Evangelische Hochschule Nürnberg
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In den letzten Jahren fand ein Paradigmenwechsel im gesamten Gesundheitssystem statt. Nicht zuletzt durch das Informationszeitalter, das uns durch das Internet die Möglichkeit gibt, ständig informiert und aufgeklärt zu sein, änderte sich die Haltung der Menschen. Dies betrifft alle Bereiche des Lebens, somit auch die Gesundheit. Der Patient, möchte nun aktiv am Therapieprozess teilhaben und nicht mehr passiv Leistungen empfangen.
Diese Entwicklung forciert ein Umdenken bei allen Gesund-heitsberufen und fordert neue Konzepte und Methoden im Umgang mit den Patienten. Eine Möglichkeit, dem autonomen Patienten gerecht zu werden, ist die Patientenedukation, die es erlaubt, den Menschen zum Fachmann seiner Krankheit oder Behinderung zu machen.
Durch erfolgreiche Patientenedukation kann nicht nur das Gesundheitssystem entlastet werden, sondern auch dem Patienten ein Gefühl von Selbstwirksamkeit gegeben werden. Gerade Letzteres zeigt, dass die Anwendung von Edukationsprogrammen auch bei Menschen mit Schwerstmehrfachbehinderung stattfinden muss.
Aus ethischer Sicht gibt es keinen Grund, warum Menschen mit Schwerstmehrfachbehinderung von solchen Programmen ausgeschlossen werden sollten. Klar ist, dass eine individuelle Anpassung der Schulungsprogramme notwendig ist. Trotz möglicher Schwierigkeiten in diesem Gebiet ist die Entwicklung entsprechender Konzeptionen dringend erforderlich, um die Situation von schwerstmehr-fachbehinderten Patienten im Krankenhaus zu verbessern. Diese Arbeit will dazu eine Basis erarbeiten und mittels der Leitprinzipien der vertrauensstiftenden, subjekt-zentrierten, autonomiegeleiteten und familienzentrierten Vorgehensweise eine Orientierungshilfe für zukünftige Konzepte bieten.
Die Skills Lab Methode ist eine Lehr- und Lernmethode und ist vor allem in den USA überwiegend implementiert und erforscht. In Deutschland sind bereits in der Pflegeausbildung einige Fertigkeiten Labore eingerichtet worden. In Bezug auf die Berufsvorbereitung gibt es in Deutschland einen Entwicklungsbedarf. Die Lernenden müssen in berufsrelevanten Kompetenzen gefördert und ein Theorie-Praxis-Transfer verbessert werden (Berufsfachschule für Krankenpflege Kempten, 2012, S. 3; Görres, 2007, S. 6). Aber welche Effekte hat die Methode des Skills Lab und kann dies damit erreicht werden? Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, welche Effekte in der Literatur beschrieben werden, die die Methode des Skills Lab auf die Lernenden in der Pflegeausbildung haben. Auf dieser Grundlage wurde die Forschungsfrage „Welche nachweisbaren Effekte hat die Methode des Skills Lab auf die Lernenden in der Pflegeausbildung?“ entwickelt.
Es wurde eine systematische Literaturreche im Zeitraum von Oktober bis November 2014 in den Datenbanken Cinahl, Medline und Cochrane durchgeführt. Auf Basis der Forschungsfrage wurden Ein- und Auschlusskriterien festgelegt sowie eine Suchkombination aus den Begriffen Skills Lab (simulation, skills lab, skills training), Pflegeausbildung (nursing education), Lernende (students) und Effekt (efficacy, effectiveness, effect, outcome) entwickelt. Aus insgesamt 160 Treffern konnten nach weiterer Durchsicht für eine Bearbeitung acht Studien eingeschlossen werden. Die gesammelten Ergebnisse zeigten Effekte in Bereichen der Fach-, Methoden- und Personalkompetenz. Nach hinzuziehen weiterer Studien konnten auch Ergebnisse im Bereich der Sozialkompetenz gefunden werden, so dass die Annahme bestätigen werden konnte, dass die Skills Lab Methode die Handlungskompetenz fördert. Aufgrund verschiedener Faktoren lassen sich die Ergebnisse nur begrenzt auf Deutschland anwenden. Dennoch lassen diese Effekte erkennen, dass die Methode des Skills Lab eine geeignete Vorgehensweise ist, um die Lernenden in der Handlungskompetenz zu fördern und einen Theorie-Praxis-Transfer zu verbessern.
Wie kann Ambiguitätstoleranz im Bezug auf Differenzerfahrungen in der Pflegeausbildung durch das ästhetische Feld der Literatur gefördert werden?
Welche Erfahrungen machen Schüler und Lehrer mit der Umsetzung ästhetischer Bildung in der Pflegeausbildung?
Das sind die Fragen, deren Beantwortung in dieser Bachelor-Abschlussarbeit nachgegangen wird.
Anfangs werden die Begrifflichkeiten Ambiguität und Ambiguitätstoleranz definiert.Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass Menschen in einer Welt voller Widersprüchlichkeiten und Mehrdeutigkeiten leben. Wissensbestände ändern sich so schnell, dass von einem
Menschen verlangt wird, flexibel und dennoch adäquat zu reagieren. Im Anschluss werden genau diese Anforderungen in Zusammenhang mit der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung gebracht. Auch dort erleben Schüler Ambiguitäten sowohl in Situationen als auch in der Kommunikation und Interaktion mit Menschen. Eine gewisse Ambiguitätstoleranz wäre hier von Nutzen, um in bestimmten Lebenslagen sicher und handlungskompetent reagieren
zu können.
Ziel dieser Bachelor-Abschlussarbeit ist deshalb die Erstellung eines Unterrichtskonzeptes, welches zur Förderung der Ambiguitätstoleranz beitragen kann. Dabei wird auf das Konzept der ästhetischen Bildung zurückgegriffen. Das ästhetische Feld der Literatur soll hier exemplarisch näher beschrieben und in die Praxis umgesetzt werden. Durch kreative Schreibprozesse
und der damit verbundenen Schreib- und Vortragsform Poetry Slam sollen Schüler Erlebnisse und Erfahrungen aus ihrem Pflegealltag aufgreifen, reflektieren und verarbeiten.
