Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Bochum
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Entstehung und Entwicklung der Evangelischen (Fach-) Hochschu-le Rheinland-Westfalen-Lippe 1927-2021
(2021)
Am 1. August 1971 wurde die Evangelische Hochschule Rheinland-Westfahlen-Lippe aus acht verschiedenen (Höheren) Fachschulen in evangelischer Trägerschaft gegründet. Wichtigste Vorgängereinrichtung war dabei die 1927 in Bielefeld entstandene Wohlfahrtsschule des Provinzialverbands der westfälischen Frauenhilfe, die 1930 nach Gelsenkirchen und 1960 nach Bochum umzog. Der vorliegende Forschungsbericht anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Hochschule zeichnet einerseits die Entwicklung dieser Schule über die NS- und Nachkriegszeit hinweg nach, andererseits wird die weitere Geschichte der verschiedenen Studiengänge nach 1971 durch die fünf Jahrzehnte vorgestellt. Dies geschieht jeweils auch mit einem Blick auf den historischen Kontext im Bereich der Sozialen Arbeit und aus der Perspektive früherer Studierender. Im Rahmen eines Interviewprojektes wurden die ehemaligen von heutigen Studierenden befragt zu Motiven ihrer Studienwahl, zu ihren Studien- und Berufserinnerungen sowie zu Studieninhalten, welche ihnen im weiteren Berufsweg geholfen hatten. Insgesamt entsteht das Bild einer Hochschule, die (wie andere ehemalige Fachschulen des Sozialwesens auch) den Weg der Akademisierung einschlug, ohne die notwendige Praxisnähe oder ihr evangelisches Profil zu vernachlässigen.
Das Projekt GemeindeSchwester ist ein instruktives Beispiel für die Anknüpfung an die Tradition der Gemeindeschwester, die Theodor Fliedner in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begründet hat. In dem Modell des Wittener Mutterhauses werden Elemente dieser Tradition aufgenommen und weitergeführt, die von hoher Aktualität sind. Im Oktober 2010 begannen fünf Frauen mit der Arbeit als GemeindeSchwestern. Heute sind 38 Frauen in westfälischen Gemeinden diakonisch tätig. Es wird dargestellt, was GemeindeSchwestern bewegt und was sie tun. In den Blick kommen Faktoren, die für ihre Arbeit förderlich und erschwerend sind. Gesichtspunkte der Anstellung und der Finanzierung werden thematisiert. Gefragt wird schließlich nach den Zukunftsperspektiven für die GemeindeSchwestern. Der Darstellung liegt die Evaluation des Projekts „GemeindeSchwester“ zugrunde, die 2020/21 vom Diakoniewerk Ruhr Witten in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Hochschule RWL in Bochum durchgeführt worden ist.