Evangelische Hochschule Nürnberg
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Identität statt Formalität: Russlanddeutsche in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
(2022)
Seit Jahrzehnten, verstärkt seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor über 30 Jahren, siedeln deutsche Menschen aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion unter besonderen Bedingungen wieder zurück nach Deutschland über. Diese (Spät-)Aussiedler*innen werden landläufig „Russlanddeutsche“ genannt. Sie gelten in Deutschland als unauffällig und gut integriert. Doch gerade deshalb ist wenig über diese Gruppe bekannt. Längst nicht alle von ihnen sind deutschsprachig aufgewachsen, ihre jeweiligen kulturellen Identitäten sind sehr unterschiedlich ausgestaltet, religiöses Leben fand in der Sowjetunion unter gänzlich verschiedenen Bedingungen statt als in Deutschland.
Daher wurde beim Institut für Praxisforschung und Evaluation (IPE) der Evangelischen Hochschule Nürnberg die Studie „Beziehungen und Zugänge von Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion zur ELKB“ in Auftrag gegeben. In enger Abstimmung mit einem kleinen Team aus Aussiedlerseelsorger*innen wurde zunächst eine Explorationsstudie durchgeführt, auf die später ein standardisierter Fragebogen folgen sollte. Der Interviewzeitraum erstreckte sich vom Frühjahr 2020 bis in den Sommer 2021, der Abschlussbericht wurde im Dezember 2021 vorgelegt.
Die vorliegende Masterarbeit ist der Frage gewidmet, wie die erfolgreiche Zusammenarbeit der Generationen der Babyboomer, X, Y und Z im Unternehmen durch Diversity Management gefördert werden kann. Durch konzeptionelle Überlegungen sollen praxisrelevante Handlungsempfehlungen entwickelt werden.
Die grundlegende Theorie besteht im soziologischen Generationenkonzept in der Tradition von Karl Mannheim. Der Trend der Mehrgenerationen-Belegschaft und des demografischen Wandels weisen auf die Bedeutung von Diversity Management hin. So stellt sich die Frage nach dem Umgang mit der generationalen Diversität in Unternehmen.
In dieser Arbeit erfolgt die Verknüpfung theoretischer Hintergründe und empirischer Ergebnisse. Die Generationen werden in Kombination des soziologischen Generationenkonzeptes und der Studie Wertewelten Arbeit 4.0 charakterisiert. Die Herausforderungen und Chancen für die Zusammenarbeit im Team werden herausgearbeitet. Daran schließt sich die Diskussion und Analyse zweier Diversity Management Modelle.
Die Auseinandersetzung liefert Faktoren, um mit den Herausforderungen umzugehen und das Potenzial der Mehrgenerationen-Belegschaft zur Entfaltung zu bringen. Die Ergebnisse fließen in konzeptionelle Überlegungen eines Diversity Managements mit insgesamt neun Handlungsempfehlungen. Sie fördern den Erfolg in der generationalen Zusammenarbeit aus Perspektive der Generationen und des Unternehmens.
Planetary health – Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheitsversorgung in Deutschland
(2022)
In der Wissenschaft besteht noch ein Dissens in der Frage nach der Existenz und der Entstehung des Klimawandels. Dennoch beeinflusst die fortschreitende Veränderung des Klimas unseren ganzen Planeten, immer deutlicher werden die schwerwiegenden Folgen der Erderwärmung auch im Alltag spürbar und beschränken sich nicht nur auf Wetterextreme in den Sommermonaten. Die Zahl der Menschen, die aufgrund der klimatischen Bedingungen medizinisch versorgt werden muss, steigt an. Als Auslöser für den medizinischen Versorgungs-bedarf wird nur in wenigen Fällen der Klimawandel in Betracht gezogen, da die Diagnose nur anhand der medizinischen Daten erhoben wird.
Planetary Health ist ein Konzept, das den Zusammenhang zwischen der menschlichen Gesundheit und den anthropogenen und natürlichen Systemen des Planeten herstellt. Für den Menschen ist ein gesundes Leben nur auf einem gesunden Planeten möglich. Das Ziel der Arbeit ist es, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheitsversorgung in Deutsch-land mittels eines Trendszenarios greifbarer zu machen und somit die Wichtigkeit des Themas darzustellen. Aufgrund der Weitläufigkeit der klimatischen Auswirkungen und der Strukturen des deutschen Gesundheitssektors war eine Schwerpunktsetzung zur Komplexitätsreduktion notwendig.
Die Einarbeitung in die Thematik erfolgte mittels einer Literaturrecherche zum Klimawandel und der Gesundheitsversorgung in Deutschland. Anhand des Ergebnisses wurde ein Gestaltungs- feld in Form eines exemplarischen Krankenhauses definiert und im Bezug darauf relevante Trends und Kennzahlen herausgearbeitet. Im Verlauf der Arbeit werden diese Einflussfaktoren auf ihre Wirkung hin analysiert und in einem narrativen Trendszenario zusammengefasst.
Das Trendszenario zeigt den starken Einfluss des Klimawandels und bildet die daraus resultierenden Folgen für das exemplarische Krankenhaus ab.
Objektive Overheadkosten – gibt es das? Gerade in der deutschen Sozialwirtschaft und dem Non-Profit-Sektor stehen diese Themen aufgrund nicht nachvollziehbarer Ansätze der Leistungsanbieter häufig im Diskurs.
In dieser Arbeit wird auf objektive Ansätze zur Ermittlung von Overheadkosten im Bereich Leitung, Verwaltung und Zentralverwaltungskosten eingegangen.
Nach einer ersten allgemeinen Definitionsgrundlage für verschiedene zielführende Begriffe im Zusammenhang der Sozialwirtschaft und Kennzahlengewinnung folgt eine Einführung in die Entgeltsystematik gemäß dem deutschen Sozialgesetzbuch (SGB) VIII.
Im Nachgang werden zwei bereits bestehende Ansätze zur Overheadkostengenerierung bzw. –nachvollziehbarkeit vorgestellt.
Hauptaugenmerk dieser Arbeit liegt auf einer ausführlichen Recherche zu vorhandenen Leitungs- und Verwaltungsstrukturen mehrerer diakonischer Kinder- und Jugendhilfe-einrichtungen in Bayern. Diese wurden anhand bestimmter Kriterien, wie Lage oder Größe, ausgewählt.
Der Fokus der Umfrage lag dabei auf den bereits vorherrschenden Strukturen und einer Datenanalyse auf Basis bestehender Entgeltvereinbarungen.
Im Anschluss wurden die Ergebnisse anhand der vorher vorgestellten Verfahrensweisen zur Bestimmung von Overheadkosten verglichen, diskutiert und interpretiert.
Ziel dieser Arbeit ist es, einen neuen Ansatz zur Bestimmung von objektiven Overheadkosten am Beispiel der diakonischen Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen in Bayern zu generieren. Hierdurch können die Einrichtungen bestehende Angebote an neuen Kennzahlen prüfen, Optimierungspotenziale erschließen und anschließend umsetzen.
Im Rückgriff auf die eigene Dissertation zum Thema „Kindliches Lernen und pädagogisches Handeln – Subjektive Theorien angehender KindheitspädagogInnen wird hier noch einmal subjektorientierten Ansätzen zum Lernen und pädagogischen Handeln im Kindergarten nachgegangen. Sie ist von dem Anspruch getragen, sich nicht in die vielschichtigen Erhebungen und Veränderungsdiskurse über die Pädagogik des Kindergartens einzureihen, sondern vielmehr die subjektiven Aspekte und Meinungen zu den Konstrukten ‚kindliches Lernen‘ und ‚pädagogisches Handeln‘ herauszuarbeiten, die die Basis der Handlungen pädagogischer Fachkräfte bilden und folglich auch grundlegend für die Arbeit mit wissenschaftlichen Theorien im Rahmen der Professionalisierung sind. Es wird versucht, das vorhandene ‚implizite Wissen‘ von angehenden KindheitspädagogInnen zu eruieren. Um die individuellen Verständnisse der Fachkräfte zum kindlichen Lernen und pädagogischen Handeln im Kindergarten zu untersuchen, wird das methodologische Konzept der subjektiven Theorien herangezogen. Es versucht, Intentionen und Ziele für das eigene Handeln aufzuspüren und die handlungsleitenden Theorien für die pädagogische Arbeit nutzbar zu machen.
In der Auseinandersetzung mit dem erstarkten Rechtspopulismus zeigt sich, dass dessen langjähriger Misserfolg nicht auf eine erhöhte ‚Resilienz‘ der deutschen Bevölkerung zurück- zuführen ist, denn immer deutlicher zeigt sich, dass Deutschland für seinen Kampf um die Bewahrung der Freiheitlich-demokratischen Grundordnung eher schlecht gewappnet er- scheint. Dafür lassen sich eine Vielzahl von möglichen Begründungen anführen, aber ein ganz wesentlicher Grund liegt nach meiner Ansicht auch darin, dass in Deutschland der ‚Rechtsstaat‘ lange vor der ‚Demokratie‘ etabliert wurde. Dies resultiert nicht nur aus einem gewissen ‚Fremdeln‘ der traditionsreichen deutschen Staatsrechtslehre mit einer der Grund- lagen unseres liberal-demokratischen Gemeinwesens: dem ‚Pluralismus‘. Sondern auch – wie im Folgenden gezeigt wird – in einer insgesamt wenig elaborierten Auseinandersetzung mit diesem Begriff.
