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Die Reduktion von Bildungsungleichheit in österreichischen Volksschulen ist für die Realisierung der Chancengleichheit, welche in den österreichischen Bundesverfassungsgesetzen (Bundespressedienst, 2000) verankert ist, von großer Bedeutung. Rutter (2021) konnte im Rahmen ihrer Forschung die Familie als primären Faktor für Bildungsungleichheit benennen, Einschätzungen aus dieser Perspektive blieben jedoch offen. Darum geht diese Arbeit den Forschungsfragen nach, wie Erziehungsberechtigte die Bildungschancen ihrer Kinder wahrnehmen und wen sie für den Bildungserfolg ihres Kindes verantwortlich machen. Die Forschungsfragen wurden mittels quantitativer Umfrage untersucht. Es wurde ein Fragebogen erstellt, welcher sich an alle Erziehungsberechtigten eines Volksschulkindes richtete. Die Ergebnisse zeigen, dass Eltern mit privilegierter sozialer Herkunft die Schulleistung, Schule und Lehrkraft ihres Kindes tendenziell besser einschätzen als Eltern mit eher benachteiligter sozialer Herkunft. Die Befragten definierten das eigene Kind, die Mutter, den Vater und die Lehrkräfte als Hauptverantwortliche für den Bildungserfolg, wobei die Meinungen zwischen Eltern mit unterschiedlicher sozialer Herkunft stark auseinandergehen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Erziehungsberechtigte mit privilegierter sozialer Herkunft tendenziell mehr Personen für den Bildungserfolg ihres Kindes verantwortlich machen als Erziehungsberechtigte mit eher benachteiligter sozialer Herkunft. Diese Erkenntnisse tragen dazu bei, das Bewusstsein von Lehrkräften für Bildungsungleichheit zu sensibilisieren und unterschiedlichen Einschätzungen von Eltern zum Thema Bildung professionell zu begegnen. Da Menschen mit sozial privilegierter Herkunft die Lehrkraft in der Umfrage tendenziell besser bewertet haben, kann Feedback auf Grundlage dieser Erkenntnis differenziert betrachtet werden. Tendenziell schlechteres Feedback für Lehrkräfte in sozial benachteiligten Schulen könnte dadurch erklärt werden.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen von schulischen Herausforderungen von Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien und wie der Entstehung dieser schulischen Herausforderungen gezielt entgegengewirkt werden kann. Durch Interviews mit drei Teilnehmerinnen aus unterschiedlichen Jugendbereichen (KJH, Berufsberatung AMS und BFI), wurde eine qualitative Forschung zur Untersuchung der Thematik durchgeführt. Um die Fragestellung zu beantworten, werden die unterschiedlichen Erfahrungen der Teilnehmerinnen zusammengefasst und analysiert. Es zeigen sich einheitliche, aber auch sehr unterschiedliche Sichtweisen zu dieser Thematik. Es konnte aufgezeigt werden, dass der familiäre Hintergrund der Kinder und Jugendlichen sich als maßgeblicher Einfluss für den weiteren Bildungsverlauf zeigt, da die Familie ein Ort ist, an dem junge Menschen ihre individuelle Prägung in Form von Werten und Handlungsräumen erfahren und diese auch über Generationen hinweg weitergegeben werden. Außerdem zeigte sich, dass aufgrund der vermittelten Werte und Handlungsräume des Umfeldes, die meist von Armut in unterschiedlicher Form geprägt sind, Bildung häufig einen geringeren Stellenwert hat. Der Armutsaspekt wirkt sich damit negativ auf den schulischen Alltag aus. Die Kinder und Jugendlichen sind außerdem von Ausschluss durch andere, oder durch den eigenen Rückzug aufgrund Versagensangst und mangelndem Selbstwert belastet. 6 Vor allem in der derzeitigen Corona Pandemie werden soziale Ungleichheiten und Bildungsungleichheiten in der Gesellschaft, sowie Armutszustände von Kindern und Jugendlichen, in verschiedensten Formen sichtbar. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse konnte festgestellt werden, dass sich die Familie als entscheidender Einflussfaktor für den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen darstellt. Hinsichtlich der Thematik sollte sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen mehr Beachtung geschenkt werden, um so die Abwärtsspirale für betroffene Familien zu durchbrechen.