220 Bibel
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This paper deals with the question, to what extent, in the German context, have biblical didactic implications and systemic requirements in religious education led to social inequality in heterogeneous classrooms. Based on four different case studies in elementary, middle, and vocational schools, an empirical insight is provided that sheds exploratory and descriptive light on the construction of reality in the context of biblical learning. The analysis clearly shows that physical as well as socialization-related limitations, structural and systemic conditions in the German school system, and also strangeness and existential irrelevance, are obvious barriers that prevent students in heterogeneous settings from accessing biblical learning. In the synopsis, with theological–pedagogical implications as well as didactical challenges, it becomes clear how necessary difference-sensitive Bible didactics in the context of heterogeneity and social inequality is. Finally, based on the empirical evidence of the analyzed case studies and the theoretical framings, concrete expectations for biblical learning in religious education, in relation to heterogeneity and social inequality, are highlighted.
Nomen est omen
(2021)
Nomen est omen bedeutet auf Deutsch „der Name ist ein Zeichen“. Freier übersetzen kann man es auch mit „der Name ist Programm“; und dieses Phänomen findet man in vielen literarischen Werken. In Asterix und Obelix fällt dies besonders auf, wenn man sich die Charaktere anschaut. Troubadix den Troubadour, Tullius Firlefanzus den Sonder-beauftragten Cäsars und Spürnix, der Druide, der einen Zaubertrank erfand, mit dem man schmerzunempfindlich wird, sind hierfür Beispiele. Auch in anderen literarischen Werken wird dieses Prinzip angewendet. Darth Vader, dessen Name dunkler Vater auf Dänisch bedeutet; Severus Snape, der strenge Lehrer, dessen Vorname „streng“ auf Lateinisch bedeutet und die gesprächige Bäuerin Else Schweigestill aus Thomas Manns Doktor Faustus.
Wenn man die Bibel auch als ein literarisches Werk betrachtet, müsste man davon ausgehen, dass man in einem Werk von diesem Umfang sicher auch sprechenden Namen finden kann. Hierfür gibt es auch sehr bekannte Beispiele, wie beispielsweise Simon Petrus, der der Fels sein soll, auf den die Kirche gebaut werden soll (Mt 16,16) und den angekündeten Messias, welcher den Namen Immanuel, Gott mit uns (Jes 7,14), trägt. Diese Namen haben nicht nur eine literarische Bedeutung und zeigen im inhaltlichen auf konkrete Aspekte, sondern haben auch eine theologische Bedeutung. Die Beziehung zwischen Gott und dem Menschen und verschiedene Gottesbilder werden durch die Namen der Bibel transportiert.
Die Frage nach der Bedeutung und Funktion der Namen soll in der folgenden Arbeit beantwortet werden, jedoch mit einer Begrenzung auf die Urgeschichte. Da in Gen 1-11 auch viele Genealogien stehen, werden nur die Personenamen heraus-gegriffen, die eine Bedeutung für die Erzählung haben, da man sonst die Funktionalität des Namens nicht bewerten kann. Die Urgeschichte ist grundlegend für die weiteren Geschichten der Bibel, da die Schöpfung der Welt und die Erschaffung der ersten Menschen behandelt werden. Die Erzählungen sind Mythos, weil sie allgemein gültig und zeitunabhängig sind; sie sind ein immer geltendes Apriori.
„Mit ihren universalen, das allgemein Menschliche betonenden Zügen enthält nur die Urgeschichte Erzählungen, die als solche, nicht nur in einzelnen Motiven, Parallelen in außerbiblischen Mythen haben.“
Die Forschungsfrage wird daher wie folgend formuliert: Welche theologische und literarische Funktionalität haben die Namen der Urgeschichte? Abschließend überprüfe ich, ob das Wissen um die Namensbedeutung meine Wahrnehmung des Textes verändert und wie man dieses Wissen im religions-pädagogischen Kontext einsetzen könnte.
Um diese Forschungsfrage zu beantworten, wird in einem dreifachen Dreierschritt gearbeitet. Zum einen wird die Urgeschichte in drei Geschichten aufgeteilt: Die Schöpfungs-geschichte mit Adam und Eva, Der Brudermord mit Kain, Abel und Set und die Sintfluterzählung mit Noah und seinen Söhnen. Für diese Geschichten wird zuerst für jede einzelne Person eine etymologische Untersuchung vorangestellt. Hier soll betrachtet werden, wo der Name herkommt und mit welchen anderen Wörtern er vermutlich verwandt ist. Diese Untersuchung findet zum einen innerhalb der biblischen Sprachen statt, zum anderen auch innerhalb der altorientalischen Sprachen. Dieser Schritt soll eine grundlegende Basis für die Untersuchung bieten und teilweisekönnen hier schon Ergebnisse anklingen, die durch die kontextuelle Arbeit verstärkt werden. Im nächsten Schritt wird für die Geschichten der biblische Kontext angeschaut. Zum einen wird hier betrachtet, wie der Name im biblischen Text verwendet wird, aber auch, wie er im weiteren Verlauf der biblischen Geschichten eingesetzt wird oder wie das Motiv des Namens weitergetragen wird. Durch diese Arbeit wird besonders die literarische Funktionalität der Namen untersucht. Im letzten Schritt soll in Abgrenzung und im Vergleich zu altorientalischen Epen und Mythen die theologische Funktionalität der Namen untersucht werden. Bei der Betrachtung des altorientalischen Kontextes wird besonders auf die Motive geachtet, mit denen die Texte spielen und gefragt, ob der Name geändert oder übernommen wird.