2015 bis 2020 führte die Stiftung Bildungspakt Bayern das Projekt „TAFF – Talente finden und fördern an der Mittelschule“ als Schulversuch durch. Das Modellprojekt richtete sich an die Jahrgangsstufen 6 bis 9 und hatte die gezielte Förderung von Talenten von Mittelschülerinnen und Mittelschülern, die durch bestehende Angebote noch nicht hinreichend angesprochen werden, zum Kernanliegen. Exklusivpartner des TAFF-Schulversuchs war die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Kooperationen gestalten
(2022)
Diese Handreichung soll Impulse für die Prozessgestaltung von Kooperationen zwischen Kirchengemeinden liefern, die im Zuge von Transformationsprozessen derzeit eingegangen werden – oder eingegangen werden müssen. Herzstück sind die vier Dimensionen, zu denen sich jede Kooperation verhält: Intentionalität, Interaktivität, Intensität und Souveränität. Die Fragestellungen, die den Dimensionen zugeordnet wurden, können für die eigene Praxis erweitert, variiert, zusammengeführt, konkretisiert und weiterentwickelt werden. Die Skizzierungen für Vorgehensweisen beim Einstieg in eine Kooperation, bei der Bearbeitung von Konflikten und bei Bilanzierungen sind ausdrücklich als Vorschläge gedacht und können ebenso den Traditionen der jeweiligen Praxen angepasst werden.
Idealerweise werden die dargestellten Vorgehensweisen von professionellen Fachkräften der Organisationsberatung und -entwicklung begleitet. Sie können aber auch ohne Moderation genutzt werden oder auch nur Teile davon umgesetzt werden.
Darüber hinaus ist es auch nicht notwendig, den Prozess in Gruppen zu vollziehen. Auch eine individuelle persönliche Auseinandersetzung mit den Dimensionen kann als hilfreiche Orientierung für den eigenen
Professionalisierungsprozess herangezogen werden.
Im Widerspruch zum klassischen Bild von der „Lebenstreppe“, die ab dem 35. Lebensjahr kontinuierlich bergab führt, sei hier ein Entwurf gezeichnet, der den Blick nach „oben“ lenkt, im Sinne der Vervollständigung des eigenen Lebensbildes, einer zunehmenden Ausdifferenzierung der eigenen Persönlichkeit - trotz oder gerade wegen der besonderen Herausforderungen, die der späte Lebensabschnitt mit sich bringen kann. Orientiert an der Redewendung „Alter ist nichts für Feiglinge“ liefert die Gerontologie als Wissenschaft genügend Belege, die zu diesen Veränderungen ermutigen können.
Die Autorin möchte den Wunsch hinzufügen, dass allen „Mutigen“, die diesen Schritt wagen, eine reiche Farbpalette zur Verfügung steht, die es ermöglicht, die Landschaft des eigenen Lebens, die es fürderhin auszumalen gilt, in vielfältigen, lebendigen und warmen Tönen zu zeichnen.
Wann und wodurch entstehen bei Studierenden kritisch-reflexive Sichtweisen auf die Gender-Thematik? Was kann und was muss gute Lehre zu diesem Thema bieten? Ist die Gender-Thematik in Theorie und Praxis so komplex, dass sie Studierende verstört? Wie kann der aktuelle Forschungsstand vermittelt und Impulse gegeben werden? Was ist im Rahmen von Hochschule und insbesondere einer kirchlichen Hochschule möglich?
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, wie bewusst Kindern ihre Geschwisterbeziehung im positiven und negativen Sinn ist, ob sie und ihre Eltern Veränderungen während der Gespräche wahrnehmen und ob sie selbst Ideen für die Weiterentwicklung der Beziehung finden und umsetzen können.
In einem ersten Teil befasst sich die Autorin mit den theoretischen Hintergründen zu Geschwisterbeziehungen, deren Stellung in der Geschichte der Psychologie und Psychotherapie und verschiedenen Aspekten aus entwicklungspsychologischer Sicht. Darüber hinaus gibt die Arbeit einen kurzen Einblick über die Bedeutung des Wissens um die Sprachentwicklung, grundlegende Punkte für gelingende Kommunikation und Gesprächstechniken für den Dialog mit Kindern.
Der zweite Teil befasst sich mit der praktischen Beschreibung der Geschwisterpaare, der Auswertung der Daten und Gespräche und abschließend mit der Zusammenfassung unter Berücksichtigung der Fragestellung. Für Leser soll hier ein Einblick in die Sicht- weisen von Geschwisterbeziehungen aus der Perspektive der jeweiligen Kinder möglich werden, welcher ein Denkanstoß für weitere Kontakte mit Kindern und Geschwistern
sein kann.
Genauer hinsehen
(2022)
Es heißt, die Corona-Pandemie wirke wie ein Brennglas, in dem die Dinge größer und schärfer zu Tage träten. Sehen wir jetzt tatsächlich schärfer – und wenn ja, was? Und sehen wir dabei auch etwas Neues? Sind wir als Einzelne und als Gesellschaft bereit, wirklich genauer hinzusehen? Sind wir bereit zu lernen, dass es ›nach der Pandemie‹ nicht zu dem Zustand ›vor der Pandemie‹ zurückgehen kann? Sind wir bereit, uns auf allen Ebenen unserer Gesellschaft den nun so klar zu Tage tretenden Herausforderungen zu stellen? Werden wir der allzu verständlichen Sehnsucht, zur ›Normalität‹ zurückzukehren, widerstehen und Konsequenzen ziehen? Weil wir gemerkt haben, dass sich etwas ändern muss – und dass sich auch etwas ändern kann.
Per Referendum ins Parlament? Die bayerische ÖDP zwischen Policy-Erfolgen und elektoraler Irrelevanz
(2022)
Die bayerische Landespolitik ist durch eine lange Tradition der Volksgesetzgebung gekennzeichnet. Insgesamt 23 Volksbegehren fanden seit 1967 statt, sechsmal waren (erfolgreiche) Volksbegehren zudem Gegenstand eines Volksentscheids (LfStat 2022a, 2022b). An der sich seit den 1990er Jahren intensivierenden Nutzung von Volksbegehren ist insbesondere der bayerische Landesverband der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) beteiligt, der immerhin fünf Volksbegehren initiierte und immerhin dreimal damit erfolgreich war. Somit stellt die ÖDP einen bedeutsamen ‚Störfaktor‘ im immer noch durch eine „CSU-Hegemonie“ (Mintzel 1998) geprägten politischen System Bayerns dar und war fähig essentielle Politikwechsel im Freistaat zu initiieren. Allerdings korrespondieren die Erfolge der ÖDP im Zuge der Volksgesetzgebung in keiner Weise mit Wahlerfolgen auf Landesebene (Abb. 1). Während die ÖDP mit ihren Volksgesetzgebungskampagnen „Schlanker Staat ohne Senat!“ (1996/97), „Für echten Nichtraucherschutz!“ (2009/10) und „Rettet die Bienen!“ (2019) jeweils aufsehenerregend erfolgreich war, resultierte diese Mobilisierung nicht in Erfolgen an der Wahlurne. Bei keiner Wahl kam die ÖDP landesweit auch nur annähernd in den Bereich jener 5 Prozent Stimmanteil, die für den Einzug in den Landtag erforderlich sind.
Warum gelingt es der ÖDP nicht, die breite Unterstützung, die ihre Volksbegehren fanden, in nennenswerte Unterstützung in Wahlerfolge umzusetzen und damit dauerhaft auf parlamentarischer Ebene an der Politikgestaltung mitzuwirken?
Um diese Frage zu beantworten, wird zunächst ein Überblick für die ÖDP-Initiativen gegeben und das bayerische Verfahren der Volksgesetzgebung kurz dargestellt. Nach einem eingehenderen Blick auf die Wahl- und Abstimmungsergebnisse wird anhand der Wahl- und Abstimmungsergebnisse auf lokaler Ebene untersucht, ob die ÖDP von ihren Initiativen auch bei Wahlen profitiert oder ob Erfolge in der Volksgesetzgebung nicht eher aus den Mobilisierungsleistungen von Parteien resultiert, mit denen die ÖDP dabei mitunter kooperiert.
Die vorliegende Masterarbeit unternimmt einen ersten umfassenden Versuch, die Themen- zentrierte Interaktion (TZI) und Resonanzpädagogik systematisch zu verbinden.
Die Resonanzpädagogik fußt auf der soziologischen Resonanztheorie von Hartmut Rosa. Bereits Bayer und Ostertag (2019, 2022a) haben die inhaltliche Verwandtschaft und erste Verbindungslinien der beiden Ansätze nach Ruth C. Cohn (TZI) und Rosa (Resonanz) herausgestellt.
Die TZI zeigt sich in der vorliegenden Arbeit als geeignete systematische Erweiterung der Resonanzpädagogik. Dabei wird deutlich, dass die Ansätze nicht nur inhaltlich gleiche Anliegen verfolgen, sondern auch strukturell verwandte Alternativen vorschlagen. Die TZI
kann dabei helfen, das Anliegen der Resonanzpädagogik systematisch anzuwenden. Aus der Synthese der beiden zeichnen sich in dieser Arbeit Konturen einer Themenzentrierten Resonanzpädagogik ab
Viele Krankenhäuser müssen derzeit mit hohem Fachkräftemangel kämpfen, der zum einen durch den demografischen Wandel und zum anderen durch die Coronapandemie entstanden ist.
Einer der Lösungswege besteht darin, dass die Krankenhäuser zur Entlastung des Pflege- teams Medizinische Fachangestellte (MFA) auf den Krankenhausstationen anstellen. Dadurch, dass dies bislang nur selten der Fall war und eine Krankenhausstation nicht der übliche Arbeitsort von MFA ist, sind deren Verantwortungsbereiche, Verpflichtungen und Aufgaben meist nicht klar und verbindlich reguliert.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Frage zu beantworten, wie diese klare und verbind- liche Regulierung gewährleistet werden kann. In diesem Zusammenhang wird die folgende Forschungsfrage gestellt: Wie kann die Stellen- und Aufgabenbeschreibung (SAB) einer/
eines MFA auf einer Krankenhausstation aufgebaut werden?
Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurde zuerst ein Vergleich zwischen den Kompe-tenzprofilen der Ausbildungsverordnungen von MFA und Pflegefachfrau (PFF)/Pflegefachmann (PFM) durchgeführt, um die Schnittstellen der beiden Berufsgruppen zu identifizieren und daraus die Aufgaben abzuleiten und aufzulisten, die auch aus rechtlicher Sicht auf der Krankenhausstation von MFA durchgeführt werden dürfen.
