Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar
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Christliche Grundüberzeugung ist: Gott ist die Liebe und er hat nie aufgehört, seine Liebe den Menschen zu offenbaren. Er schuf die Menschen nach seinem Abbild und gab ihnen ein Herz, damit sie in einem Zustand kompletter Freiheit lieben können. Trotz all der rasanten Fortschritte und Entwicklungen auf dem Gebiet der Wissenschaft und Technologie haben sich die Menschen immer wieder bemüht, den Schöpfer zu suchen, um seiner ewigen Liebe anzugehören. Dies ist der Grund zu sagen: „Wir sind geboren zu lieben und unsere Berufung ist, Gott zu lieben“. Diese einzigartige „göttlich-menschliche“ Beziehung der Liebe ist von Gott selbst durch Bundesschlüsse bestätigt worden. Der Mensch hat die privilegierte Position, Partner und Partnerin Gottes zu sein. Der Höhepunkt dieser Liebeskommunikation ist Jesus Christus. Dieser wiederum vertraute dieses Geschenk der Liebe Gottes der Menschheit durch seine Mutter Maria an. Durch ihre Gemeinschaft mit ihrem Sohn und durch ihre Zusammenarbeit mit ihm von der Verkündigung an bis zu ihrer Aufnahme in den Himmel, spielt Maria eine entscheidende Rolle, die Menschen mit der göttlichen Liebe zu vereinigen. Nachdem die gläubigen Christen erfasst hatten, dass Gott sie der mütterlichen Fürsorge Mariens anvertraut hat, begannen sie, alles, was ihnen gehörte, ihr anzuvertrauen. Sie glaubten an ihre mächtige Fürsprache und fingen an, durch verschiedene Formen der populären Frömmigkeit sich an Maria zu verschenken. Eine solche Form der totalen Hingabe an Maria war die Form einer Weihehandlung zu ihr und zu ihrem Unbefleckten Herzen.
Die Schönstatt-Bewegung, eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandene religiöse Familie, ist stark marianisch geprägt. Die Marienweihe in Form der Spiritualität des Liebesbündnisses ist für sie zentral. Durch das Liebesbündnis stellt man alles, was zum menschlichen und christlichen Leben gehört, Maria zur Verfügung und wird dadurch zum Partner Marias für die Durchführung ihrer Sendung in dieser Welt. Dieser Bündnisschluss mit Maria basiert grundsätzlich auf den biblischen Modellen des Gottesbundes. Deshalb zeichnet die Marienweihe in Schönstatt, nämlich das Liebesbündnis, der „gegenseitige“ Charakter der Marienweihe aus und unterscheidet sich dadurch von dem „einseitigen“ Charakter der Marienweihe in der traditionellen Praxis der katholischen Kirche.
Der Autor beginnt mit Konzept und Bedeutung von Weihe in den Weltreligionen. Anschließend bietet er einen historischen Überblick über Marienverehrung im Allgemeinen mit dem Schwerpunkt auf dem 20. Jahrhundert. Die historische Analyse der Marienweihen zählt eine Fülle von Heiligen und Theologen auf, die ihre Zuneigung zur Muttergottes durch eine besondere Form der Hingabe oder ein Gebet zum Ausdruck brachten. Schwerpunkte sind dabei Louis Marie Grignion de Montfort und die Erscheinungen in Fatima. Die Theologische Begründung von Marienweihe muss die kultische Verwendung von Konsekration berücksichtigen, wird aber im Blick auf Maria als Weihe an Christus und als Vertiefung des Taufbündnisses verstanden. Exemplarisch wird die kirchliche Tradition an der Weihe an das Herz Marias erläutert und anhand mehrerer in der Mariologie gebrauchter Titel für die Gottesmutter vertieft: Maria als Mittlerin der bzw. aller Gnaden in ihrer Beziehung zur alleinigen Mittlerschaft Jesu Christi; Maria als Miterlöserin; Maria als Ausspenderin aller Gnaden; Maria als allmächtige Fürsprecherin.