Zudem lernen sie durch diese Methode die Vielfältigkeit von Ausdrucks- und Kommunikationsmöglichkeiten
durch Texte kennen. Die Umsetzung des Unterrichtskonzeptes erfolgt im Rahmen einer fünftägigen Projektwoche an einer Berufsfachschule für Krankenpflege.
Um eine Überprüfung der Fragestellung vornehmen zu können, wird den Schülern im Anschluss an diese Projektwoche ein Evaluationsbogen zur Rückmeldung ausgehändigt. Das Ergebnis
zeigt, dass durch die intensive Auseinandersetzung mit einer Thematik aus der Pflege ein
Perspektivenwechsel bei den Schülern erreicht werden kann.
Bei der ästhetischen Bildung steht der Schaffensprozess im Mittelpunkt: Das bedeutet, dass eine innere Auseinandersetzung mit einem Gegenstand stattfindet. Dies setzt natürlich das Öffnen und Einlassen auf
diese Art der Unterrichtsmethode voraus. So kann ein Lehrinstitut Anregungen geben, eine Toleranz gegenüber Ambiguitäten zu entwickeln. Dennoch liegt es beim Schüler selbst, ob er sich auf die Methode der ästhetischen Bildung einlassen und einen Profit daraus ziehen
kann.
Kommunikationsstrategien im pflegerischen Umgang mit aphasischen Patienten: ein Systematic Review
(2015)
Hintergrund: Pflegekräfte in neurologischen Abteilungen von Akutkrankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen sind mit einem erhöhten Auftreten von Aphasien, meist verursacht durch einen Apoplex, konfrontiert. Aphasien sind sehr komplexe, multimodale Sprachstörungen. Daraus resultieren massive Verständigungsschwierigkeiten, welche dazu führen, dass die Betroffenen nicht adäquat versorgt werden, ihre Ressourcen nicht wahrgenommen und so das Rehabilitationspotenzial nicht ausgeschöpft wird. Auch Pflegekräfte fühlen sich in solchen Verständigungssituationen hilflos und überfordert.
Ziel: In diesem Systematic Review sollten Studien zusammengefasst werden, welche die Kommunikation von Pflegekräften mit Aphasiepatienten untersuchen. Aus den Ergebnissen der Studien sollten Strategien identifiziert werden, welche die Kommunikation mit diesen Patienten erleichtern können. Die Ergebnisse des Reviews können dazu beitragen, die Versorgung von Aphasiepatienten zu verbessern und den Pflegekräften Möglichkeiten schaffen, aktiv an der Kommunikationsförderung teilzunehmen.
Methode: Es wurde eine Literaturrecherche in zwei elektronischen Datenbanken sowie eine Handsuche im lokalen Bibliotheksbestand durchgeführt, um relevante Arbeiten zu identifizieren. Einschlusskriterien waren: qualitative Studien im Klinikbereich, welche die Kommunikation und Interaktion zwischen Pflegekräften und Patienten mit schwerer Aphasie nach Apoplex untersuchen. Die eingeschlossenen Studien wurden nach einem Kriterienkatalog zur Bewertung qualitativer Studien bewertet und ihre Ergebnisse anschließend zu neuen Kategorien zusammengefasst.
Ergebnisse: Es konnten sieben Studien in das Review einbezogen werden. Trotz unterschiedlicher Methodik stimmen sie in ihren Ergebnissen weitgehend überein. Die identifizierten Kategorien, welche die Kommunikation mit aphasischen Patienten verbessern können, lauten: Beziehungsgestaltung, Für Wohlbefinden sorgen und mit psychischen Belastungen umgehen, Ein sicheres Umfeld schaffen, Respekt, Würde und Autonomie, Ausgleich von fördern, fordern und entlasten, Verbale Kommunikation, Nonverbale Kommunikation, Zeit und Kontinuität. Diese Kategorien beeinflussen sich wechselseitig und sind Voraussetzung für eine adäquate Versorgung und Förderung von Aphasiepatienten. Es konnten Parallelen zu Monika Krohwinkels Rahmenmodell fördernder Prozesspflege, ihrem Managementmodell und den Kategorien fördernder Prozesspflege gefunden werden und eine Verknüpfung wurde versucht.
Fazit: Um eine angemessene Kommunikation mit Aphasiepatienten zu gewährleisten, ist die reine Betrachtung von verbalen und nonverbalen Kommunikationsstrategien wenig zielführend. Wichtige Voraussetzungen sind vielmehr eine positive Beziehungs - und eine sichere Umfeldgestaltung, empathische Kompetenz der Pflegekraft und eine Organisationsstruktur, die dem erhöhten Zeitaufwand für Aphasiepatienten gerecht wird sowie die Kontinuität von Abläufen und Bezugspersonen sicherstellen kann.
Mikrokredite etablierten sich in den 2000er Jahren als wichtiges entwicklungspolitisches Instrument zur Armutsbekämpfung und dem Empowerment von Frauen. Das Empowerment-Konzept bestärkt Frauen, sich auf sozialer und wirtschaftlicher Ebene zu entwickeln. Ob der Mikrokredit hierfür ein geeignetes Instrument ist, wurde in der vorliegen-den Arbeit diskutiert und unter Heranziehung indischer Studien analysiert. Bei der Studienanalyse zeigten sich Empowerment-Effekte auf wirtschaftlicher und sozialer Ebene. Durch das bereitgestellte Kapital erlangten Frauen eine größere Entscheidungsmacht im Haushalt. In Folge dessen steigerten sich die Gesundheits- und Bildungsausgaben und der Standard in diesen Bereichen verbesserte sich, wovon auch die Kinder profitierten. Des Weiteren wurden die Spar- und Konsumgewohnheiten der Frauen positiv durch den Mikrokredit beeinflusst. Wirtschaftliche Handlungen der Kreditnehmerinnen waren hingegen meist unrentabel und/oder sind gescheitert. Neben den wirtschaftlichen Effekten wirkte der Mikrokredit auch auf der sozialen Ebene, vor allem bei Krediten nach dem Selbsthilfegruppenmodell. Grundlage hierfür waren regelmäßige angeleitete Gruppentreffen. Die Frauen wurden dabei über den Kredit hinaus bei sozialen Themen unterstützt und für gemeinsame Aktionen mobilisiert. Die Teilnehmerinnen dieser Programme konnten ihr Selbstbewusstsein und ihre Mobilität wesentlich steigern. Darüber hinaus führten soziale und gemeinnützige Aktionen der Gruppen zu einer Besserstellung in-nerhalb der Dorfgemeinschaft. Auch die politische Partizipation nahm zu. Bei Programmen mit reiner Kreditbereitstellung und ohne weitere Maßnahmen fielen die Empowerment-Effekte weniger positiv aus. Es gab keine Verbesserungen auf der sozialen Ebene, was zeigt, dass das Empowerment-Potenzial des Mikrokredites nicht genutzt wurde. Um Frauen für eine soziale Entwicklung zu mobilisieren, ist eine kontinuierliche Begleitung durch geschultes Personal nötig. Diese Betreuung können Organisationen aus dem Sozialwe-sen besser leisten, verglichen mit kommerziell arbeitenden Banken. Der Mikrokredit unter dem Empowerment-Aspekt sollte eher in den Arbeitsbereich der internationalen Sozialen Ar-beit fallen, als in den Finanzsektor. Dann kann er seine positive, vielschichtige Wirkung als entwicklungs-politisches Instrument zum Empowerment von Frauen voll entfalten.
