Evangelische Hochschule Nürnberg
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Hintergrund
Studierende in Deutschland sind eine vulnerable und besonders stark durch psychische Belastungen betroffene Gruppe. Daher gewinnen Maßnahmen zur Reduktion psychischer Belastungen – insbesondere innovative Ansätze – zunehmend an Bedeutung.
Fragestellung
In dieser teilrandomisierten 4-armigen Interventionsstudie mit Kontrollgruppe wurde überprüft, ob bei Studierenden der Hochschule Coburg durch die Smartphone-App „AOK Relax“, einen achtsamkeits-basierten Stressbewältigungskurs oder eine Kombination aus beiden die psychischen Belastungen reduziert und die Achtsamkeit sowie das Wohlbefinden gestärkt werden können.
Methode
Es werden zu Beginn (T1) und am Ende (T2) des Interventionszeitraums (Wintersemester 2016/17) Achtsamkeit (Freiburg Mindfulness Inventory, FMI-13), Wohlbefinden (Wohlbefindens-Index, WHO-5D) sowie die aktuelle subjektiv erlebte Belastung (Perceived Stress Questionnaire, PSQ) gemessen. Um Veränderungen im Studienverlauf zu untersuchen werden der Wilcoxon-Test sowie die Effektstärke d von Cohen berechnet. Die Interventionsgruppen bestehen ausschließlich aus weiblichen Studierenden.
Ergebnisse
Studentinnen, die ausschließlich die App verwendeten (n = 17), zeigten einen Anstieg der Achtsamkeit (p = n. s., d = 0,43). Bei den Teilnehmerinnen des Kurses (n = 12) war ebenfalls ein Anstieg der Achtsamkeit (p < 0,01, d = 1,10) wie auch des Wohlbefindens (p < 0,05, d = 0,79) und eine Abnahme der psychischen Belastungen (p < 0,05, d = 0,54) feststellbar. Die Kombination von Kurs und App führte bei den Teilnehmerinnen (n = 8) zu einem Anstieg der Achtsamkeit (p = n. s., d = 0,55) und des Wohlbefindens (p = n. s., d = 0,46) sowie einer Abnahme der psychischen Belastungen (p = n. s., d = 0,31). Bei der Kontrollgruppe (n = 57) war ein Anstieg der psychischen Belastungen
(p < 0,05, d = 0,19) feststellbar.
Diskussion. Niederschwellig implementier- und nutzbare Apps mit Entspannungsübungen scheinen Studierende vor einem weiteren Stressanstieg im Verlauf des Semesters schützen zu können. Der Kurs und die Kombination von Kurs und App scheinen eine effektive und praktikable Maßnahme zu sein, um die psychische Gesundheit von Studierenden zu stärken und die Stressbelastungen zu reduzieren.
In der vorliegenden Arbeit wird der Frage nachgegangen, ob eine Etablierung des Lean-Managements auf Akutstationen deutscher Krankenhäuser sinnvoll ist.
Das ursprünglich aus der Automobilindustrie kommende Qualitätsmanagementsystem soll den Pflegeprozess mehr zum Patienten bringen und dabei sowohl die Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit und Sicherheit erhöhen als auch Pflegeabläufe besser strukturieren und Wartezeiten, Klingelrufe und Verschwendungen reduzieren.
Methodisch wurde in dieser systematischen Übersichtsarbeit nach Studien aus dem nationalen und internationalen Raum gesucht, welche sowohl positive als auch negative Effekte aufgezeigt und förderliche oder hinderliche Faktoren bei der Umsetzung beschrieben haben.
Die hohe Anzahl an Studien aus den USA und Großbritannien gaben dennoch wenig Antworten auf die Frage nach empirisch fundierten Effekten des Lean-Managements im Gesundheitswesen.
Die analysierten Studien ergaben teils negative aber vor allem positive Ergebnisse, sodass letztendlich eine Etablierung des Lean-Managements, unter der Voraussetzung ausführlicher Informations-, Aufklärungs- und Fortbildungsarbeit für die Mitarbeiter und einer Etablierung im ganzen Haus, als sinnvoll erachtet werden kann.