Im Hauptteil der Dissertation werden Originalität und Einzigartigkeit der Spiritualtät des Liebesbündnisses in der Schönstatt-Bewegung analysiert. Dabei geht der Autor von der Lebensgeschichte des Gründers P. Joseph Kentenich (1885-1968) aus, dessen Beziehung zu Maria zum Paradigma für die Schönstatt-Bewegung wurde. Aus den mariologischen Diskussionen der Zwischenkriegszeit um den Personalcharakter Marias kam Kentenich zur Antwort, Maria sei die „amtliche Dauergefährtin und Dauerhelferin Christi beim gesamten Erlösungswerk“. Das Liebesbündnis mit Maria sieht der Autor in der Heilsgeschichte grundgelegt und deutet es als Erneuerung des Taufbündnisses. Seine Originalität bekommt das Liebesbündnis durch die historische Verbindung mit dem Kapellchen in Schönstatt (Urheiligtum) sowie dessen Multiplizierung in den so genannten Filial-, Haus- und Herzensheiligtümern. Der bereits 1915 aufgetauchte Begriff des „Gnadenkapitals“ macht auf den gegenseitigen Charakter des Liebesbündnisses aufmerksam. Liebesbündnis ist, so die weitere Analyse des Autors aus den Schriften Kentenichs, trinitarisch und universell. Mit letzterer Dimension greift Kentenich wesentlich auf die Inspirationen Vinzenz Pallottis zurück.
In der vorliegenden Arbeit geht es um die Fragestellung, ob der Zeitaufwand für die Pflege im Krankenhaus in Behandlungskonstellationen mit vergleichbaren Pflegeleistungen und ähnlichen patientenbezogenen Zuständen kategorisiert werden kann. Dies wird für den Bereich der Intensivpflege anhand einer Stichprobe mit Zeitaufnahme und einem Abgleich von Pflegeleistungen aus der Pflege- und Erlösdokumentation geprüft. Der Abgleich findet mittels parametrischen und nichtparametrischen Regressionsverfahren und der Mehrebenenanalyse statt. Eine systematische und wiederholbare Zeit-/Leistungsrelation kann für die Intensivstation in keinem der verwendeten Regressionsverfahren nachgewiesen werden. Die generalisierten Schätzer für die Zusammenhänge zwischen Zeitaufwand und Pflegeleistungen sind in keinem der Modelle größer als 26 Prozent. In den Analysemethoden werden nur wenige Variablen von Bedeutung aufgedeckt. Technische Parameter wie das Lungenersatzverfahren ECMO und der Perfusoreinsatz bilden die stärksten messbaren Zusammenhänge ab. Weitere relevante Variablen sind der TISS-10-Core bzw. die TISS-Einzelparameter arterieller Katheter und pulmonaler Katheter, die Dialyse, eine Azidose und die Intervention auf der Intensivstation. Einzelleistungen pflegerischer Tätigkeiten führen nicht zu gleichen Aufwandszeiten, sondern ergeben situativ, konstellativ und kontextuell jeweils andere Zeitmuster und verschmelzen zeitlich und inhaltlich zu extrem variablen Aufwandszeiten und Leistungskomplexen. Für die Entwicklung eines umfassenden Datenmodells bedarf es zudem der Ergänzung von Leistungsparametern um nichtpatientenbezogene, organisatorische, pflegediagnostische und kommunikative Leistungen.
