Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar
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Hintergrund: Aktuelle Untersuchungen hinsichtlich der Wirksamkeit von Verhaltensaktivierung deuten darauf hin, dass die psychische Gesundheit von Menschen durch den Einsatz dieser Interventionen verbessert werden kann. Vor allem zeigen sich signifikante Ergebnisse hinsichtlich der Reduktion der Symptomschwere sowie eine Verbesserung der allgemeinen Funktionsfähigkeiten bei Menschen, die Symptome wie Hoffnungslosigkeit, sozialer Rückzug und Wertlosigkeit aufwiesen.
Methode: In einer explorativ deskriptiven Studie hinsichtlich des Einsatzes von Verhaltensaktivierung im aufsuchenden Setting wurden Experteninterviews mit Pflegenden durchgeführt, die Hinweise für die Umsetzung im Feld liefern sollten.
Ergebnisse: Ein großer Vorteil der Verhaltensaktivierung ist die Verständlichkeit bezüglich Zielsetzung und Vorgehen. Es ist sowohl für Patienten als auch für die Pflegenden einfach vermittel- und lernbar und setzt an den symptomatischen Defiziten wie sozialem Rückzug, Interessenverlust, Inaktivität sowie Hoffnungslosigkeit an.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten auf eine gute Umsetzbarkeit von Verhaltensaktivierung im aufsuchenden Setting hin, sofern vorhandene Rahmenbedingungen eine individuelle und anlassbezogene Unterstützung der Patienten gewährleisten.
Hintergrund: Die Mundgesundheit bei Menschen mit Demenz ist trotz ihrer Bedeutung für diese vulnerable Personengruppe ein bisher vernachlässigtes Thema in der Pflege.
Ziel: Dieses systematische integrative Review soll den aktuellen Stand des Wissens in Bezug auf pflegerische Interventionen für Erhalt und Förderung der Mundgesundheit bei Menschen mit Demenz darstellen.
Methode: Es wurde ein systematisches integratives Review durchgeführt, basierend auf einer umfassenden Literaturrecherche in den Fachdatenbanken CINAHL, Cochrane Library, MEDLINE via PubMed und GeroLit. Diese systematische Recherche wurde durch Handsuche, freie Websuche sowie Zitationstracking ergänzt. Eingeschlossen wurden Leitlinien, empirische Studien, systematische Reviews, Texte und Expertenmeinungen sowie graue Literatur in englischer und deutscher Sprache. Der Ein- und Ausschlussprozess sowie die Inhalts- und Methodenanalyse der eingeschlossenen Publikationen fand durch zwei Forscherinnen unabhängig voneinander statt. Konflikte wurden in jeder Phase im Konsens gelöst. Die Synthese der Ergebnisse erfolgte narrativ. Ein Methodenprotokoll wurde vor Beginn des Reviews bei PROSPERO registriert.
Ergebnisse: Die eingeschlossenen 25 Publikationen zeigten sich heterogen in Bezug auf Studiendesigns bzw. Publikationsarten. Die identifizierten Pflegeinterventionen wiesen eine große Bandbreite auf und betrafen die Bereiche allgemeiner und spezieller Mundhygiene, schnittstellen- und edukationsbezogener Interventionen, Einsatz von Mundhygienebeauftragten und pflegerischer Vorbehaltsaufgaben. Einen besonderen Schwerpunkt bildeten komplexe Interventionen, die Verhaltens- und Kommunikationsstrategien mit Mundhygienemaßnahmen und/oder dem Einsatz von Mundhygienebeauftragten kombinierten.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse geben einen Überblick zu pflegerischen Interventionen für Erhalt und Förderung der Mundgesundheit bei Menschen mit Demenz. Neben Anregungen für Pflegefachpersonen in der klinischen Praxis, werden verschiedene Forschungsdesiderate aufgezeigt. Dieses systematische integrative Review kann damit eine Grundlage für die Pflegewissenschaft zu weiterer Forschung sein.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit stattgefundenen öffentlichen Diskussionsprozessen, die sich thematisch mit der Möglichkeit einer generalistischen Ausrichtung der Pflegeausbildung in Deutschland auseinandersetzten und vorerst in der entsprechenden Novellierung der Pflegeausbildung durch das PflBG mündeten. Auf Grundlage einer Literaturanalyse und aufbauenden Interviews mit Expert:innen (n=14) konnten Hypothesen zur zeitlichen als auch inhaltlichen Eingrenzung dieses diskursiven Geschehens sowie zu beteiligten Akteur:innen und Gruppen, möglicherweise richtungsweisenden Ereignissen und Veröffentlichungen, kontextualen Einflüssen u. ä. herausgearbeitet werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit können nun weiterführend als Grundlage für eine tiefergehende Analyse des betreffenden Diskurses und somit zur Schaffung empirisch fundierter Reflexions- und Gestaltungsräume genutzt werden.
