300 Sozialwissenschaften
Nutzung der rechtlichen Möglichkeiten zur alternativen Leistungsbeurteilung im Schuleingangsbereich
(2024)
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Möglichkeit zur alternativen Leistungsbeurteilung im Schuleingangsbereich. Dabei wurden Grundlagen und Voraussetzungen für die alternative Leistungsbeurteilung beachtet sowie verschiedene Formen dieser. Es wurde untersucht, inwieweit Lehrpersonen die Möglichkeit zur alternativen Leistungsbeurteilung nutzen und wie die Umsetzung dieser im Unterrichtsalltag gelingen kann. Zudem wurden Argumente aufgezeigt, welche Lehrpersonen für ihre Entscheidung der jeweiligen Beurteilungsform angeben.
Im Zuge einer qualitativen Forschung wurden zwölf Interviews mit betroffenen Lehrerinnen durchgeführt. Die gewonnenen Daten wurden mittels computergestützter Software und der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Um einen guten Querschnitt durch die betroffene Gruppe zu gewinnen, wurden Lehrerinnen ausgewählt, welche aus drei unterschiedlichen Bundesländern Österreichs und sowohl aus Stadt- als auch aus Landschulen stammen. Die Auswertung ergab deutlich, dass wenige Lehrpersonen die Möglichkeit zur alternativen Leistungsbeurteilung nutzen. Die Entscheidungsgründe für oder gegen eine alternative Leistungsbeurteilung können Hinweise darauf geben, woran die Umsetzung der rechtlichen Möglichkeit scheitert und was es braucht, um die Ausschöpfung der rechtlichen Möglichkeit voranzutreiben.
Gestaltung eines lern- und entwicklungsfördernden Umfelds für Kinder mit frühkindlichem Autismus
(2024)
Die Masterarbeit befasst sich mit dem Thema Schule und Autismus und analysiert die aktuelle Problemlage, die persönliche Relevanz sowie die Zusammenhänge von Chancen und Herausforderungen eines inklusiven Settings für Kinder mit frühkindlichen Autismus. Die Forschungsfrage betont die Notwendigkeit einer lern- und entwicklungsförderlichen Umgebung für diese Kinder.
Im weiteren Kontext der Problemdarstellung werden die persönlichen Erfahrungen der Autorin im Umgang mit den Herausforderung von Kindern im ASS erläutert. Die Identitäts- und Persönlichkeitsentwicklung dieser Kinder steht dabei im Fokus, wobei pädagogische und therapeutische Ansätze als Schlüsselelemente zur Förderung betrachtet werden. Die Zielsetzung ist, den Kindern die bestmögliche Unterstützung zur Teilhabe an der Gesellschaft zu bieten.
Die Fragestellung der Masterarbeit fokussiert sich auf die Schaffung eines lern- und entwicklungsförderlichen Umfelds für Kinder mit frühkindlichem Autismus durch interdisziplinäre Teams in der Schule. Die damit verbundenen Sub-Fragen behandeln die Rolle interdisziplinärer Teams, die Notwendigkeit individueller Therapieformen, die Koordination zwischen Therapeuten, Lehrkräften und Eltern, sowie die Auswirkungen der Gestaltung des Klassenraums auf die Lernumgebung.
Wegbegleitung, Trost und Hoffnung. Interdisziplinäre Beiträge zum Umgang mit Sterben, Tod und Trauer
(2013)
Sterben und Tod bedeuten meist das Hindurchgehen durch eine schwere Zeit – sowohl für den Betroffenen selbst als auch für dessen Familienangehörige und Freunde. Umso wichtiger ist es, diesen Weg nicht alleine gehen zu müssen und dadurch Trost zu finden, dass in der Begleitung eine lebensstärkende Hoffnung zum Ausdruck kommt.
Der Band zum Thema Sterben, Tod und Trauer versammelt Beiträge aus unterschiedlichen fachlichen und beruflichen Perspektiven. Dabei wird die Soziale Arbeit als Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Disziplinen herausgearbeitet. Das Buch macht deutlich, das Sterben und Trauern nicht nur mit großen Belastungen verbunden sind, sondern auch Chancen zu Integrität, Erkenntnis und persönlichem Wachstum eröffnen. Eine ganzheitliche, an den Bedürfnissen der Betroffenen orientierte Wegbegleitung von Haupt- und Ehrenamtlichen kann hierbei eine wichtige Hilfe darstellen.
