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Die Evangelische Jugendverbandsarbeit in Württemberg befindet sich durch gesellschaftliche Faktoren, wie beispielsweise veränderte schulische Rahmenbedingungen, Pandemie, Resignation von Ehrenamtlichen in einem fragilen Zustand. Dazu kommt, dass Jugendliche mit dem „klassischen“ Angebot der konfessionellen Jugendarbeit nicht mehr erreicht werden, sodass sich Verantwortliche immer öfter der Situation gegenüber sehen, innovative Angebote konzipieren zu müssen. Diese Arbeit möchte zur aktuellen Situation einen Beitrag leisten, indem sie das Fachkonzept Sozialraumorientierung theoretisch aufgreift und im Verlauf aufzeigt, wie sozialraumorientierte evangelische Jugendverbandsarbeit konkret aussehen kann. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob die Sozialraumorientierung die klassische kirchliche Jugendarbeit in Württemberg weiterentwickelt – hin zu einer sozialdiakonischen Jugendarbeit.
Die theoretische Grundlage bildet zum einen die Jugendverbandsarbeit in Württemberg mit ihren sozialpädagogischen Handlungsleitlinien sowie die Sozialraumorientierung, welche sich auf das relationale und konkrete Raumverständnis fokussiert. In diesem Zusammenhang wird die Aneignungstheorie, welche Ulrich Deinet stark geprägt hat dargestellt, da der Aneignungsprozess im Sozialraum für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zentral ist. Der Stand der Umsetzung von Sozialraumorientierung und Aneignungstheorie in der Praxis der Jugendverbandsarbeit wurde anhand von Expert*inneninterviews überprüft. Dabei stellte sich heraus, dass die befragten Jugendverbände ihren Blick bislang noch zu wenig „aufs Quartier richten“. Die abschließend konzeptionelle Überlegungen bündelt die Arbeit, welche mit einem abschließenden Fazit und Ausblick für weiterführende Themen beendet wird.