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Im Fokus der vorliegenden Forschungsarbeit steht der jahrgansübergreifende Unterricht in der Primarstufe. Diese Thematik wurde aufgegriffen, um die positiven Aspekte eines jahrgangsübergreifenden Unterrichts, die bis heute zu wenig Aufmerksamkeit seitens der Schulen in Österreich finden, in das Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken. Im Zuge dieser Untersuchung galt es herauszufinden, welche Herausforderungen und Möglichkeiten jahrgangsübergreifender Unterricht bietet. Es soll aufgezeigt werden, dass jahrgangsübergreifender Unterricht die Sozialkompetenz der Kinder enorm steigert und dass diese Kompetenz vor allem für die Zukunft der Kinder von großem Nutzen sein kann.
Im Rahmen einer qualitativen Forschung wurden sieben Interviews mit Lehrpersonen einer jahrgangsübergreifenden Klasse geführt. Ausgewertet wurden die Daten mit Hilfe einer computergestützten Software und einem inhaltsanalytischen Verfahren. Insgesamt wurden vier Schulen in Oberösterreich ausgewählt, wodurch verdeutlicht wurde, dass es gerade in Oberösterreich nicht sehr viele Klassen mit Jahrgangsmischung gibt. Zudem kam bei der Auswertung deutlich zum Vorschein, dass jahrgangsübergreifender Unterricht zwar ein Mehr-aufwand für die Lehrperson ist, jedoch einen Mehrertrag für die Kinder bringt. Die Ergebnisse zeigen auch, dass jahrgangsübergreifender Unterricht die Sozialkompetenz und die Selbstständigkeit der Kinder fördert.
Das Wissen über dieses Konzept und dessen Besonderheiten kann dazu beitragen zukünftig mehr Lehrpersonen für einen jahrgangs-übergreifenden Unterricht zu begeistern, in dem Vorurteile durch Aufklärungsarbeit gebrochen werden.
Lehrpersonen sind in der heutigen Zeit immer öfter mit Schüler/-innen konfrontiert, die mit sehr heterogenen Lernvoraussetzungen in die Schule kommen. Diese Kinder sollen alle miteinander in einer Klasse unterrichtet werden. Jahrgangsübergreifender Unterricht stellt eine Möglichkeit dar, von dieser Heterogenität in der Klasse zu profitieren. Dabei fordert es von den Lehrer/-innen die Bereitschaft zur Differenzierung von Lernprozessen und einen erweiterten Blick auf die Gemeinschaft in der Klasse.
Wie es Lehrpersonen in jahrgangsgemischten Klassen geht, welche Herausforderungen sie bewältigen müssen, wie sie die Organisation und das Zusammenleben in dieser Klasse erleben, gilt es in dieser Arbeit zu evaluieren. Dabei wird zu Beginn ein allgemeiner Blick auf den Begriff der Heterogenität geworfen, um anschließend die Thematik des jahrgangs-übergreifenden Lernens aufzugreifen und näher zu beschreiben.
Mithilfe von leitfadengestützten Experteninterviews werden Daten gewonnen, die in nächster Folge mit den theoretischen Inhalten dieser Arbeit verglichen werden. Es wird abschließend darauf eingegangen, ob Lehrpersonen ihren Unterricht individualisierter gestalten müssen als in altershomogenen Klassen und ob sie das Zusammenleben als bereichernd erleben. Dabei wird verstärkt auf die persönlichen Eindrücke der Befragten Rücksicht genommen. Es hat sich herausgestellt, dass vor allem die Bereitschaft der Lehrpersonen maßgeblich zum Gelingen bei-trägt. Weiters ergeben sich als Hindernisse fehlender Platz und zu wenig Personal, aber auch die Tatsache, dass kein Kind übersehen werden darf. Als enorme Chance für diese Unterrichtsform gaben die Befragten an, dass die Kinder eine sehr große soziale Kompetenz entwickeln, die auch im späteren Leben bedeutsam erscheint.