Evangelische Hochschule Nürnberg
Filtern
Dokumenttyp
- Buch (Monographie) (8) (entfernen)
Sprache
- Deutsch (8) (entfernen)
Volltext vorhanden
- ja (8) (entfernen)
Schlagworte
- Wirkung (2)
- Arbeitslosigkeit (1)
- Bildung (1)
- Bundesteilhabegesetz (1)
- Effekte (1)
- Eingliederungshilfe (1)
- Erwachsenenbildung (1)
- Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (1)
- Glaube (1)
- Interview (1)
- Jugendsozialarbeit (1)
- Marktforschung, Sozialwirtschaft, Theorie-Praxis-Transfer (1)
- Nachhaltigkeit (1)
- Problem (1)
- Programmtheorie (1)
- Pädagogik (1)
- Religiosität (1)
- Russlanddeutsche (1)
- Sozialarbeit (1)
- Soziale Arbeit (1)
- Sozialwirtschaft (1)
- Verantwortung (1)
- Wirkmodell (1)
- Wirkungsanalyse (1)
- Wirkungsmessung (1)
- Wirkungsorientierung (1)
- Zielgruppe (1)
Dieser Beitrag ist aus einer Reihe von Vorträgen des Autors heraus entstanden und will versuchen, eine Antwort auf vier Fragen zu geben:
1. Warum gibt es eigentlich Arbeitslosigkeit? Die gesellschaftliche Ausgangssituation soll kurz analysiert werden, in der wir uns befinden.
2. Welche Folgen hat Arbeitslosigkeit für die Betroffenen? Und warum? Bei wem und unter welchen Bedingungen hat sie Folgen?
3. Was tut die Erwachsenenbildung dagegen? Wo kann sie individuelle Bewältigungsversuche unterstützen? An dem Punkt wird dann ein grundsätzliches Problem, ein Dilemma deutlich, in dem Erwachsenenbildung hier steckt.
4. Was müsste Erwachsenenbildung deshalb außerdem noch tun? – Hier ein paar Vorschläge, wie wir vielleicht aus diesem Dilemma rauskommen könnten.
Der Beitrag versucht ein integriertes, ganzheitliches Verständnis von Bildung mit Blick auf den öffentlichen Bildungsauftrag eines Gemeinwesens (hier eines Landkreises) zu formulieren. In den Blick kommen dabei alle Akteure und Maßnahmen, die diesen Bildungsauftrag verantworten, also die Schulen in allen ihren Ausprägungen, Kitas, die Kinder- und Jugendhilfe, die Bemühungen um Integration von Benachteiligten oder um die Inklusion von Menschen mit Behinderung, die Erwachsenenbildung und auch die berufliche Bildung im Sinne der Anforderungen der Wirtschaft mit Blick auf den aktuellen Fachkräftemangel. Chancengerechtigkeit und die Unterschiedlichkeit schulischer Lehrpläne, Bildung für alle schaffen und dem Fachkräftemangel entgegenwirken stellen sich vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen und eines gemeinsamen Verständnisses von Bildung dann, so die Grundthese dieses Beitrags, nicht mehr als gegenläufige Interessen oder Widersprüche dar, sondern eher als die verschiedenen Seiten einer Medaille und schließlich auch als Perspektiven einer sinnvollen strategischen Zusammenarbeit.
Identität statt Formalität: Russlanddeutsche in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
(2022)
Seit Jahrzehnten, verstärkt seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor über 30 Jahren, siedeln deutsche Menschen aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion unter besonderen Bedingungen wieder zurück nach Deutschland über. Diese (Spät-)Aussiedler*innen werden landläufig „Russlanddeutsche“ genannt. Sie gelten in Deutschland als unauffällig und gut integriert. Doch gerade deshalb ist wenig über diese Gruppe bekannt. Längst nicht alle von ihnen sind deutschsprachig aufgewachsen, ihre jeweiligen kulturellen Identitäten sind sehr unterschiedlich ausgestaltet, religiöses Leben fand in der Sowjetunion unter gänzlich verschiedenen Bedingungen statt als in Deutschland.
Daher wurde beim Institut für Praxisforschung und Evaluation (IPE) der Evangelischen Hochschule Nürnberg die Studie „Beziehungen und Zugänge von Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion zur ELKB“ in Auftrag gegeben. In enger Abstimmung mit einem kleinen Team aus Aussiedlerseelsorger*innen wurde zunächst eine Explorationsstudie durchgeführt, auf die später ein standardisierter Fragebogen folgen sollte. Der Interviewzeitraum erstreckte sich vom Frühjahr 2020 bis in den Sommer 2021, der Abschlussbericht wurde im Dezember 2021 vorgelegt.
