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Gelungener Zweitspracherwerb im Rahmen der Primarstufe, Deutschförderklasse - ein Erfolgsmodell?
(2023)
Das Modell der Deutschförderklassen und Deutschförderkurse wurde als kurzfristige ‚Notbremse‘ im Schuljahr 2018/19 in Österreichs Volksschulen eingeführt. Das System sollte Abhilfe schaffen, um, durch Kriegsgeschehnisse und weltpolitische Ereignisse, forcierte Fluchtbewegungen und damit einhergehende, stark gestiegene Zah-len an Schülerinnen und Schülern mit ungenügenden Deutschkennt-nissen, abzufedern. Die Sprache stellt im Leben eines Menschen und speziell auch im Schulalltag eine Schlüsselqualifikation zur Bewälti-gung dar. Wird diese ungenügend oder nur mangelhaft beherrscht, führt dies ohne adäquate Fördermaßnahmen zu einer strukturellen Benachteiligung von Schülerinnen und Schülern mit Deutsch als Zweitsprache. Das Ziel dieses Systems sollte sein, dass Kinder ande-rer Erstsprachen schneller der Bildungssprache mächtig werden, um dem Regelunterricht folgen zu können und folglich die Bildungsbe-nachteiligung auszugleichen.
Da dieses System ein Schulhaus als Ort der Separation erscheinen lässt, erweckt die Umsetzung immer wieder Empörung oder ein Gefühl der Diskriminierung unter den Eltern, wie auch unter den Lehrkräften. Sich als Lehrperson dem, von politischer Seite entworfenen System zu fügen und Unsicherheiten oder Meinungsverschiedenheiten auszu-gleichen, erfordert zahlreiche Überlegungen. Da die Lehrperson den zentralen Dreh- und Angelpunkt des Schulsystems darstellt, kann sie durch ihre Haltung und die Methodenfreiheit einen unverzichtbaren Beitrag zu einer kindzentrierten, mehrsprachigen Schule leisten.
Die vorliegende Masterarbeit soll als Unterstützung von Lehrkräften dienen. Sie veranschaulicht die aktuellen wissenschaftlichen Erkennt-nisse im Bereich des Zweitspracherwerbs und klärt auf, welche Fakto-ren dafür günstig und hilfreich wären. Diese Forschungsarbeit soll auch darauf aufmerksam machen, dass das derzeitige gesetzlich gül-tige österreichische Fördermodell sein Ziel (dem Abbau von Bildungs-benachteiligung durch das schnelle Erlernen der deutschen Sprache) nur bedingt erfüllt.
Klassenzimmer Turnsaal
(2022)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit folgender Forschungsfrage:
Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Wortschatzerwerb bei der MIKA-D Testung und dem Bewegten Unterricht in Deutschförderklassen über einen Zeitraum von einem halben Schuljahr?
Die Arbeit setzt sich aus einem Theorieteil und einer empirischen Untersuchung zusammen. Im ersten Abschnitt des Theorieteils werden die Konzepte Bewegte Schule, Bewegter Unterricht und das Bewegte Lernen näher erläutert. Im zweiten Kapitel werden entwicklungspsychologische Grundlagen für die Unterstützung der Bewegungsentwicklung angeführt. Das dritte Kapitel beschreibt den Spracherwerb, wobei der Fokus auf die Wortschatzarbeit durch Bewegung gelegt wird. Kapitel vier beinhaltet die Sprach- und Bewegungsentwicklung und deren Förderungsmöglichkeiten bei Kindern mit nicht deutscher Muttersprache und Migrationshintergrund. Im letzten Theoriekapitel werden die Bildungsstandards, die Kompetenzen und das Testinstrument MIKA D genauer beschrieben. Der zweite Teil der Arbeit beinhaltet die empirische Forschung. Jener besteht aus den allgemeinen Überlegungen, dem Evaluationsformat, den Zielen und dem Zugang der Evaluation und schlussendlich der Darstellung der Ergebnisse der Forschung. Die anschließende Diskussion und die weiterführenden Forschungsansätze runden mit dem abschließenden Resümee die Arbeit ab.