Die vorliegende Masterarbeit fokussiert sich auf die Anregung von Veränderungsprozessen bei Eltern im Rahmen der sozialpädagogischen Familienbetreuung. Für diese Interventionsstudie wurden drei theoretische Konzepte – der Lösungsfokussierte Ansatz, die Motivierende Gesprächsführung und das Mentalisierungskonzept – näher beleuchtet und für die Praxis nutzbar gemacht. Zusätzlich zu diesen Theorien wurden empirische Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften verwendet, um Personen und ihre Verhaltensweisen holistischer zu betrachten. Die Interventionsstudie konnte zeigen, dass die neurowissenschaftlich fundierten Methoden und die Gesprächsführung positive Effekte auf die Veränderungsbereitschaft der betreuten Klient:innen hatten und sie ihre Themen selbstwirksam und lösungsorientiert besprechen konnten, wodurch Selbstreflexion gefördert und der Blick auf die eigene Situation erweitert wurde. Dabei kam es im Veränderungsprozess auf die sozialpädagogische Haltung der Betreuer:innen und positiv förderliche Emotionen an. Die visuelle Darstellung ermöglichte den Innenblick in Gefühle, Wünsche und Gedanken und das Bewusstwerden eigener Ambivalenzen.
Vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Diagnose Autismus im schulischen Kontext. Sie befasst sich mit der Frage, inwiefern die Diagnose Lehrpersonen in der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Autismus-Spektrum beeinflusst. Dazu behandelt der erste Teil intensiv die Theorie von Autismus und Stigmatisierung im Allgemeinen und die Stigmatisierung von autistischen Personen. Da aufgrund der Erkenntnisse in der Literaturrecherche davon aus-gegangen werden konnte, dass auch Kinder und Jugendliche mit Autismus im schulischen Kontext mit Vorurteilen konfrontiert werden, wurden zehn Lehrpersonen zu ihrem Umgang mit der Diagnose Autismus anhand eines Leitfadeninterviews befragt. Diese Lehrerinnen haben bereits unterrichtliche Erfahrungen mit Schülerinnen/Schülern im Autismus-Spektrum. Nach der Durchführung der Interviews wurden die Gespräche transkribiert und mittels der qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring (2022) ausgewertet.
Die Ergebnisse der Interviews haben verdeutlicht, dass die Lehrerinnen versuchen, in der pädagogischen Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen keine Vorurteile gegenüber diesen zu haben. Des Weiteren sehen sie die Diagnose der Schülerin bzw. des Schülers als zweitrangig und legen Wert darauf, zuerst eine Beziehung zu den ihnen Anvertrauten aufzubauen. Aufgrund dieser Erkenntnisse konnte der Schluss gezogen werden, dass die schulischen Erfahrungen und Begegnungen zwischen den befragten Pädagoginnen und den autistischen Schülerinnen und Schülern zu einer Reduktion der Vorurteile führen. Offen bleibt, ob dies auch auf Lehrpersonen zutrifft, die auf keine derartigen Erfahrungen zurückgreifen können, jedoch, insbesondere in Integrationsklassen, junge Menschen im Autismus-Spektrum unterrichten. Diese Frage konnte in dieser Arbeit nicht geklärt werden und bedarf weiterer Untersuchungen.
Die Förderung der Kommunikations- und Konfliktkompetenz an Schulen ist besonders in Zeiten der zunehmenden Gesellschaftsspaltung von großer Bedeutung. Obwohl im Lehrplan der Volksschule die Erweiterung der Kommunikations- und Ausdrucksfähigkeit als allgemeines Bildungsziel festgelegt ist, existieren keine aktuellen Studien, ob und wie dieses Bildungsziel von Lehrkräften im Grundschulbereich verfolgt wird. Ziel dieser Arbeit war es daher, mittels qualitativer, halbstandardisierter Leitfadeninterviews punktuell zu erforschen, welche Möglichkeiten erfahrene Lehrkräfte im Volksschulbereich sehen, die Förderung der Kommunikations- und Konfliktkompetenz ihrer Schüler:innen zu gestalten. Trotz der kleinen Stichprobe von sieben Lehrkräften liefert die Studie Hinweise zu Unterschieden zwischen Lehrkräften aus Brennpunktschulen (3) und Landschulen (4), die als Grundlage zur Hypothesenbildung weiterer Studien dienen können. Aussagen der Befragten legen nahe, dass die bewusste Förderung der Kommunikations- und Konfliktkompetenz, der Wertschätzung, der Empathie und der sozialen Verantwortung an Schulen sowie die Inanspruchnahme von Fort- und Weiterbildungen zur Thematik weniger aufgrund der Vorgaben im Lehrplan als aufgrund der Notwendigkeit in schwierigen Klassensituationen erfolgt. Hinweise zum unreflektierten Einsatz von Methoden nur nach den Kriterien des Funktionierens sollten durch gezielte Forschungsprojekte weiterverfolgt werden, da, wie im Theorieteil dieser Arbeit literaturbasiert erläutert, jede Methode aufgrund der Tatsache funktioniert, dass v. a. jüngere Kinder bereit sind, mit engen Bezugspersonen zu kooperieren, auch auf Kosten ihrer Integrität.
