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Zum 100jährigen Bestehen der Aachener Hochschule für Soziale Arbeit (1918-2018) befassen sich aktuelle und ehemalige Dozent_innen und Mitarbeiter_innen der KatHO NRW, Abteilung Aachen unter verschiedenen Perspektiven mit ihrer Hochschule. Das Ergebnis ist eine Sammlung von Aufsätzen, die die thematische und disziplinäre Vielfalt, die Schwerpunktsetzungen und Interessenlagen in Forschung, Lehre und Weiterbildung / Transfer unter den drei großen Themenfeldern „Historische Dimensionen“, „Studium – Praxis – Forschung“ und „Aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen“ abbilden.
Die Menschen in Deutschland leben immer länger: Welche Herausforderungen resultieren daraus für Individuum und Gesellschaft? Der teilweise stark emotionalisierten Diskussion setzen die AutorInnen wissenschaftliche und anwendungsorientierte Beiträge entgegen, indem sie neben Herausforderungen auch Chancen und Potenziale in den Blick nehmen.
Anhand von Beispielen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich stellen die AutorInnen individuelle und gesellschaftliche Herausforderungen dar, die mit einer alternden Gesellschaft verbunden sind. Als Querschnittthemen fungieren dabei die demographische Alterung und die Forderung nach gesellschaftlicher Teilhabe sowie die u.a. daraus ableitbaren Herausforderungen, die für die Aufgabenbereiche des Sozial- und Gesundheitswesens und der Theologie in Deutschland mit den Substantiven ‚weniger, älter, bunter, dementer‘ pointiert beschrieben werden können. Diese Entwicklung bringt eine Vielfalt an Lebenslagen im Alter und damit auch neue individuelle Bedarfslagen mit sich. Der von Tews konstatierte Strukturwandel des Alter(n)s erfordert passgenaue und ebenen-übergreifende Anpassungsleistungen der Gesellschaft (Paradigma der Inklusion). Darüber hinaus kommt es verstärkt zu neuen Aushandlungen des Verhältnisses der Generationen untereinander, was darauf verweist, dass die Perspektiven mittlerer und jüngerer Generationen, ihre legitimen Ansprüche und Möglichkeiten zur Teilhabe und einer selbstbestimmten Lebensgestaltung in einer alternden Gesellschaft zu berücksichtigen sind. Das Thema unter dem Blickwinkel der Herausforderungen zu behandeln heißt, nicht nur die Probleme, sondern auch die Chancen, Potenziale und Ressourcen in den Blick zu nehmen. Der Themenbereich ist auch von großer fachlicher Relevanz für die Tätigkeitsfelder des Sozial- und Gesundheitswesens und der Theologie. Der teilweise stark normativ aufgeladene gesellschaftspolitische Diskurs rund um den sogenannten demographischen Wandel, macht eine Versachlichung der Thematik unter wissenschaftlichen und anwendungsorientierten Gesichtspunkten notwendig. Hierzu leistet das Buch einen Beitrag leisten.
Der vorliegende Artikel stellt Ergebnisse einer qualitativen Längsschnittstudie zur Lebenssituation von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten dar. Rekonstruiert werden Anlässe für wiederkehrende emotionale Wendepunkte im lebensgeschichtlichen Verlauf des Ankommens in Deutschland. Überdies stehen Erkenntnisse aus der methodischen Reflexion der eingesetzten Untersuchungsmethoden der „biografischen Entwicklungskurve“ und der „Netzwerkkarte“ im Mittelpunkt dieses Beitrags. Die Methoden werden im Hinblick auf ihre Praxistauglichkeit für Prozesse der biografischen Arbeit in den Wohngruppen diskutiert und damit in Verbindung stehende Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt.
Sozialarbeiterische Interventionen am Beispiel des Projekts Querbeet im Kontext von Exklusionstendenzen im urbanen Raum: Durch das Wachsen moderner Städte erhöht sich auch der Druck auf den angespannten Wohnungsmarkt. Menschen ohne festen Wohnsitz und mit Suchterkrankungen werden im urbanen Raum als abweichend markiert und aus sozialen Bezügen exkludiert. Anhand des Projekts Querbeet wird eine pflanzengestützte sozialarbeiterische Intervention dargestellt, die auf urbane Problemlagen reagiert und die Integration marginalisierter Bevölkerungsgruppen anstrebt.
Studies using transcranial magnetic stimulation with simultaneous electroencephalography (TMS-EEG) revealed an imbalance between cortical excitation and inhibition (E/I) in the dorsolateral prefrontal cortex (DLPFC) in depression. As adolescence is a developmental period with an increase in depression prevalence and profound neural changes, it is crucial to study the relationship between depression and cortical excitability in adolescence. We aimed to investigate the cortical excitability of the DLPFC in adolescents with depression and a dependency of the TMS-evoked potential N100 on the depression severity. 36 clinical patients (12–18 years of age; 21 females) with a major depressive episode were assessed twice in a longitudinal design: shortly after admission (T0) and after six weeks of intervention (T1). GABA-B-mediated cortical inhibition in the left and right DLPFC, as assessed by the N100, was recorded with EEG. Significantly higher depression scores were reported at T0 compared to T1 (p < 0.001). N100 amplitudes were significantly increased (i.e., more negative) at T0 compared to T1 (p = 0.03). No significant hemispheric difference was found in the N100 component. The correlation between the difference in depression severity and the difference in N100 amplitudes (T0–T1) obtained during stimulation of the left DLPFC did not remain significant after correction for testing in both hemispheres. Higher N100 amplitudes during a state of greater depression severity are suggestive of an E/I imbalance in the DLPFC in adolescents with an acute depressive episode. The N100 reduction potentially reflects a normalization of DLPFC over inhibition in association with decreased depressive symptomatology, indicating severity dependency.
