370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen
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Lernen mit Video-Tutorials
(2020)
1. Wie erleben junge Erwachsene mit hohem Unterstützungsbedarf den Übergang von der Schulzeit ins Erwachsenenleben im Hinblick auf die Verwirklichung eines selbstbestimmten Lebensentwurfs?
2. Wird die Konduktive Förderung bei der Entwicklung von relevanten Kompetenzen und Fähigkeiten im Transitionsprozess, als hilfreich empfunden?
Um diesen Forschungsfragen nachzugehen gliedert sich diese Arbeit in sechs Kapitel. Nach der Einführung zum Thema mit beruflichen und persönlichen Hintergründen (Kapitel 1) werden im Folgenden wesentliche Begriffe, wie die sich im gesellschaftlichen Kontext ändernde Bedeutung von Behinderung und Selbstbestimmung im 20. Jahrhundert bis hin zum aktuellen Verständnis von Teilhabe und Inklusion in den Blick genommen.
Der Fokus liegt dabei insbesondere auf Menschen mit komplexen Behinderungen, welche einen hohen Unterstützungsbedarf begründen können (Kapitel 2). In diesem Zusammenhang wird zudem auf Leistungen zur Teilhabe im Bundesteilhabegesetz (BTHG) und die Forderungen der UN - Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) eingegangen.
Schließlich werden theoretische Bezüge und die Bedeutung von Transitionsprozessen erläutert und der Frage nach Selbstbestimmung und strukturellen und sozialen Abhängigkeiten nachge-gangen. Darauffolgend werden im Kapitel 3 die Entwicklung und anthropologisch-philoso-phische Grundlagen der Konduktiven Förderung sowie die Forschung und ihre Entwicklung in Deutschland vorgestellt und einige Aspekte ihrer kritischen Betrachtung reflektiert. Es folgt die Beschreibung der Forschung im Kapitel 4 mit der Begründung der Forschungs-methode, Beschreibung der Datenerhebung sowie ethische und methodische Aspekte der Durchführung von Interviews mit Menschen mit Behinderung.
Im Kapitel 5 werden die erhobenen Daten analysiert und im Kapitel 6 schließlich die Ergebnisse zusammengefasst und ein Ausblick sowie aus den Ergebnissen hergeleitete Ansätze für weitere mögliche Forschungsvorhaben formuliert.
[Aus der Einleitung, S. 5f.]
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Einflussnahme der pädagogischen Handlung auf die Persönlichkeitsentwicklung von Schülern im beruflichen Kontext. Die Entwicklung der Persönlichkeit, wird als ein fortschreitender lebenslang andauernder Prozess definiert.
Die Vorgabe des bayerischen Kultusministeriums, Kompetenzen in beruflichen Handlungs-prozessen zu fördern, umfasst einen intuitiven Entwicklungsprozess der Persönlichkeit.
Im Fokus dieser Arbeit steht der Lernort Schule, welcher durch die individuellen Persönlichkeiten von Schülern geprägt wird und pädagogische Handlungskompetenzen erfordert.
Die Persönlichkeitsentwicklung, kann durch pädagogische Methodenwahl gesteuert werden. Ausschlaggebend dafür ist unter anderem die Wahl des geeigneten Unterrichtsmediums, aber auch die Persönlichkeit der Lehrperson. Diese wirkt mitunter entscheidend um die
Persönlichkeitsentwicklung von Schülern durch pädagogisches Handeln zu beeinflussen.
