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In der vorliegenden Arbeit wird eines der Grundprobleme der Pädagogik betrachtet, nämlich die Beziehungsgestaltung zwischen Erwachsenem und Kind im Allgemeinen, wobei auch auf jene konkret im Klassenzimmer eingegangen wird. Immer wieder werden kleinere Klassen in Schulen insbesondere von Praktiker*innen gefordert, da davon ausgegangen wird, dass die Lehrperson so mehr Kapazität für jedes einzelne Kind zur Verfügung hat. Im Rahmen dieser Arbeit wird zunächst der geisteswissenschaftliche Beziehungsbegriff geklärt und dabei der Resonanzpädagogik (Beljan, 2019) ein besonderer Stellenwert eingeräumt. Durch das Resonanzdreieck wird deutlich, dass für eine gelingende Beziehung nicht nur Lehrpersonen und Schüler*innen in den Fokus rücken sollen, sondern auch der Lerngegenstand. Danach wird der empirische Interaktionsbegriff in den Blick genommen (Prengel, 2012, 2013; Scherzinger, Wettstein & Wyler, 2018; Scherzinger, Roth & Wettstein, 2019, 2021). Dabei wird deutlich, dass anerkennende und verletzende Interaktionen der Schlüssel für eine gelingende oder misslingende Beziehung zwischen Lehrperson und Schüler*innen sind (Prengel, 2013). Davon ausgehend, dass Interaktionen die Grundlage und somit der Schlüssel für Beziehungen im Klassenzimmer sind, entwickeln sich empirische Fragen, die durch eine qualitative Forschungsarbeit beantwortet werden sollen. Es werden zwei Klassen im Zeitraum von September/2021 bis Mai/2022 mittels offener Beobachtungen in den Blick genommen (Thierbach & Petschick, 2014). Die jeweiligen Klassenlehrerinnen werden durch Interviews zum Beziehungsgeschehen in den Klassen befragt. Als Hilfestellung dient dabei die Strukturlegetechnik, das entstandene Strukturbild wird in Anlehnung an die Strukturbild-Matrizen-Analyse nach Patry (2011) analysiert. Ebenso werden jeweils zwei Schüler*innen aus jeder Klasse zu ihrem Befinden in der Klasse befragt. Die Ergebnisse der Untersuchung sind für jede Klasse unterschiedlich. Zentral ist jedoch, dass es beim Beziehungsgeschehen im Klassenzimmer immer auf die Lehrperson, die die Schüler*innen unterrichtet, selbst ankommt. Wichtig ist dahingehend, wie diese mit den Kindern interagiert und kommuniziert, wobei auch die Reflexionskompetenz ebenso von zentraler Bedeutung für die Schulpraxis ist.
Der Titel der vorliegenden Arbeit lautet: "Förderung von Geschwisterbeziehungen. Wege der Beziehungsarbeit durch Kunsttherapie". Es sollen Wirkungen der Kunsttherapie auf die Beziehung zwischen Geschwistern untersucht werden. In über zehn Treffen wurden verschiedene Themen zum Aktivieren und Ausbauen von Ressourcen und Kompetenzen mit kunsttherapeutischen Methoden bearbeitet. Die kreativen Erfahrungen für das Individuum und die Geschwistergemeinschaft basieren auf den Grundlagen der intermedialen Kunsttherapie, die vor allem bildnerische Medien, die Natur, Musik, Tanz und Bewegung und kreatives Schreiben mit einbezieht. Für die Forschungsarbeit wurde die teilnehmende Beobachtung gewählt, eine Methode der Aktionsforschung. Außerdem wurden Leitfadeninterviews mit Eltern von Geschwistern durchgeführt.
Im ersten Teil der Arbeit wird die Vielschichtigkeit von Geschwisterbeziehungen von den Anfängen bis ins hohe Alter herausgearbeitet. Auch die Tragweite von Erfahrungen mit Geschwistern wird dargelegt. Danach geht es um Aspekte und Wirkungsweisen von Kunsttherapie in Bezug zum Thema. Für die Forschungsarbeit werden die Rahmenbedingungen beschrieben und die ausgewählten Themen vorgestellt. In den Kategorien der Beobachtung kommt es zu einem Systematisieren der Ergebnisse und Erkenntnisse.
Die vorliegende Arbeit setzt sich in erster Linie damit auseinander, welche Beziehungsqualität zwischen einer Lehrperson und einem Kind, das unter Verhaltensauffälligkeiten leidet, notwendig ist, um es im Schulalltag adäquat unterstützen zu können. Außerdem stellt sich die Frage, inwieweit sich eine wertschätzende Beziehung vorteilhaft auf das auffällige Verhalten auswirken kann.
Als Ausgangsbasis wird der Begriff der Verhaltensauffälligkeit mithilfe von umfassender Literaturrecherche n her beleuchtet. Auf die möglichen
Gründe für das Auftreten von Verhaltensauffälligkeiten wird eingegangen.
Das darauffolgende Kapitel befasst sich mit der Integration von Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten im schulischen Kontext. Auch die Bedeutung von gelingender Integration für diese Kinder wird behandelt.
In einem weiteren Abschnitt des theoretischen Teiles stehen die pädagogische Beziehung und die schulpraktisch relevanten Aspekte dieser im Mittelpunkt.
Anschließend folgt eine Auswahl an Theorien zur pädagogischen Beziehung. Hier wurden jene ausgewählt, die in der Literatur am häufigsten
aufscheinen.
Im empirischen Teil erfolgt eine Feldforschung, bei der ein Schüler, der Verhaltensauffälligkeiten aufweist, über einen längeren Zeitraum beobachtet wird.
Die Auswertung wird mittels qualitativer Inhaltsanalyse durchgeführt.
Durch die empirische Forschung können viele Aspekte aus der Literatur belegt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse präsentieren sich als aufschlussreich und bieten Ableitungsmöglichkeiten für sinnvolle Konsequenzen im Rahmen des schulpraktischen Handelns.