Hintergrund (Kapitel 1 und 2): Das Dissertationsprojekt befasst sich mit dem Schmerz von Frühgeborenen an der Lebensgrenze. Damit Pflegende Schmerzen in der Patientengruppe diagnostizieren können, muss bekannt sein, wie die Früh-geborenen ihre Schmerzen zeigen. Wie die Frühgeborenen Signale und Zeichen des Schmerzes senden, das Erforschen des impliziten Wissens im Forschungs-feld der NICU und von Pflegefachpersonen zum Schmerz der Frühgeborenen ist Anlass für das Projekt. Zur Einordnung des Forschungsstandes wird die Patien-tengruppe der Frühgeborenen an der Lebensgrenze definiert, die überarbeitete Schmerzdefinition der IASP (International Association for the Study of Pain) im Kontext des Schmerzes von Frühgeborenen aufgegriffen, aktuelle Theorien und Annahmen zu fetalem und neonatalem Schmerz beschrieben und Schmerzkon-zepte und Schmerzzeichen vorgestellt, die der Pflegepraxis bereits zum Diagnos-tizieren des neonatalen Schmerzes zur Verfügung stehen. Um das Phänomen Schmerz von Frühgeborenen an der Lebensgrenze zu rekonstruieren und die For-schungsfrage zu beantworten, wurde ein qualitativer, explorativ-interpretativer und zunächst induktiver Ansatz im Design einer ethnografischen Studie gewählt. Der wissenschaftstheoretische Ansatz der Beobachtungsstudie kombiniert mit Interviews ist im Kontext der lebensweltanalytischen Ethnografie Anne Honers verortet (Honer 1993).
Methodisches Vorgehen (Kapitel 3 und 4): Zunächst wurden Beobachtende Teilnahmen im Forschungsfeld einer NICU durchgeführt, dann folgten fokussierte Interviews mit Pflegeexpert:innen. Die Auswertung der Beobachtungsdaten fand in Anlehnung an die rekonstruktive hermeneutische Textanalyse von Birgit Panke-Kochinke (2004) statt. Die Auswertung der Interviewdaten erfolgte in An-lehnung an die fokussierte Interviewanalyse von Kuckartz und Rädiker (2020) im MAXQDA. Die Verwendung unterschiedlicher Datentypen dient der umfas-senderen Beschreibung des komplexen Forschungsgegenstandes (Methodentri-angulation). Begrenzt wurde der Datenkorpus (Breidenstein et al. 2020: 39) durch die Fokussierung auf das Phänomen Schmerz der Frühgeborenen an der Lebensgrenze. Das qualitative Design der Studie und die Vulnerabilität der Pro-banden erforderte im besonderen Maße eine ethische Prüfung des Forschungs-vorhabens (Kraimer 2014: 52).
Ergebnisse: In Kapitel 5 und 6 werden die empirischen Ergebnisse und der Er-kenntnisgewinn zu den Schmerzzeichen der Frühgeborenen an der Lebensgrenze beschrieben und diskutiert. Ergebnis der Analyse aus Beobachtungs- und Inter-viewdaten werden jeweils anhand der Dimensionen des Schmerzes der Frühge-borenen beschrieben. Nach den inhaltlichen Analysen wurden die Kategorien zu ‚Dimensionen des Schmerzes der Frühgeborenen‘, die jeweils aus den Beobach-tungs- und Interviewdaten entstanden, fusioniert (Synthese). Aus den Inter-viewdaten wurde zudem induktiv die Kategorie ‚spezifisch ähnlich erlebte Situa-tionen‘ entwickelt.
Diskussion und Erkenntnisse: Der Schmerz der Frühgeborenen an der Lebens-grenze wurde anhand der fusionierten Dimensionen des Schmerzes der Frühge-borene diskutiert, es wurden besondere Phänomene, Zustände und Schmerzsitua-tionen herausgearbeitet. In der Dimension ‚Physiologische Reaktionen auf Schmerzen‘ wurden kritische Situationen und vitale Bedrohungen aufgrund von Schmerzen herausgearbeitet. Als Ergebnis der Dimension ‚Verhaltenszustand und verhaltensbedingte Reaktionen‘ auf Schmerzen der Frühgeborene wurden die Zustände ‚Zustand der Reaktionslosigkeit‘, ‚Zustand des Entspanntseins und Sicherholen können‘ und ‚Zustand der Unruhe – Agitiertheit‘ für die Frühgebo-rene an der Lebensgrenze beschrieben. Folgende verhaltensbedingte Kommunikationszeichen der Frühgeborenen auf Schmerzen waren ebenfalls das Ergebnis der Analysen: Gesichtsbewegungen wie Grimassieren und Augenöffnen, motorische Stresssignale wie Fäusteln, viszerale Reaktionen wie Spucken und Erbrechen, Aufmerksamkeitssignale wie Weinen und selbstberuhigende bzw. selbstre-gulierende Verhaltensweisen wie Saugen, Hand-zu-Mund- und Hand-zu-Gesicht-Kontakte (vgl. Als 1982). Für diese Forschungsarbeit wurden hieraus die Katego-rien ‚Bewegen (Motorik) mit Muskeltonus/Bewegungsmuster‘, ‚Weinen‘ und ‚Gesichtsausdruck mit Mimik und Blickkontakt‘ entwickelt. Zuletzt werden Empfindungen, Emotionen und Haltungen zu spezifisch ähnlich erlebten Situationen zum Schmerz der Frühgeborene während einer Pflegesituation diskutiert.