Nursing homes are places of high complexity where staff, residents and the institution itself are in an interdependent, non-linear relationship. Therefore phenomena cannot be explained mono-causally and additively. The thesis focuses on the infuence of organizational characteristics on resident outcomes. These characteristics are limited by a number of internal and external infuences, such as legislation, economics, etc. This form of complex causality with its factors of equifnality, assymetry and conjunctural causation is the main reason why nursing homes are considered complex adaptive systems.
Organizational research has been aware of these methodological difficulties for many decades. However, the lack of a method capable of taking them into account has long led to a gap between theory and methods.
With the emergence and development of Qualitative Comparative Analysis by Charles Ragin in
1987, a way of closing this gap was found. The method is based on the principles of set theory and Mill's methods. With a synthesis of qualitative and quantitative elements, necessary and sufficent conditions for the emergence of an outcome are revealed through the analysis of a truth table. It is shown that although the method is already used in nursing science in several instances, it is still incomplete, erroneous, or not yet used in accordance with newest methodological developments in many places.
The own practical application shows that fundamental influences of organizational characteristics on the residents outcome "fall" can be demonstrated. The comprehensive organizational data from the research project "PiBaWü" were used for this purpose. However, the results also show that without the inclusion of person-intrinsic conditions no exhaustive solution can be found. In view of the high complexity of the phenomenon, this was to be expected. Nevertheless, the method offers decisive advantages for nursing science due to its possibilities to act with low data levels and smaller case numbers. At the same time, the need for theoretically sound assumptions also presents the discipline with obstacles.
As a catalyst for the lack of theory-building in recent decades, it can still have a stimulating effect and be seen as a real progress.
In der vorliegenden Untersuchung geht es um die Auseinandersetzung mit dem Pflegekomplexmaßnahmenscore (PKMS), seiner Entwicklung, Anwendung und Funktion. Um die zentralen Fragen, ob der hochaufwendige Patient mit dem PKMS - System abgebildet wird, was das PKMS - System differenziert und an welcher Stelle der Systematik Grenzen und Defizite deutlich werden zu beantworten, werden nichtparametrische Regressionsverfahren (Regressionsbäume in rpart und ctree) und Falldarstellungen angewendet. Die empirische Untersuchung erfolgte auf der Basis von ermittelten Daten aus zwei Krankenhäusern. Es kann in der Untersuchung nicht nachgewiesen werden das, dass PKMS-System den hochaufwendigen Patienten und somit die pflegerische Leistung abbildet. Der "hochaufwendige Patient" wird nicht vom "nicht hochaufwendigen Patienten" unterschieden. Das PKMS - System verhindert eine Einstufung, es existieren unsinnige Verbindungen und es wird nur ein Bruchteil der durchgeführten pflegerischen Leistungen abgebildet. Durch das Instrument wird die Pflege auf das einfachste reduziert und basiert nur auf drei Verrichtungen, dem Schutzhosenwechsel, der 12-maligen Lagerung und dem anreichen von Nahrung. Das Instrument PKMS basiert auf der PPR (Pflege-Personalregelung) aus dem Jahr 1993 und ihm fehlt, genauso wie der PPR, eine empirische Beweisführung. Es ist nicht möglich das PKMS - Instrument weiter zu entwickeln. Die Fachlichkeit der Pflege und der Einbezug der Qualität werden missachtet. Um die Entwicklung solcher Instrumente empirisch zu begründen muss, unter anderem, die Fachlichkeit und Qualität der Pflege in den Fokus rücken.Empirische Forschung muss weiter ausgebaut werden, damit verhindert wird das solche Instrumente wie der PKMS die Pflege deprofessionalisieren und trivalisieren.