In dieser Arbeit wird dargelegt, dass sich der Trend zur zunehmenden Ökonomisierung im Gesundheitswesen mit einhergehender Privatisierung und Rationalisierung angesichts der fiskalischen Zwänge und demografischen Entwicklungen wohl nicht mehr aufhalten lässt. Dabei werden die verschiedenen Auswirkungen im Beziehungsgeflecht Politik-Management- Patient-Arzt und Pfleger ausführlich diskutiert und das Spannungsfeld zwischen berufsethischem Anspruch und Erfüllung der ökonomischen Erfordernisse eingehend erörtert. Als Fazit lässt sich feststellen, dass auch das Gesundheitswesen einem starken strukturellen Wandel unterzogen ist, welches sich den Herausforderungen im Markt stellen muss. Aufgabe der beteiligten Akteure im Gesundheitswesen ist es, diesen Prozess kritisch zu begleiten und Fehlentwicklungen mit Reformkonzepten entgegen zu wirken, um das Berufsbild im Kranken- und Pflegebereich weiterhin attraktiv zu halten.
Die vorliegende Arbeit behandelt die Tiergestützte Intervention mit einem Hund in Anwendung auf die Zielgruppe „Ältere Menschen mit geistiger Behinderung“ in tagesstrukturierenden Maßnahmen. Im ersten Teil dieser Arbeit werden theoretische Erkenntnisse diskutiert und es soll beantwortet werden, ob eine Tiergestützte Intervention mit einem Hund für ältere Menschen mit einer geistigen Behinderung in tagesstrukturierenden Maßnahmen sinnvoll ist. Im zweiten Teil wird ein Gruppenangebot speziell für diese Zielgruppe dargestellt. Das Angebot wurde eigens für die Tagesstrukturierende Maßnahme der Wohnheime gGmbH der Lebenshilfe Nürnberg entwickelt.
Die nachfolgende Arbeit beschäftigt sich mit theoretischen und konzeptionellen Überlegungen zur substanzspezifischen Prävention. Der theoretische Teil der Arbeit befasst sich zunächst mit der Hauptzielgruppe für Präventionsmaßnahmen bzgl. Alkohol: Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren. Hierbei wird ein Blick auf deren Lebenswelten und auf diese spezielle Phase im Lebenslauf geworfen. Dies erfolgt aus entwicklungspsychologischer und jugendsoziologischer Perspektive.
Nachfolgend wird die Substanz „Alkohol“ näher betrachtet und der Konsum von Jugendlichen genauer beleuchtet. Durch die Erkenntnisse aus den ersten drei Unterpunkten erfolgen grundlegende Überlegungen zur Prävention und ein Blick in die innovative Suchtprävention.
Auf Basis der vorangegangen Punkte wird nachfolgend das Bundesprojekt zur Alkoholprävention „Hart am LimiT“ (= HaLT) vorgestellt. Mit diesem Projekt befassen sich auch die konzeptionellen Überlegungen. Hierbei steht die Optimierung des Interventionsangebotes „Risikocheck“ im Mittelpunkt. Die Überlegungen sind geknüpft an das Angebot und die Durchführung des Projekts innerhalb Nürnbergs. Dieses wird getragen von der Suchtprävention des Jugendamtes der Stadt Nürnberg und dem Suchthilfezentrum der Stadtmission Nürnberg e.V.
Mit der vorliegenden Arbeit sollen Denkanstöße für strukturelle und formale Änderungen hinsichtlich des Interventionspunktes, der in der Trägerschaft des Suchthilfezentrums liegt, gegeben werden.
Einleitung:
Seit November 2005 besteht zwischen der Evang.-Luth. Kirche in Ungarn und der
Evang.-Luth. Kirche in Bayern eine Partnerschaft zur Förderung ihrer Beziehungen. Im
Austausch wollen die beiden Kirchen dabei unter anderem im Bereich der Erziehung und Bildung sein. Auf diese Weise entstanden die Partnerschaft der Evangelischen
Hochschule in Nürnberg mit der Theologischen Universität in Budapest und Kontakte des Studienzentrums Rummelsberg mit dem evangelischen Sztehlo-Gábor-Gymnasium in Budapest.
Und im Rahmen dieser Partnerschaft fand unser Oberseminarsprojekt statt.
Das Projekt bestand aus zwei Teilprojekten, die von zwei Projektgruppen entworfen wurden. Ein Projektteam reiste nach Budapest, um mit Schülern am eben erwähnten
Sztehlo-Gábor-Gymnasium Seminareinheiten zu halten, die zu diakonischem Lernen führen sollten. Das andere Team empfing mit der gleichen Zielsetzung, diakonisches Lernen anzustoßen, dieselben Schüler einige Wochen später in Rummelsberg. Sie sollten dort Einblicke in die verschiedenen Arbeitsfelder der Rummelsberger Diakonie
erhalten und am Sitz des Diakonischen Werkes Bayern in Nürnberg von der diakonischen Arbeit in Bayern erfahren. „Brücke aus Händen“ – so wurde dieses bayerisch-ungarische Projekt im Bereich diakonischer Bildung genannt.