Der thematische Kontext der Studie befasst sich mit der seit Mitte der 1990er Jahre zu beobachtenden „Verbetriebswirtschaftlichung“ des sozialen und pflegerischen Feldes, bei dem ökonomische Aspekte eine immer größere Bedeutung gewinnen. Die hiermit verbundenen Fragen nach dem wahrgenommenen Ausmaß, den wahrgenommenen Folgen und den Reaktionen der Akteure des unteren, mittleren und oberen Managements auf den marktwirtschaftlichen Umbau in der gerontologischen Langzeitpflege stehen hierbei zentral, da zunehmende Konflikte in ethischen und ökonomischen Fragestellungen für das Management und die Pflegenden gleichsam eine große Herausforderung bedeuten.
Das Ziel der Studie war es, der zentralen These eines Strukturwandels im Gesundheitswesen, bei dem die fortschreitende Entwicklung der Ökonomisierung zu einem immer stärkeren Konflikt zwischen den genuinen Interessen ökonomischer und pflegerischer Ziele führt, in ihrer wissenschaftlichen Relevanz empirisch nachzugehen.
Durch die Ergebnisse der empirischen Analyse zur Ökonomisierung der vollstationären Langzeitpflege und deren Folgen für die handlungsleitenden Orientierungen der Akteure, die über die dokumentarische Methode nach Ralf Bohnsack rekonstruiert wurden, zeigt sich primär eine Heterogenität der handlungsleitenden Orientierungen im Spiegel der Ökonomisierung, die in ihrer jeweiligen Typologie differenziert dargestellt wurde.
Die Ergebnisse der Studie zur Theorie und Praxis pflegerischer Werthorizonte können in ihrer philosophischen, ethischen und professionsbezogene Einbettung zur Unterstützung eines professionellen Habitus dienen und so zur Weiterentwicklung der Professionalität der Akteure im Feld beitragen, indem die Kompetenz zur gesellschaftskritischen Reflexion, zur Entwicklung reflektierter, zielgerichteter Handlung, zur Diskurs- und Dialogbereitschaft, zur Kooperation und Innovation aktiv gefördert wird.
Aus den zusammenfassenden Analysen zwischen den theoretischen Erkenntnissen pflegerischer Werthorizonte in ihrer orientierungsgebenden Funktion und den rekonstruierten handlungsleitenden Orientierungen der Akteure im Feld lassen sich Implikationen ableiten, die zur Gestaltung einer werteorientierten Pflege- und Unternehmenskultur einen Beitrag leisten sollen. Mit den Ergebnissen der Studie zeigen sich Ansätze zu einem möglichen Modell eines Wertekonzeptes, das mit der Weiterentwicklung kulturbeeinflussender Faktoren der Einrichtungen im Rahmen eines Kulturwandlungsprozesses zur „sozial sensiblen Steuerung“ der Organisationen beitragen kann. Hierin sollen betriebswirtschaftlich notwendige Anhaltspunkte sowie die berufsethischen Implikationen der Pflege in ihren jeweils statischen und dynamischen Aspekten in allen betrieblichen Ebenen (Sphären) bewusst einbezogen und in ihrer jeweiligen Prioritätensetzung kritisch beleuchtet werden.