Anhand dieses Vergleichs wurde ein Katalog mit Aufgaben erarbeitet, die ein/-e MFA auf einer Krankenhausstation durchführen darf. Zusätzlich wurde die Relevanz der SAB vor allem im Krankenhaus, deren essentiellen Bestandteile und eine beispielhafte SAB herausgearbeitet.
Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit zeigen, dass einerseits eine vorhandene SAB ein zentrales Instrument in den Bereichen der Qualitätssicherung und des Personalwesens für die Führungsebene eines Krankenhauses ist. Andererseits werden durch die für MFA vorhandene SAB die Rundumversorgung der Patientinnen und Patienten sowie der Arbeitsablauf optimiert. Hinzu kommt, dass auch die Mitarbeiter/-innen durch die vorhandene SAB zahlreiche Vorteile in Form von Transparenz, Motivation, Eigenständigkeit und Harmonie gewinnen.
Weiterführende Forschung im Bereich der Unterstützung der Pflegefachpersonen könnte auf die Implementierung und Evaluation der in dieser Forschungsarbeit erarbeiteten SAB ausgerichtet sein.
Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, über Burnout aufzuklären und dem Leser den Ansatz eines individuellen Stressmanagements als Möglichkeit zur Prävention aufzuzeigen. Hierfür werden zunächst Burnout und Depression vorgestellt und die Möglichkeiten der Abgrenzung aufgrund der Verwechslungsgefahr dargelegt.
Nachfolgend werden im Einzelnen die unterschiedlichen Ebenen des Stressgeschehens aufgezeigt, die zu einer Erschöpfung führen. Anhand des Bio-Psycho-Sozialen Entstehungs- modells wird verdeutlicht, dass eine einseitige Ursachenbetrachtung die Entstehung eines Burnouts nicht abbildet. Daher werden weitere Risikofaktoren vorgestellt, die einen Burnout begünstigen. Anschließend erfolgt die prozesshafte Beschreibung eines Burnout Verlaufs anhand der einzelnen Phasen und führt zu einer genaueren Betrachtung der Kernsymptome. Im weiteren Vorgehen wird auf die Folgen eines Burnouts eingegangen. Abschließend wird aufgezeigt, inwiefern der Ansatz des individuellen Stressmanagements als Burnout Prävention dienen kann.
Diese Arbeit befasst sich inhaltlich mit dem Thema der ätherischen Öle und wie diese optimal zur Unterstützung der psychischen Gesundheit im Kindesalter genutzt werden können. Die immer aktuellere Bedeutsamkeit dieser Thematik, mitunter aufgrund des hohen Stress- pegels in der Gesellschaft, lässt sich auf einige Studien zurückführen, in denen eine steigende Zahl an Kindern und Jugendlichen mit psychischen Störungen bzw. Auffälligkeiten belegt wurde. Aufgrund dieser Relevanz beschäftigt sich diese Arbeit mit der Psychoimmunologie im Kindesalter. Das psychische Immunsystem im Allgemeinen weist äußerst komplexe Strukturen auf. Es ist zwar ein autonomes, sich selbst heilendes System, doch ist trotz allem eine Unterstützung sehr wertvoll, da auch das Psychoimmunsystem an seine Grenzen gelangt. Diese Unterstützung können ätherische Öle mit ihrer ganzheitlichen positiven Wirkung auf Körper und Psyche gewährleisten. Gerade weil Kinder eine hohe Affinität gegenüber Ölen aufweisen, sind diese optimal zur Unterstützung auch im Sinne einer Aromatherapie geeignet. Die besonderen Strukturen und Inhaltsstoffe der natürlichen pflanzlichen Substanzen verhelfen den ätherischen Ölen zu ihrer Wirkung. Bei der Anwendung im Kindesalter gilt es jedoch verschiedene Sicherheitshinweise bezüglich der Auswahl kindgerechter Öle, Anwendung sowie Dosierung zu beachten.
Hintergrund: In Deutschland wird ein Zuwachs von malignen Erkrankungen der Gesellschaft erwartet, welcher durch den demographischen Wandel bedingt ist. Damit werden auch die Krankheitsfälle, welche der hämatologischen Onkologie zugeordnet werden, immer häufiger.
Eine häufige Nebenwirkung während der Behandlung dieser, stellte die Chemotherapie-induzierte orale Mukositis dar. Diese tritt gehäuft im Zusammenhang mit Stammzelltrans- plantationen oder bestimmten Zytostatika auf, die in dem oben genannten Fachgebiet zu finden sind. Dadurch steigt der Leidensdruck der Betroffenen. Ebenso kann es durch diese Nebenwirkung zu einer Unterbrechung der benötigten Therapie kommen. Einen neuen Ansatz, um die orale Mukositis einzudämmen, stellt die Low-Level-Lasertherapie dar.
Ziel: Ziel dieser Arbeit ist es, die aktuelle Datenlage bezüglich des prophylaktischen Effekts der Low-Level-Lasertherapie, in Bezug auf die Chemotherapie-induzierte orale Mukositis, zu analysieren, sowie die Rolle der Pflege hierbei zu definieren. Die vorliegende Arbeit bezieht sich hierbei nur auf die Anwendung der Lasertherapie bei Erwachsenen innerhalb der hämatologischen Onkologie.
Methode: Für die Beantwortung der Fragestellung wurde eine systematische Literatur- recherche innerhalb der relevanten Datenbanken durchgeführt. Die gefundenen Daten wurden systematisch bewertet und sich gegenübergestellt.
Ergebnisse: Die Datenlage bezüglich der Effizienz der Lasertherapie als prophylaktisches Mittel zur Vermeidung Chemotherapie-induzierter Mukositis stellte sich bezogen auf die hämatologische Onkologie als sehr gering dar. Einige kleinere Studien, sowie systematische Übersichtsarbeiten zeigten jedoch erste Erfolge in Bezug auf das Auftreten schwerer Formen der oralen Mukositis auf. Zwar wurde die Zahl der Patienten/-innen mit einer Chemotherapie-induzierten oralen Mukositis durch die Anwendung der Low-Level-Lasertherapie nicht geringer, die schweren Verläufe, welche dem Grad III oder Grad IV nach der Weltgesundheitsorganisation entsprechen, konnten dadurch aber sichtlich verringert werden. Ebenso verhielt es sich mit der Schmerzsituation der Patienten/-innen.
Diskussion: Bezüglich der Low-Level-Lasertherapie besteht vor allem im Bereich der hämato- logischen Onkologie noch Bedarf an Forschungserkenntnissen. Jedoch wird zu einer Anwen- dung der Lasertherapie geraten, wobei die Pflege die Rolle der Anwendung, Betreuung und Aktualisierung übernimmt.
Titel: Pflegerische Assessmentverfahren bei Patienten mit Neglect nach einem Schlaganfall:
Ein Systematic Review
Forschungsfrage: Welches evidenzbasierte Assessmentinstrument ist im deutschsprachigen
Raum geeignet, um einen Neglect in Folge eines Schlaganfalls durch das Pflegepersonal auf
einer Stroke Unit einzuschätzen?
Hintergrund: Störungen der Aufmerksamkeit in Form eines Neglects nach einem Schlaganfall
sind ein Symptomkomplex, welcher erhebliche Auswirkungen auf die Alltags- und die Reha- bilitationsfähigkeit eines Patienten hat. Daher sind die frühzeitige Erfassung und Quantifizie- rung der durch die halbseitige Vernachlässigung bedingten Einschränkungen der betroffenen Person besonders entscheidend, um die Alltagsfähigkeit durch passende, daraus abgeleitete Maßnahmen wieder herstellen zu können. Für das Assessment des Neglects werden in der Literatur diverse Instrumente beschrieben. In der vorliegenden Arbeit werden drei dieser As- sessmentinstrumente bezüglich ihrer Reliabilität, Validität, Objektivität und Praktikabilität für den Pflegealltag auf deutschsprachigen Stroke Units anhand aktueller Studienergebnisse gegenübergestellt.
Methodik: Für die Beantwortung der vorliegenden Forschungsfrage wird ein Systematic
Review nach den Arbeitsschritten von Frank und Hatak (2014) erstellt. Nach der Durch- führung einer systematischen Literaturrecherche in ausgewählten Datenbanken werden die Ergebnisse von fünf Studien in dieser Arbeit betrachtet.
Ergebnisse: Die angeführten Studienergebnisse haben gezeigt, dass sowohl der Beha- vioral Inattention Test (BIT), als auch die Catherine Bergego Scale (CBS) und deren Weiterentwicklung zum Kessler Foundation Neglect Assessment Process (KF-NAP) in ihren englischen Originalversionen reliabel und angemessen valide sind. Zu verfüg- baren deutschen Übersetzungen, sowie der Anwendung der Assessmentinstrumente durch Pflegekräfte im Akutsetting auf einer Stroke Unit liegen zum aktuellen Zeitpunkt
keine Forschungsdaten vor.
Fazit: Um die vorliegende Fragestellung abschließend beantworten zu können, bedarf es weitergehender Forschung.
Diese Arbeit befasst sich mit der Gefährdung der psychischen Gesundheit pädagogischer Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen aufgrund einer chronischen Stressbelastung. Dabei werden insbesondere die Entstehungsbedingungen von Stress unter Berücksichti- gung bedeutender Stresstheorien, die gesundheitlichen Auswirkungen einer hohen Stress- belastung sowie wirksame Copingstrategien in den Blick genommen.
Pädagogische Fachkräfte werden in ihrem beruflichen Alltag mit zahlreichen Stressoren konfrontiert, die es erfolgreich zu bewältigen gilt. Infolge der Stressbewältigung wird das Gefährdungsrisiko hinsichtlich der Gesundheit gesenkt und das psychische Wohlbefinden bewahrt. Das Burnout-Syndrom kann sich als Folge einer andauernden Stressbelastung im beruflichen Kontext entwickeln. Herausgearbeitet werden demnach sowohl mögliche Stresso-ren im Arbeitskontext KiTa als auch wirksame Präventionsmaßnahmen. Ob stressauslösende Gegebenheiten eine Belastung darstellen, liegt allein an der subjektiven Einschätzung des Individuums. In diesem Zusammenhang werden die Bewältigungsressourcen und das Bedro- hungsniveau eines Stressors gegeneinander abgewogen. Auch Risiko- und Schutzfaktoren nehmen im Rahmen des Bewertungsprozesses Einfluss auf die empfundene Belastung.