Abstract
Hintergrund:
Rapider, paradigmatischer Wandel, erhöhter Personalbedarf und gestiegene Anforderungen verlangen im Bereich der beruflichen Bildung gerade im Sektor Pflege eine klare, transparente Form von Qualitätssicherung und Festlegung praktikabler Mindeststandards. In der groß angelegten "ASCOT"-Studie wurde im Teilprojekt "TEMA" eine Premiere für die Altenpflegepflegeausbildung gestartet. Es wurde ein technologiebasiertes, computergestütztes Messinstrument zur potentiellen, standardisierten Einschätzung von praktischer Pflegekompetenz, bezogen auf das dritte Ausbildungsjahr, entwickelt. Eine valide Übertragung auf die Gesundheits- und Krankenpflege steht noch aus und wird vom Projektteam aus „TEMA“ grundsätzlich vorgeschlagen. Gerade mit Blick auf die zukünftige generalistische Ausbildung bzw. das Studium der Pflege ab dem Jahr 2020 ist die pflegewissenschaftlich, pädagogisch orientierte Kompetenzforschung weiter voranzutreiben.
Methode:
In toto haben sich 408 Auszubildende und Studierende der Pflege aus 20 Bildungseinrichtungen im süddeutschen Raum an der videogestützten Kompetenzmessung, angelehnt an die "TEMA"-Kriterien, beteiligt. Die statistischen Datenanalysen fanden in personenbezogener und kompetenzbezogener Diagnostik statt. Häufigkeitsermittlungen zu Testitems und Teilnehmern wurden berechnet. Zwei spezifizierte Formen der Item-Response-Theorie wurden eingesetzt, um u.a. die Raschvalidität zu prüfen. Die Feststellung eines geeigneten Strukturgleichungsmodells wurde mit der Konfirmatorischen Faktorenanalyse bestimmt.
Ergebnisse:
Den pflegebasierten Kompetenztest haben nach erfolgtem Scoring mehr als 2/3 der Teilnehmer (= 267 TN) bestanden. Der Mittelwert der erreichten Punktzahl liegt auf genannter Grundlage bei 43,75 Punkten von 96 gescorten Punkten. Die WLE-Reliabilität zeigt sich bei einem akzeptablen Wert von 0.868. Das heuristisch entwickelte Modell deckt inhaltlich die gewünschten, pflegerischen Fähigkeiten in seiner Gesamtheit ab. Eine Raschkonformität lässt sich im „Large-Scale-Assessment“ nicht nachweisen. Die Interpretation der faktoriellen Ergebnisse schließt auf die Bevorzugung eines „eindimensionalen“ Modells zur Messung der praktischen Pflegekompetenz.
Zusammenfassung und Fazit:
Das technologiebasierte, computergestützte Messinstrument stellt sich als geeignet und valide für die Einschätzung der praktischen Pflegekompetenz in der Gesundheits- und Krankenpflege dar. Es zeigt sich aber als anspruchsvoll und herausfordernd für die einzelnen Teilnehmer. Die Endergebnisse aus "TEMA" werden bestätigt. Unter Berücksichtigung des neuen Pflegeberufegesetzes und des generalis-tischen Gedankens werden von der Forscherin u.a. die Ausweitung der Pflege-Settings auf "Akutversorgung", "Pädiatrie" usw. und eine Überarbeitung einzelner Fragestellungen auf den interdisziplinären Gesamtkontext vorgeschlagen. Darüber hinaus sollte die Feldforschung auf den gesamten nationalen und internationalen Rahmen ausgeweitet werden, um Vergleichsstudien durchführen zu können. Ein ergänzender Einsatz könnte in der Personalentwicklung unter der Betrachtung des „Lebenslangen Lernens“ von examinierten Pflegekräften geleistet werden.
Die Methode des facettentheoretischen Abbildungssatzes zur Theorieentwicklung im Hebammenwesen
(2018)
Die vorliegende Arbeit überführt das latente Konstrukt „Care“ aus unterschiedlichen theoretischen Ansätzen der Hebammenwissenschaft sowie der Care-Ethik in eine empirisch überprüfbare Form. Dafür wird die Methodologie der Facettentheorie verwendet, die eine Metatheorie empirischer Sozialwissenschaften darstellt. Durch die Operationalisierung des latenten Konstrukts „Care“ wird eine Verbindung zwischen empirisch erhobenen Beobachtungen und auf Basis theoretischer Vorannahmen grundsätzlich möglichen Beobachtungen geschaffen. Zur Beantwortung der Forschungsfrage werden empirisch beobachtbare Anteile unterschiedlicher „Care“-Theorien extrahiert und durch einen facettentheoretischen Abbildungssatz restrukturiert. Das Ergebnis gewährleistet eine empirisch überprüfbare Basis „Care“-theoretischer Essenzen.
