Phil.-Theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz im Wienerwald
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Das Männerkloster Waldsassen war die erste Cisterce in Altbayern und nach der Legende zugleich die einhundertste Niederlassung des Ordens. Der Aufsatz schildert die gesamte Geschichte des Männerklosters und des (ab 1864) Frauenklosters bis in das 21. Jahrhundert.
Eine der bedeutenden Frauenabteien des süddeutschen Raumes kann auf drei Leben zurückschauen: Die mittelalterliche Gründung eines Männerklosters, seine bemerkenswerte Wiederbelebung im Eifer der Katholischen Reform
und eine dritte Epoche als Frauenkloster des 20. und 21. Jahrhunderts. Diese drei Leben des Klosters Waldsassen können wir in einem kurzen Überblick nicht annähernd erschließen, aber als grobe Akzentsetzung, etwa in der Art
einer Beschlagwortung, könnte man die erste Phase im Geflecht von Land und Herrschaft verstehen, die zweite, in der gezielten konfessionellen Klosterhistoriographie
und -reform der Barockzeit, die dritte, im politischen Katholizismus des späten 19. Jahrhunderts. Dabei ist die dritte Phase wohl am schwierigsten zu kategorisieren – und das ist gut so – weil sie sich bis heute in beeindruckender Weise fortsetzt und als dynamische klösterliche Gemeinschaft
die Zeichen der Zeit verstehen will.
Tezelin Halusa OCist (1870–1953), Pseudonyme: A. T. Ast, Religiosus O. Cist. und Hugin und Munin (für doppelte Autorenschaft mit seinem Bruder, Josef), war ein österreichischer Zisterzienser und Schriftsteller. Seine zahlreichen Kleindrucke, Aufsätze und Zeitungsartikel befassen sich mit Zisterzienserstudien, Austriaca, Bohemica und katholischer Theologie.
Vorliegender Aufsatz will einem allgemeinen cisterciensisch-interessierten Publikum einen Überblick der deutschsprachigen Cistercienserforschung seit 2000 ermöglichen. Da die Gesamtzahl der Publikationen in dieser Kategorie leicht eine vierstellige Ziffer erreichen würde, sei vorausgeschickt, dass der Aufsatz keine lückenlose Reportage sein kann oder will. Vielmehr schildert der
Verfasser aktuelle Forschungstendenzen und macht auf einige herausragende Publikationen aufmerksam. Die Schilderung bleibt in mancher Hinsicht subjektiv; sie soll eher als die Empfehlungsliste eines Cistercienserforschers verstanden
werden.
Katharina von Bora (1499–1552), Professsnonne von Nimbschen und spätere Ehefrau Martin Luthers und Mutter von sechs Kindern, gehört zu den berüchtigsten Zisterzienserinnen oder auch zu den berühmtesten. Der Aufsatz schildert die populäre Bora-Rezeption und vergleicht KvB mit anderen "geflohenen" bzw. "treuen" Nonnen der Epoche, auch im Hinblick auf das soziale Umfeld ausgetretener Klosterfrauen. Schließlich geht Schachenmayr auf die Instrumentalisierung von KvB ein; wenn sie als Vorbild der "modernen" (Pfarrers)Frau gelten soll, dann war ihre Prägung in einem Zisterzienserinnenkloster das Fundament ihres späteren Wirkens; das wird selten zugegeben.