Bei unzureichenden Bewältigungsaussichten entsteht Stress. Hält die übermäßige Stress- belastung im Berufsleben langfristig an, bildet sich das Burnout-Syndrom aus.
Es soll ausgeführt werden, warum sich die Projektarbeit als Methode zum Kompetenzerwerb in der Berufsausbildung als handlungsorientierte Lehr-Lern-Form besonders eignet und soll daher Untersuchungsgrundlage dieser Arbeit sein.
Abschließend soll aufgezeigt werden, wie Projektunterricht in schulinterne Curricula implemen- tiert werden kann und es werden Umsetzungshinweise zur Durchführung gegeben. Da sich die schulische von der hochschulischen Ausbildung unterscheidet, wird hier nur auf die Ausbildung im Pflegeschulsetting Bezug genommen.
[Aus der Einleitung, S. 2f.]
Zentraler Gegenstand dieser Masterarbeit ist die Optimierung eines ausgewählten Prozesses in einer gemeinnützigen Organisation.
Zunächst werden die relevanten Rahmenbedingungen aufgezeigt. Im Fokus sind hierbei die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre, in welchen die Öko- nomisierung zunehmend Einflüsse bei Sozialleistungsträgern und auch der Gemeinnützigkeit nimmt. Deren konkrete Auswirkungen werden anhand der aktuellen Situation der Organisation detailliert betrachtet. Es wird ein kurzer theoretischer Input zu den relevanten Begrifflichkeiten aus dem Themenfeld des Prozessmanagements vermittelt. Auf Basis dieser Hintergründe erfolgt ein Einblick in die Prozesslandschaft des betrachteten Unternehmens.
Für die Detailanalyse wird hier der Prozess „Hauspost“ ausgewählt. Dieser Prozess eignet sich für die Betrachtung innerhalb einer wissenschaftlichen Praxisarbeit, da er in sich geschlossen ist und Schnittstellen in die übrige Prozesslandschaft definiert sind beziehungsweise festgelegt werden können. Weitere Analyseschritte bauen auf Gesprächen mit verschiedenen Prozess-beteiligten und der Datensammlung bezüglich Durchlaufzeit auf.
Grundlage ist nun die funktional analysierte aktuelle Vorgehensweise. Basierend auf dieser Funktionsbetrachtung werden die sich ergebenden Optimierungsschritte abgeleitet. Im Anschluss erfolgt eine Umsetzungsempfehlung mittelt eines drei Stufenplanes. Ziel ist, die analoge Hauspost mittels Digitalisierung der Kommunikation weitgehend überflüssig zu machen.
Die Arbeit befasst sich in vielen Bereichen mit den maßgeblichen Erfolgsfaktoren einer solchen Maßnahme. Anhand dieses konkreten Beispiels wird auf wichtige Stakeholder hingewiesen, deren Kritikalität herausgearbeitet und auch das Risiko des Scheiterns prozessbegleitend immer wieder dokumentiert. Innerhalb der Reflexion wird auch der Umgang mit Widerständen bei derartigen Veränderungsprozessen thematisiert.
Der abschließende Ausblick über Entwicklungspotentiale der Sozialwirtschaft im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung rundet diese konkrete praktische Betrachtung ab.
Gegenstand der hier vorgestellten Masterarbeit ist die Darstellung eines Maßnahmenkatalogs, der dazu beitragen soll, die laufende Implementierung der Sozialraumorientierung im Sozial- rathaus Bockenheim zu befördern und nachhaltig zu verankern.
Die konzeptionelle Arbeit beinhaltet die Darstellung der Entwicklung des Jugend- und Sozial- amtes bezüglich gemeinwesenorientierter Arbeitsweisen auf Grundlage des amtsinternen Berichtswesens. Die Entwicklung des Begriffs der Sozialraumorientierung in Theorie und
Praxis der Sozialen Arbeit wird dargestellt und aktuelle Herausforderungen in Gesellschaft und Arbeitswelt beschrieben. Die Ergebnisse zweier Leitungskräfteinterviews werden im Vergleich dargestellt. Weiterhin werden Erfahrungen aus Kommunen dokumentiert, die bereits seit längerer Zeit sozialraumorientierte Konzepte umsetzen.
Aus allen Bezügen werden konkrete Handlungsmaßnahmen abgeleitet bzw. entwickelt, die dazu beitragen sollen, den Implementierungsprozess im gesamten JSA zu optimieren, stets aus Sicht des SRH Bockenheim.
Schlagwörter: Sozialraumorientierung, Gemeinwesenarbeit, Lebensweltorientierung, Agilität, Dezentralisierung, Wirkungsorientierung
Gegenstand der hier vorgestellten Arbeit ist die beispielhafte Erarbeitung eines Bewertungs-tools zur Erfassung des Reifegrades der Umsetzung von Zieloffener Suchtarbeit (ZOS) in Einrichtungen der Suchthilfe und anderen relevanten Bereichen. Bei der Zieloffenen Sucht- arbeit handelt es sich um einen Beratungs- und Behandlungsansatz für Menschen mit einer Suchtmittelkonsumstörung. Dieser Ansatz stellt eine Abkehr vom vorherrschenden Abstinenz-paradigma in der Suchthilfe dar.
Die Implementierung von ZOS in einer Einrichtung bedeutet für diese einen grundlegenden Wandel, der u. a. die grundsätzliche Haltung sowie die internen Abläufe und die Anwendung von Methoden beinhaltet.
In der vorliegenden Arbeit wird ein Werkzeug gestaltet, das den Reifegrad dieses Verände-rungsprozesses messbar und damit auch überprüfbar machen kann. Grundlage bei der Erar-beitung bildet das Qualitätsmanagementmodell EFQM (European Foundation for Quality Management). Dieses Modell bietet die Möglichkeit, den Reifegrad einer Einrichtung mithilfe der Methode der Selbstbewertung bestimmen zu können. Dabei werden Selbstbewertungs-bögen entwickelt, die die Umsetzung von ZOS mithilfe der Kriterien von EFQM in der Praxis betrachten. Durch eine regelmäßige Wiederholung der Selbstbewertung bietet das Bewer-tungstool die Möglichkeit, einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess in den Einrichtungen zu etablieren, um den Ansatz von ZOS langfristig und erfolgreich in der jeweiligen Einrichtung zu realisieren und auch etablieren zu können.
Schlagwörter: Zieloffene Suchtarbeit, ZOS, EFQM-Modell, Methode der Selbstbewertung, Selbstbewertungsbögen.
Die Nutzung von Robotern in der Pflege wird oft mit der Unterstützung der Pflegenden
begründet, Pflegende sollen entlastet werden. Der daraus resultierende Zeitgewinn kann
somit in Wesentliches investiert werden. Letzteres stellt in der fördernden Prozesspflege
mit integrierten Aktivitäten, sozialen Beziehungen und existenzielle Erfahrungen des
Lebens (ABEDLs), die Kommunikation dar. Das Menschenbild, welches hinter diesem
Pflegeverständnis steht, ist das ganzheitlich-dynamische Menschenbild.
Kritiker stehen der Anwendung von Robotik in der Pflege ablehnend gegenüber. Sie
befürchten eine Abkehr vom Humanen. Eine solche Abkehr würde dem ganzheitlichen,
dynamischen Menschenbild, wie es von Monika Krohwinkel beschrieben wird,
entgegenstehen.
In dieser Bachelorarbeit wird der Frage, ob das Menschenbild der Pflegenden bei der
Implementierung von sozialer Robotik in der Pflege alter Menschen eine Rolle spielt,
nachgegangen.
Die vorliegende Bachelorarbeit gibt einen Überblick über das Thema häusliche Gewalt,
die Folgen dessen und die Möglichkeiten die Opfer haben, um sich zu schützen. Dies alles wird im Bezug zu Frauen als Betroffene betrachtet. Häusliche Gewalt wird anhand von aktuellen Zahlen und Theorien dem Leser nähergebracht. Ein besonderer Fokus
wurde auf Trauma infolge von Gewalterfahrung gelegt, aber auch andere psychische,
körperliche und soziale Folgen werden nicht vernachlässigt. Durch die Aufarbeitung der
Unterstützungsmöglichkeiten wird der Bezug zur Praxis in der Sozialen Arbeit
hergestellt.
Hintergrund: In Deutschland lässt sich eine immer höhere Zunahme der Pflegebedürftigkeit feststellen, die durch den steigenden Alterungsprozess bedingt ist. Gleichzeitig wird aber auch der Pflegemangel immer stärker spürbar. Rund 8% der 70- bis 74-Jährigen sind pflegebedürftig, die höchste Pflegequote wird bei den ab 90-Jährigen ermittelt. Rund 80% der Pflegebedürftigen wurden im Jahr 2019 zu Hause pflegerisch versorgt. Daraus ergibt sich ein immer höher werdender Bedarf an medizinisch-pflegerischer Versorgung.
Durch neue Telematik-Anwendungen, wie der Telepflege, kann räumliche Distanz und Zeit im Gesundheitswesen überbrückt werden. Anwendung kann die neue Technologie vor allem bei Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Krebspatienten finden. Denn Patienten mit diesen Diagnosen neigen zu einer mehrmaligen Wiederaufnahme in ein Krankenhaus, was zu einer erneuten Belastung des Gesundheitssystems führt.
Ziel: Durch diese Arbeit soll die Bedeutung der Telepflege sowie deren Nutzen für alle Beteiligten im Gesundheitswesen verdeutlicht werden. Es sollen Chancen, Möglichkeiten und Vorteile für das Pflegepersonal und den Patienten herausgearbeitet werden.