Dieser Titel ist zum einen angelehnt an die sinnbildliche Bezeichnung der Diakonie als Evangelium der
Hände durch den ungarischen Theologen und ehemaligen Budapester Pfarrer Gábor Sztehlo.
Zum anderen impliziert der Titel auch die Verbindung beider Landeskirchen durch die bestehende Partnerschaft.
Auf die Frage was diakonisches Lernen ist, welche Formen es gibt und woher dieser Begriff eigentlich kommt soll im folgenden Kapitel in Form eines Überblicks
eingegangen werden. Die 1998 erschienene Diakonie-Denkschrift der EKD, deutet in Abschnitt 3.7 „Diakonisches Lernen anstoßen – die Bildungsaufgaben wahrnehmen“ schon eine Teilantwort an. Hier plädiert sie für „neue gesellschaftliche Orte, neue ‚soziale Lernarrangements‘, in denen Formen der Solidarität gelernt und erfahren
werden“. Diese Forderung nach organisiertem diakonischen Lernen entsprang der Beobachtung, dass „die Veränderung familiärer Verhältnisse […] zu einem Verlust ganz unmittelbarer sozialer Erfahrungen im Alltag geführt“ hatte. An dieser Stelle ist
also festzuhalten, dass diakonisches Lernen nicht nur ein kirchliches sondern auch ein gesellschaftliches Thema ist. Angesichts des fortlaufenden demografischen Wandels
unserer Gesellschaft gewinnt es deshalb immer mehr an Bedeutung. In der heutigen Zeit brauchen wir daher umso mehr den Dienst am Menschen und damit verbunden auch
mehr Solidarität den Mitmenschen gegenüber. Ich schließe mich somit der Denkschrift
an, die sich schon in ihrem Vorwort „ein verstärktes diakonisches Engagement als entschlossene Antwort auf die Nöte unserer Zeit und tatkräftige Hilfe zu ihrer
Überwindung“ wünscht. Diakonie als „ein durch den christlichen Glauben motiviertes soziales Handeln“ ist Ausdruck einer inneren christlich-ethischen Einstellung. In dieser Einstellung sei laut Christoph Gramzow das diakonische Lernen motiviert und begründet und genau darin liege „ein wesentlicher Unterschied zum (wertfreien)
sozialen Lernen“. Doch wie kommt es zu diakonischem Lernen? Oder anders gefragt:
ist Diakonie überhaupt lehrbar? Beate Hofmann verneint diese Frage. Sie betont allerdings, dass Diakonie sehr wohl lernbar sei. Diese These lässt den Rückschluss zu,
dass beim diakonischen Lernen also nicht der Lehrende, sondern der Lernende im
Fokus steht. Er ist demnach für seinen Lernerfolg selbst verantwortlich.
Frei nach Ruth Cohn, der Begründerin der Themenzentrierten Interaktion, könnte man daher sagen: Der Lernende ist die Chairperson seines eigenen Lernerfolgs. Die Aufgabe unserer
Projektgruppe musste es daher sein, für ein gutes Lernarrangement zu sorgen.
Somit ist das Ziel dieser Arbeit, zu zeigen, dass das diakonische Lernen vom Lernarrangement
abhängt. In Bezug auf unser Oberseminarprojekts interessiert mich deshalb, ob das von
uns gewählte Lernarrangement für das diakonische Lernen unserer Zielgruppe, den
ungarischen Schülerinnen im Alter von 16-18 Jahren, zuträglich war. Was dieses
Projekt allerdings nicht vermag, ist die Nachhaltigkeit des etwaigen Lernertrags zu
garantieren. Vorausgesetzt man könne einen diakonischen Lernertrag messen, so
müssten meiner Meinung nach im familiären und schulischen Umfeld, sowie im
Kontext des Lernorts der Schülerinnen empirische Begleituntersuchungen angestellt
werden. Ziel dieser Untersuchungen wäre die Feststellung eines intrinsisch motivierten
Engagements für deren Mitmenschen.
Der Blick auf die sich immer mehr ausweitenden pränataldiagnostischen Verfahren zeigt, wie selbstverständlich der medizinische Fortschritt das Leben der heute werdenden Eltern bestimmt.
Die scheinbare Leichtigkeit, Einfluss auf die Gesundheit des ungeborenen „Wunschkindes“ nehmen zu können, wird meist erst auf den zweiten Blick getrübt, nämlich dann, wenn sich die Gewissheit um das Wohl des Kindes nicht bestätigt. Immer mehr werdende Eltern müssen sich aufgrund des medizinischen Fortschritts mit der relativ sicheren pränataldiagnostischen Nachweisbarkeit der chromosomalen Abweichung Down-Syndrom (Richter-Kuhlmann, 2012, S. A1459) auseinandersetzen. In 90% aller Fälle wird die Entscheidung gegen die Fortsetzung der Schwangerschaft und für einen Abbruch getroffen (Hey, 2012, S. 12).
Warum aber „entscheiden“ sich so viele Paare gegen ein Kind mit Down-Syndrom, obwohl gerade dieser Personengruppe aufgrund vorherrschender Fördermöglichkeiten ein so breites Entwicklungsspektrum gegenübersteht?
Welche Konsequenzen ergeben sich für Betroffene aus dem medizinischen Fortschritt nach einem unerwarteten embryonalen positiven Down-Syndrom Befund?
Welche Chancen, aber auch welche Risiken birgt die Pränataldiagnostik in diesem Kontext? Und aus welchen Gründen scheint für die Mehrheit der betroffenen Paare ein Abbruch der Schwangerschaft die einzige Alternative zu sein?
Die vorliegende Thesis beschäftigt sich, basierend auf der Befindlichkeit und den primären Bedürfnissen von Paaren nach Erhalt der pränataldiagnostischen Diagnose Down-Syndrom, mit möglichen, die Entscheidungssituation betreffenden beeinflussenden Faktoren und zeigt sowohl die Notwendigkeit als auch die Umsetzung und die Konsequenzen einer ergänzenden psychosozialen Beratung im Rahmen der Schwangerschaftskonfliktberatung auf, um Paaren sowohl in der Entscheidungsfindung als auch danach eine begleitende Stütze sein zu können.
