360 Soziale Probleme, Sozialdienste, Versicherungen
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Jugendliche in Maßnahmen der stationären Jugendhilfe erreichen im Vergleich zu ihren Altersgenossen geringere Schulabschlüsse und orientieren ihre Berufswahl eher an mittleren bzw. niedrigen Berufsqualifikationen. Der Beitrag untersucht basierend auf einer qualitativen Interviewstudie (N = 5) die Rolle der (sozial)pädagogischen Fachkräfte als „signifikant Andere“ im Hinblick auf deren Bildungsaspirationen. Hierbei wird deutlich, dass die Befragten eher defensive Überzeugungen äußern, denen zufolge schulischer Bildungserfolg der „children in care“ als „viel zu weit weg“ wahrgenommen und kaum für möglich gehalten wird. Abschließend wird betont, dass solche Überzeugungen ein bildungstheoretisch begründetes Verständnis der stationären Jugendhilfe als Ort der Transformation (Koller) im Modus
der Horizontüberschreitung (Tenorth) unterlaufen.
Leitbilder, Konzeptionen, Leistungsbeschreibungen und klare Zielaussagen sind unverzichtbare Instrumente der Steuerung und des Qualitätsmanagements von Organisationen, in denen Menschen mit und für andere Menschen arbeiten.
Eine prozesshafte Entwicklung dieser Instrumente unter aktiver Beteiligung der Mitarbeitenden, wie sie hier empfohlen wird, leistet zudem einen wesentlichen Beitrag auf dem Weg zu einer lernenden Organisation. Denn dieser Prozess kann sowohl die Schlüsselqualifikationen der Beteiligten erweitern wie auch ihre Motivation und ihre Identifikation mit der Arbeit fördern. Ohne lernende Menschen gibt es keine lernende Organisation. Leitbild- und Konzeptentwicklung ist daher gleichzeitig immer auch Personal- und Organisationsentwicklung.