Methode: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine systematische Literaturrecherche gewählt. Hierfür wurden die Datenbanken CINAHL und PubMed verwendet, sowie eine Hand-suche über Google Scholar durchgeführt.
Ergebnisse: In den Datenbanken wurden 15 Studien gefunden. Davon waren vier RCTs, sieben Qualitative Studien und jeweils einmal ein retrospektives Kohortendesign, Markov Kohorten-modell, systematic Review und eine Fokusgruppenstudie. Davon hatten acht Studien den Fokus auf pflegebedürftige Menschen und sieben nahmen Bezug auf das Pflegepersonal. Die Studien zeigten, dass sich Patienten, die Telepflege erhalten, einen positiven Krankheitsverlauf und schnelleren Genesungsprozess haben. Telepflege wird von Patienten überwiegend gut angenommen und eine Therapietreue ist mehr gegeben als im Vergleich zu einer Standard-behandlung. Für das Pflegepersonal ist es wichtig, dass Telepflege frühzeitig geschult wird und neue Kommunikationstechniken erlernt werden. So kann eine Erleichterung für den Pflegeberuf entstehen. Das Pflegepersonal arbeitet über die Telepflege häufig noch mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen zusammen, was einerseits eine gute Vernetzung der verschiedenen Bereiche bedeutet, andererseits aber auch zu einem gewissen „Machtverhältnis“ führen kann.
Schlussfolgerung: Durch Telepflege kann eine Möglichkeit geschaffen werden, auch pflege-bedürftige Menschen zuhause adäquat zu versorgen. Durch Ressourcen und Zeiteinsparungen kann mithilfe der Telepflege dem Pflegemangel entgegengewirkt werden. Durch die Kooperation verschiedener Fachbereiche entsteht ein einheitliches Netzwerk, was sich günstig für den Patienten auswirken kann. In Deutschland wird Telepflege allerdings immer noch nicht als eigenständig angesehen, sondern wird immer wieder mit der Telemedizin in Verbindung gebracht. Dieses Problem besteht in anderen Ländern nicht, da Telepflege hier schon als eigenständige Disziplin angesehen wird.
Schlüsselwörter: telecare, telehealth, telenursing, patient, person, people, need care, requiring care, nurs, nursing staff, telenurses, care, nursing, care work, provide, home treatment, care at home, home nursing, internet based home care, distance caregiving.
ÜfF statt Uff
(2022)
Arbeit gewinnt in vielerlei Hinsicht an Bedeutung, indem sie beispielsweise nicht mehr nur Mittel zum Gelderwerb und Sicherung des Lebensunterhalts ist. Menschen können sich durch ihren Beruf selbstverwirklichen und andere individuelle Bedürfnisse befriedigen. Daher ist es notwendig, junge Menschen bei dieser wichtigen Entscheidung, welche ihre berufliche Zukunft betrifft, zu unterstützen. Dies erfordert zunächst eine Auseinandersetzung mit den Faktoren, die beim Übergang von der Schule zum Beruf beeinflussen und mitwirken können. Dabei fällt auf, dass bereits viele Anlaufstellen, welche Jugendliche bezüglich deren beruflicher Zukunft unterstützen, vorhanden sind. Häufig fehlt jedoch der Austausch zwischen den involvierten Akteur*innen. Die Lösung hierfür könnte ein Übergangsmanagement, dessen Basis aus der Gemeindejugendpflege bestünde, sein. Da diese, unter anderem, sowohl über ein umfang-reiches Netzwerk und zahlreiche Kontakte verfügt als auch aufgrund ihrer Angebotsstruktur die Möglichkeit eines niederschwelligen Zugangs zu den Jugendlichen bietet, könnte diese hier ergänzend eingreifen und vermittelnd tätig sein. Dies würde die Arbeit der Anlaufstellen deutlich erleichtern, Unternehmen unterstützen und vor allem den Jugendlichen zugutekommen. Ihnen soll dadurch der Gedanke an ihre berufliche Zukunft kein „Uff“ mehr entlocken. Stattdessen soll ihnen mit dem ÜfF ein Fahrplan an die Hand gegeben werden, der ihnen einen Überblick über die bestehenden beruflichen Möglichkeiten verschafft und sie zu den wichtigsten Haltestellen navigiert. Wie dies gelingen könnte, wird anhand einer Konzeption für die Stadt Feuchtwangen dargestellt.
Hintergrund: Angehörige sind während einer palliativen Versorgungssituation vielfachen Belastungen und Herausforderungen ausgesetzt. Folglich können psychische, physische, soziale, spirituelle und finanzielle Schwierigkeiten auftreten. In Anbetracht des demografischen Wandels werden immer mehr schwerkranke und sterbende Menschen auch zu Hause versorgt, weswegen Angehörige eine wichtige Ergänzung für die Gesundheitsdienstleister darstellen. Deswegen ist es relevant, Angehörige in dieser besonderen Situation zu unterstützen und Hilfsangebote anzubieten. Vor dem Hintergrund der steigenden Zahl palliativer Fälle und den hohen Belastungen für pflegende Angehörige, ist Ziel dieser Bachelorarbeit, die Belastungen und Herausforderungen und entsprechende Coping-Strategien für Angehörige darzulegen.
Methodik: Es wurde eine systematische Literaturrecherche in psychologischen und pflege- bezogenen Datenbanken durchgeführt. Ergänzend dazu wurde ein Experteninterview geführt, welches mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet wurde.
Ergebnisse: Die Herausforderungen und Belastungen von Angehörigen beziehen sich nicht nur auf die direkte Pflege, sondern auch auf finanzielle und existentielle Belange sowie die Haus- haltsführung. Mit kognitiven, verhaltensorientierten, emotionalen und spirituellen Coping-Strategien können Angehörige palliative Situationen bestmöglich bewältigen. Mögliche Strategien sind Selbst- und Zeitmanagement, Beratungen, Meditation und Humor. Auch die Annahme von gesetzlich festgelegten Leistungen ermöglichen eine Auszeit. Trauergespräche innerhalb der Familie, professionelle Trauerbegleiter sowie Abschiedsrituale sind hilfreiche und teilweise notwendige Strategien zur Trauerbewältigung.
Fazit: Durch die Anwendung von Coping-Strategien können Angehörige psychische, physische, existentielle und soziale Herausforderungen erfolgreich bewältigen und ihre Lebensqualität wieder steigern. Die Trauerbewältigung ist ein wesentlicher und relevanter Bestandteil von Palliative Care, damit Angehörige nach dem Versterben des Betroffenen wieder zurück in den Alltag finden. Es besteht Forschungsbedarf hinsichtlich des bestmöglichen Zeitpunktes für den Beginn der Anwendung von Coping-Strategien und inwieweit sie sich im Verlauf der palliativen Situation verändern.
Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, das Krankheitsbild der Posttraumatischen Belastungsstörung im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung näher zu beleuchten und, darauf aufbauend, geeignete Pflegemaßnahmen für ein onkologisches Behandlungssetting abzuleiten.
Ausgehend von Ätiologie und Pathogenese werden die besonderen Umstände einer Traumatisierung in Folge einer Krebsdiagnose sowie mögliche Einflussfaktoren auf den Krankheitsverlauf diskutiert. Es wird dabei versucht, gängige Rahmenkonzepte, wie die Salutogenese von Aaron Antonowsky, in die Überlegungen miteinzubeziehen. Vorrangig sind
sozio-kulturelle Aspekte sowie das individuelle Coping in Stresssituationen zu nennen, bei
denen eine signifikante Wechselwirkung zu Schwere und Ausprägung der Symptomatik
vermutet wird. Insgesamt sind die persönliche Wahrnehmung und die Einstellung der Krankheit
gegenüber ausschlaggebend für den weiteren Verlauf. Da sich diese Arbeit vornehmlich an
Pflegekräfte richtet, werden Ansatzpunkte gesucht, die Ergebnisse aus den Studien auf das
pflegerische Handeln zu übertragen, um die Möglichkeit einer aktiven Einbindung der Pflege
in den Behandlungsprozess aufzuzeigen.
Es werden Überlegungen angestellt, wie bereits bestehende Strukturen im onkologischen Setting für die Arbeit mit traumatisierten PatientInnen ausgebaut werden können.
Ebenso wird versucht, Aspekte aus psychiatrischen Pflegeansätzen, wie die traumasensible Pflege, auf das Arbeitsfeld Onkologie zu übertragen
Vor dem Hintergrund der aktuellen demografischen Entwicklung spielen chronische
Erkrankungen eine zunehmend größere Rolle. Eine dieser chronischen Krankheiten ist die chronische Herzinsuffizienz. Um damit zu leben, müssen Betroffene im Rahmen der Therapie oftmals große Bereiche ihres Lebens einer Veränderung unterziehen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, am Beispiel einer an chronischer Herzinsuffizienz erkrankten Person Faktoren zu eruieren, die diesen Prozess unterstützen.
Um dieser Forschungsfrage nachzugehen, wurde ein qualitatives, narratives Interview mit einer Person geführt, die vor mehreren Jahren die Diagnose HI erhalten hat. Der Krank-heitsverlauf und der Umgang der betroffenen Person mit ihrer Situation wurden daraus rekonstruiert, inklusive der Gründe für das Gelingen oder Versagen der Therapie.
Als größter förderlicher Einflussfaktor konnte das soziale Umfeld der Person ausgemacht
werden. Das zeigt, dass das soziale Umfeld einer Person eine wertvolle Ressource für
gesundheitsförderliches Verhalten sein kann.
Bei zukünftigen Therapieplanungen ist zu empfehlen, die eruierten Ressourcen und positiven
Einflussfaktoren zu nutzen.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich damit, wie ein Podcast zur Resilienzförderung gestaltet sein muss, um die psychische Gesundheit bei Angehörigen dementiell veränderter Menschen zu verbessern. Diese sind durch die Demenzerkrankung eines Familienmitglieds und die damit verbundenen Veränderungen vor vielfältige Herausforderungen gestellt und somit zusätzlichen Belastungen ausgesetzt. Wie wissenschaftlich belegt ist, führen diese Belastungen oftmals zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes der Betroffenen, was sich wiederum negativ auf die Versorgungsqualität des dementen Familienmitglieds auswirkt.