Zudem wird die Notwendigkeit weiterer empirischer Studien zur quantitativen Erhebung von gemessenen Effekten betont.
m Laufe der letzten Jahrzehnte wurden verschiedene Pflegeorganisationsmodelle für die stationäre Pflege entwickelt. Bekannte Grundkonzepte sind die Funktionspflege, die Bereichspflege und die Bezugspflege bzw. Primary Nursing. Ergänzende Organisationskonzepte, die meist stationsübergreifend und teilweise berufsgruppenübergreifend gestaltet werden, sind z.B. Fall- bzw. Case Management, Entlassungsmanagement, Pflegeexperten.Die Entwicklung individueller Konzepte auf Basis dieser Grundmodelle hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Hierbei setzt jede Einrichtung unterschiedliche Schwerpunkte. Innovativ sind Pflegesysteme mit dem Fokus auf den Patienten. In diesem Buch werden drei solche Pflegesysteme dargestellt und nach verschiedenen Aspekten evaluiert. Einmal geht es darum, welchen Nutzen Ärzte und Pflegekräfte in der Einführung der "Bezugspflege" sehen. Die zweite Evaluation prüft mit Hilfe des Instrumentes IzEP copyright, inwieweit das tatsächlich umgesetzte Pflegeorganisationssystem ein patientenorientiertes Organisationssystem ist. In der letzten Evaluation wird der Hauptfokus auf die Umsetzung des Expertenstandards Entlassungsmanagement durch die Einführung von "Fallmanagern" überprüft.Sowohl die Darstellung der entwickelten Konzepte als auch die Evaluationsergebnisse geben hilfreiche Impulse und Hinweise für die individuelle Gestaltung der Pflegeorganisation in stationären Einrichtungen.
Kommunikation gilt als ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit als Pflegefachkraft
in Deutschland. Einerseits im Kontext der Pflege von Menschen, und anderseits bei
der interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen. Defizite in diesem
Bereich führen zu Missverständnissen und Unzufriedenheit. Kenntnisse einer
evidenzbasierten Gesprächsführung erweisen sich hierbei als hilfreich. Dadurch
können Gespräche reflektiert werden, was wiederum den angehenden
Akademisierungsprozess der Pflege hierzulande unterstützt. Das Motivational
Interviewing (MI) bietet in diesem Zusammenhang eine Möglichkeit der
Konversationsführung an. Basierend auf einer partnerschaftlichen, akzeptierenden,
mitfühlenden und evozierenden inneren Grundeinstellung bauen die Methoden des MI
auf. Diese ermöglichen das Erkennen, Hervorrufen und den Umgang mit
Veränderungsmotivationen, Fördern außerdem Zuversicht bzw. Selbstvertrauen und
bieten Hilfestellung im Umgang mit ambivalenten Äußerungen bezüglich einer
Verhaltensänderung. Voraussetzung für die Anwendung dieser Methoden ist die
Beherrschung der fünf MI-Kernkompetenzen. Beruhend auf dieser Theorie wurde ein
Tagesseminar für Auszubildende in der Pflege mit dem Fokus auf die definierten
Kernkompetenzen konzipiert. Dies soll die Zielgruppe einerseits für die Thematik
sensibilisieren und anderseits die Grundlage bilden, zukünftig erfolgreiche
Patientengespräche führen zu können, was wiederum eine Verbesserung der
Pflegequalität zur Folge hat. Die Einbettung des Konzepts in den Berufsschulunterricht
erweist sich u.a. dabei positiv auf die zu erwartenden Kosten. Weitere Aufbauseminare
zur Vervollständigung des MI-Wissens werden empfohlen.
Schlüsselwörter: Motivational Interviewing, Tagesseminar, Pflege, Kernkompetenzen
Der Beitrag stellt ein multimethodisches und modulares Instrument zur Befragung von Kindern zur Wahrnehmung ihrer Kita vor: Kinder bewerten ihren Kindergarten, KbiK (Sommer-Himmel, Titze & Imhof, 2016). Die theoretische Konzeption und Entwicklung des Instrumentes sowie ausgewählte Ergebnisse werden dargestellt. Der KbiK fokussiert die Partizipationsmöglichkeiten, der Bewertung der pädagogischen Angebote, das allgemeine Wohlbefinden sowie die Qualität der sozialen Kontakte in der Kita aus Sicht der Kinder und orientiert sich dabei an deren Alltagserfahrungen. Befragt wurden 53 randomisiert ausgewählte Mädchen und Jungen im Alter von fünf bis sechs Jahren aus 13 Einrichtungen. 83% der Kinder bewerteten die pädagogischen Angebote gut oder sehr gut, jedoch fanden nur 47%, dass sie eigene Ideen zu den Projekten beitragen dürfen. Die dargestellten Ergebnisse zeigen zudem exemplarisch, dass die Antworten der Kinder einen differenzierten Blick auf die Bewertung ihrer Aktivitäten und erfahrenen Möglichkeiten zur Partizipation in der Kita ermöglichen. Das zusammenfassende Bewertungsrating zeigte, dass der weit überwiegenden Mehrheit der Kinder die pädagogischen Angebote gut oder sehr gut gefielen. Die anschließende offene Frage eruierte, was sie an den Projekten gut fanden: Etwas selbst machen/mitbestimmen (n=10), Spaß & Freude (n=5); Bewegung (n=4) und kognitive Herausforderung (n=2). Ein Drittel der Kinder (34%) nannte Ideen für weitere Projekte; insbesondere zu den Themen Tiere und Kreativprojekte. Insgesamt erscheint der KbiK eine vielversprechende, praxistaugliche und kindgemäße Methode, um die Prozessqualität von Kindertagesstätten durch den evaluativen Einbezug der Kindperspektive zu verbessern.
