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Diese Arbeit beschäftigt sich damit, wie Lehrpersonen unter Zuhilfenahme alternativer Leistungsfeststellungsmethoden den Lernprozess der Kinder durch lernförderliche Rückmeldungen begleiten können. Bei der literarischen Auseinandersetzung mit bisher gewonnenen Erkenntnissen zu dieser Thematik als auch bei der Durchführung der empirischen Untersuchung steht folgende Forschungsfrage im Zentrum: Wirkt sich die regelmäßige Anwendung alternativer Leistungsfeststellungsmethoden motivationsfördernd auf das Kind aus und welche Formen von Lernbereitschaften bilden sich unter der Berücksichtigung intersubjektiver Differenzierungen aus?
Im Zuge der Literaturrecherche wird zuerst der aktuelle Stand im Hinblick auf die traditionelle als auch die alternative Leistungsbeurteilung aufgezeigt. Außerdem werden literarische Erkenntnisse, bezogen auf eine neue Lern- und Unterrichtskultur und der damit verbundenen Notwendigkeit einer angepassten Leistungsfeststellung, thematisiert. Nachdem alternative Formen der Leistungsfeststellung vorgestellt wurden, schließt der Theorieteil mit dem Thema Motivation ab. Anschließend werden die literarischen Erkenntnisse anhand einer qualitativen Forschungsmethode, nämlich der teilnehmenden Beobachtung, überprüft und hinterfragt. Die aus den Lerngesprächen und Feedbackmethoden gewonnenen Daten einer ersten Klasse Volksschule werden anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet und anschließend an der Literatur gespiegelt.
Erste Ergebnisse zeigen, dass die Lehrperson mithilfe der Feedbackmethoden fortlaufend Einblicke in die Lernprozesse und Interessen der Kinder erlangt. Daher kann sie schon während des Lernprozesses Rückmeldungen an die Kinder geben und diese dadurch beim Lernen entsprechend begleiten und unterstützen. Das Aufgreifen und Bearbeiten individueller Interessen wirkt sich motivationsfördernd auf die Lernenden aus.
Die vorliegende Masterarbeit bezieht sich auf die Lernmotivation von Schülerinnen und Schülern, bei der es eine Vielzahl von Einflussfaktoren gibt. Als eine Unterrichtsorganisation, bei der der Unterricht offenere Strukturen verlangt, wird die Mehrstufenklasse als Untersuchungsmittel herangezogen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, welchen Einfluss der Unterricht in Mehrstufenklassen auf die Lernmotivation von Schülerinnen und Schülern nimmt.
Als Erhebungsmethode wurden in der qualitativen Untersuchung sechs leitfadengestützte Experteninterviews durchgeführt. Bei den Interviewten handelt es sich um Primarstufenlehrerinnen, welche in verschiedenen Schulen in Oberösterreich in Mehrstufenklassen unterrichten. Dazu wurden Fragen zu der Unterrichtsorganisation, den umgesetzten Lernformen, der Raum- und Materialgestaltung sowie der Haltung der Lehrpersonen gestellt. Die Auswertung der gewonnenen Ergebnisse erfolgt nach den Richtlinien der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring.
Aus den Ergebnissen geht hervor, dass die Lehrpersonen über unterschiedliche Ansichten verfügen, welche Faktoren zur Lernmotivation der Kinder beitragen. Manche davon lassen sich ausschließlich auf den Unterricht in Mehrstufenklassen zurückzuführen, andere Faktoren würden sich auch in Regelklassen wieder-finden. Dies zeigt, dass Mehrstufenklassen einen positiven Einfluss auf die Lernmotivation haben können, es aber vor allem darum geht, Kinder in ihrer von Natur aus vorhandener Motivation nicht zu hemmen. Ein offener Unterricht, wie er in Mehrstufenklassen stattfindet, ist eine geeignete Form hierfür.