Evangelische Hochschule Nürnberg
Filtern
Erscheinungsjahr
- 2022 (2) (entfernen)
Dokumenttyp
- Bachelor Thesis (2)
Sprache
- Deutsch (2)
Volltext vorhanden
- ja (2)
Gehört zur Bibliographie
- nein (2)
Schlagworte
- Palliativpflege (2) (entfernen)
Die demografische Entwicklung in Deutschland führt dazu, dass immer mehr ältere Menschen in Pflegeheimen leben und dort auch versterben. Wichtige Akteur_innen bei der Palliativ-versorgung in Pflegeheimen sind Pflegefachkräfte. Die Qualität der Versorgung von Sterbenden in Pflegeheimen hängt von ihrer Qualifikation ab. Der Zugang zu Weiterbildungsangeboten für Palliativversorgung ist wegen mangelnder Ressourcen erschwert.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Frage zu beantworten, wie Pflegefachkräften in Pflegeheimen in Erlangen und Erlangen-Höchstadt durch Nutzung vorhandener Strukturen und Ressourcen der Zugang zu Qualifikation in Palliativversorgung erleichtert und damit die Versorgungsqualität von Sterbenden in Pflegeheimen verbessert werden kann.
Hierzu wurde mithilfe einer SWOT Analyse ein Konzept zur Durchführung von Schulungen entwickelt.
Wesentliche Grundideen des Konzeptes sind die Schulung kostenfrei für die Teilnehmenden und deren Arbeitgeber durchzuführen und sie nach der Schulung in ihren Pflegeheimen durch kollegiale Praxisbegleitung zu unterstützen, das Gelernte umzusetzen. Dazu werden Ressourcen im bereits vorhandenen Netzwerk der Spezialisierten Palliativversorgung in Erlangen und Erlangen-Höchstadt genutzt und eine Stiftung zur Finanzierung gewonnen.
Durch die Kooperation der Spezialisierten Palliativversorgung in regionalen Netzwerken können vorhandene Ressourcen zur Durchführung von Schulungen nutzbar gemacht werden. Dadurch kann der Zugang zu Weiterbildungsangeboten für Pflegefachkräfte in Pflegeheimen verbessert werden.
Gesellschaft und Gesetzgeber müssen intensiver an der Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Pflegeheimen arbeiten.
Hintergrund: Angehörige sind während einer palliativen Versorgungssituation vielfachen Belastungen und Herausforderungen ausgesetzt. Folglich können psychische, physische, soziale, spirituelle und finanzielle Schwierigkeiten auftreten. In Anbetracht des demografischen Wandels werden immer mehr schwerkranke und sterbende Menschen auch zu Hause versorgt, weswegen Angehörige eine wichtige Ergänzung für die Gesundheitsdienstleister darstellen. Deswegen ist es relevant, Angehörige in dieser besonderen Situation zu unterstützen und Hilfsangebote anzubieten. Vor dem Hintergrund der steigenden Zahl palliativer Fälle und den hohen Belastungen für pflegende Angehörige, ist Ziel dieser Bachelorarbeit, die Belastungen und Herausforderungen und entsprechende Coping-Strategien für Angehörige darzulegen.
Methodik: Es wurde eine systematische Literaturrecherche in psychologischen und pflege- bezogenen Datenbanken durchgeführt. Ergänzend dazu wurde ein Experteninterview geführt, welches mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet wurde.
Ergebnisse: Die Herausforderungen und Belastungen von Angehörigen beziehen sich nicht nur auf die direkte Pflege, sondern auch auf finanzielle und existentielle Belange sowie die Haus- haltsführung. Mit kognitiven, verhaltensorientierten, emotionalen und spirituellen Coping-Strategien können Angehörige palliative Situationen bestmöglich bewältigen. Mögliche Strategien sind Selbst- und Zeitmanagement, Beratungen, Meditation und Humor. Auch die Annahme von gesetzlich festgelegten Leistungen ermöglichen eine Auszeit. Trauergespräche innerhalb der Familie, professionelle Trauerbegleiter sowie Abschiedsrituale sind hilfreiche und teilweise notwendige Strategien zur Trauerbewältigung.
Fazit: Durch die Anwendung von Coping-Strategien können Angehörige psychische, physische, existentielle und soziale Herausforderungen erfolgreich bewältigen und ihre Lebensqualität wieder steigern. Die Trauerbewältigung ist ein wesentlicher und relevanter Bestandteil von Palliative Care, damit Angehörige nach dem Versterben des Betroffenen wieder zurück in den Alltag finden. Es besteht Forschungsbedarf hinsichtlich des bestmöglichen Zeitpunktes für den Beginn der Anwendung von Coping-Strategien und inwieweit sie sich im Verlauf der palliativen Situation verändern.