Kontrolliertes Trinken
(2018)
Alkoholabstinenz wird vielfach als einzige Möglichkeit angesehen, um exzessiven beziehungsweise abhängigen Alkoholkonsum zu überwinden. Die über 50-jährige Forschung zum Kontrollierten Trinken belegt, dass auch eine Trinkmengenreduktion ein erreichbares und sinnvolles Behandlungsziel darstellen kann. Unser Autor erläutert die Hintergründe der „Abstinenzzielmonopolisierung“ und den Behandlungsansatz des Kontrollierten Trinkens.
[Einleitung]
Das Sterben und der Tod wird in der heutigen Zeit aus dem Leben verdrängt und dadurch zu einem Tabuthema in unserer Gesellschaft.
Auch in den Kirchen und christlichen Organisationen scheint dieser Prozess nicht entscheidend aufgehalten zu werden. Dabei verleugnet die Kirche scheinbar einen Teil ihres Auftrags und Wesens. Es gehört zum Wesen der Kirche, Sterbende und Arme zu begleiten und ihre letzte Lebenszeit qualitativ zu gestalten. Im Mittelalter war das Thema Sterben und Tod Teil des Lebens und es wurde als Ars moriendi, die Kunst des Sterbens, beschrieben. Ein bewusstes Erleben des Sterbens sowohl auf Seiten der Sterbenden, als auch derer, die Begleiter sind, kann den Übergang in das Ungewisse erleichtern. In diesem Übergang und der letzten Lebensphase befinden sich Sterbende aber auch deren Angehörigen in vielen Zwischenstadien. Der unheilbar Kranke ist zwischen Erde und Himmel, zwischen Leben und Tod oder auch zwischen sich selbst und seinem sozialen Umfeld.
Die entstehenden Räume sind Orte, die nach Begleitung verlangen. Gerade hier kann diakonisches Handeln als Ausprägung und Aufgabe der Kommunikation des Evangeliums im Amt eines Diakons / einer Diakonin ansetzen. In der Begleitung von Sterbenden und ihren Angehörigen wird der Diakon / die Diakonin zum Dazwischen-Geher in den verschiedenen entstehenden Räumen. Die Frage, welche Aufgaben und Rollen ein Diakon / eine Diakonin im diakonischen Ort des Dazwischen-Gehens einnimmt und was genau dieser diakonische Ort ist, soll mit dieser Arbeit beantwortet werden.
Ebenso soll deutlich gemacht werden, wie ein Diakon / eine Diakonin christliche Sterbebegleitung im Dazwischen-Gehen leisten kann. Dabei ist klar, dass die Tätigkeiten im Spektrum evangelischer Konfession stattfinden, jedoch damit Konfessionslose oder anders Gläubige nicht ausgeschlossen sind. Dies kann vor allem zur Bereicherung der Arbeit in der Begleitung unheilbar kranker Menschen und deren Angehörigen werden.
Als Ort des begleitenden Sterbens werden daher zu Beginn die Anfänge, Entwicklungen und Merkmale der Arbeit in einem Hospiz beschrieben. Daran anschließend wird der Prozess des Sterbens näher betrachtet. Dabei werden neben den Erläuterungen zur Sterbebegleitung, die Sterbephasen nach Kübler-Ross beschrieben, die ebenso bei den Angehörigen zu finden sind. Die Sterbephasen werden in der Arbeit mit Sterbenden und Angehörigen als besonders relevant eingeschätzt. Kapitel vier beschäftigt sich mit dem diakonischen Ort des Dazwischen-Gehens. Dabei werden zunächst die biblischen Zugänge zum Thema Tod und Sterben beschrieben, der Wortstamm „diak-“ im Hinblick auf dessen Bedeutung betrachtet und anschließend der diakonische Ort in unterschiedlicher Ausrichtung erläutert.