Bei cluster-randomisierten Interventionsstudien im Rahmen der Pflegeforschung erfolgt die Randomisierung in der Regel nicht über Individuen sondern über Pflegeeinheiten, z.B. Stationen. Der Einfluss der Clusterzugehörigkeit auf den Interventionseffekt wird als Intra-Cluster-Correlation (ICC) bezeichnet und ist bereits bei der Fallzahlschätzung zu berücksichtigen. Dieser Wert ist jedoch bei Studienbeginn nicht bekannt, so dass auf bereits veröffentlichte Werte aus vorangegangenen Studien zurück gegriffen werden muss (Kuß et al., 2009). In dieser Arbeit werden verschiedene Schätzer zur Bestimmung der ICC vorgestellt sowie die ICC für verschiedene Variablen im Rahmen einer Sekundäranalyse ermittelt.
Im Theorieteil dieser Arbeit werden die Methode des Hypothesentestens in ihrer Entwicklung sowie die Bedeutung von Signifikanzniveau und Power beschrieben. Die den Untersuchungen meist zugrunde liegenden konventionellen Werte für Signifikanzniveau und Power werden kritisch hinterfragt.
Im Rahmen der Datenanalyse wurde eine Sekundäranalyse der am Lehrstuhl für Statistik und standardisierte Methoden für Pflegeforschung der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar erhobenen Daten der PiSaar-Studie (Brühl, Planer, 2013) durchgeführt. Auf Grundlage des Common-Correlation-Modells wurde die ICC für ausgewählte personenbezogene Variablen mit unterschiedlichen Schätzern bestimmt und verglichen. Die Schätzer wurden sowohl auf die Grundgesamtheit sowie auf heterogene Clustergrößen angewendet. In einem weiteren Schritt wurde untersucht, inwiefern die Eignung der Schätzer von der Erfolgsrate der untersuchten Variablen abhängt.
In Form einer Simulationsstudie wurden die ICC mit den untersuchten Schätzern über alle möglichen Kombinationen aus k=2 und k=3 Clustern sowohl über alle Wohnbereiche als auch nach gruppierten Wohnbereichsgrößen berechnet.
Ergänzend werden die berichteten ICC aus der Ulmer Sturzstudie (Kron, 2003) sowie aus zwei Studien von Meyer et al. (2009) und Köpke et al. (2012) zur Fixierung in Altenheimen zusammenfassend dargestellt.
Die Ergebnisse zeigen zum einen, dass die ICC hohe Werte annehmen kann, die bei der Fallzahlschätzung nicht unberücksichtigt bleiben dürfen. Zum anderen wird deutlich, dass die ICC insbesondere dort hoch ausfällt, wo die Einschätzung des Bewohnerzustandes nicht auf objektiven Daten sondern auf fachlicher Expertise der Pflegefachkräfte beruht. Somit sind die ICC-Werte für solche Variablen nur sehr begrenzt auf andere Studien übertragbar.
Die sicherste Methode zur Schätzung der ICC im Vorfeld einer Untersuchung bleibt daher die Durchführung einer eigenen Vorstudie. Als einfaches und stabiles Verfahren für die Ermittlung der ICC hat sich der Varianzanalyse-Schätzer erwiesen.
Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile. Teil II enthält das systematische Literaturreview, dass der methodischen Nachvollziehbarkeit der Literaturrecherchen und den Bewertungen der Funde zum Thema „Das Krankenhaus ‚zwischen‘ Funktionssystemen und Organisation. Eine systemtheoretische Analyse über die Wirkung bzw. Nicht-Wirkung gesellschaftlicher Erwartungen auf die Strukturen von Krankenhäusern“ dient. Die theoretische Grundlage dieser wissenschaftlichen Auseinandersetzung bildet die mit dem Namen Niklas Luhmann verbundene Theorie sozialer Systeme, was die Auswahl der entsprechenden Datenbanken beeinflusst hat. Um den Anforderungen einer systematischen Literaturrecherche gerecht zu werden, erfolgte diese in Anlehnung an den PRISMA-Standard. Um die Vertrauenswürdigkeit bzw. Brauchbarkeit der vorausgewählten Literatur beurteilen zu können, wurden die Kriterien des CERQual-Ansatzes auf die Funde in der Soziologie übertragen. Die Suche erfolgte in deutscher und englischer Sprache.