(Einleitung)
„Ich suche nicht - ich finde. Suchen ist das Ausgehen von alten Beständen und ein Findenwollen von bereits Bekanntem. Finden, das ist das völlig Neue. Alle Wege sind offen, und was gefunden wird, ist unbekannt. Es ist ein Wagnis, ein heiliges Abenteuer. Die Ungewissheit solcher Wagnisse können eigentlich nur jene auf sich nehmen, die im Ungeborgenen sich geborgen wissen, die in der Ungewissheit, Führerlosigkeit geführt werden, die sich im Dunkeln einem sichtbaren Stern überlassen, die sich vom Ziele ziehen lassen und nicht selbst das Ziel bestimmen.“
Heute sind manche Antworten nur noch einen Mausklick weit entfernt. Manche Antworten erfordern nur das Zücken des Handys und schon präsentiert eine Suchmaschine eine Vielzahl von Möglichkeiten und Antworten auf eine Frage. Aber wie ist es, wenn ich mich selbst suche? Mich und meinen Weg, wo es mit mir hingehen soll? Welchen Beruf ich ergreifen soll? Welchen Sinn ich meinem Leben geben soll? Gibt es eine Suchmaschine, welche mir Antworten auf die wesentlichen Fragen des Lebens liefert? Pablo Picasso spricht in seinem Text nicht vom Suchen, sondern vom Finden, nicht von etwas Vertrautem, sondern von etwas Neuem, von einem Wagnis und darin von einer Sicherheit in der Unsicherheit der Welt.
Bei der Beschäftigung mit dem vorliegenden Thema ist zweifelsohne festzustellen, dass junge Menschen im Übergang von der Schule in den Beruf mit vielen Fragestellungen und den damit einhergehenden Unsicherheiten konfrontiert sind. Suchen und Finden sind Themen, welche junge Menschen in dieser Phase besonders begleiten und beschäftigen. Sie befinden sich auf einem Weg zur eigenen Autonomie, auf der Suche nach einem Platz in der Gesellschaft, angetrieben von ihren eigenen Wünschen und Idealen: immer auf der Suche nach einer Geborgenheit in der Unsicherheit des Übergangs.
Durch das genaue Betrachten der Faktoren, welchen Jugendliche in dieser Übergangzeit ausgesetzt sind, wird es am Ende keine Konzeption einer „Findmaschine“ mit Antworten und Sicherheiten dafür geben. Es soll aber ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, was diese Menschen bewegt und welche Sicherheiten in einer Phase der Unsicherheit für sie bestehen können. Dabei ist es mir in dieser Bachelorarbeit vor allem wichtig, dass der Blick nicht nur auf den Übergang gerichtet ist, sondern ein umfassendes und ganzheitliches Bild von Jugendlichen entsteht. Aus diesem ergeben sich Chancen durch den diakonischen Blick, für Menschen, welche Jugendliche im Übergang begleiten.
In der vorliegenden Arbeit wird in drei Schritten auf Fragestellungen und Unsicherheiten, welche junge Menschen im Übergang von der Schule in den Beruf begleiten, genauer eingegangen und mögliche Handlungsschritte erörtert. Die Gliederung orientiert sich dabei am „[…] Grundmuster diakonischen Handelns […]: Ansehen - Deuten – Handeln […]“. Dies bedeutet für diese Arbeit, dass im ersten Teil ein „Hinsehen“ auf entwicklungspsychologische Dimensionen, welche junge Menschen in der Phase des Übergangs beschäftigen, ermöglicht wird. Im zweiten Teil wird die Deutung dieser Phase unter dem diakonischen Blick eröffnet und im Anschluss werden erste Ideen für Handlungsmuster entwickelt.
Welche diakonischen Möglichkeiten liegen in der Übergangsphase bei jungen Menschen von der Schule in den Beruf?
Erleben von Parkinson aus der Perspektive pflegender Angehöriger: eine systematische Literaturarbeit
(2015)
In der vorliegenden Arbeit soll mit der Methode eines "Systematic Review“ eine Übersicht über die aktuelle Studienlage zum Erleben von Parkinson aus Sicht pflegender Angehöriger gegeben werden. Parkinson stellt als häufigste degenerative neurologische Erkrankung die betroffenen Personen und die Gesundheitssysteme vor große Herausforderungen. Angehörige spielen bei der Übernahme der häuslichen Pflege, die im Laufe der Erkrankung komplexer wird, eine große Rolle. Um sie bedarfsgerecht und bedürfnisorientiert emotional und strukturell unterstützen zu können, muss zunächst nach ihrem Erleben gefragt werden. Es wurde eine Recherche in den Datenbanken CINAHL und PubMed sowie auf der Homepage der European Parkinson´s Disease Association durchgeführt. Insgesamt wurden sieben Studien als methodisch passend und inhaltlich relevant eingestuft. Diese wurden bewertet und zusammengefasst. Vier wichtige Themen waren hierbei „Erleben von Verlust“, „Erleben von Belastung“, „Erleben von Entlastung“ und „Erleben von Ungewissheit“. Die Ergebnisse stehen im Einklang mit aktuellen Forschungen zu chronischen Erkrankungen und Angehörigenberatung und lassen Raum für weiterführende Fragestellungen.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Trümmerfrauen nach Ende des zweiten Weltkrieges,
deren Umgang mit der damals bestehenden existentiellen Not in deutschen Großstädten und
deren Bearbeitungs- und Handlungsstrukturen. Hintergrund hierfür bildet die Tatsache, dass
Zeitzeugen aus dieser Zeit immer weniger werden. Erfahrungen und Erlebnisse werden
deshalb für nachfolgende Generationen erfahrbar gemacht.
Auf Grundlage der Theorie von Resilienz bzw. der Resilienzfaktoren, als auch des
geschichtlichen Kontextes der Trümmerfrauen, wurden fünf qualitative Interviews mit den
Kindern der Trümmerfrauen durchgeführt.