Um ein Aufgabenprofil eines Diakons / einer Diakonin bestimmen zu können, wird eine Bedarfsanalyse der Zielgruppe erstellt. Die Skizzierung der spezifischen Aufgaben und des Profils des Diakons / der Diakonin in der Begleitung unheilbar kranker Menschen und deren Angehörigen geben Einblick in den möglichen Arbeitsalltag eines Diakons / einer Diakonin als Dazwischen-Geher.
Das Ende der Arbeit bildet ein Resümee über die im Prozess der Arbeit gewonnenen Erkenntnisse.
Angesichts der derzeitigen Prävalenz von circa fünf Prozent gilt die Aufmerksamkeits-defizitstörung, kurz ADHS, als die häufigste psychische Erkrankung des Kindesalters. Die Symptomatik setzt sich aus Einschränkungen der Kardinalsymptome in Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität zusammen. Aufgrund der Erkenntnisse des integrativen bio-psycho-sozialen Modells zur Ursachenerklärung empfehlen entsprechende Leitlinien für die Behandlung eine multimodale Therapie. Im Einzelfall bedeutet dies, dass verschiedene Behandlungskomponenten mit unterschiedlichen Adressaten kombiniert werden sollten. Diese unterteilen sich in kind- und umfeldzentriete Interventionen. Während die kindzentrierten Behandlungskomponenten überwiegend kognitiv und medizinisch ausgerichtet sind, unterliegen die Interventionen für das Umfeld, sprich die Familie und die Schule bzw. der Kindergarten, einer verhaltenstherapeutischen Basis.
Wie ein erarbeiteter Überblick der umfeldzentrierten Interventionsmaßnahme des Elterntrainings zu dessen derzeitigen Angebotsspektrum dieser Thematik zeigt, konnten diese durchweg eine Verbesserung der gestörten Eltern-Kind-Interaktion sowie eine Symptomverbesserung des Kindes belegen.
Die Analyse der Fachliteratur zu den Grundlagen allgemein und des Elterntrainings im Speziellen bildet die Grundlage für die praktische Erarbeitung einer eigenen Konzeption für ein Elterntraining, welches Gegenstand der vorliegenden Bachelorarbeit ist.
Die Arbeit beschreibt die Vorgehensweise der Erarbeitung bis hin zu einer ersten praktischen Anwendung. Dafür wurden einzelne Inhalte bestehender Manuale selektiert und didaktisch anhand einer Zielformulierung zu einem eigen konzipierten Angebot erarbeitet. Diese Kurz-intervention strebt die Stärkung der elterlichen Ressourcen an. Notwendige Rahmenbe-dingungen dafür wurden ebenfalls mit bedacht.
Anhand eines Probedurchlaufes in der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Bezirkskliniken Mittelfranken am Standort Ansbach erfolgte eine praktische Durchführung dessen, an der vier bzw. drei Familien teilnahmen.
Dieser kann abschließend als erfolgreich bewertet werden. Trotz allem zeigten sich punktuelle Optimierungspunkte, welche neben einem Ausblick für die generelle Anwendung wie auch für eine Etablierung dieses Angebotes berücksichtigt werden sollten.
Ralf Frisch liest in diesem kühnen, glänzend geschriebenen Buch die »Kirchliche Dogmatik« Karl Barths als theologische Science Fiction. Anhand der Frage nach Barths Aktualität zeigt er die wichtigsten Grundentscheidungen von dessen Dogmatik auf und gibt so eine Einführung in Barths Denken, die der evangelischen Theologie Mut zu selbstbewussten, überlebensnotwendigen Erzählungen macht.
Als Karl Barth in seinem »Römerbrief« Theologie in expressionistische Literatur verwandelte, war er avantgardistischer als die Kulturprotestanten. Und als er anderthalb Jahrzehnte später seine »Kirchliche Dogmatik« begann, war er moderner als die literarisch Modernen. Barth wusste, dass Theologie mit den neuzeitlichen Wissenschaften nicht konkurrieren kann. So setzte er an die Stelle verzweifelter Plausibilisierungsversuche in großer Freiheit und Frechheit eine fiktionale Gegenerzählung. Diese Gegenerzählung ist zeitlos und zugleich auf der Höhe ihrer und unserer Zeit. Wie aktuell Karl Barths Theologie ist, hat einem selten mehr eingeleuchtet als bei dieser Lektüre.