„In Ruhe krank sein dürfen“. Ausgangspunkt der hier vorliegenden Untersuchung war die Frage nach der Bewältigung von Krankheit und Kranksein durch obdachlose, von illegalen Drogen abhängigen Frauen und Männern in einer KrWo. Die Untersuchung verfolgte auf der Basis einer offenen, explorativen Fragestellung zu ergründen, was, wie und wann hilfreich und nützlich für die Kranken ist. Das Ziel, unter Anwendung der qualitativen, hypothesengenerierenden GTM und qualitativen Feldforschung einen Beitrag zur Theoriebildung zu leisten und Empfehlungen für die Praxis im Umgang mit den Kranken abzuleiten, wurde verfolgt. Anhand von Untersuchungsdaten aus der KrWo konnte eine erste erklärende Beschreibung der Nutzer erarbeitet werden. Die entwickelten theoretischen Konzepte bzw. Hypothesen sind auf den Kontext der untersuchten KrWo begrenzt, die Untersuchung verfolgt keinen Anspruch auf Repräsentativität. Es wurde gegenstandsgegründet so-wohl ein heuristisches Instrument zur Einschätzung von Desaffiliationen in der Lebenslage des Sujets erarbeitet, zudem zwei durch die Kranken und im Vergleich mit der Literatur validierte Straßendrogenkreisläufe erklärend beschrieben. Als zentrales Phänomen evolvierte in der Krankenwohnung das Ergebnis als Endpunkt dieser Arbeit „In Ruhe krank sein dürfen“. Entsprechend der Herangehensweise der GTM wurden einige Ursachen, Bedingungen, Strategien und Konsequenzen sowie prozessbezogenen Aspekte herausgearbeitet und in hypothetischen Modellteilen dargestellt. Aus den Handlungserfahrungen konnten Empfehlungen für die Praxis im Umgang mit kranken, obdachlosen Abhängigen illegaler Drogen abgeleitet werden.
Die Promotionsschrift stellt empirische Forschungen und Ergebnisse zum Ausbildungserfolg in der Pflege vor. Bearbeitet wurde das Forschungsvorhaben mithilfe von Untersuchungsbefunden der Pflegewissenschaft sowie der Pflegepädagogik und mittels des Zugangs der Arbeits- und Organisationspsychologie. Ziel der Arbeit war es, Merkmale des Ausbildungserfolgs empirisch zu prüfen und Prädiktoren für die Ausbildung zu erfassen, um zu einer Optimierung der Bewerberauswahl und zur Erhöhung des Ausbildungserfolgs in den Ausbildungsstätten beizutragen. Hierzu wurde die Ist-Situation in der Pflegeausbildung aus einer psychologischen Perspektive umfassend evaluiert. Darüber hinaus wurden unter Anwendung der Anforderungsanalyse und unterstützt durch die Critical Incident Technique (Schuler, 2002) Potenziell erfolgskritische Anforderungen ermittelt und validiert. Im Evaluationsdesign, das auch den Korrelationsforschungsansatz enthielt, wurden im Querschnittdesign die Daten von 115 Schülern und Schülerinnen der pflegerischen Fachausbildungen Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und Gesundheits- und Krankenpflege erhoben. Die Befragung erfolgte zu drei Zeitpunkten während der Ausbildung. Ergänzend nahmen sechs Personen an der Befragung teil, die ihre Ausbildung während der Evaluationsphase abbrachen. Anhand einer Datenanalyse wurden die Abschlussquoten weiterer Jahrgänge evaluiert. Die Auswertung ergab, dass alle aus Betriebssicht formulierten Evaluationskriterien zum Ausbildungserfolg und der Bewerberauswahl nur unzureichend erfüllt waren. Sie betrafen sowohl die Ausbildungsabschlussquote und den voraussichtlichen Verbleib im Berufsfeld als auch die Zufriedenheit der Auszubildenden mit der Ausbildung, ihre Vorbereitung auf die Anforderungen des Pflegeberufs sowie deren Bewältigung. Dabei lassen die Analysen den Schluss zu, dass speziell die Zufriedenheit mit der Ausbildung