.
Die Grundlagen bestehen aus den Begrifflichkeiten und der Entwicklung, dem Menschenbild, den Charakteristika und der Bedeutung einer zufriedenstellenden Partnerschaft der jeweiligen Ansätze. Ihre paartherapeutischen Konzepte werden hinsichtlich ihrer theoretischen Grundlagen, Indikationskriterien, Ziele und ihres therapeutischen Vorgehens beschrieben. Darauffolgend werden der klientenzentrierte Ansatz und die Verhaltenstherapie in den einzelnen Punkten, abgesehen von den Begrifflichkeiten und der Entwicklung sowie den theoretischen Grundlagen der Paartherapien, miteinander verglichen. Im Ergebnis zeigt sich, dass die beiden Ansätze zwar Gemeinsamkeiten aufzeigen, jedoch die Unterschiede erheblich überwiegen und sie somit im Gesamtbild sehr verschieden sind.
Ziel dieser Arbeit ist es zentrale gruppenpädagogische Grundlagen zusammenzufassen und auf Basis dieser Theorien konzeptionelle Ideen und Vorschläge für die Betreuung 12-14-Jähriger im Mutter-Kind-Heim Zur Solequelle Bad Windsheim zu erarbeiten. Hierbei wird besonders der Frage nachgegangen, wie eine solche Betreuung angeleitet und vorbereitet werden muss, damit sie harmonisch und reibungslos abläuft.
Um dies zu erreichen, werden im theoretischen Teil die relevanten Ergebnisse zu Gruppendynamik, Erlebnispädagogik, Aggression und dem Jugendalter aus verschiedener Fachliteratur zusammengefasst.
Im konzeptionellen Teil werden die Förderung des WIR-Gefühls, die altersentsprechende Gestaltung der Gruppe und der professionelle Umgang mit Konflikten und Aggressionen als zentrale Ziele herausgearbeitet und es werden für die Einrichtung passende Umsetzungsstrategien und Kontrollmechanismen erarbeitet.
Die Arbeit bietet somit einen Ausgangspunkt für ein eigenes Konzept für die Gruppe 12-14-Jähriger im Mutter-Kind-Heim. Die Ergebnisse können darüber hinaus als Ideen für andere Gruppen dienen und an andere Rahmenbedingungen angepasst werden bzw. in andere Konzepte integriert werden.
Die vorliegende Bachelor-Arbeit beschäftigt sich mit der Konzeption eines Elternkurses für hörgeschädigte Väter und Mütter. Sie entstand in der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderschutzbund (DKSB) Kreisverband Nürnberg e.V.
Für hilfesuchende Eltern gibt es überall zahlreiche Möglichkeiten, durch Bücher, Kurse oder andere Bildungsangebote Unterstützung zu erhalten. Für hörgeschädigte Elternteile sind diese aber viel zu oft nicht zugänglich, da sie entweder auf die Lautsprache fixiert oder sehr komplex verfasst sind. Außerdem werden in keinen Angeboten die besonderen Voraussetzungen thematisiert, die hörgeschädigte Elternteile in die Erziehung mitbringen.
Daher sollen in der folgenden Arbeit Überlegungen angestellt werden, wie ein Kursmodell für Hörbeeinträchtigte aussehen könnte, das auf dem Aufbau, den Zielen und Ideen von Starke Eltern – Starke Kinder® des DKSB basiert, sich methodisch aber an die Anforderungen der Kommunikation von und mit Gehörlosen orientiert.
Ähnlich wie im bereits bestehenden Konzept, soll den Elterntrainern, die einen solchen Kurs halten, eine Art Leitfaden bzw. Orientierungshilfe an die Hand gegeben werden, mithilfe derer sie befähigt werden, die Einheiten und ihre Methoden auch an die Bedürfnisse und Themen von gehörlosen und schwerhörigen Menschen anzupassen.
Dazu soll das Kapitel „theoretische Grundlagen“ zuerst einen Überblick über die Thematik verschaffen. Hier werden im ersten Teil die Begriffe „Inklusion“ und „Integration“ definiert und in einer Gegenüberstellung der Pros und Kontras ermittelt, weshalb ein gesonderter Elternkurs für hörgeschädigte Menschen sinnvoll ist.
Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Grundlagen für die Arbeit mit Menschen, die von einer Hörbeeinträchtigung betroffen sind. Dazu werden einige Begrifflichkeiten von verschiedenen Blickwinkeln aus beleuchtet und näher erläutert. Im Anschluss folgt eine Übersicht über den Gegenstand und die Ziele der Hörgeschädigtenpädagogik, die für die Kursarbeit ebenfalls wichtige Grundlagen bilden. Abschließend wird die richtige Kommunikation mit Hörgeschädigten thematisiert. Diese beinhaltet den praktischen Umgang, die korrekte Körperhaltung, sowie Sprechweise und weitere Aspekte, die wichtig für eine gelingende Interaktion zwischen hörenden und hörbeeinträchtigten Menschen sind.
Nachdem ein Grundverständnis für die Thematik geschaffen wurde, werden die konzeptionellen Überlegungen in Kapitel drei zunächst durch die Analyse der gesellschaftlichen und institutionellen Rahmenbedingungen eingeleitet. Hier werden Zahlen über Hörschädigung zusammengetragen und die Lebensrealität von hörbehinderten Menschen erläutert. Daran schließt sich die Betrachtung der durch den DKSB gegebenen institutionellen Rahmenbedingungen an.
Bevor daraufhin die Übertragung des Konzeptes von Starke Eltern – Starke Kinder® auf einen Kurs für Gehörlose geschehen kann, wird zuvor noch ein Überblick über Kursaufbau und -inhalte gegeben. Nachfolgend werden Zielgruppe, Ziele, Inhalte und Methoden an die besonderen Anforderungen der neuen Konzeption angepasst.
Schlussendlich erfolgt eine Stellungnahme zu Schwierigkeiten in der Umsetzung von Elternkursen für hörgeschädigte Teilnehmer und Teilnehmerinnen und ein kurzes Fazit über die Wichtigkeit einer Neukonzeptionierung.
Im Anhang befinden sich zuletzt vier beispielhaft ausgearbeitete Kurseinheiten und Arbeitsblätter, sowie ergänzende Materialien zum besseren Verständnis der Arbeit.
Soziale Dienstleistungen werden zunehmend nachgefragt – vor dem Hintergrund steigender Frauenerwerbstätigkeit in einer alternden und mit sozialen Problemen konfrontierten Gesellschaft. Der wachsende Bedarf an Beschäftigten kann jedoch vielerorts nicht gedeckt werden – Stichwort Fachkräftemangel. Mit der fortschreitenden digitalen Entwicklung verändern sich nicht nur digitale Produkte oder Formen des Wirtschaftens, sondern beispielsweise kulturelle Kommunikationsgewohnheiten der Klientinnen und Klienten sowie Rahmenbedingungen der Arbeit in der Sozialwirtschaft.