Mit Blick auf die Verbesserung der psychischen Gesundheit wurde eine ausführliche Literatur-analyse sowie eine stichprobenartige Befragung von Experten aus dem Bereich der Ange-hörigenarbeit durchgeführt. Basierend auf den Ergebnissen, die eine gesundheitsförderliche Wirkung durch eine ausgeprägte Resilienz eines Menschen belegen, wurde eine theoretische Konzeption für einen Podcast zur Resilienzförderung entwickelt. Auf diese Weise konnte auch die Forschungsfrage beantwortet werden.
Durch den 16. Kinder- und Jugendbericht des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit dem thematischen Schwerpunkt der politischen Bildung von Kindern- und Jugendlichen rückte diese wieder vermehrt in den Fokus von Fachpraxis und -debatte. Auch im Hinblick auf mögliche unterschätzte Räume politischer Bildung, welche noch zu identifizieren sind. Da die Arbeit mit Konfirmand:innen der EvangelischLutherischen Kirche in Bayern (ELKB) ein etabliertes außerschulisches, non-formales Bildungsangebot darstellt, wird in dieser Arbeit der Frage nachgegangen, inwiefern Akteur:innen der ELKB die Arbeit mit Konfirmand:innen als einen Raum politischer Bildung verstehen. Untersucht wurde dies durch qualitative Sozialforschung anhand leitfadengestützter Expert:innen-Interviews. Es wurde festgestellt, dass die Akteur:innen bei genauerer Auseinandersetzung mit der Fragestellung die Arbeit mit Konfirmand:innen als Raum politischer Bildung verstehen, in welchem Demokratie grundlegende Inhalte vermittelt werden, implizite Demokratiebildung stattfindet und eine Basis für weiterführendes kirchliches und politisches Engagement, z.B. in der Jugendarbeit geschaffen werden kann. Hieraus können Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, welche potentiell dazu führen, dass die Konfirmand:innen-Arbeit nicht lediglich als unterschätzter Raum politischer Bildung zu tragen kommt, sondern diese von Fachdebatte und -praxis aufgenommen und gefördert wird.
Ziel dieser Arbeit ist es, Mütter mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung und vor allem die Auswirkungen dieser Erkrankung auf deren Kinder zunehmend in den Fokus zu rücken. Denn die Datenlage zu psychisch kranken Eltern ist vielfältig, allerdings in Bezug auf das Störungs-bild der Borderline-Persönlichkeitsstörung relativ schwach. In dieser Arbeit wurde eine Auswahl an Aspekten zu den Themen der Borderline-Persönlichkeitsstörung, der Entwicklung des Kindes und des theoretischen Hintergrunds von Bindung dargestellt. Dabei ist zu erwähnen, dass die einzelnen Ausführungen keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben, denn es wurde sich lediglich auf Inhalte konzentriert, welche zum Verständnis dieser Arbeit beitragen.
[Aus der Einleitung, S. 3]
Diakonisches Handeln gehört zum Wesen der Kirche. Der Auftrag der Nächstenliebe ist in der Bibel breit bezeugt. Glaube und Liebe, Gottesliebe und Nächstenliebe unter der Perspektive der Hoffnung bilden den Kern kirchlichen Handelns. Sie werden in der Bibel
im Doppelgebot der Liebe zusammengefasst. Hier liegen die Wurzeln des Diakonats (vgl. Noller 2016; Härle 2011; Schmidt 2006). Für die Rummelsberger Diakon:innen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) ist insbesondere Mt 25, 31-46 von gewichtiger
Bedeutung. Die sieben Werke der Barmherzigkeit, wie sie beispielsweise im Altarraum der Philippuskirche in Rummelsberg zu sehen sind, wirken als biblische Leitbilder für das Handeln von Diakon:innen: Durstige tränken, Hungrige speisen, Gefangene besuchen, Tote bestatten, Kranke heilen, Fremde beherbergen und Nackte bekleiden wird übersetzt
und aktualisiert in professionelles Hilfehandeln im Kontext des jeweiligen Dienstauftrages.
Damit leben sie die Verkündigung der Menschenfreundlichkeit Gottes in Wort und Tat.
Führen mit Symbolen im diakonisch-kirchlichen Umfeld. Personalführung in Zeiten der Unsicherheit
(2022)
Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf alle Lebens- und Arbeitsbereiche. Viele Menschen empfinden eine große Unsicherheit. Abstand halten, Maske tragen, Kontakte vermeiden: Verstärkt Corona die soziale Ungleichheit? Wie verändert sich unser Zusammenleben und Zusammenarbeiten? Sicher ist, dass Corona laut Untersuchungen (BSI 2020) die Digitalisierung der Arbeitswelt beschleunigt.
Der Beitrag befasst sich mit der Bedeutung eines kritischen Bildungsverständnisses für hochschulische (Pflege-)Bildung. Es wird aufgezeigt, wie an der Evangelischen Hochschule Nürnberg erfahrungsbezogenes Lernen im Bachelorstudiengang Gesundheits- und Pflegepädagogik umgesetzt wird. Dazu wird zunächst der konfliktreiche Pflegealltag als Ausgangspunkt des gewordenen Selbstverständnisses Studierender problematisiert. Davon ausgehend wird im zweiten Abschnitt eine kritische Theorie der Persönlichkeitsbildung in der Pflegebildungspraxis skizziert, deren Verständnis tiefer gehen muss, damit Studierende eine werteorientierte Lehreridentität entwickeln. Im dritten Abschnitt werden der Reflexionsbegriff – verstanden als Arbeit an und mit eigenen Haltungen sowie als kritische Auseinandersetzung mit den Antinomien lebensweltlicher Erfahrungen Studierender – konkretisiert. Dann wird erläutert, wie Reflexionskompetenz als eine Entwicklungsaufgabe Studierender und angehender Lehrender an der Evangelischen Hochschule Nürnberg konzeptionell verankert ist. Im vierten Abschnitt wird am Beispiel der Lehrstückarbeitnach Brecht gezeigt, wie eine kritische Bildungspraxis konkret gestaltbar ist.
"Lasst mich spielen"
(2022)
Kindheit wird mit Spiel verbunden, mit spielerischem Entdecken und Erfassen der Um-
welt. Unwidersprochen aktuell sind historische Gedanken in der Literatur zum Spiel. Und
das häufigste Zitat dürfte das von Schiller sein („Briefe über die Ästhetische Erziehung“,
1795): „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist
nur da ganz Mensch, wo er spielt.“
Auch wenn die Bundesrepublik Deutschland im Demokratieindex der Economist Intelli- gence Unit (vgl. Kekic 2007) als vollständige und stabile Demokratie geführt wird, (vgl. The Economist 2022) zeigen sich in unserer Gesellschaft in den letzten Jahren doch auch nicht zu unterschätzende demokratiegefährdende und/oder demokratiefeindliche Tendenzen (vgl. Zick/Küpper 2021). Diese lassen sich z.B. am Phänomen der Politikverdrossenheit bestimmter Risikogruppen festmachen (vgl. Bertelsmann-Stiftung 2017, 2020), aber auch am Erstarken extremer politischer Gewalt (vgl. BMI 2021) sowie der Zunahme antisemitischer Straftaten (vgl. BMI 2017) bzw. der Verbreitung rassistischer Vorurteile (vgl. DeZIM 2022). Vor diesem Hintergrund wird – schon seit längerem – auch in der Sozialen Arbeit die Förderung von Demokratie als professionelle Aufgabe verstanden (vgl. Geisen u.a. 2013; Mührel/Birgmeier 2013; Köttig/Röh 2019). Gesellschaftliche Teilhabe, Inklusionsvermitt- lung und Exklusionsvermeidung sind dabei schon immer gesellschaftspolitischer Auftrag der Sozialen Arbeit, was insbesondere im professionstheoretischen Selbstverständnis der Sozialen Arbeit als Menschenrechtsprofession zum Ausdruck kommt (vgl. Staub-Bernasconi 2019).
Die Substitution ist eine fest etablierte Behandlungsform von Opioidabhängigkeit. Sie steht in direktem Zusammenhang mit einer akzeptierenden Haltung gegenüber dem Konsumenten.
Ziel dieser Arbeit soll die Überprüfung sein, ob Substitution im Sinne jener Haltung erfolgreich ist. Dies sind im Einzelnen die Therapieziele der Substitution wie auch das subjektive Erleben der Akzeptanz seitens der Klienten.
Zur Feststellung jener Kriterien wurde eine qualitative Forschung in Form einer Fallstudie mittels Leitfadeninterviews durchgeführt. Das Ergebnis jener ist, dass die Substitution und die akzeptierende Drogenhilfe in diesem Kontext teilweise funktionieren, zum Teil aber auch strukturelle Mängel aufweisen. Durch Substitution können Klienten ihre Therapieziele erreichen, jedoch mit mangelnder Konstanz und nur mit großen Hürden.
Die akzeptierende Drogenarbeit wird in der psychosozialen Beratung bereits umgesetzt, in anderen Bereichen der Substitution findet sie jedoch keine Anwendung. Dies bedarf politischen und gesellschaftlichen Anpassungen, um die Hilfeleistung für Opioidabhängige zu verbessern.
Denkt man an den Namen Judas Iskariot, ist das Erste was in den Sinn kommt: Dieser Mensch ist ein Verräter, Schandfleck der Jünger, Hassobjekt oder auch der Teufel in Person. Der Name Judas ist in der christlichen Überlieferung bis zum heutigen Tage so negativ konnotiert wie kaum ein anderer. Dieser Jünger hat den Herrn Jesus verraten. Judas hat den Sohn Gottes seinen Widersachern übergeben. Er hat das Leid des Messias in Gang gesetzt. Ohne ihn wären wir vielleicht heute noch in der Gegenwart des unsterblichen Gottessohnes. So sind zumindest einige der Aussagen, welchen auch ich mich im Vorfeld dieser Arbeit nicht ganz entziehen kann.