Zahlreichen Schulen gelingt es nicht, die intrinsische Lernmotivation von Schülerinnen und Schülern zu fördern. Ihr Schulbesuch geht einher mit stetig sinkender Freude am Lernen. Diese ist jedoch bedeutsam für nachhaltige Lernprozesse und psychisches Wohlbefinden. Der Blick auf die Gestaltung von Lernen im herkömmlichen Unterricht macht deutlich: Zumeist nehmen die Lernenden eine passive, rezeptive Rolle ein. Motiviertes Lernen aber braucht ganzheitliche Erfahrungen und Einsichten. Das Erleben praktischer Aktivität gilt als wichtiger Faktor zur Motivationsförderung. Daneben nennen die renommierten Psychologen Deci und Ryan in ihrer Selbstbestimmungstheorie drei weitere psychologische Grundbedürfnisse, deren Ausleben die Entwicklung von intrinsischer Motivation nachweisbar unterstützt: Selbstbestimmung, soziale Einbindung und Kompetenzerleben. Erleben Schülerinnen und Schüler diese insgesamt vier Grundbedürfnisse im schulischen Unterricht als befriedigt, so wird freudevolles, erfolgreiches Lernen ermöglicht.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, Möglichkeiten zur Förderung von hochwertiger Lernmotivation im schulischen Lernen aufzuzeigen. Im Fokus steht dabei die Auswirkung von Praxiserleben auf den Lernantrieb von Heranwachsenden. Dazu wird die folgende Forschungsfrage gestellt: „Welchen Einfluss hat eine erhöhte Praxisorientierung im schulischen Unterricht, besonders ein erhöhtes Praxiserleben, auf die Lernmotivation von Schülerinnen und Schülern?“ Diese wird maßgeblich anhand von Schülerinnen- und Schülerreaktionen auf die Gegenüberstellung eines praktischen und eines traditionellen Unterrichtsformats untersucht. Neben dem Einfluss des Praxiserlebens wird zudem die Auswirkung des Zusammenspiels von Selbstbestimmung, sozialer Einbindung und Kompetenzerleben auf die Lernmotivation betrachtet.
Für die Datenerhebung wurde ein paralleles Forschungsdesign gewählt. Die wesentlichen Ergebnisse wurden mithilfe einer quantitativen Umfrage unter der fünften bis siebten Jahrgangsstufe einer praxisorientierten Mittelschule, der Mittelschule Bechhofen, erzielt. Bedeutsame Ergebnisse konnten besonders anhand der Positionierung der Lernenden zu unterrichtlichen Merkmalen und zu ihren eigenen Motivationslagen gewonnen werden. Ergänzende Informationen lieferte die Durchführung von qualitativen Interviews mit Lehrpersonen sowie Lernenden der benannten Schule. Die Forschungsauswertung zeigt, dass das Praxiserleben die Entstehung von Lernbereitschaft wesentlich beeinflusst bei gleichzeitiger Hemmung der Amotivationsausbildung. Auf die Förderung von hochwertiger Lernmotivation wirkt sich die praktische Eigenaktivität nur indirekt aus. Einen entscheidenden Einfluss zu deren Stärkung zeigt das Zusammenspiel der drei Grundbedürfnisse Selbstbestimmung, soziale Einbindung und Kompetenzerleben.
Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse die Relevanz einer bedürfnisorientierten Unterrichtskultur an Schulen, um motiviertes, nachhaltiges Lernen zu fördern.
[Aus der Einleitung]
Die Vorurteilsforschung hat eine über hundert Jahre lange Tradition, wobei deren Ergebnisse im Laufe der Zeit immer wieder überholt und überarbeitet wurden. Aus diesem Grund wurde bei der Darstellung der Entstehung und Ursprünge von Vorurteilen bis auf einige grundlegende Studien wie die von Rosenberg (1960) auf bewährte und neuere Werke zurückgegriffen – allen voran Güttler (2003) und Pelinka (2012). Besonders bekannt und beständig ist die Kontakthypothese zum Umgang mit Vorurteilen, die Allport bereits im Jahr 1954 aufstellte, aber auch hier machte die Forschung unentwegt Fortschritte. Sowohl Wright, McLaughlin-Volpe und Ropp (1997) als auch Turner, Hewstone und Voci (2007) griffen die Kontakthypothese auf und gewannen dabei neue Erkenntnisse. Ahlheim (2007), Auernheimer (2007) und Plodeck (2002) beschäftigten sich wiederum mit dem Umgang mit Vorurteilen auf schulischer Ebene. Nichtsdestotrotz weißt die Vorurteilsforschung Lücken auf. Beispielsweise gibt es keine praktischen Hinweise dazu, wie in der Schule mit der Problematik umgegangen werden soll. So gibt es auch keine Leitlinien dafür, wie ein Umgang mit Vorurteilen in Regelschulen etabliert und gelehrt werden kann. Dem wird sich in dieser Arbeit im Rahmen einer empirisch-qualitativen Forschung gewidmet. Methodisch erfolgt dies durch die Durchführung von drei leitfadengestützten Experteninterviews und deren Auswertung mittels MAXQDA.