Viele Menschen glauben, dass allein die Natur- und Humanwissenschaften Antworten auf die Frage geben können, was die Welt im Innersten zusammenhält: Elementarteilchen und blinder Zufall. Wer nicht davon überzeugt ist, dass alles, was ist, letztlich sinnlos ist, gilt als unwissenschaftlich. Der Theologe und Philosoph Ralf Frisch hält dies seinerseits für unwissenschaftlich. Denn wenn die Wissenschaften die letzten Fragen des Menschen ausklammern, geht ihnen womöglich das Entscheidende durch die Maschen. Ralf Frisch wendet sich diesem Entscheidenden zu und wagt letzte Antworten. Herzliche Einladung zu einem Abend des abenteuerlichen metaphysischen Andersdenkens!
Eine unvorstellbar fortgeschrittene und weitgereiste nichtirdische Zivilisation besucht eines fernen Tages, lange nach dem Tod des letzten Homo sapiens, unseren blauen Planeten. Was wird unsere Besucher bei ihrer archäologischen Analyse der untergegangenen Spezies Mensch am meisten in Erstaunen versetzen? Dass wir in irdischer Hinsicht so viel und in kosmischer Hinsicht so wenig von uns hielten? Dass wir uns weder technologisch noch ethisch weiter zu entwickeln vermochten? Oder dass manche von uns Erdlingen im Unterschied zu emotionsloseren, überlebenstechnisch souveräneren intelligenten Lebensformen des Alls eine Anthropotheologie der Vergebung und der Barmherzigkeit kultivierten?
Nach seiner Vergegenwärtigung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses mit dem Titel „Was können wir glauben? Eine Erinnerung an Gott und den Menschen“ legt Ralf Frisch nun eine theologische Anthropologie vor, deren atemberaubende und bewusstseinserweiternde Szenarien vor allem für eines sensibilisieren: dass der Mensch nichts Geringeres ist als die Signatur des göttlichen Schöpfers des Kosmos.
Personelle Engpässe und eine hohe Arbeitsdichte gehören in der Pflege fast schon zum Alltag. In solchen Situationen kann es erforderlich sein, die anstehenden Aufgaben nach Dringlichkeit zu ordnen. Um hier ein strukturiertes Vorgehen zu gewährleisten, kann ein Priorisierungsleitfaden hilfreich sein.
Die Vermessung von individuellen Leistungen und Kompetenzen gewinnt im Rahmen sogenannter Schulleistungsstudien zunehmend an wissenschaftlicher und politischer Relevanz. Die unterschiedlichen Studien operieren hierbei jedoch mit einem sehr heterogenen begrifflichen Verständnis von Kompetenz. Ausgehend davon werden im Beitrag die, je nach Herkunftsdisziplin, unterschiedlichen Verständnisse und Modelle von Kompetenz- und Kompetenzentwicklung dargestellt und diskutiert. Im Zentrum stehen dabei die die beiden Konzepte einer kognitiven, bereichsspezifischen Kompetenz einerseits sowie einer allgemeinen Handlungskompetenz andererseits, die innerhalb der Bildungs- sowie der Kindheits- und Jugendforschung prominent vertreten sind. In einem abschließenden Schritt wird ein Vorschlag formuliert, dass und wie eine soziologische Kompetenzforschung einen eigenständigen Beitrag leisten kann, der es zugleich ermöglicht, die innergesellschaftliche Diskussion und Forschung über Kompetenzentwicklung in Kindheit und Jugend selbst zu einem Gegenstand der Analyse zu machen.
In dem Beitrag werden die verstreuten Überlegungen Pierre Bourdieus zu einer „strukturalen Psychologie“ aufgegriffen und im Rahmen seines relationalen Programms weiterentwickelt. Zu diesem Zweck werden zunächst die psychoanalytischen und psychologischen Gehalte der Habitus-Feld-Theorie herausgearbeitet. Anhand von Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) wird dann auf der Basis unterschiedlicher Indikatoren die empirische Korrespondenz zwischen dem Bourdieu’schen Sozialraum sowie den Big-Five-Persönlichkeitsfaktoren und berufsbezogenen Interessen aufgezeigt. Dazu werden diese psychologischen Informationen in empirische Typologien überführt und die resultierenden latenten Klassen für eine psychologisch informierte Rekonstruktion des Sozialraums herangezogen. Die Studie und ihre Ergebnisse illustrieren das Potenzial einer psychologischen Interpretation des Bourdieu’schen Habituskonzeptes und einer sozialräumlichen, strukturalen Interpretation psychischer Charakteristika.