eine Schlüsselrolle für den Ausbildungserfolg einnimmt. Insgesamt bestätigte die Untersuchung die Definition des Ausbildungserfolgs in der Pflege als multidimensionales Konstrukt. Hinsichtlich des Ausbildungsabbruchs erwies sich in der Untersuchung eine Konstellation als wesentlich, die aus weniger guten praktischen Ausbildungsleistungen und tendenziell sehr guten theoretischen Leistungen besteht. Die Interpretation der Befunde und weitere sie stützende Analyseergebnisse ließen die Schlussfolgerung zu, für die Auszubildenden sei – überspitzt formuliert ‒ das Funktionieren im System das primäre Ausbildungsziel. Aufgrund der unzureichenden Datenlage bleibt diese brisante Annahme im Rahmen der Untersuchung jedoch hypothetisch. Zur Prädiktion des Gesamtergebnisses der Abschlussprüfungen trugen zwei Vorauswahlkriterien bei. Das Modell klärte 37.6 % an Varianz der Kriteriumsvariable auf. Bezüglich der Potenziell erfolgskritischen Anforderungen bestätigte sich anhand einer Hauptkomponentenanalyse die zugrunde liegende Anforderungsstruktur der Potenziell erfolgskritischen Verhaltensweisen. Die weiteren Analysen belegten die Validität der gebildeten Skalen für alle in die Definition des Ausbildungserfolgs aufgenommenen Kriterien. Zur Erhöhung der externen Validität der Skalen wurden Außenkriterien ermittelt.
Abstract
Hintergrund:
Rapider, paradigmatischer Wandel, erhöhter Personalbedarf und gestiegene Anforderungen verlangen im Bereich der beruflichen Bildung gerade im Sektor Pflege eine klare, transparente Form von Qualitätssicherung und Festlegung praktikabler Mindeststandards. In der groß angelegten "ASCOT"-Studie wurde im Teilprojekt "TEMA" eine Premiere für die Altenpflegepflegeausbildung gestartet. Es wurde ein technologiebasiertes, computergestütztes Messinstrument zur potentiellen, standardisierten Einschätzung von praktischer Pflegekompetenz, bezogen auf das dritte Ausbildungsjahr, entwickelt. Eine valide Übertragung auf die Gesundheits- und Krankenpflege steht noch aus und wird vom Projektteam aus „TEMA“ grundsätzlich vorgeschlagen. Gerade mit Blick auf die zukünftige generalistische Ausbildung bzw. das Studium der Pflege ab dem Jahr 2020 ist die pflegewissenschaftlich, pädagogisch orientierte Kompetenzforschung weiter voranzutreiben.
Methode:
In toto haben sich 408 Auszubildende und Studierende der Pflege aus 20 Bildungseinrichtungen im süddeutschen Raum an der videogestützten Kompetenzmessung, angelehnt an die "TEMA"-Kriterien, beteiligt. Die statistischen Datenanalysen fanden in personenbezogener und kompetenzbezogener Diagnostik statt. Häufigkeitsermittlungen zu Testitems und Teilnehmern wurden berechnet. Zwei spezifizierte Formen der Item-Response-Theorie wurden eingesetzt, um u.a. die Raschvalidität zu prüfen. Die Feststellung eines geeigneten Strukturgleichungsmodells wurde mit der Konfirmatorischen Faktorenanalyse bestimmt.
Ergebnisse:
Den pflegebasierten Kompetenztest haben nach erfolgtem Scoring mehr als 2/3 der Teilnehmer (= 267 TN) bestanden. Der Mittelwert der erreichten Punktzahl liegt auf genannter Grundlage bei 43,75 Punkten von 96 gescorten Punkten. Die WLE-Reliabilität zeigt sich bei einem akzeptablen Wert von 0.868. Das heuristisch entwickelte Modell deckt inhaltlich die gewünschten, pflegerischen Fähigkeiten in seiner Gesamtheit ab. Eine Raschkonformität lässt sich im „Large-Scale-Assessment“ nicht nachweisen. Die Interpretation der faktoriellen Ergebnisse schließt auf die Bevorzugung eines „eindimensionalen“ Modells zur Messung der praktischen Pflegekompetenz.