Stelmach-Jung (2022) hat in seiner Dissertation festgestellt, dass Lehrende in Pflegeschulen die Beziehung zu den Auszubildenden und die Interaktion mit ihnen besonders wichtig finden, um Unterrichtsstörungen zu vermeiden. Welche Strategien Pflegelehrende dazu einsetzen, hat er ebenfalls erfragt. Auf diesen Ergebnissen haben wir im Rahmen des Seminars „Techniken beruflichen Handelns“ im 3. Semester des Masterstudiengangs "Pflegepädagogik" an der katho NRW aufgebaut. Wir haben 35 Lehrpersonen an Pflegeschulen und 5 Lehrpersonen an anderen Schultypen zu ihren Strategien bei der Klassenführung („Classroom-Management“) befragt.
Die befragten Lehrkräfte setzten nicht nur Maßnahmen ein, die unmittelbar Unterrichtsstörungen verhindern sollen, wie etwa das Vereinbaren und Durchsetzen einer Klassenordnung. Vielmehr wurden verschiedene Aspekte der Unterrichtsqualität berücksichtigt. So wurde von den Befragten beschrieben, dass diese darauf achten, die Relevanz ihrer Inhalte zu verdeutlichen, insbesondere beim Unterrichtseinstieg. Weiterhin wurde berichtet, dass der Unterricht so vorbereitet wird, dass Störungen unwahrscheinlicher werden, beispielsweise durch das Testen der Technik. Unterschiede zeigten sich in den Interviews vor allem bei der Frage, ob die Schwierigkeit von Aufgaben für einzelne Auszubildende angepasst werden soll und wird. Offen bleibt, welche Strategien in welchen Situationen erfolgreich bzw. erfolgsversprechend sind. Dies wird Inhalt künftiger Seminare, studentischer Forschungsprojekte und Fortbildungen an der katho NRW sein.
In den nächsten Jahren wird es für Organisationen in der Sozialen Arbeit und Sozialwirtschaft immer wichtiger werden, mit Daten systematisch umzugehen. Zum einen ergibt sich hieraus ein Mehrwert für die fachliche Arbeit, gerade wenn auch fachliche Daten durch Evaluation und ein wirkungsorientiertes Monitoring erhoben werden, zum anderen kann man aber mit der systematischen Auswertung von Daten auch darstellen, wieso es einen Bedarf für Angebote und Leistungen gibt. Daher sollten die verschiedenen Organisationen, sowohl die Leistungs-erbringer als auch die Leistungsträger, Ministerien und Kommunen, die Chance nutzen und ihren ‚Datenschatz‘ heben. In dem vorgestellten Beitrag wurde aufgezeigt, wie ein Vorgehen in der Praxis aussehen kann und welche Ebenen und Bereiche dabei in den Blick genommen werden müssen. Um langfristig eine Data Governance aufzubauen, wird ein längerfristiger Prozess nötig sein. Mit konkreten Pilotprojekten und Datenworkshops kann aber ein einfacher Einstieg in einen solchen Prozess gefunden werden. Zudem eignet sich ein solches Vorgehen, um den Mehrwert eines dateninformierten Handelns gegenüber den Mitarbeitenden darzustellen und diese im Prozess zu beteiligen.
This contribution discusses objections to and concerns with the concept of post-critical pedagogy in general and Wortmann’s introduction to the topic in issue 9 of On Education (Wortmann, 2020) in particular. In the first section, Selma Haupt identifies three main issues as missing in post-critical pedagogy: first, the lack of a concrete notion of what counts as critical pedagogy, second the lack of criteria for what is good in education, and third the lack of connection to established research traditions within education. In the second section, Kai Wortmann responds to these issues, and in the third section, Selma Haupt reflects on her reading of post-critical thinking. While objections remain, she attempts to capture what post-critical pedagogy may mean.
Die vorliegende Studie nimmt die gesundheitliche Situation Pflegender in den Blick und greift damit ein relevantes Thema im Pflegediskurs auf. Ausgehend vom Gesundheitsverständnis Antonovskys werden in leitfadengestützten Interviews mit Pflegenden eines Notfallkrankenhauses Fragen u.a. zu deren Gesundheitsverständnis, zu ihrer aktiven Gesundheitsförderung sowie zu den Rahmenbedingungen ihrer Arbeit erörtert. Anhand benannter Ausgleichsfaktoren werden Potentiale der Gesundheitserhaltung und -förderung umrissen.