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Inklusion - Utopie oder Wirklichkeit?

  • Die vorliegende Arbeit untersucht, sowohl aus bildungstheoretischer als auch aus bildungspraktischer Perspektive die Umsetzung eines inklusiven Schulsys-tems, welche theoretisch analysiert und empirisch veranschaulicht wird. In den vergangenen 20 Jahren ist die Diskussion um eine inklusive Pädagogik mit dem Ziel, jedem einzelnen Kind in seiner Individualität gerecht zu werden, in den bildungspolitischen Mittelpunkt gerückt. Im Rahmen dieser Untersuchung galt es herauszufinden, welche anthropologischen, teleologischen und metho-dologischen Voraussetzungen es für ein inklusives Schulsystem braucht. Die Relevanz dieser Arbeit kann darin gesehen werden, dass Lehrpersonen in hete-rogenen Klassen vor die Herausforderung gestellt sind, jedem Kind seine Bil-dungsgerechtigkeit zu ermöglichen. Die theoretischen Erkenntnisse zeigen, dass jene Voraussetzungen mit ihren pädagogischen Gegensätzen kein „Ent-weder-oder“, sondern vielmehr ein „Sowohl-als-auch“-Handeln der Lehrperson fordern. Von der wesentlichen Annahme geleitet, dass der Wert Inklusion unmittelbar mit dem Wert Selektion in einem positiven Spannungsverhältnis steht und jede übermäßige Orientierung an nur einem Wert zu einer Entwertung führt, erfolgt eine empirische Konkretisierung. Der empirische Teil dieser Arbeit verfolgt das Ziel, das konzipierte Werte- und Entwicklungsquadrat eines inklusiven Schulsystems empirisch zu belegen, sowie die utopische Vorstellung eines sui generis inklusiven Schulsystems zu veranschaulichen. Dafür wurde eine Beobachtungsstudie im schulpädagogischen Feld in einer ersten Inklusionsklasse einer Volksschule durchgeführt. Die Führung eines Beobachtungsprotokolls stellt die Grundlage für die Beschreibung, die persönliche Reflexion und die Lektüre von fünf Fallvignetten dar. Die Resultate der Beobachtungsstudie zeigen, dass auch in einem „inklusiv geführten“ Klassenraum Entwertungen beobachtbar sind. Zudem wird deutlich, dass Lehrpersonen einerseits um die Tugendhaftigkeit eines inklusiven Schulsystems bemüht sind, andererseits kann die Verwirklichung nicht immer gelingen, da es ständig zu schulalltäglichen selektierenden Situationen kommt.
  • The present study investigates the implementation of inclusion in primary schools from a theoretical as well as practical education perspective and attempts to visualize it in a theoretical and empirical way. Over the last 20 years the discussion of inclusive education with the aim to do justice to the individuality of each and every child, has become the centre of educational policy interest. It was necessary to evaluate within the context of this study, which anthropological, teleological and methodological assumptions are essential for an inclusive school system. The relevance of this paper lies in the fact that teachers of heterogeneous classes face a huge challenge to ensure educational justice for every single child. The theoretical findings lead to the insight that the educational antagonism is characterized by the acting person, in that case the teacher. In fact, it is rather a question of “as-well-as”, than “either-or”. Resulting from an extensive analysis of various theoretical positions it was revealed, that the concept of inclusion is directly connected with selection in a positive interaction that needs to be balanced. If not it leads to devaluation, as soon as one of these two values absolutise. On this theoretical basis occurs the empirical appropriation. This study pursues the target to prove the conceived ‘valueand development-square of an inclusive school system’ and the utopian vision of an inclusive school system sui generis. Thus, an explorative, observational study in a first form inclusion primary school class has been performed. The observational protocol is the foundation for the description, personal reflection and reading of five so-called ‘vignettes’. The conclusion of the observational study indicates that even in an inclusive classroom devaluations are observable. Moreover, it becomes obvious, that on the one hand teachers care about the morality of an inclusive school system, and on the other hand the implementation cannot always succeed, because it constantly leads to selective situations in school routine.

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Metadaten
Verfasserangaben:Annalena Bachmann
URN:urn:nbn:de:0295-opus4-23567
Gutachter*in:Barbara Weinberger
Betreuer:Barbara Fageth
Dokumentart:Masterarbeit
Sprache:Deutsch
Jahr der Fertigstellung:2021
Titel verleihende Institution:Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz
Datum der Abschlussprüfung:21.09.2021
Datum der Freischaltung:13.10.2021
GND-Schlagwort:Inklusion
Seitenzahl:144
DDC-Sachgruppen:300 Sozialwissenschaften
Hochschulen:Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz
Zugriffsrecht:Linz, Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - CC BY-SA - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International