Evangelische Hochschule Nürnberg
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ÜfF statt Uff
(2022)
Arbeit gewinnt in vielerlei Hinsicht an Bedeutung, indem sie beispielsweise nicht mehr nur Mittel zum Gelderwerb und Sicherung des Lebensunterhalts ist. Menschen können sich durch ihren Beruf selbstverwirklichen und andere individuelle Bedürfnisse befriedigen. Daher ist es notwendig, junge Menschen bei dieser wichtigen Entscheidung, welche ihre berufliche Zukunft betrifft, zu unterstützen. Dies erfordert zunächst eine Auseinandersetzung mit den Faktoren, die beim Übergang von der Schule zum Beruf beeinflussen und mitwirken können. Dabei fällt auf, dass bereits viele Anlaufstellen, welche Jugendliche bezüglich deren beruflicher Zukunft unterstützen, vorhanden sind. Häufig fehlt jedoch der Austausch zwischen den involvierten Akteur*innen. Die Lösung hierfür könnte ein Übergangsmanagement, dessen Basis aus der Gemeindejugendpflege bestünde, sein. Da diese, unter anderem, sowohl über ein umfang-reiches Netzwerk und zahlreiche Kontakte verfügt als auch aufgrund ihrer Angebotsstruktur die Möglichkeit eines niederschwelligen Zugangs zu den Jugendlichen bietet, könnte diese hier ergänzend eingreifen und vermittelnd tätig sein. Dies würde die Arbeit der Anlaufstellen deutlich erleichtern, Unternehmen unterstützen und vor allem den Jugendlichen zugutekommen. Ihnen soll dadurch der Gedanke an ihre berufliche Zukunft kein „Uff“ mehr entlocken. Stattdessen soll ihnen mit dem ÜfF ein Fahrplan an die Hand gegeben werden, der ihnen einen Überblick über die bestehenden beruflichen Möglichkeiten verschafft und sie zu den wichtigsten Haltestellen navigiert. Wie dies gelingen könnte, wird anhand einer Konzeption für die Stadt Feuchtwangen dargestellt.
Ziel der Arbeit:
Ziel dieser Arbeit ist es, Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der Konfirmand*innenarbeit mittels des Fachkonzeptes der Sozialraumorientierung zu erlangen. Hierfür ist es notwendig, beide Themenbereiche eingehend zu betrachten und sie in einem nächsten Schritt miteinander in Verbindung zu bringen.
Dabei stellt sich folgende Frage: Welche Erkenntnisse ergeben sich aus dem sozialpäd-agogischen Konzept der Sozialraumorientierung unter Berücksichtigung einer theologischen Reflexion für die konzeptionelle Weiterentwicklung der Konfirmand*innenarbeit?
Ein besonderes Augenmerk liegt hier auf den theologischen Aspekten beider Bereiche, um diese miteinander verknüpfen zu können.
(Kap. 1.2., S. 4)
Durch den 16. Kinder- und Jugendbericht des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit dem thematischen Schwerpunkt der politischen Bildung von Kindern- und Jugendlichen rückte diese wieder vermehrt in den Fokus von Fachpraxis und -debatte. Auch im Hinblick auf mögliche unterschätzte Räume politischer Bildung, welche noch zu identifizieren sind. Da die Arbeit mit Konfirmand:innen der EvangelischLutherischen Kirche in Bayern (ELKB) ein etabliertes außerschulisches, non-formales Bildungsangebot darstellt, wird in dieser Arbeit der Frage nachgegangen, inwiefern Akteur:innen der ELKB die Arbeit mit Konfirmand:innen als einen Raum politischer Bildung verstehen. Untersucht wurde dies durch qualitative Sozialforschung anhand leitfadengestützter Expert:innen-Interviews. Es wurde festgestellt, dass die Akteur:innen bei genauerer Auseinandersetzung mit der Fragestellung die Arbeit mit Konfirmand:innen als Raum politischer Bildung verstehen, in welchem Demokratie grundlegende Inhalte vermittelt werden, implizite Demokratiebildung stattfindet und eine Basis für weiterführendes kirchliches und politisches Engagement, z.B. in der Jugendarbeit geschaffen werden kann. Hieraus können Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, welche potentiell dazu führen, dass die Konfirmand:innen-Arbeit nicht lediglich als unterschätzter Raum politischer Bildung zu tragen kommt, sondern diese von Fachdebatte und -praxis aufgenommen und gefördert wird.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Hoffnung als Resilienzfaktor einen Beitrag
zur Resilienz leistet, weshalb Hoffnungsarbeit auch Resilienz fördert. Grundlegend ist
dabei, sich bewusst zu machen, welches Verständnis man von Hoffnung hat.
Es zeigte sich in der Betrachtung der verschiedenen Förderansätze, dass vieles, was jetzt schon als pädagogische Grundwerte und -haltungen etabliert ist, dazu beiträgt, dass Kinder und Jugendliche Resilienz entwickeln. Analog gilt das auch im Blick auf
Hoffnungsarbeit. Auch in der Schule und in der Gemeinde sind viele Methoden, die im
Blick auf Förderung von Hoffnungskompetenz benannt wurden, schon bekannt und
werden umgesetzt. Es geht jedoch darum, sich bewusst zu machen, dass dieses Handeln auch Hoffnungskompetenz und Resilienz fördert.
Hoffnung ist ein – oder sogar das – Grundthema des christlichen Glaubens und für den Menschen elementar. Gerade deshalb sollte man sich der Bedeutung der Hoffnungsarbeit bewusst werden.
Es ist allgemein – aber angesichts des Zeitgeschehens noch dringender – erforderlich,
Kinder und Jugendliche für die Krisen und Entwicklungsgefahren dieser Zeit zu stärken
und ihnen Hoffnung mitzugeben. Hoffnungsförderung sollte deshalb bewusst als Haltung religions- und gemeindepädagogischer Tätigkeit eingenommen und Ziele, Inhalte und Methoden auch in Bezug darauf abgestimmt und ausgewählt werden.
Im Blick auf das Bild von Kirche in der Gesellschaft könnte diese wichtige Arbeit der
Stärkung und Förderung von Kindern und Jugendlichen noch hervorgehoben und damit
das Bild von Kirche profiliert werden: Kirche und Gemeinden sind Orte, an denen
Menschen einander begegnen, Hoffnung gewinnen, Hoffnungsperspektiven entwickeln
und Hoffnungskompetenz vertiefen. Hier geschieht Bildung, die für das Leben stärkt.
Hoffnung ist nicht frommes Abwarten auf eine bessere Zukunft, sondern hat Relevanz
für die Gegenwart und das Leben der Menschen. Der Blick auf diesen Wesenszug des
Menschen sollte gerade angesichts von Krisen wieder stärker öffentlich hervorgehoben
werden.
[Zusammenfassung und Ausblick, S. 44]