Die Auswertung der Interviews zeigt, dass Trümmerfrauen wesentliche Aspekte der Widerstandsfähigkeit
und somit resilientes Verhalten aufweisen.
Herausforderndes Verhalten von Menschen mit Demenz kann eine Unterstützung durch Pflegekräfte bei der Versorgung der Aktivitäten des täglichen Lebens verhindern, insbesondere bei der Mundpflege.
Eine Vernachlässigung oder unzureichend durchgeführte Mundpflege, bedingt durch herausforderndem Verhalten, kann verheerende Konsequenzen haben. Einen ungesunden Mundstatus hat Einfluss auf die systemische Gesundheit eines Menschen und führt nicht selten eine Mangelernährung herbei.
Ziel dieser systematischen Literaturübersicht war es, pflegerische Strategien in dem aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand zu finden, die das Thema herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Demenz während der Mundpflege untersuchen. Es sollte recherchiert werden ob es Methoden für die Praxis gibt, genannte Problemstellung effektiv zu begegnen.
Mit einer systematischen Literaturrecherche in den Datenbanken Cinahl und Pubmed wurden pflegerische Strategien recherchiert und ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass zurzeit Methoden erforscht werden wie MOUTh und MTC.
Beide pflegerische Strategien eignen sich dazu in der pflegerischen Praxis eingeführt zu werden.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage nach etwaigen politischen Wirkweisen der Profession Sozialer Arbeit. Untersucht werden soll, ob der Sozialen Arbeit aufgrund ihrer professionellen Prinzipien und Ziele, eine politische Verantwortung zukommt. Im ersten Teil wird das Berufsbild Soziale Arbeit näher dargestellt. Durch eine Annäherung an das Selbstverständnis und die Inhalte der Profession werden politische Dimensionen theoretisch diskutiert. Der zweite Teil der Arbeit beschreibt die aktuelle internationale und nationale Situation geflüchteter Menschen mit besonderem Bezug auf Bayern und analysiert das Wirken der Sozialen Arbeit in diesem Bereich. Abschlie-ßend wird die Notwendigkeit politischer Einflussnahme der Sozialarbeit in der Flüchtlingsthematik in Relation zu professionellen Prinzipien gestellt sowie Zukunftsperspektiven erarbeitet. Ziel ist es, eine politische Verantwortung nachzuweisen, bei der die Basis nicht die altruistische Einstellung Einzelner, sondern der Bezug auf Leitbilder und Prinzipien ist.
Das Handlungskonzept Case Management kann eine Möglichkeit darstellen, um mit den aktuellen Herausforderungen im Bereich der stationären Altenpflege umzugehen.
In der folgenden Arbeit wird aufgezeigt, wie das Konzept in eine Altenpflegeeinrichtung eingebunden werden kann.
Case Management ist eine Verfahrensweise, die im Einzelfall einen Menschen in einer schwierigen Situation unterstützen, behandeln, begleiten, fördern und versorgen soll. Die Arbeit des Case Managers konzentriert sich auf die Lösung komplexer Fallkonstellationen. In diesem Rahmen tritt das Problem des Einzelnen in den Vordergrund. Dieses wird während des Prozesses relativ nüchtern von allen Seiten beleuchtet. Im Verlauf der Fallarbeit übernimmt der Case Manager verschiedene Funktionen. Er wird zum „Anwalt“, zum „Vermittler“, zum „Verteiler“ oder zum „Unterstützer“. Der Prozess des Case Managements durchläuft immer einen vorgegebenen Regelkreis. Zu Beginn steht die Klärungsphase, in der die Beteiligten ihren Standpunkt klarstellen. Über die Erhebungsphase, in deren Verlauf Daten erhoben werden, geht es zur Planungsphase, in welcher die konkreten Maßnahmen festgelegt werden, hin zur Vermittlungsphase, die geprägt ist von der Verteilung der Maßnahmen an die Leistungserbringer. Im Anschluss steht die Sicherungsphase, die dazu dient, die jeweilige aktuelle Situation zu überprüfen und gegebenenfalls einzuschreiten. Schließlich folgt die Abschlussphase, in deren Zuge das Case Management beendet wird.
Ein wichtiger Teil der Arbeit des Case Managers ist die Netzwerkarbeit, die ihm dabei helfen soll dem jeweiligen Klienten die richtige Leistung zu teil werden zu lassen. Netzwerkpartner sind im Grunde das Unterstützernetz des Case Managers, auf die er jederzeit zurückgreifen kann.
Im Zuge der Arbeit sind Daten durch Einzelinterviews und durch ein Gruppeninterview erhoben worden. Diese sind mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet worden. Die Ergebnisse zeigen zum einen auf, was in den einzelnen Phasen des Case Managements im Bereich der stationären Altenpflege vor sich geht. Desweitern hat sich gezeigt, wie die Netzwerke, ausgehend vom Case Manager, aussehen können, welche Aufgaben dem Case Manager übergeben werden können und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Damit man sich um die Umsetzung dieses Handlungskonzeptes kümmern kann, müssen Vorüberlegungen in Bezug auf gesetzliche Grundlagen und die Finanzierung angestellt werden.
Beim Versuch die Einbindung des Case Managements in eine Einrichtung der stationären Altenpflege theoretisch aufzuzeigen, wird in dieser Arbeit auf die Instrumente Organigramm, Stellenbeschreibung und Flussdiagramm zurückgegriffen. Diese zeigen jeweils beispielhaft, wie Case Management in einer Altenpflegeeinrichtung aussehen kann.
Hintergrund: Frühgeborene verbringen ihre ersten Lebenstage häufig in Perinatalzentren. Dort werden bis zu 16 schmerzhafte Eingriffe pro Tag durchgeführt und das häufig ohne Analgesie. Für kleine schmerzhafte Prozeduren, wie dem Fersenstich, werden in der Neonato-logie vermehrt nicht-pharmakologische Interventionen zur Schmerzlinderung eingesetzt und erforscht. Die Känguru-Methode hat viele positive Effekte auf das Frühgeborene und die analgetische Wirkung wurde in verschiedenen Studien getestet.