Zusammenfassung und Fazit:
Das technologiebasierte, computergestützte Messinstrument stellt sich als geeignet und valide für die Einschätzung der praktischen Pflegekompetenz in der Gesundheits- und Krankenpflege dar. Es zeigt sich aber als anspruchsvoll und herausfordernd für die einzelnen Teilnehmer. Die Endergebnisse aus "TEMA" werden bestätigt. Unter Berücksichtigung des neuen Pflegeberufegesetzes und des generalis-tischen Gedankens werden von der Forscherin u.a. die Ausweitung der Pflege-Settings auf "Akutversorgung", "Pädiatrie" usw. und eine Überarbeitung einzelner Fragestellungen auf den interdisziplinären Gesamtkontext vorgeschlagen. Darüber hinaus sollte die Feldforschung auf den gesamten nationalen und internationalen Rahmen ausgeweitet werden, um Vergleichsstudien durchführen zu können. Ein ergänzender Einsatz könnte in der Personalentwicklung unter der Betrachtung des „Lebenslangen Lernens“ von examinierten Pflegekräften geleistet werden.
This scientific work reflects experiences in school pastoral in South India using categories of relationships. The practice oriented background is the starting point of the reflection and its target is to provide a relational paradigm as an orientation for the practical work.
The work proceeds in three steps. First, the theological and anthropological foundations are laid for a relationship-oriented education. From there the requirements towards the qualification of "pastoral care-giver" are described.
God has revealed Himself as a relationship-willing God. In the Old Testament God chose a people to enter into a covenant with him and to guide it in a covenantal relationship through history. In Jesus Christ, he takes the initiative to remain as a fatherly covenant partner in dialogue with the individual and the people. Last reason is the Trinitarian God who is loving relationship in itself. The author works out the relatedness of the Holy Spirit to the people and shows its relevance for Pastoral care.
Man, created in the image of God endowed the capacity of and the desire for relationships, is placed on a way of life, with the task and inner longing to gradually unfold and shape the variety of relationships for which he has been created. This route is risky, dangerous, obstaculized and often unsuccessful, but also much gratifying when it succeeds. The development of dialogue and bounding is multidimensional: it entails the relationship with yourself (identity) with fellow human beings, with God and with the creation and the environment.
To help develop the diversified bonding network makes high demands on the "pastoral care-giver". His expertise grows out of his own being and reflected experience; it arises from his ability to work on his own relationship skills. Intellectual training is indispensible; it may complement, but never can replace the inner competence.
The author invites to rethink one´s own experiences of diverse relationships in the light of theology, anthropology and psychology. He encourages to blaze new trails by making new experiences in today's context.
Die Pflegewissenschaft steht bei der Messung nicht direkt beobachtbarer Phänomene, wie z.B. Pflegebedürftigkeit oder Pflegequalität vor schwierigen methodischen Herausforderungen. Bei der Entwicklung eines Messinstruments wird die Definition oder Theorie über das zu messende Konstrukt durch das Instrument operationalisiert. Anhand des "Familie Sense of Coherence" (FSOC, Antonovsky) wird die Verwendung eines facettentheoretischen Entwicklungsdesigns zur Umsetzung theoretischer Definitionen in ein Messinstrument demonstriert. Die damit verbundene Validierung des FSOC (deutsche Version) basiert auf den Einschätzungen von 299 pflegenden Angehörigen zu ihrem Familien-Kohärenzgefühl. Die Datenanalyse mittels Multidimensionaler Skalierung (constraint MDS) mit dem Package Smacof in R zeigt, dass sich die dreidimensionale Struktur des SOC auch mit den FSOC-Daten abbilden lässt und die Facetten der SOC-Definition auch die FSOC-Daten strukturieren. Ob und wie sich die Theorie über ein individuelles von einem familienbezogenen Kohärenzgefühl unterscheidet muss mit weiteren Studien untersucht werden. Für die Pflegewissenschaft stellt die Facettentheorie eine geeignete Methodologie zur Instrumentenentwicklung dar, die die Methoden der klassischen noch probabilistischen Testtheorie notwendigerweise ergänzt, jedoch nicht ersetzt.