Um einen entsprechenden Interviewleitfaden auszuarbeiten, muss im Vorfeld das theoretische Fundament gelegt werden. Zunächst werden Vorurteile definiert und von anderen Begriffen abgegrenzt (siehe Kapitel 1.1). Im zweiten Schritt werden verschiedene Theorien und Forschungserkenntnisse zur Erstehung von Vorurteilen erläutert (siehe Kapitel 1.2). Darüber soll ersichtlich werden, ob und inwiefern Vorurteile unumgänglich sind. Der Umgang mit Vorurteilen, sowohl allgemein als auch auf die Schule bezogen, ist der letzte Punkt der theoretischen Ausarbeitung (siehe Kapitel 1.3).
Der empirisch-qualitative Teil der Arbeit besteht darin, die Methoden Experteninterview und Videotelefonie zu erläutern sowie einen Leitfaden zu konzipieren (siehe Kapitel 2). Nach der Durchführung werden die Interviews transkribiert, kodiert und dahingehend ausgewertet, dass Oberkategorien festgelegt werden, welche wiederum Teilfragen der Forschungsfrage beinhalten. Deren Beantwortung mithilfe der Aussagen aus den Interviews und der Theorie führen zu Leitlinien für den Umgang mit Vorurteilen an Regelschulen (siehe Kapitel 0). Diese werden in komprimierter und elementarisierter Form auf einem Flyer dargestellt, welcher an Schulleitungen ausgegeben werden kann, um dort eine visuelle Hilfestellung für den Umgang mit Vorurteilen zu schaffen. Anschließend wird die Forschung reflektiert und die Ergebnisse diskutiert (siehe Kapitel 4).
Einflüsse der Muttersprache eines Kindes auf die Beziehungsqualität zur pädagogischen Fachkraft
(2020)
Der frühe Fremdsprachenerwerb und somit die bilingualen Kindertageseinrichtungen etablieren sich immer mehr. Doch wie wird Kleinkindern, die gerade erst einmal sprechen lernen, eine neue Sprache vermittelt? Wie kann eine Fachkraft, die eine andere Sprache spricht, überhaupt eine Beziehung zu einem Kind aufbauen? Und wie stehen im Allgemeinen die Sprache und die Bindung bzw. Beziehung zwischen einem Kind und dem erwachsenen Gegenüber in Verbindung?
Bei dieser Studie handelt es sich um eine empirische Untersuchung der Einflüsse der Muttersprache eines Kindes auf die Beziehungsqualität zur pädagogischen Fachkraft.
Die Forschungsfrage wurde anhand folgender Hypothesen analysiert:
1. Kinder haben eine engere Beziehung zu Fachkräften mit dem gleichen Sprachhintergrund.
2. Fachkräfte haben eine engere Beziehung zu Kindern mit dem gleichen Sprachhintergrund.
Für die Erhebung der Daten wurden insgesamt neun deutsch- und englischsprachige pädagogische Fach- und Ergänzungskräfte einer bilingualen (deutsch – englisch) Kindertageseinrichtung zu 36 Kindern im Alter von ein bis dreieinhalb Jahre mittels eines Fragenbogens befragt.
Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem Übergang von der Kinderkrippe in den Kindergarten und der pädagogischen Begleitung dieses Übergangs durch Krippenfachkräfte.
Ausgehend von theoriebasierten Erkenntnissen zu frühen Transitionen, spezifischer zum Übergang von der Krippe in den Kindergarten, soll die Notwendigkeit einer professionellen pädagogischen Übergangsbegleitung aufgezeigt werden und anschließend erforscht werden, ob und inwieweit eine solche Übergangsbegleitung in der Praxis umgesetzt wird.
Dabei erfolgt eine Eingrenzung auf Einrichtungen, in denen der Übergang nicht intern erfolgt, sondern die Kinder im Zuge des Übergangs in eine neue Einrichtung wechseln müssen.
Im Verlauf der Forschung werden Leitfadeninterviews mit drei pädagogischen Fachkräften aus drei verschiedenen Kinderkrippen geführt, in denen sie zur Begleitung des Übergangs befragt werden. Diese Befragungen sollen dazu dienen, einen Einblick in spezifische Denk- und Handlungsmuster der Fachkräfte zu erlangen und den Einrichtungen durch eine entsprechende Aufbereitung der Ergebnisse einen Anstoß für Reflexions- und Veränderungsprozesse zu bieten.