Aber ist das wirklich so? In dieser Arbeit sollen die Hinter- und Beweggründe des Judas entschlüsselt und dargestellt werden.
Ist Judas der, für den wir ihn halten? Tun wir diesem Mann recht mit dem Hass, den wir über Jahrhunderte hinweg für ihn empfinden? Warum hat Judas diese Tat begangen? Hat Judas nur aus Habgier gehandelt? Waren wirklich 30 Silberstücke genug, um einen Jünger Jesu zu Fall zu bringen? Dies sind Fragen, welchen ich unter anderem nachgehen werde.
Theoretisch ist die Gleichung ganz einfach (Judas = der Böse). Wenn ich der Person Judas und ihrem Verrat nachspüre, kommen mir allerdings erste Zweifel, welche gegen eine dermaßen einfache Antwort sprechen. Es gilt zu bedenken, dass der Tod und die darauffolgende Auferstehung von Jesus Christus nicht einfach nur ein bitteres Ende, sondern das zentrale und erlösende Element des christlichen Glaubens sind. Liegt nicht gar das Erfolgsgeheimnis des Christentums in der Kreuzigung Jesu? Ist nicht der Tod des Sohnes Gottes das, was uns Christen heute hoffen und glauben lässt? Dürfen wir dadurch nicht auf ein neues Leben hoffen? Auf ein Leben ohne Leid? Auf ein Leben ohne Tod? Hat nicht der gerade der Tod Jesu diese Hoffnungen erst möglich gemacht? Wenn wir diese Überlegungen weiterspinnen, müssen wir uns fragen: Wer hat den Tod des Herrn Jesu eingeleitet? Wer ist dafür verantwortlich, dass der Menschensohn an das Kreuz gegangen ist? Gäbe es ohne diesen einen Verräter die noch heute verkündete frohe Botschaft des Evangeliums?
Es stellt sich also die Frage, ob hinter dem Verrat und der Überstellung an die damalige Justiz durch den Jünger Judas nicht doch mehr steckt als nur der Akt eines habgierigen oder bösen Menschen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto größer und undurchsichtiger spinnt sich das Netz und die offenen Fragen um die Person des Judas. Darüber hinaus habe ich im Rahmen meines Studiums das Buch „Der Fall Judas“ von Walter Jens entdeckt. Dieses Buch hat mich mit seiner Grundthematik, dem Antrag eben diesen Judas Iskariot in der katholischen Kirche selig sprechen zu lassen, sehr fasziniert.Aus den oben dargestellten Punkten, Gründen und offenen Fragen möchte ich mich in dieser Arbeit mit folgender Forschungsfrage beschäftigen: Wie sind die Person Judas Iskariot und sein Verrat an Jesus zu bewerten? gierigen oder bösen Menschen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto größer und undurchsichtiger spinnt sich das Netz und die offenen Fragen um die Person des Judas. Darüber hinaus habe ich im Rahmen meines Studiums das Buch „Der Fall Judas“ von Walter Jens entdeckt. Dieses Buch hat mich mit seiner Grundthematik, dem Antrag eben diesen Judas Iskariot in der katholischen Kirche selig sprechen zu lassen, sehr fasziniert.
Aus den oben dargestellten Punkten, Gründen und offenen Fragen möchte ich mich in dieser Arbeit mit folgender Forschungsfrage beschäftigen: Wie sind die Person Judas Iskariot und sein Verrat an Jesus zu bewerten?
Als biblische Grundlage wird, sofern nichts anders angegeben, die Lutherbibel 2017 benutzt.
[Begründung der Themenwahl, S. 6f.]
Ein drohender Fachkräftemangel in der Pflege ist in Deutschland längst zur Realität geworden. Der demografische Wandel und die damit verbundene Alterung der Gesellschaft wirken sich dabei unmittelbar auf die derzeitige und künftige Situation in den deutschen Krankenhäusern aus. Nicht unberücksichtigt bleiben dabei auch die ebenfalls alternde Berufsgruppe und zunehmende Renteneintritte in den nächsten Jahren. Der Fachkräftemangel in der Pflege wird somit allein aufgrund demografischer Bedingungen immer größer und gefährdet langfristig die medizinisch-pflegerische Versorgung der Bevölkerung. Verstärkt wird dies zusätzlich durch den Kostendruck der Fallpauschalen, die Versorgung von mehreren Patienten in kürzerer Zeit und den verheerenden Umständen der Corona-Pandemie. Dies führt in den Krankenhäusern zu einer zunehmenden Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und der Überlastung des Pflege-personals. So sind immer weniger Menschen bereit, diesen Beruf überhaupt noch auszuüben und steigen aufgrund von zu hoher Belastung aus.
Ziel dieser Bachelorarbeit ist es daher, die genauen Ursachen und Zusammenhänge des Pflegepersonalmangels im Krankenhaussektor darzustellen, den Arbeitsmarkt zu analysieren und mögliche nachhaltige Ressourcen und Methoden im Personalmanagement, die für ein Entgegenwirken sorgen können, entsprechend zu identifizieren. Die längere Verweildauer im Pflegeberuf stellt dabei eine wesentliche Ressource dar, da sie sogar höher lag als bisher angenommen. Für ein nachhaltiges Personalmanagement ist es daher wichtig, dass Personal-lücken im Pflegedienst möglichst langfristig geschlossen werden und nicht auf kurzfristige Maßnahmen zurückgegriffen wird. Ebenso ist die Bindung von bestehenden Pflegekräften von zentraler Bedeutung.
Um einen Lösungsbeitrag zur Minderung des Fachkräftemangels zu erarbeiten, werden anhand einer ausführlichen Literaturrecherche die Methoden eines nachhaltigen Personalmanagements in verschiedenen Handlungsfeldern dargestellt und abschließend mit strategischen Instrument-en einer nachhaltigen Arbeitgebermarke abgerundet.
Forschungsfrage dieser Bachelorarbeit:
Wie können Kirchengemeinden mit kleinstädtischem Profil für Trans*Personen einladend werden?
Um diese Frage zu klären, werden zuerst verschiedene Termini, die Entstehung von Transidentität und die Lebenswelt von Trans*Personen geklärt. Anschließend folgt eine gemeindepädagogische Begründung für die Integration von Trans*Personen in Kirchengemeinden. Daraufhin wird die Offenheit von Kirchengemeinden gegenüber Trans*Personen analysiert. Um darauffolgend Defizite zu benennen.
Aufbauend auf die vorherigen Erkenntnisse werden 12 Bausteine beschrieben, die Kirchengemeinden trans*freundlicher machen.
Abschließend wird ein Veranstaltungskonzept vorgestellt, das Mitglieder von Kirchen- vorständen dazu befähigen soll, ihre Gemeinde für Trans*Personen offen zu gestalten.
[Aus der Einleitung, S. 7]
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Hoffnung als Resilienzfaktor einen Beitrag
zur Resilienz leistet, weshalb Hoffnungsarbeit auch Resilienz fördert. Grundlegend ist
dabei, sich bewusst zu machen, welches Verständnis man von Hoffnung hat.
Es zeigte sich in der Betrachtung der verschiedenen Förderansätze, dass vieles, was jetzt schon als pädagogische Grundwerte und -haltungen etabliert ist, dazu beiträgt, dass Kinder und Jugendliche Resilienz entwickeln. Analog gilt das auch im Blick auf
Hoffnungsarbeit. Auch in der Schule und in der Gemeinde sind viele Methoden, die im
Blick auf Förderung von Hoffnungskompetenz benannt wurden, schon bekannt und
werden umgesetzt. Es geht jedoch darum, sich bewusst zu machen, dass dieses Handeln auch Hoffnungskompetenz und Resilienz fördert.
Hoffnung ist ein – oder sogar das – Grundthema des christlichen Glaubens und für den Menschen elementar. Gerade deshalb sollte man sich der Bedeutung der Hoffnungsarbeit bewusst werden.
Es ist allgemein – aber angesichts des Zeitgeschehens noch dringender – erforderlich,
Kinder und Jugendliche für die Krisen und Entwicklungsgefahren dieser Zeit zu stärken
und ihnen Hoffnung mitzugeben. Hoffnungsförderung sollte deshalb bewusst als Haltung religions- und gemeindepädagogischer Tätigkeit eingenommen und Ziele, Inhalte und Methoden auch in Bezug darauf abgestimmt und ausgewählt werden.
Im Blick auf das Bild von Kirche in der Gesellschaft könnte diese wichtige Arbeit der
Stärkung und Förderung von Kindern und Jugendlichen noch hervorgehoben und damit
das Bild von Kirche profiliert werden: Kirche und Gemeinden sind Orte, an denen
Menschen einander begegnen, Hoffnung gewinnen, Hoffnungsperspektiven entwickeln
und Hoffnungskompetenz vertiefen. Hier geschieht Bildung, die für das Leben stärkt.
Hoffnung ist nicht frommes Abwarten auf eine bessere Zukunft, sondern hat Relevanz
für die Gegenwart und das Leben der Menschen. Der Blick auf diesen Wesenszug des
Menschen sollte gerade angesichts von Krisen wieder stärker öffentlich hervorgehoben
werden.
[Zusammenfassung und Ausblick, S. 44]
Die inflationär verwendeten Begriffe Resilienz und Partizipation umfassen wichtige Erkenntnisse über die Stärke von Menschen und wie diese optimal unterstützt werden kann. Wichtig dabei ist, dass Kinder nicht nur Akteure dieser Pädagogik sind, sondern eine zentrale und maßgebende Rolle innehaben.
Die Jugend bildet die zukünftige Gesellschaft und verdient für ihre Entwicklung das beste Umfeld, hochwertige Begleitung und entwicklungsgerechte Bestimmungsfreiheit. Die oft ambivalenten Ansprüche an Heranwachsenden müssen reflektiert werden. Es benötigt eine innere Haltung, die der jungen Generation starke Kompetenzentwicklung ermöglicht und ein wohlwollendes Verhalten vorlebt.