Die Untersuchung ist am Institut für Praxisforschung und Evaluation der Evangelischen Hochschule Nürnberg entstanden und dient insgesamt der Weiterentwicklung der Jugendsozialarbeit in Bayern. Sie nimmt dazu eine Teilgruppe junger Menschen im Alter zwischen 14 und 27 Jahren (SGB VIII) in den Blick, die sich noch teilweise oder überhaupt nicht mehr innerhalb der regulären Erwerbs-, Bildungs- und Sozialsysteme bewegen. Diese jungen Menschen sind von Ausgrenzung betroffen. Sie befinden sich in prekären Lebens- und multiplen Problemlagen. Diese Gruppe von jungen Menschen stellte im aktuellen Forschungsstand ein Dunkelfeld mit einer unbekannten Dunkelziffer dar. Viele Forschungsergebnisse, wie etwa die KJS-Studie zur „Situation ausgegrenzter Jugendlicher“, sprechen dafür, dass der Anteil von jungen Menschen, die von Armut betroffen und von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen sind, zunimmt. Zudem sind sie innerhalb der bisherigen Hilfestrukturen und mit den bestehenden Strukturen und Konzepten der Jugendsozialarbeit schwer, kaum oder nicht mehr erreichbar. Jedoch ist die Datenlage sowohl zu Motiven und Hintergründen ausgegrenzter junger Menschen am Übergang Schule – Beruf als auch hinsichtlich ihrer quantitativen Erscheinung unbefriedigend. Dieses Desiderat an empirischen Daten ist eines der Ausgangspunkte der vorliegenden Untersuchung.
Warum sollten Organisationen im sozialen Bereich überhaupt Marktforschung betreiben? Und weshalb wird diese noch dazu immer wichtiger? Die Antwort auf die Frage kann aus zwei Perspektiven betrachtet werden, die sich im Zusammenhang mit der Veränderung des Marktes innerhalb der Sozialwirtschaft
in den letzten Jahren und dem Bereich der Entscheidungstheorie ergibt.
Dieser Beitrag versucht, den in der letzten Zeit sehr inflationär und gleichzeitig recht unscharf verwendeten Begriff der Nachhaltigkeit zunächst allgemein und dann aus der Sicht der Pädagogik zu bestimmen und zu entfalten. Vor diesem Hintergrund wird ein Vorschlag unterbreitet, wie er vor diesem Hintergrund für die Soziale Arbeit - am Beispiel der Jugendsozialarbeit in konzeptioneller, praktischer und empirischer Hinsicht fruchtbar gemacht werden kann. Dazu werden drei Bezugsebenen entfaltet:
− Der individuelle Kern des Begriffs, orientiert am Menschenbild einer Person mit
unverfügbaren Rechten und mit sich aus ihnen ergebenden Pflichten;
− die gesellschaftliche Ebene, orientiert am Postulat der Gerechtigkeit und an den
Konsequenzen, die sich für eine mündige Person in ihrer Lebenswelt daraus ergeben;
− der zeitliche Horizont, orientiert an einem Verständnis von Entwicklung, das die rein formale Betrachtung von Veränderungen in qualitativer, den Sinn von Veränderungen berücksichtigender Hinsicht überwindet.
− Vor dem Hintergrund dieser drei Ebenen werden darauf aufbauend Ansätze zur
Umsetzung in eine nachhaltige Praxis und zur Operationalisierung für eine Empirie der Nachhaltigkeit angedeutet.
In diesem Beitrag wird der am Institut für Praxisforschung und Evaluation der Evangelischen Hochschule Nürnberg entwickelte ‚Wirkungsradar‘ vorgestellt, eine Toolbox für eine differenzierte Analyse und Messung von Wirkungen sozialer Dienstleistungen. Der Ansatz stellt ein alltagstaugliches Verfahren vor, das einen differenzierten Umgang mit dem Begriff Wirkung fordert. Bei der Umsetzung werden methodische Mindestanforderungen definiert, um eine belastbare, qualitativ hochwertige Analyse überhaupt durchführen zu können. Dazu werden sowohl Verfahren der Black-Box-Messung wie auch der White-Box-Evaluation einbezogen. Zentral im Verfahren ist ein stufenweises Vorgehen, das eine fachliche Perspektive im Rahmen der Wirkungsanalyse und das Konzept der Realistic Evaluation als Kerngedanke zugrunde legt.
Im ersten Abschnitt des Beitrages wird eine Bestimmung und Abgrenzung des Begriffs ‚Wirkung‘ vorgenommen. Danach wird Wirkungsorientierung in der Sozialen Arbeit als Thema diskutiert, bevor im vierten Abschnitt der 'Wirkungsradar' detailliert dargestellt wird. Zum Abschluss werden die Grenzen von Wirkungsanalysen diskutiert, um nochmals aufzuzeigen, warum ein differenzierter Umgang mit dem Begriff nötig ist.
Mit der Einführung des Bundesteilhabegesetzes ist eine umfangreiche und lebhafte Debatte über die Möglichkeiten der Erfassung von Wirkung und Wirksamkeit in der Eingliederungshilfe entstanden. Mit der Veröffentlichung von Eckpunkten zu diesem Thema durch den Deutschen Verein wurde versucht, diese Diskussion zu bündeln. Da die Umsetzung der im Gesetz festgeschriebenen Wirkungskontrolle und auch die Überprüfung der Wirksamkeit von Leistungen durch die Bundesländer erfolgt, wird dort aktuell in den Verhandlungen der Rahmenverträge festgehalten, wie zukünftig mit diesem Thema umgegangen werden soll. Schon jetzt ist absehbar, dass die Regelungen sehr unterschiedlich sein werden und zum Teil auch Wirkung und Wirksamkeit im eigentlichen Sinne nicht wirklich in den Blick nehmen. Insofern erscheint es sinnvoll, wie Tornow in einem Beitrag im Nachrichtendienst des Deutschen Vereins fordert, nun zügig von den Diskussionen in die konkrete Umsetzung in der Praxis zu kommen. Dieser Beitrag will dazu Vorschläge unterbreiten. Zuvor werden noch einige begriffliche und konzeptionelle Aspekte geklärt, da diese Auswirkungen auf die praktische Umsetzung haben.