Ziel: Das Ziel dieser Literaturübersicht war, experimentelle oder quasi-experimentelle Stu-dien zu untersuchen, welche die analgetische Wirkung der Känguru-Methode als Kurzinter-vention bei Frühgeborenen während eines Fersenstichs erforschten. Es soll aufgezeigt werden, ob die Känguru-Methode, wie andere nicht-pharmakologische Interventionen zur Schmerzre-duzierung bei Frühgeborenen angewendet werden kann.
Methode: Auf den Datenbanken Pubmed und CINAHL wurde mit englischen und deutschen Begriffen eine Literaturrecherche durchgeführt. Nach Ausschluss der Studien, welche nicht unter die aufgestellten Kriterien fielen, wurden drei Crossover-Studien und eine randomisiert kontrollierte Studie eingeschlossen.
Ergebnisse: In jeder Studie gab es eine Känguru-Kondition sowie zum Vergleich eine Inku-bator-Kondition. Außer der Känguru-Methode erhielten die Kinder keine Analgesie. Frühge-borene in der KK hatten nach dem Fersenstich jedoch auch durch alle Phasen hinweg eine tendenziell, teilweise signifikant niedrigere Herzfrequenz und konnten die Ausgangswerte schneller erreichen als die Frühgeborenen in der IK. Auch zeigten die Frühgeborenen im Hautkontakt weniger mimische Reaktionen, welche auf Schmerz hindeuten, weinten weniger und schliefen mehr als Kinder im Inkubator. In einer Studie wurde jedoch auch deutlich, dass 15 Minuten potenziell weniger effektiv als 30 Minuten Känguruhen sind.
Fazit: Die Känguru-Methode mit einer Anwendungsdauer von mindestens 15 Minuten kann bei einem Fersenstich als schmerzlindernde Maßnahme bei Frühgeborenen ab der 28. Gestationswoche eingesetzt werden. Jedoch ist es notwendig, dass weitere Forschungsprojekte durchgeführt werden, welche die Känguru-Methode auf die effektivste Anwendungsdauer testen.
Einleitung:
Die Erlebnispädagogik ist seit einigen Jahren in den verschiedensten Anwendungsbereichen der Pädagogik auf dem Vormarsch. Sowohl für Schulklassen als auch im betrieblichen Kontext, für Hochschulen und die Erwachsenenbildung als auch für die Soziale
Arbeit und für viele weitere Bereiche wurden Konzeptionen erstellt, in welchen erlebnispädagogische
Methoden Anwendung finden. Die Erlebnispädagogik konnte sich gegen verstärkte Kritik am Ende des 20. Jh. durchsetzen, sie sei nur eine "Tarzanpädagogik"
und würde nur den Abenteuerdurst der Pädagogen und Pädagoginnen stillen.
Ernstzunehmendere Anfragen betrafen hauptsächlich die Wirksamkeit der Erlebnispädagogik, die naturnahen Erlebnisse hätten zu wenig mit der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen zu tun und seien nicht alltagstauglich". Aber inzwischen gibt es eine Reihe
von empirischen Forschungen, die sich mit der Wirksamkeit der Erlebnispädagogik befassen.
Die Theorie der Erlebnispädagogik stützt sich auf Erkenntnisse der Neurowissenschaften, und ihre philosophischen und pädagogischen Wurzeln reichen zurück bis zu Rousseau, Thoreau und Pestalozzi. An den Reflexionsmethoden, welche den Transfer von den Eindrücken hin zu einer Erkenntnis unterstützen, wird unentwegt gearbeitet, um sie zu optimieren und um die Erlebnisse pädagogisch fruchtbar zu machen.
Als eine Pädagogik, die aus der Praxis entstanden ist, steht sie somit inzwischen auf einem breiten wissenschaftlichen Fundament. Jedoch kann auf diesem Fundament ganz verschieden gebaut werden, es gibt verschiedene Definitionen von Erlebnispädagogik,
verschiedene Schulen und bestimmte Abgrenzungen zu manchen Konzepten. Nicht zuletzt beschäftigt sich der derzeitige Diskurs mit der Frage, ob Erlebnispädagogik
nur eine Methode, ein Verfahren oder ein Teilbereich der Pädagogik sei. Insofern wird genau zu fragen sein, was nun wirklich unter Erlebnispädagogik verstanden werden
kann. In welchen Auswüchsen der Erlebnispädagogik trifft die Diffamierung als "Tarzanpädagogik" vielleicht doch zu? Welchem Konzept der Erlebnispädagogik liegt
das christliche Menschenbild am nächsten? Könnte dort eine Brücke zur Gemeindepädagogik gebaut werden, über welche ein Austausch an Methoden, Inhalt und Pädagogen
stattfinden könnte? Es gibt bereits einige erlebnispädagogische Angebote im christlichen Bereich. Besonders in der Kinder- und Jugendarbeit wird schon seit einigen Jahren die Erlebnispädagogik ins Methodenrepertoire aufgenommen. In Jüngerschaftsschulen,
auf Freizeiten und besonders in Gruppenfindungsphasen oder Visions-suchen werden Methoden der Erlebnispädagogik schon fröhlich angewendet. Dabei
wird in der christlichen Literatur sowohl die Erlebnispädagogik von ihren Ursprüngen
und ihrem pädagogischen Selbstverständnis her erklärt, außerdem werden Bezüge zum christlichen Menschenbild, biblischen Bezugsstellen und Anknüpfungspunkte für
christliche Verkündigung hergestellt. Aber ich möchte in dieser Arbeit noch einmal grundsätzlicher am pädagogischen Grundkonzept der Erlebnispädagogik Maß nehmen und dieses mit der Gemeindepädagogik in Beziehung bringen. Ich möchte herausfinden, ob lediglich die Methode Erlebnispädagogik für den Zweck Gemeinde genutzt
werden kann oder ob sie als pädagogisches Gesamtkonzept Einzug in die Gemeindepädagogik finden kann. Die Frage, ob Erlebnispädagogik sich als Methode, Verfahren
oder Teilbereich der Pädagogik versteht, ist insofern richtungsweisend über ihre Anwendung.