Durch die unkonventionelle Vorgehensweise in dieser Arbeit ist es einerseits das Ziel gefestigte Gedankengänge leichter in Frage zu stellen und andererseits zu überprüfen, inwiefern sich Kinder ihrer Schutzfaktoren bewusst sind.
In einem dialogischen Interview mit fünfjährigen Zwillingen wurde deutlich, dass bereits ein Bewusstsein für eigene Schutzfaktoren vorliegt. Die Vorschulkinder benennen ihre Möglich-keiten, Kompetenzen und Handlungsstrategien. Es zeigt sich, dass vielseitige Schutzfaktoren von den Mädchen erkannt und angewandt wurden. In den erhobenen Daten wird ersichtlich, dass Kinder kompetent und autonom sind, sowie das vorgelebte Verhalten selbst zu Teilen übernehmen.
Schlüsselwörter: Resilienz, Partizipation, Dialogisches Interview, Pädagogische Haltung, Bild vom Kind, Pilotprojekt, Augenhöhe
Forschungsfrage: Wie kann in Kirchlicher Bildungsarbeit mit Jugendlichen unter theo- logischer und gemeindepädagogischer Reflexion angemessen mit Leistungsdruck und Leistungsförderung Jugendlicher umgegangen werden?
Ein angemessener religionspädagogischer Umgang mit Leistungsdruck und Leistungs- förderung ist sowohl für Haupt-, als auch für Ehrenamtliche in Kirchlicher Jugendarbeit zentral. Der Schwerpunkt dieser Arbeit wird dabei auf mögliche negative Auswirkungen einer Leistungsgesellschaft gelegt, aber auch positive Aspekte werden herausgearbeitet.
Um die Forschungsfrage detailliert zu erörtern, wird zunächst überblicksartig auf das Bedeutungsspektrum der Begriffe ‚Leistung‘ und ‚Leistungsgesellschaft‘ eingegangen. Dieses grundlegende Wissen ist Voraussetzung für den Hauptteil der Arbeit, in dem zunächst die ausgewählte Zielgruppe der Jugendlichen in den Blick genommen wird und im Anschluss daran positive und negative Effekte von Leistungserbringung und Leistungsdruck auf Jugendliche dargelegt werden.
Im darauffolgenden theologischen Teil wird zunächst das Thema Leistung im gesamt- biblischen Kontext skizziert. Der Fokus der theologischen Konkretion liegt auf der Beschäftigung mit dem Gleichnis der Arbeiter im Weinberg, welches im Kontext von Leistungsdenken entfaltet wird.
Die Erkenntnisse münden in rechtfertigungstheologische Überlegungen in Bezug auf Leistungserbringung. Die theologische Ausarbeitung bildet die Grundlage für die darauf- folgende gemeindepädagogische Konkretion, in der Grundlagen und Aufgabenfelder Kirchlicher Jugendarbeit in einer Leistungsgesellschaft dargelegt werden. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Umgang mit Leistungsdruck, aber auch gemeindepädagogische Grundlagen der Leistungsförderung Jugendlicher werden erläutert. Aus den Erkenntnissen wird eine Handreichung für einen angemessenen gemeindepädagogischen Umgang mit dieser Thematik erstellt und eine Bildungsveranstaltung im Rahmen der Arbeit mit Konfir-mand*innen zum Thema Leistung(sdruck) skizziert.
Den inhaltlichen Abschluss bildet ein Fazit, in welchem zentrale Erkenntnisse im Hinblick auf die Forschungsfrage noch einmal zusammengefasst werden.
[Aus der Einleitung, S. 6]
In der vorliegenden Arbeit wurde sich mit der aktuellen Umsetzung der UN-BRK in bayerischen Kindertageseinrichtungen befasst. Hierfür wurden zunächst im theoretischen Teil die verwendeten Begrifflichkeiten definiert und die relevanten rechtlichen Grundlagen beleuchtet.
Aufbauend darauf wurde ein erster Einblick in die aktuelle Umsetzung der gemeinsamen Betreuung von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung in bayerischen Kindertageseinrichtungen gegeben und wesentliche Qualitätsebenen gelungener Inklusion in Kindertageseinrichtungen vorgestellt. Anschließend wurden die Forschungsgrundlage beschrieben und die Forschungsfragen formuliert: Wie werden die Forderungen der UN-BRK nach einem inklusiven Bildungssystem aktuell in bayrischen Kindertageseinrichtungen umgesetzt? Wie schätzen sich die Kindertageseinrichtungen selbst ein? Welcher Handlungsbedarf besteht, um die Umsetzung weiter zu fördern?
Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde ein leitfadengestütztes Experteninterview mit sieben Leitungskräften von integrativen Kindertageseinrichtungen durchgeführt. Die Erhebung wurde in der zweiten Hälfte dieser Arbeit vorgestellt und ausgewertet. Hierfür wurde zuerst das methodische Vorgehen erläutert und anschließen die Ergebnisse dargestellt und diskutiert.
Zusammenfassend können die Forschungsfragen anhand der Erhebungsergebnisse wie folgt beantwortet werden: Die befragten Einrichtungen befassen sich bereits intensiv mit dem Thema Inklusion und befinden sich auf dem Weg hin zu inklusiven Kindertageseinrichtungen.
Es besteht allerdings noch Handlungsbedarf, sodass die Einrichtungen noch nicht als inklusiv bezeichnet werden können. Nach Selbsteinschätzung der Leitungskräfte wird Inklusion in den meisten Kindertageseinrichtungen bereits gelebt und den Rahmenbedingungen entsprechend umgesetzt. Jedoch weisen einige der Interviewten unabhängig ihrer Selbsteinschätzung auch auf Probleme und Handlungsbedarfe hin, die eine vollkommene Umsetzung von Inklusion in den Einrichtungen einschränken oder verhindern.
Um Inklusion noch besser umsetzen zu können, werden deshalb in mehreren Bereichen Forderungen an die Politik gestellt. Konkret kann aus diesen abgeleitet werden, dass ein Paradigmenwechsel auf politischer Ebene notwendig ist, um die Rahmenbedingungen zu ändern, damit ein vollumfänglich inklusives Bildungssystem möglich wird. Hierfür muss die Politik selbst inklusiv werden. Nur so können Verwaltungshürden und strukturelle Grenzen innerhalb des bestehenden Bildungssystems langfristig überwunden und die Forderung der UN-BRK nach einem inklusiven Bildungssystem auf allen Ebenen sowie lebenslanges Lernen (Art. 24 Abs. 1 UN-BRK) erfüllt werden. Außerdem können durch die Änderung der Rahmen-bedingungen neue Verbesserungspotenziale eröffnet und so neue Motivation für die Kinder-tageseinrichtungen geschaffen werden, sich zu inklusiven Einrichtungen weiterzuentwickeln. Dadurch wird verhindert, dass die Praxis auf dem aktuellen Stand verharrt und ein Anstoß zur Weiterentwicklung gegeben.
Da die Inklusion als eine der zentralen Zielsetzungen der Heilpädagogik angesehen werden kann, ist an dieser Stelle ein Appell an Heilpädagog*innen zu richten, diese Veränderung voranzutreiben.
[Aus: Zusammenfassung und Ausblick, S. 51f.]
Ist Judas der, für den wir ihn halten? Tun wir diesem Mann recht mit dem Hass, den wir über Jahrhunderte hinweg für ihn empfinden? Warum hat Judas diese Tat begangen? Hat Judas nur aus Habgier gehandelt? Waren wirklich 30 Silberstücke genug, um einen Jünger Jesu zu Fall zu bringen? Dies sind Fragen, welchen ich unter anderem nachgehen werde.
Theoretisch ist die Gleichung ganz einfach (Judas = der Böse). Wenn ich der Person Judas und ihrem Verrat nachspüre, kommen mir allerdings erste Zweifel, welche gegen eine dermaßen einfache Antwort sprechen. Es gilt zu bedenken, dass der Tod und die darauf-folgende Auferstehung von Jesus Christus nicht einfach nur ein bitteres Ende, sondern das zentrale und erlösende Element des christlichen Glaubens sind. Liegt nicht gar das Erfolgs-geheimnis des Christentums in der Kreuzigung Jesu? Ist nicht der Tod des Sohnes Gottes das, was uns Christen heute hoffen und glauben lässt? Dürfen wir dadurch nicht auf ein neues Leben hoffen? Auf ein Leben ohne Leid? Auf ein Leben ohne Tod? Hat nicht der gerade der Tod Jesu diese Hoffnungen erst möglich gemacht? Wenn wir diese Überlegungen weiterspinnen, müssen wir uns fragen: Wer hat den Tod des Herrn Jesu eingeleitet? Wer ist dafür verantwortlich, dass der Menschensohn an das Kreuz gegangen ist? Gäbe es ohne diesen einen Verräter die noch heute verkündete frohe Botschaft des Evangeliums?
Es stellt sich also die Frage, ob hinter dem Verrat und der Überstellung an die damalige Justiz durch den Jünger Judas nicht doch mehr steckt als nur der Akt eines habgierigen oder bösen Menschen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto größer und undurchsichtiger spinnt sich das Netz und die offenen Fragen um die Person des Judas.
Darüber hinaus habe ich im Rahmen meines Studiums das Buch „Der Fall Judas“ von Walter Jens entdeckt. Dieses Buch hat mich mit seiner Grundthematik, dem Antrag eben diesen Judas Iskariot in der katholischen Kirche selig sprechen zu lassen, sehr fasziniert.
Aus den oben dargestellten Punkten, Gründen und offenen Fragen möchte ich mich in dieser Arbeit mit folgender Forschungsfrage beschäftigen: Wie sind die Person Judas Iskariot und sein Verrat an Jesus zu bewerten?
[Aus: Begründung der Themenwahl, S. 6f.]