In der vorliegenden Arbeit geht es um die Fragestellung, ob der Zeitaufwand für die Pflege im Krankenhaus in Behandlungskonstellationen mit vergleichbaren Pflegeleistungen und ähnlichen patientenbezogenen Zuständen kategorisiert werden kann. Dies wird für den Bereich der Intensivpflege anhand einer Stichprobe mit Zeitaufnahme und einem Abgleich von Pflegeleistungen aus der Pflege- und Erlösdokumentation geprüft. Der Abgleich findet mittels parametrischen und nichtparametrischen Regressionsverfahren und der Mehrebenenanalyse statt. Eine systematische und wiederholbare Zeit-/Leistungsrelation kann für die Intensivstation in keinem der verwendeten Regressionsverfahren nachgewiesen werden. Die generalisierten Schätzer für die Zusammenhänge zwischen Zeitaufwand und Pflegeleistungen sind in keinem der Modelle größer als 26 Prozent. In den Analysemethoden werden nur wenige Variablen von Bedeutung aufgedeckt. Technische Parameter wie das Lungenersatzverfahren ECMO und der Perfusoreinsatz bilden die stärksten messbaren Zusammenhänge ab. Weitere relevante Variablen sind der TISS-10-Core bzw. die TISS-Einzelparameter arterieller Katheter und pulmonaler Katheter, die Dialyse, eine Azidose und die Intervention auf der Intensivstation. Einzelleistungen pflegerischer Tätigkeiten führen nicht zu gleichen Aufwandszeiten, sondern ergeben situativ, konstellativ und kontextuell jeweils andere Zeitmuster und verschmelzen zeitlich und inhaltlich zu extrem variablen Aufwandszeiten und Leistungskomplexen. Für die Entwicklung eines umfassenden Datenmodells bedarf es zudem der Ergänzung von Leistungsparametern um nichtpatientenbezogene, organisatorische, pflegediagnostische und kommunikative Leistungen.
Ausgangspunkt der hier vorliegenden Untersuchung ist die Frage nach dem Zusammenwirken von Mitarbeitenden und Angehörigen in einem Altenpflegeheim. Diese Arbeit fokussiert auf die Perspektiven der Mitarbeitenden. Diese Subjektorientierung führt zu einem interpretativen Forschungsparadigma. Die Untersuchung erfolgt auf der Basis des Forschungsprogramms Subjektive Theorien und dem Ansatz der Sozialen Repräsentationen. Im empirisch-deskriptiven Teil werden kognitiven Strukturen der Mitarbeitenden über die Angehörigen geborgen und dargestellt. Das Bestreben der Studie besteht ist, mit der idiographischen Analyse einzigartige Entitäten abzubilden und einen rekonstruktiven Beitrag im Rahmen einer Fallstudie zu liefern. Eine über den Einzelfall hinausgehende Betrachtung im Sinne einer überindividuellen Generalisierung wird durch eine deskriptive Typenbildung vorgenommen.
Im Resümee zeigt sich ein erfahrungsbasierter, tätigkeitsorientierter Alltag. Dort werden die Dualität von konkreten, meist körperorientierten Tätigkeiten und der Beziehungsarbeit aufrechterhalten und zeigen die Ambivalenz der Mitarbeitenden. Erfahrbar ist die Marginalität der Angehörigen. Trotz der konzeptionell gefassten Zentralität von Angehören, bleiben die Angehörigen in einer Art Nichtzugehörigkeit und werden als von außen kommend wahrgenommen. Das Altenpflegeheim organsiert sich bis auf wenige Aspekte unabhängig von der Kompetenz, Mitwirkung und Präsenz der Angehörigen.
Kooperationsverweigerung, selektive Zusammenarbeit, Misstrauen und Kontrolle sind nur einige Beschreibungen für die Spannungen, die die Zusammenarbeit - und das ist bereits ein Diktum - mit Angehörigen charakterisieren. Die Pathologisierung von Angehörigen (belastet, sich schuldig fühlend, überfordert) und ein fürsorglich-paternalistischer Umgang mit ihnen (teilkompetent-laienhaft, Angehörige als Klienten) machen sie zu einer strukturellen Problemgruppe und erschweren partnerschaftliche Aushandlungsprozesse. Die Idee einer geteilten Sorge endet meist bei der nicht geteilten Verantwortung.
Altenpflegeheime sind stark regulierte und kontrollierte Organisationen und zeigen sich als Orte der Polyvalenz: Durch die Verschränkung der Lebenswelt von Bewohnern und ihrer Familien mit der Arbeitswelt der Mitarbeitenden benötigen alle Beteiligten eine hohe Professionalität und Zeit und Raum für triadische Aushandlungsprozesse.