In meinem persönlichen Umfeld ist mir die Aussage eines Angestellten einer erlebnispädagogischen Organisation begegnet, dass manche Pädagogen und Pädagoginnen
die Erlebnispädagogik selbst schon wie eine Religion zelebrieren würden. Die Anhäufung von sinnstiftenden Erfahrungen wird zum Selbstzweck und zur Messlatte eines
erfüllten Lebens. Auf diesem Hintergrund muss natürlich die Erlebnispädagogik kritisch auf ihr Selbstverständnis und ihre philosophischen Wurzeln befragt werden. Ich
werde in der vorliegenden Arbeit daher die Erlebnispädagogik in ihrer derzeitigen Gestalt
mitsamt ihren Wurzeln skizzieren, einen Überblick über ihre Methodik, Wirksamkeit und verschiedenen Bereiche gewinnen, um sie in die Diskussion mit den Dimensionen
kirchlichen Handelns zu bringen. Diese Diskussion soll zeigen, inwiefern Erlebnispädagogik grundsätzlich auch in der Gemeinde vorkommen kann und soll. Im letzten
Punkt meiner Arbeit möchte ich dann ein konkretes Anwendungsbeispiel von Erlebnispädagogik im Kontext Gemeinde genauer entwickeln. Meine Forschungsfrage lautet
daher: Inwiefern lassen sich das erlebnispädagogische Gesamtkonzept sowie seine Methoden und Anwendungen für die Gemeindepädagogik fruchtbar machen?
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der besonderen Lebenssituation von Fami-lien mit einem autistischen Kind und Unterstützungsmöglichkeiten durch die Soziale Arbeit. Ziel ist es, durch die Beschreibung der Situation der Familien, ihre besonderen Bedürfnisse deutlich zu machen und zu zeigen, vor welchen möglichen Herausforde-rungen sie stehen können. Durch die Ermittlung dieser besonderen Situation werden daraufhin relevante Unterstützungsmöglichkeiten dargestellt. Die Fragestellungen wer-den durch die Auswertung aktueller Fachliteratur und die intensive Beschäftigung mit verschiedenen Angeboten der Sozialen Arbeit beantwortet.
Das Ergebnis zeigt, dass Autismus viele verschiedene Erscheinungsformen hat und je-des Kind individuelle Besonderheiten in den Hauptbereichen „zwischenmenschliche Interaktion“, „Kommunikation“ und „stereotype Verhaltensweisen“ aufweist. Im Laufe der Arbeit wird zudem deutlich, dass Familien mit einem autistischen Kind und ihre einzelnen Mitglieder vor vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen stehen. Das Lernen und die Förderung des Kindes nehmen viel Zeit und Aufmerksamkeit ein, wo-durch die eigenen Bedürfnisse der Eltern und Geschwister oftmals zurückgestellt wer-den. Dies kann unter bestimmten Voraussetzungen zu Belastungen und Überforderung führen. Daher bedarf es an passenden Förderungs- und Unterstützungsmöglichkeiten, um die Familien zu stärken und zu entlasten. Zum einen ist die Therapie und Förderung des Kindes mit Autismus selbst eine wichtige Grundlage, um die Familien in ihrem Zu-sammenleben zu stärken. Dazu gehört, neben der Entwicklung sozialer Fertigkeiten durch verhaltenstherapeutische Ansätze, ebenso die Beratung der Eltern. Zum Anderen haben Angebote, welche einen Teil der Verantwortung von den Familien nehmen, eine große Bedeutung. Hierzu gehören z.B. Familienentlastende Dienste oder der Einsatz einer Schulbegleitung. Zudem liegt vor allem im sozialen Netzwerk eine wichtige Res-source zur Bewältigung, welche zugleich großen Unterstützungsbedarf hat. Daher ist die Stärkung des sozialen Netzes ein wichtiger Teil von Beratungsprozessen und Selbsthilfe spielt im Zusammenhang von Bewältigungsprozessen eine enorme Rolle.
Das Wort „Trauma“ begegnet uns sehr oft im Alltag. „Das war ein Trauma für mich“ „Das war ein traumatisierendes Erlebnis.“ Diese Sätze werden oft gesprochen, dabei wissen viele oft nicht, was ein Trauma und was Psychotraumatisierung eigentlich ist. Dies zieht sich durch die ganze Gesellschaft.
Eine Berufsgruppe, die häufig durch ihren Berufsalltag mit Traumatisierung in Kontakt kommt, sind die
Rettungsdienstkräfte. Einsatzkräfte im Rettungsdienst haben ein hohes Potential an einer Posttraumatischen Belastungsstörung zu erkranken. Sie begegnen in ihrem Berufsalltag immer wieder traumatisierten Betroffenen und sie können durch die Einsätze selbst traumatisiert werden.
Diese Arbeit beschäftigt sich besonders mit den Fragestellungen, warum gerade Rettungskräfte ein hohes Potential haben ein Trauma zu erleiden und welche Hilfsangebote sich diese Berufsgruppe nutzbar machen kann: von eigener Selbstfürsorge, über Beratungsstellen bis hin zu Angeboten der Arbeitgeber.
Diese Fragestellungen wurden anhand von acht Interviews mit Hauptamtlichen des Rettungsdienst Nürnbergs untersucht und für das Traumahilfezentrum in Nürnberg ausgewertet.
Dabei ergab sich, dass die Angebote aus den eigenen Organisationen nicht ausreichend beworben werden. Kollegialität ist ein wichtiger Schutzfaktor um die Belastungen und Traumatisierung der Einsatzkräfte zu mindern. Ein schlechte Arbeitsatmosphäre sowie eine Tabuisierung von möglichen Traumatisierungen auf der Wache sind hinderlich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Belastungen im Berufsalltag des Rettungsdienstes. Gerade deshalb ist es wichtig Möglichkeiten in den Rettungsdienstorganisationen zu schaffen, dass Einsatzkräfte sowohl eigene Angebote kennen lernen, sich diese nutzbar machen als auch über externe anonyme Beratungsstellen Bescheid wissen.
Traumatisierung ist eine Dimension, die aus dem Alltag der Rettungskräfte nicht weg zu denken ist. Sie ist aber auch ein Faktor, der durch gute Prävention und ein Netzwerk an internen und externen Hilfsangeboten für Betroffene gemindert werden kann.