Das zentrale Thema der vorliegenden empirischen Arbeit ist die Anwendung der Montessori-Pädagogik in der Primarstufe. Es wird der Frage nachgegangen, welche Haltung und Einstellung es seitens der Lehrperson braucht, um reformpädagogische Konzepte wie jenes nach Montessori in das Regelschulsystem zu integrieren. Anhand dieser Arbeit wird ein Einblick in die Theorie und Praxis der Montessori-Pädagogik gegeben. Grundsätzlich wird die Forschungsarbeit in zwei Teile gegliedert. Zunächst beleuchtet der erste Teil der vorliegenden Arbeit den theoretischen Hintergrund, wobei „Reformpädagogik“ definiert und danach ein historischer Abriss dazu erstellt wird. Es folgt die Nennung wichtiger Vertreter*innen dieser Pädagogik und eine kurze Skizze deren Geschichte. Danach wird eine Gegenüberstellung von Schulen angeführt, die bekannte reformpädagogische Konzepte umsetzen. Anschließend wird vertiefend auf die Pädagogik nach Maria Montessori eingegangen. Es werden wichtige Voraussetzungen und Rahmenbedingungen zur Durchführungen des Montessori-Konzeptes in Schulen genannt. Im zweiten Teil wird ein Vergleich der theoretischen Erkenntnisse mit der Praxis gezogen. Für die empirische Arbeit werden im Rahmen einer qualitativen Forschung Expert*innen aus der Praxis zum genannten Thema befragt. Ausgewertet werden die Interviews mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse. Die Untersuchung stellt ein interessantes und realistische Ergebnis des Schulalltags dar. Zudem decken sich einige Ergebnisse der Expert*inneninterviews mit der Theorie aus dem ersten Teil.
Im Rahmen dieser Masterarbeit werden das Verständnis von Demokratie und die Befähigung zur Partizipation im Unterricht der Primarstufe und der Sekundarstufe 1 untersucht. Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, inwiefern Lehrpersonen der Primarstufe und Sekundarstufe 1 die Demokratie- und Partizipationsförderung in den Unterricht einfließen lassen. Dafür wird die Methode des Leitfadeninterviews angewendet. Acht Lehrer*innen werden befragt, wie sie ihren Schüler*innen ein Grundinteresse und Verständnis von Demokratie und Partizipation vermitteln und welche Methoden dabei angewendet werden. Außerdem werden die Meinungen der interviewten Lehrpersonen zu einem eigenen Unterrichtsfach Politische Bildung erhoben sowie die Herausforderungen und Wünsche der Lehrkräfte im Bereich der Demokratie- und Partizipationsförderung im Unterricht beleuchtet.
Im theoretischen Teil werden die Begriffe Demokratie und Partizipation definiert, anschließend wird ein kurzer historischer Rückblick auf die Entwicklung der Demokratie gegeben. Verschiedene Formen der Demokratie und Partizipation werden erläutert und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Partizipation untersucht. Außerdem wird der aktuelle Forschungsstand zum Demokratie- und Partizipationsverhalten der Kinder und Jugendlichen analysiert. Weiters werden Umsetzungsideen im Unterricht angeführt, die Rolle der Lehrperson beleuchtet sowie die Grenzen von Partizipation aufgezeigt.
In dieser Arbeit wird ersichtlich, dass die befragten Lehrkräfte bereits gute Methoden zur Demokratieförderung der Schüler*innen anwenden. Die Lehrer*innen sind bemüht, die Partizipation der Kinder und Jugendlichen zu fördern. Vor besondere Herausforderungen sind sie nur im Einzelfall gestellt. Ein eigenes Unterrichtsfach Politische Bildung wird von der Mehrheit erst in der Sekundarstufe 1 gewünscht. Die Anliegen der Lehrpersonen zur Zukunft der Demokratie- und Partizipationsförderung in den österreichischen Schulen sind sehr unterschiedlich, jedoch wurde oft der Wunsch nach mehr Autonomie am Schulstandort geäußert.
Abschließend ist festzustellen, dass das Interesse der Kinder und Jugendlichen an der Politik zunimmt. Zu sehen ist dies beispielsweise an den derzeitigen Klimastreiks der „Fridays for future - Bewegung“. Trotzdem soll noch mehr Wert auf die Demokratie- und Partizipations-förderung in den Schulen gelegt werden.
Heft 5.2021,2
(2021)
Die Herausforderungen an Schulleitungspersonen werden immer umfangreicher und vielgestaltiger. Aktuelle Studien (Huber, Wolfgramm & Kilic, 2013) bescheinigen Schulleitern und Schulleiterinnen ein immer stärkeres Belastungsempfinden. Die unterschiedlichen Herausforderungen des Schulalltags werden im folgenden Artikel an ausgewählten Fallstudien aus einem laufenden Forschungsprojekt ebenso dargestellt, wie die mit dem Schulleitungshandeln verbundenen Qualitätsmerkmale, erkennbaren Führungsstrategien und Strategien zu Bewältigung der Belastungen. Die Fallstudien machen deutlich, dass der persönliche Berufseinstieg mit der damit verbundenen Systemadaptierung eine große Herausforderung darstellt und dass vor allem kooperatives Handeln, persönlicher Einsatz, der kollegiale Austausch auf Führungskräfteebene, aber auch Achtsamkeit den Weg zu einer zufriedenstellenden beruflichen und persönlichen Situation ebnen.