In der gesamten Arbeit liegt der Fokus im Übergangsgeschehen auf dem Kind, dennoch werden aber auch alle anderen Akteure, die am Prozess beteiligt sind, miteinbezogen, um so einen differenzierteren Blick auf das Geschehen möglich zu machen.
Der Prozess zu einer langfristig hochwertigen Qualität in Kindertageseinrichtungen wird maßgeblich von den Leitungskräften und deren Qualifikation hierfür bestimmt. Die mannigfaltigen und diskrepanten Ansprüche, Erwartungen und Forderungen im Arbeitsfeld Kindertageseinrichtung führen dabei zu einem komplexen Aufgabenbereich.
Forschungsziel vorliegender Bachelorarbeit ist zum einen die Limitation der Leitungsprofession durch die Entwicklung eines Anforderungsprofil von Kita-Leitungen und das Darlegen dieser Schlüsselkompetenzen, als auch eine Vergleichsanalyse der Kindheitspädagogik und Sozialpädagogik auf diese Leitungsprofession. Um diesem Ziel nachzugehen, werden eine systematische Literaturrecherche sowie eine Dokumentenanalyse zum Erhalt geeigneter Daten bzw. Literatur sowie dem schlussfolgenden kritischen Diskurs durchgeführt. Dieser offenbart, dass Kindheits- wie auch Sozialpädagogen trotz verschiedener Schwerpunkte durchaus in der Lage zur Übernahme der Leitungsprofession sind, dem Anforderungsprofil gerecht werden und eine gewisse Konkurrenz in der frühkindlichen Bildung formen.
Aus der Einleitung:
Viele haben sich in den letzten Jahren Gedanken gemacht, wie Glauben in unserer Landeskirche im 21. Jahrhundert gelebt werden kann. Wie kann und muss man heute Gemeindeaufbau gestalten, um Menschen mit der frohen Botschaft von Jesus Christus zu erreichen?
Der große Mitgliederschwund, Pfarrermangel und gesellschaftliche Herausforderungen drängen Kirchenleitung, Dekanate und Gemeinden, sich dieser Frage zu stellen. Dies führt auch dazu, dass wieder neu darüber nachgedacht wird, wofür Kirche eigentlich steht und was ihre Ziele sind.
Wirft man einen Blick auf die Anfänge der Christenheit, kommt man an Paulus und seinen Leistungen in Bezug auf Gemeindegründung und Gemeindeentwicklung nicht vorbei. Wie kein anderer steht der Apostel für ein missionarisches und zugleich nachhaltiges Konzept, Menschen an den christlichen Glauben und damit letztendlich an die entstehende Kirche heranzuführen. Seine Missionsreisen und seine Leidenschaft für das Evangelium haben einen großen Teil dazu beigetragen, dass sich der christliche Glaube auch in unseren Kulturkreisen verbreiten konnte. Seine Briefe nehmen einen großen Teil des Neuen Testaments ein und enthalten grundlegende Aussagen über das Evangelium und die Gemeinschaft der Glaubenden.
In dieser Arbeit wird zu klären sein, ob bestimmte paulinische Prinzipien auch heute noch gleichermaßen oder in veränderter Form Anwendung finden können. Wie können wir heute aus den Erfahrungen von Paulus lernen?
Diese Arbeit will seiner Methodik auf den Grund gehen und beleuchten, wie und wo diese für heutige Gemeindemodelle fruchtbar gemacht werden kann.
Aus der Einleitung:
In einem ersten Schritt dieser Arbeit soll erst einmal Dietrich Bonhoeffer als Person im Kontext seiner Zeit vorgestellt werden, denn ohne ihn als Menschen ein wenig zu kennen, werden wir auch seine Gedanken und seine Theologie nicht verstehen und nachvollziehen können.
In einem zweiten Teil möchte ich genau die Zeit, in der Bonhoeffer gelebt und gewirkt hat, in groben Zügen skizzieren unter den Gesichtspunkten, die für Bonhoeffers Vortrag „Die Kirche vor der Judenfrage“ eine wichtige Bedeutung haben.
Nach der Betrachtung einiger weiterer Entwicklungen in den Folgemonaten des Vortrages soll dann der Sprung ins Heute vollzogen werden, der noch einmal explizit den zweiten Teil der Forschungsfrage aufgreifen wird.