360 Soziale Probleme, Sozialdienste, Versicherungen
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Der Stadtteil Bietigheim-Buch wandelt sich stark, für die kommenden Jahre sind weitere Entwicklungsschritte geplant. Die Sozialraumanalyse liefert Grundlagen für diese Planung. Sie berücksichtigt individuelle Perspektiven der Menschen am Ort ebenso wie Perspektiven der Stadtentwicklung und der Sozialen Arbeit.
Im Mittelpunkt steht das Interesse an Aufenthalts- und Begegnungsräumen im Stadtteil, an sozialen Bedarfen und Belastungen, an Themen des Wohnens/des Wohnbedarfs sowie der räumlichen Gliederung des Stadtteils, an Fragen der Infrastruktur und Versorgung sowie der Akteur*innen und Ressourcen im Stadtteil mit seinen Entwicklungschancen.
Das methodische Vorgehen umfasst eine Analyse der relevanten statistischen Daten, außerdem verschiedene explorative Erhebungsschritte: Begehungen, Befragungen und ein Workshop mit Akteur*innen. Auf diesem Weg kommen Menschen aus dem Stadtteil zu Wort und bestimmen die Schwerpunkte der Studie. Ihr Lebensgefühl und ihre Potentiale stehen im Vordergrund. Zugleich ist so eine Kooperation mit der Stadt, den diakonischen und kirchlichen Trägern und Fachkräften sowie mit Vereinen und Initiativen möglich, die die kommunikative Basis für die Weiterarbeit stärken.
Die wissenschaftliche Begleitung des Förderprojekts „Vielfalt in Partizipation“ (VIP) wurde im Jahr 2021 von der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg durchgeführt. Das Ziel war es, wissenschaftliche Erkenntnisse zur Umsetzung des Förderprojekts VIP III zu gewinnen und zu Empfehlungen zu gelangen, ob und in welcher Weise dieses Förderprojekt weitergeführt werden sollte. Das Förderprojekt VIP wurde vom Landesjugendring Baden-Württemberg mit Mitteln des Sozialministeriums Baden-Württemberg durchgeführt.
Insgesamt erhielten 39 Projekte eine Förderung. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte gemeinsam mit 14 Studierenden der EH Ludwigsburg. Sie umfasste neben einer quantitativen Analyse der Projektanträge insgesamt 28 Interviews mit 450 Seiten transkribiertem Text.
Die Gesamteinschätzung kommt zu 15 Empfehlungen, die im Abschlussbericht ausführlich begründet werden. Dem Abschlussbericht ist eine Zusammenfassung vorangestellt.
Der Kinder- und Jugendhilfeplan liefert Informationen über die Bedarfslagen von Kindern, Jugendlichen und Familien in Reichenbach. Neben objektiven Informationen über die demographischen und sozialstrukturellen Rahmenbedingungen und die vorhandene Angebotsstruktur wurden vielfältige Aussagen über die Zufriedenheit und Wünsche in den unterschiedlichen Bereichen erhoben. Die Studie beruht auf einer Befragung der Reichenbacher Familien mit Kindern und der Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Zusätzlich wurden Sozial- und Bevölkerungsdaten ausgewertet und eine Bestandsaufnahme der Angebote durchgeführt. Mit offenen Planungs- und Beteiligungsverfahren wurden Expertinnen und Experten vor Ort, ebenso wie Eltern und Jugendliche in Gruppendiskussionen einbezogen.
Kinderarmut in Deutschland ist ein soziales Problem, das sowohl für die Kinder als auch für die Gesellschaft insgesamt schwerwiegende Folgen hat. Laut Statistiken leben in Deutschland mehr als zwei Millionen Kinder in Armut. Diese haben oft nicht die gleichen Möglichkeiten wie andere Kinder was Bildung, Gesundheit und Teilhabe an der Gesellschaft betrifft. Kinderarmut kann auch langfristige negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und die künftigen Lebensperspektiven der Kinder haben. Eine ökonomisch schwierige Lage bedingt also eine Beeinträchtigung des Zugangs zu zentralen Teilhabebereichen des Lebens.
Um diesen Folgen entgegenzutreten, wurde in der Universitätsstadt Tübingen im Jahr 2014 der Runde Tisch gegen Kinderarmut „Gute Chancen für alle Kinder“ von der Stadt, der Liga der freien Wohlfahrtspflege sowie dem Tübinger Bündnis für Familien gegründet. Er hat das Ziel, Unterstützung und Förderung für betroffene Familien bereitzustellen, um die langfristigen Auswirkungen von Armut auf die Entwicklung von Kindern zu minimieren und dadurch deren Entwicklungs- und Teilhabemöglichkeiten zu verbessern. Seit 2014 ist ein umfängliches Angebots- und Maßnahmenprogramm zur Prävention von Kinder- und Jugendarmut in Tübingen entstanden, welches im Tübinger Präventionskonzept gegen Kinderarmut mit seinem mehrdimensionalen Ansatz und Handlungsfeldern – Lebensweltbezug und Lebensphasenbezug (Präventionsketten) sowie Sozialraumorientierung – zusammengefasst dargestellt ist.
Der vorliegende Bericht beinhaltet die Ergebnisse der Evaluation des Programms „Gute Chancen für alle Kinder“. Im Rahmen der Evaluation wurden die bestehenden Angebote und Maßnahmen des Tübinger Präventionskonzeptes gegen Kinderarmut in den Blick genommen, um so weitere Möglichkeiten der Bekämpfung von Kinder- und Jugendarmut bzw. (Familien-) Armut in Tübingen aus Sicht der betroffenen Adressat*innen sowie die Wirkungsweise kommunaler Prävention zu identifizieren. Im Rahmen der formativen Evaluation wurden dabei Anpassungsmöglichkeiten des Programms herausgearbeitet.